Volker Chinas

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Mauer mit Darstellung der 56 Volker Chinas in Peking gegenuber der Niujie-Moschee

Als Volker Chinas werden uber 90 ethnische Gruppen bezeichnet, von denen 56 offiziell als Nationalitaten von der Volksrepublik China anerkannt sind. [1] Neben den Han , die die Mehrheitsbevolkerung in ganz China stellen (92 % der Gesamtbevolkerung), sind das weitere 55 Nationalitaten . Diese Volker haben einen Status, der der europaischen Definition einer nationalen Minderheit nahekommt, d. h., sie haben einen juristischen Status , der mit der Garantie bestimmter Rechte u. a. im Bereich des Bildungssystems und der Sprachforderung verbunden ist. Hierbei ist es unerheblich, ob die nationale Minderheit ethnisch auch das Staatsvolk eines anderen Staates bildet (zum Beispiel Mongolen , Koreaner , Kasachen , Vietnamesen ), ob sie in mehreren Staaten als Minderheiten lebt (zum Beispiel die Lisu in China, Myanmar, Thailand und Indien, die Jingpo und Wa in China und Myanmar) oder als geschlossene ethnische Gruppe nur in China beheimatet ist (zum Beispiel die Salar , Naxi und She ).

Neben diesen 56 anerkannten Nationalitaten gehoren auch uber 20 nicht offiziell anerkannte ethnische Gruppen (zum Beispiel Sherpa , Khmu und Siraya ) zu den Volkern Chinas.

Die traditionellen Siedlungsgebiete der ethnischen Minderheiten Chinas umfassen insgesamt uber 60 % der Flache Chinas. Nur 18 von ihnen haben eine Bevolkerungszahl, die die Millionengrenze ubersteigt.

Begriffe [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Chinesen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Frau in einem Naxi-Dorf bei Lijiang

Der Begriff ?Chinese“ unterscheidet im Deutschen nicht eindeutig zwischen Staatsangehorigen Chinas und Angehorigen der Han-Nationalitat , also ?ethnischen (Han-)Chinesen“. Im Chinesischen werden hingegen fur den ?Chinesen“ als Staatsburger ( chinesisch   中國人  /  中?人 , Pinyin Zh?ngguoren  ? ?Mensch aus den Mittellanden“) und den ?ethnischen Han-Chinesen“ ( 漢族人  /  ?族人 , Hanzuren oder 漢人  /  ?人 , Hanren  ? ?Mensch des Han-Volkes“) zwei vollig verschiedene Begriffe verwendet. Der Begriff ?Chinese“ (im Sinne von Zh?ngguoren ) enthalt also keinerlei ethnische Zuschreibung.

minzu [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der chinesische Begriff minzu ( chinesisch   民族 ) deckt ein Bedeutungsspektrum ab, das in europaischen Sprachen von mehreren Wortern belegt ist: Nation , Volk , Nationalitat , Volksgruppe , Ethnie , ethnische Gruppe. So hat zum Beispiel der Begriff Zh?nghua minzu ( chinesisch   中?民族 ) zwei Ubersetzungsmoglichkeiten: 1) die ?Chinesische Nation“; 2) die ?Volker (Nationalitaten) Chinas“. Verbunden mit einem konkreten Ethnonym ersetzt dieses das Zeichen min (Menschen, Leute, Volk) und steht nun mit dem verbliebenen zu (Klan, Sippe, Lineage) als konkret benannte ?Nationalitat“, zum Beispiel Hanzu ( chinesisch   ?族 ) als die ? Han-Nationalitat “, Miaozu ( chinesisch   苗族 ) als die ? Miao-Nationalitat “ oder Ew?nkezu ( chinesisch   鄂?克族 ) als die ? Ewenken-Nationalitat “.

