Velletri, Palazzo Comunale
Velletri
ist eine
italienische
Mittelstadt
in den
Albaner Bergen
, etwa 40 Kilometer sudostlich von
Rom
, mit 52.472 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Sie ist Sitz eines
suburbikarischen
Bistums
.
Die Stadt, die auf einem Auslaufer des
Monte Artemisio
liegt, gehort zu den Gemeinden der
Castelli Romani
.
Ihre Nachbargemeinden sind
Aprilia
(
LT
),
Artena
,
Cisterna di Latina
(
LT
),
Genzano di Roma
,
Lanuvio
,
Lariano
,
Nemi
und
Rocca di Papa
.
Velletri wurde wahrscheinlich von dem italischen Volksstamm der
Volsker
gegrundet und kam im Jahr 338 v. Chr. unter
romische Herrschaft
. Ihr antiker Name war
Velitrae
. Nach einigen historischen Quellen kam der spatere
Kaiser Augustus
am 23. September 63 v. Chr. in Velitrae zur Welt.
Nach langer Blute wahrend der Kaiserzeit wurde Velletri im 5. Jahrhundert zunachst von den
Westgoten
unter
Alarich
geplundert, im 6. Jahrhundert von den
Ostgoten
unter Konig
Totila
zerstort und schließlich von
ostromischen
Truppen zuruckerobert. Spater wurde es Teil des
Patrimonium Petri
, aus dem sich der
Kirchenstaat
entwickelte und zu dem es bis zur Einigung Italiens im 19. Jahrhundert gehorte.
Orlando Pocci (Lista Civica: Velletri E Beni Comuni) wurde am 10. Juni 2018 zum Burgermeister gewahlt und am 26.06. bestatigt.
Heute lebt Velletri vor allem vom
Tourismus
, von kleineren Industrieansiedlungen sowie von der Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte der Umgebung wie etwa
Wein
,
Oliven
, Obst, Gemuse und Getreide.
Torre del Trivio
Zu den Sehenswurdigkeiten in und um Velletri gehoren der Palazzo Comunale aus dem 16. Jahrhundert (heute Sitz der Stadtverwaltung und Museum), die auf das 4. Jahrhundert zuruckgehende
Kathedrale San Clemente
, die unter anderem ein Tafelbild
Madonna mit Kind
des Malers
Gentile da Fabriano
aus dem 15. Jahrhundert enthalt. Ferner sind sehenswert die Kirche Santa Maria della Neve, in der sich Uberreste eines romischen Tempels befinden, der
gotische
Torre del Trivio
aus dem 14. Jahrhundert sowie zahlreiche Uberreste romischer Villen.
- Benediktsaule
Auf dem Platz vor der Kathedrale wurde am 23. September 2007 in Anwesenheit von Papst
Benedikt XVI.
die
Benediktsaule
des
Eggenfeldener
Bildhauers
Joseph Michael Neustifter
eingeweiht, deren Pendant ein Jahr zuvor in
Marktl
, dem Geburtsort von Benedikt XVI., errichtet wurde. Die Saule war ein Geschenk des
Bayerischen Stadtetages
zum 80. Geburtstag des Papstes und wurde auf dessen Wunsch in Velletri aufgestellt, eingedenk seiner alten Bindung an die Stadt als
Kardinalbischof
von
Velletri-Segni
von 1993 bis zu seiner Wahl 2005. Die 4,20 Meter hohe Bronzesaule hat die Form einer leicht geoffneten Schriftrolle und ist sowohl dem deutschen Papst als auch dem heiligen
Benedikt von Nursia
gewidmet.
Der in Velletri gesprochene Dialekt nennt sich
Velletrano
und weist einige Unterschiede zum Standarditalienischen und Ahnlichkeiten zum
neapolitanischen Dialekt
auf. So wird zum Beispiel das 's' wie das deutsche 'sch' ausgesprochen, außerdem existieren einige spezielle Vokabeln.
Der mannliche Artikel lautet 'o' (statt 'il' oder 'lo'), der weibliche 'a' (statt 'la').
Velletri gibt dem
gleichnamigen
DOC
italienischen
Weiß-
und
Rotwein
seinen Namen. Neben Velletri durfen auch die Gemeinden
Lariano
und
Cisterna di Latina
diesen Wein anbauen.
Velletri hat
Stadtepartnerschaften
geschlossen
[2]
mit
- Giovanni da Velletri
(um 1180?1230), Bischof von Florenz
- Ruggiero Giovannelli
(* um 1565; † 1625), italienischer Sanger, Kapellmeister und Komponist
- Marzio Ginetti
(1585?1671), Kardinal
- Giancarlo Antonelli
(1611/1612?1694), romisch-katholischer Bischof
- Alessandro Borgia
(1682?1764), Erzbischof von
Fermo
- Giancarlo Antonelli
(1690?1768), romisch-katholischer Weihbischof im Bistum Velletri
- Stefano Borgia
(1731?1804), Kardinal
- Geraldo Macioti
(1768?1837), Bischof
- Vincenzo Macioti
(1775?1840), Bischof
- Alessandro Borgia
(1783?1872), Ordensoberhaupt (Großmeister-Statthalter) des
Souveranen Malteserordens
- Alessandro Macioti
(1798?1859), Kurienerzbischof
- Xavier Leroux
(1863?1919), franzosischer Opernkomponist
- Juana Romani
(1869?1923), Malerin
- Spartaco Bandinelli
(1921?1997), Boxer
- Carlo Mucari
(* 1955), Schauspieler
- Antonio Monda
(* 1962), Journalist, Drehbuchautor und Filmregisseur
- Elisabetta Trenta
(* 1967), Politikerin
- Marco Ferrante
(* 1971), Fußballspieler
- Marta Bastianelli
(* 1987), Radrennfahrerin
- Alessio Cerci
(* 1987), Fußballspieler
- Marco Ricci
(* 2001), Sprinter
- Elettra Griesi:
Die Stadt von Velletri. Entwicklungsgeschichte und Forschungen zu stadtebaulichen Ausdehnungsphasen, Haustypologien und Konstruktionsmethoden
, Hamburg 2010.
- ↑
Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022.
ISTAT.
Abgerufen am 14. Mai 2023
(Bevolkerungsstatistiken des
Istituto Nazionale di Statistica
, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑
Comune di Veletri, Citta gemellate