Die
Verkehrswissenschaftliche Lehrmittelgesellschaft
(VWL) war ursprunglich ein
Verlag
, der 1924 in enger Zusammenarbeit mit der
Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft
gegrundet wurde. Nach dem
Zweiten Weltkrieg
wurde er von der
Deutschen Bundesbahn
(DB) ubernommen und ging mit der
Bahnreform
1994 an die
Deutsche Bahn AG
(DB AG) uber. Als
DB Media & Buch GmbH
erbringt sie fur die DB AG Dienstleistungen im Medienbereich.
Im Einvernehmen mit der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft gab er zum Teil amtliche Werke, aber auch Lehrmittel fur die Aus- und Weiterbildung von Eisenbahnern heraus. Dazu zahlten: Allgemeine Schriften uber die Reichsbahn, Schriften zu Sozialwesen, Betrieb, Verkehr, Bau- und Maschinentechnik,
Eisenbahnrecht
, Finanzwesen,
Einheitskurzschrift
und Lehrstoffhefte, aber auch Unterhaltungsliteratur. Bereits anlasslich des funfjahrigen Bestehens des Verlages 1929 hatte er 150 Werke (einschließlich Neuauflagen) herausgegeben.
[1]
Der Verlag hatte seinen Sitz bis 1937 in
Berlin
[2]
[Anm. 1]
, anschließend in Leipzig.
[3]
[Anm. 2]
Nach dem Krieg wurde die Verkehrswissenschaftliche Lehrmittelgesellschaft in Westdeutschland von der
Deutschen Bundesbahn
ubernommen und mit neuem Sitz in
Frankfurt am Main
und spater in
Kassel
fortgefuhrt.
Mit der
Bahnreform
ging die VWL an die
Deutsche Bahn AG
uber und firmiert seitdem als
DB Media & Buch GmbH
.
[4]
Fur die DB AG ubernimmt sie unter anderem die Herausgabe von Publikationen, die
Mediaplanung
, betrieb bis 2018 einen
Onlineshop
fur Fachbucher
[5]
und war bis 2019 fur den Einkauf von Medialeistungen zustandig.
[6]
2015 wurde der damalige Geschaftsfuhrer suspendiert, nachdem es zu Unregelmaßigkeiten bei der Vergabe von Leistungen im Bereich der Internetwerbung gekommen war. Seit 2019 findet vor dem
Landgericht Kassel
ein entsprechender Strafprozess gegen ihn und weitere Mitangeklagte statt, nach Presseberichten wird ihnen ein Millionenbetrug zu Lasten der DB AG vorgeworfen.
[7]
- NN:
Funf Jahre VWL
. In: Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.):
Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz
vom 16. November 1929, Nr. 52, Nachrichten, S. 292.
- ↑
1928 lautete die Postanschrift:
Wilhelmstraße
87, Berlin (Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.):
Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz
vom 22. Dezember 1928, Nr. 56:
Empfehlenswerte Bucher
, S. 344); 1931 lautete sie: Berlin W 9,
Voßstraße
6 (Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.):
Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz
vom 11. April 1931, Nr. 19. Nachrichten:
Deutsches Verkehrsbuch
, S. 138).
- ↑
Die Postanschrift lautete nun: Goethestraße 6, Leipzig C. 1 (Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.):
Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz
vom 6. Februar 1938, Nr. 6, S. 38).
- ↑
NN:
Funf Jahre VWL
.
- ↑
Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.):
Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz
vom 22. Dezember 1928, Nr. 56.
Empfehlenswerte Bucher
, S. 344.
- ↑
Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.):
Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz
vom 6. Februar 1938, Nr. 6, S. 38.
- ↑
CompanyHouse: Eintrag zu DB Media & Buch GmbH
, abgerufen am 26. Juli 2020
- ↑
Aufgabe des Geschaftsfeldes Buch: Das Buch-Team der DB Media & Buch GmbH sagt ?Tschuss“, 2018
, abgerufen am 26. Juli 2020
- ↑
Markus Weber:
Deutsche Bahn vergibt erstmals Media-Etat
, in: Werben und Verkaufen, 9. August 2019
, abgerufen am 26. Juli 2020
- ↑
Frank Thonicke:
Deutsche Bahn: Prozess wegen Millionenbetrug - Verteidigung fordert Einstellung des Verfahrens
, Hessische/Niedersachsische Allgemeine (HNA), 24. September 2019