Seit den 1980er Jahren wird Zh?nghua Minzu als offizieller Begriff verwendet, [2] obwohl dieser zuvor abgelehnt worden war. Hierdurch bewegte sich die Volksrepublik weg von dem Selbstverstandnis eines durch eigenstandige Volker gebildeten Staates hin zu einem Staat mit ethnischen Gruppen einer gemeinsamen Nationalitat. [2] Diese gemeinsame Nationalitat, welche von den Han dominiert werde, wird unter den Minderheitsvolkern als Herabsetzung wahrgenommen, da sie sich als eigenstandige Volker mit einem Recht auf Selbstbestimmung betrachten. [3]

sh?oshu minzu [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In der VR China werden die ?Nicht-Han“ summarisch mit dem Begriff sh?oshu minzu ( chinesisch   少數民族  /  少?民族 ) bezeichnet, was mit ?Minderheiten-Volker“ oder ?Minderheiten-Nationalitaten“ ubersetzt werden kann. Aufgrund des mit der Anerkennung als minzu verbundenen juristischen Status ist durchaus auch der Begriff nationale Minderheit vertretbar. Wird der Begriff im Chinesischen allerdings unspezifisch verwendet, schließt er in der Regel auch die nicht anerkannten ethnischen Gruppen mit ein. Dann ist in der Ubersetzung der allgemeinere Begriff ? ethnische Minderheiten “ vorzuziehen. Problematisch an dem Begriff ist auch, dass er die Tatsache einer auf ganz China bezogenen quantitativen Mehrheit der Han in den Vordergrund stellt. Dabei stellen die ethnischen Minderheiten jedoch vielerorts ? lokal oder auch regional ? die Mehrheit der Bevolkerung.

In diesem Sinn ist zwischen diesen 55 ethnischen Minderheiten (ohne das Han-Mehrheitsvolk) und den 56 ethnischen Gruppen (einschließlich des Han-Volks) zu unterscheiden.

Ureinwohner [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In China kann man die ?Nicht-Han“ keineswegs generell mit dem Begriff ?Ureinwohner“ oder gar ? indigene Volker “ von den Han abgrenzen, da auch die Han fast uberall in China ?Ureinwohner“ oder ?Indigene“ sind. Schon bei den Tibetern von ?Ureinwohnern“ zu sprechen, ware zwar im Wortsinne richtig, hatte aber doch einen falschen Beiklang, da sie im großten Teil ihres traditionellen Siedlungsgebiets, insbesondere in Tibet, nach wie vor die uberwaltigende Bevolkerungsmehrheit stellen. Manche ethnische Gruppen der Volksrepublik, zum Beispiel die Russen und die Salar , konnten (als Zuwanderer) uberhaupt nicht, andere ? zum Beispiel die Koreaner ? nur sehr eingeschrankt als ?Ureinwohner“ oder ?Indigene“ bezeichnet werden. Auch ein Begriff wie ?Randvolker“ trifft nicht auf alle zu, da die Siedlungsgebiete vieler Gruppen die Siedlungsgebiete der Han wie ein Flickenteppich durchziehen.

Zusammenleben der Volker in Geschichte und Gegenwart [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Qidanische Jager, Gemalde aus der Song-Dynastie

Bereits im Prozess seiner Entstehung hat sich China als ethnisch und kulturell heterogener Staat entwickelt. Die Reichseinigung durch den Ersten Kaiser der Qin im Jahre 221 v. Chr. ließ nicht nur verschiedene Staaten verschwinden, sie vereinigte auch verschiedene Volker mit verschiedenen Sprachen und Kulturen in einem Staat. Damit entstanden die Voraussetzungen fur die Ethnogenese der Han , der Mehrheitsbevolkerung des heutigen China. Aber nicht alle Bevolkerungsgruppen wurden Teil dieses Prozesses. Nicht nur an den Randern des Reiches der Mitte, das bereits im Han-Kaiserreich stark expandierte, sondern auch in seinem Inneren konnten sich regional eigenstandige, ethnisch und kulturell autochthone Bevolkerungsgruppen erhalten und entwickeln. Zu den historischen Volkern Chinas, die auch an der Entstehung und Entwicklung der heutigen ethnischen Vielfalt des Landes beteiligt waren, gehoren unter anderen ? um nur einige der wichtigsten zu nennen: Dingling , Fufuluo , Gaoche , Huihe , Minyue , Nanyue , Qidan und Schwarze Qidan , Rouran , Ruzhen (Dschurdschen), Saken , Sushen , Tabgatsch , Tanguten , Tiele , Tocharer , Tujue , Tuyuhun , Wuhu , Wuhuan , Wusun , Xianbei , Xiongnu , Xueyantuo , Yelang , Yuezhi . Einige von ihnen, zum Beispiel die Tabgatsch ( Nordliche Wei-Dynastie ), Qidan ( Liao-Dynastie ) und Ruzhen ( Jin-Dynastie ), beherrschten in ihren Reichen schon fruh mehr Han als Angehorige eigener Ethnien. Es gab sogar zwei chinesische Dynastien, die das ganze Land kontrollierten und deren Herrscher Angehorige ethnischer Minderheiten waren, die Yuan-Dynastie (1279?1368) der Mongolen und die Qing-Dynastie (1644?1911) der Mandschu (Manju). Sie alle begriffen sich selbst keineswegs als ?Fremddynastien“, wie sie gern von der europazentrierten Geschichtsschreibung noch genannt werden, sondern als originare Vertreter des ?Konzepts China“ ( chinesisch   中國  /  中? , Pinyin Zh?ngguo  ? ?Mittellande“) im Sinne von ?Land der Mitte“. Unabhangig von der jeweiligen ethnischen Zugehorigkeit des chinesischen Kaiserhauses wurden in allen Dynastien der chinesischen Geschichte Bevolkerungsgruppen immer wieder aufgrund ihrer Zugehorigkeit zu ethnisch definierten oder sich ethnisch definierenden Gemeinschaften unterdruckt, vertrieben, verfolgt und bekampft.

