Unter
Verebnung
wird eine vereinfachte Berechnungsmethode fur
Kugeldreiecke
verstanden, die sie auf
ebene
Dreiecke
zuruckfuhrt. Die Methode wird in der
Geodasie
und teilweise in der
Spharischen Trigonometrie
verwendet, wenn zwei bis drei Dreieckswinkel
in der Natur gemessen oder anderweitig bekannt sind. Sie ergibt fur Dreiecksseiten einer Lange bis etwa 100 km eine
Genauigkeit
im Millimeter-Bereich, d. h. ca.
Der Rechenvorgang ist folgendermaßen:
- genaherte Berechnung der
Dreiecksflache
(hierfur genugen vorlaufige Werte)
- Berechnung des
spharischen Exzesses
, um den die
Winkelsumme
eines
spharischen Dreiecks
den Wert von 180° ubersteigt:
- aus der genaherten Dreiecksflache
:
- worin
der
Kugelradius
ist.
- 3. Verminderung aller gemessenen (spharischen) Dreieckswinkel um
- 4. Berechnung der Dreiecksseiten mittels ebener
Trigonometrie
.
Bei einem sehr kleinen Kugeldreieck (klein im Vergleich zur gesamten
Erdoberflache
) ubersteigt die Winkelsumme den Wert von 180° nur wenig. So hat z. B. ein
gleichseitiges Dreieck
mit 21 km langen Seiten einen spharischen Exzess von nur 1
"
(etwa das Zehnfache der modernen
Messgenauigkeit
). Uberdeckt das Dreieck hingegen fast die halbe
Kugeloberflache
(drei Winkel zu fast 180°), so ist die Winkelsumme nur wenig kleiner als 540° und der Exzess daher beinahe 360°.
Der direkte Zusammenhang zwischen Exzess und Dreiecksflache wird am Achtel einer Kugel deutlich (gleichseitiges Dreieck mit drei spharischen Winkeln zu je 90°), wo
betragt. Ein solches Dreieck verbindet z. B. ein Viertel des
Aquators
mit dem
Nordpol
. Gemaß der obigen Rechenvorschrift sind die drei Winkel jeweils um
zu verringern, so dass sich mit 60° jeweils der Winkel ergibt, den ein ebenes gleichseitiges Dreieck aufweist.