Erst nach Grundung der VR China wurde die Gleichberechtigung aller Nationalitaten Chinas verfassungsrechtlich verankert. Heute gibt es neben dem Recht auf Autonomie zahlreiche Maßnahmen der positiven Diskriminierung der ?Nationalen Minderheiten“: Zweisprachiger Unterricht ist heute weit verbreitet, bei den quantitativ großen Volkern mit eigener Schriftsprache auch gesetzlich verankert. Angehorige nationaler Minderheiten sind generell von der Ein-Kind-Politik ausgenommen und durfen in jedem Fall mindestens zwei Kinder bekommen. In landlichen, dunn besiedelten Regionen und bei quantitativ sehr kleinen Nationalitaten gibt es regionale und sogar lokale Bestimmungen, die zum Teil wesentlich mehr Kinder pro Familie erlauben. Die Volkszahlungen der Jahre 1982, 1990 und 2000 haben dementsprechend bei fast allen nationalen Minderheiten Chinas ein deutlich hoheres Bevolkerungswachstum als bei den Han festgestellt. Durch festgelegte Quoten sind die nationalen Minderheiten auch in der Politik Chinas uberreprasentiert. Ihr prozentualer Anteil an den Abgeordneten des NVK und der Volkskongresse auf den unteren Ebenen, an den Abgeordneten der PKKCV und der Konsultativkonferenzen der unteren Ebenen und selbst an den Delegierten der Parteitage der KPCh ist regelmaßig hoher als ihr Bevolkerungsanteil. Zahlreiche chinesische Politiker sind Angehorige ethnischer Minderheiten. Das hochste Amt erreichte der Mongole Ulanhu , der von 1983 bis 1988 Vize-Prasident der VR China war.

Die wechselhafte politische Geschichte der VR China wirkte sich allerdings oft negativ auf die Beziehungen zur Han-Bevolkerungsmehrheit aus. Auch wenn Han und Angehorige ethnischer Minderheiten von den negativen Folgen des Großen Sprungs nach vorn (1958/59) und der Kulturrevolution (1966?1976) gleichermaßen betroffen waren, so wurden diese politischen Bewegungen von den Nicht-Han doch uberwiegend als etwas empfunden, das die ethnische Mehrheit ihnen aufzwang. Daraus resultierend wuchsen ethnische Spannungen und ethnische Konflikte traten haufiger auf.

In den zum Teil noch dunn besiedelten Grenzregionen Chinas ( Tibet , Xinjiang , Innere Mongolei ) wird der Zuzug von Han von den Einheimischen zum Teil heftig kritisiert. In einigen ihrer traditionellen Siedlungsgebiete, in denen sie nach wie vor die Bevolkerungsmehrheit stellen, drohen diese Nationalitaten jetzt auch regional oder lokal zur Minderheit zu werden. Die Regierung der VR China begrundet die Han-Migration in Grenzgebiete mit der wirtschaftlichen Entwicklung ungenutzter Ressourcen. Vor allem Vertreter von Exil-Tibetern und Exil-Uiguren vermuten dahinter Maßnahmen gegen separatistische Bestrebungen in ihren Regionen.

Liste der 56 als Nationalitaten anerkannten Volker Chinas [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Auflistung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge. Die ?offizielle Bezeichnung“ der VR China folgt GB/T 3304?1991 ( 中?各民族名?的??字母??法和代? , Zh?ngguo ge minzu mingch?ng de Luom? zim? p?nxi?f? he daim? ).

deutscher Name und andere gebrauchliche Bezeichnungen (auch von Untergruppen) offizielle Bezeichnung Chinesisch Pinyin Eigenbezeichnung Bevolkerungszahl 2010 1 (2000) Verbreitungsgebiete in China eigene Schriftsprache
Achang , Ngac’ang, Maingtha Achang 阿昌族 ?ch?ngzu 39.583 96,15 % in Yunnan , 1,57 % in Guangdong , 0,37 % in Henan nein
Bai , Minjia, Bai 白族 Baizu Bairt?zix [p? tsz?] , Bairt?zix?Bairt?yvnx [p? tsz? p? j??] , Bairt?horx [p? xo] , Bairt?ngvrt?zix? horx [p? ŋv? tsz? xo] , Bairt?yin [p? ?] ; 1.936.155 80,83 % in Yunnan , 9,27 % in Guizhou , 5,97 % in Hunan , 0,86 % in Guangdong , 0,60 % in Zhejiang Lateinschrift im Versuchsstadium
Blang , Bulang, Samtao, Puman Blang 布朗族 Bul?ngzu 119.692 97,39 % in Yunnan , 0,41 % in Guangdong , 0,26 % in Shandong , 0,25 % in Zhejiang nein
Bonan , Baoan, Pao-an Bonan 保安族 B?o’?nzu 20.077 90,50 % in Gansu , 4,50 % in Qinghai , 2,83 % in Xinjiang nein
Bouyei Buyei 布依族 Buy?zu Buxqyaix [pu ?jai] 2.871.825 87,42 % in Guizhou , 4,38 % in Zhejiang , 2,24 % in Guangdong , 2,05 % in Yunnan Bouyei-Schrift
Dai , Tai, Shan Dai ?族 D?izu tai 1.261.905 98,55 % in Yunnan , 0,6 % in Sichuan Tai Lu , Tai Nua , Tai Dam (wird in Jinping noch geschrieben), Tai Pong (heute nur noch in Myanmar ); siehe auch Tai Le und Tai Lue
Daur , Dahuren, Daguren, Daghur Daur ?斡?族 Dawo’?rzu Daor 132.252 58,3 % in der Inneren Mongolei , 32,9 % in Heilongjiang , 4,2 % in Xinjiang , 1 % in Liaoning Lateinschrift im Versuchsstadium
De’ang , Deang, Palaung, Benglong De’ang 德?族 De’angzu 20.557 99,3 % in Yunnan nein
Derung , Drung, Dulong Derung ??族 Dulongzu t???ŋ 6.933 79,2 % in Yunnan , 2,6 % in der Inneren Mongolei , 2,3 % in Liaoning , 1,7 % in Chongqing , 1,7 % in Shanxi , 1,35 % in Shandong , 1,3 % in Anhui , 1,1 % in Guizhou nein
Dong , Kam Dong ?族 Dongzu Gaeml [k?m] 2.882.866 55 % in Guizhou , 28,45 % in Hunan , 10,2 % in Guangxi , 2,4 % in Hubei , 1,9 % in Guangdong , 0,6 % in Zhejiang Dong-Schrift mit lateinischem Alphabet
Dongxiang , Santa Dongxiang ??族 D?ngxi?ngzu Santa , Sarta 621.551 87,9 % in Gansu , 10,9 % in Xinjiang , 0,5 % in Qinghai nein
Ewenken Ewenki 鄂?克族 Ew?nkezu Eweŋki 30.960 84,43 % in der Inneren Mongolei , 8,55 % in Heilongjiang , 1,45 % in Liaoning , 1,40 % in Peking nicht in China
Gaoshan Gaoshan 高山族 G?osh?nzu 4.015 19,43 % in Henan , 10,54 % in Fujian , 6,92 % in Guangxi , 5,26 % in Liaoning , 5,18 % in Hebei , 4,76 % in Guizhou und daruber hinaus in ganz China nein
Gelao , Gelo Gelao ??族 G?l?ozu klau 551.378 96,5 % in Guizhou , 1 % in Guangdong , 0,7 % in Guangxi nein
Han Han ?族 Hanzu ?族 1.223.042.834 ganz China Chinesische Schrift
Hani , Akha, Aini, Yani, Woni Hani 哈尼族 H?nizu Haqniq 1.661.763 99 % in Yunnan Hani-Schrift , mit lateinischem Alphabet
Hezhen , Golden, Nanai, Kilen Hezhen 赫哲族 Hezhezu x?d??n , nanio , kil?n 5.378 84,3 % in Heilongjiang , 4,1 % in Jilin , 1,8 % in Peking , 1,8 % in Liaoning , 1,2 % in der Inneren Mongolei nein
Hui-Chinesen , Hui, Huihui, Dunganen , chinesische Muslime Hui 回族 Huizu 回民, 回族 10.595.946 20,52 % in Ningxia , 11,88 % in Gansu , 9,28 % in Xinjiang , 9,04 % in Henan , 7,87 % in Qinghai , 6,59 % in Yunnan , 5,38 % in Hebei und daruber hinaus in ganz China nicht in China
Jingpo , Kachin, Jingpho, Tsaiva, Lechi Jingpo 景?族 J?ngp?zu 147.919 98,5 % in Yunnan Zaiwa-Schrift mit lateinischem Alphabet
Jino Jino 基?族 J?nuozu t?yno , kino 23.165 99 % in Yunnan nein
Kasachen Kazak 哈?克族 H?sakezu ?аза?тар, Qazaqtar 1.463.012 99,6 % in Xinjiang , 0,24 % in Gansu Kasachisch in leicht modifizierter arabischer Schrift
Kirgisen Kirgiz 柯?克孜族 K?’?rkez?zu Кыргыздар, Kyrgyzdar 186.756 98,7 % in Xinjiang , 0,9 % in Heilongjiang Kirgisisch in leicht modifizierter arabischer Schrift
Koreaner Chosen 朝?族 Chaoxi?nzu 朝鮮族 [??os?n?uk] 1.832.179 59,6 % in Jilin , 20,2 % in Heilongjiang , 12,5 % in Liaoning , 1,4 % in Shandong , 1,1 % in der Inneren Mongolei , 1,1 % in Peking Koreanische Schrift
Lahu , Lohei, Kawzhawd, Kucong Lahu 拉祜族 L?huzu 486.101 98,7 % in Yunnan Lahu-Schrift mit lateinischem Alphabet
Lhoba , Lopa, Adi, Abor, Idu Mishmi, Midu, Miri, Tangam Lhoba 珞巴族 Luob?zu 3.689 94,58 % in Tibet , 2,3 % in Guizhou , 0,43 % in Fujian , 0,3 % in Peking , 0,3 % in Liaoning nein
Li Li 黎族 Lizu 1.464.074 93,9 % in Hainan , 4,5 % in Guizhou , 0,5 % in Guangdong Li-Schrift mit lateinischem Alphabet
Lisu Lisu ??族 Lisuzu 703.126 96 % in Yunnan , 2,9 % in Sichuan Lisu-Schrift , siehe auch Fraser-Schrift
Mandschu , Manju, Mandschuren Man ?族 M?nzu Manju 10.410.585 50,4 % in Liaoning , 19,8 % in Hebei , 9,7 % in Heilongjiang , 9,3 % in Jilin , 4,7 % in der Inneren Mongolei , 2,3 % in Peking die Mandschurische Schrift wird außerhalb der Mandschuristik nur noch wenig verwendet
Maonan , Yanghuang Maonan 毛南族 Maonanzu 101.258 68,7 % in Guangxi , 29,15 % in Guizhou , 1,2 % in Guangdong nein
Miao , Meo, Hmong ; Thai: ???? (Maew), ??? (Mong) Miao 苗族 Miaozu 9.432.810 48,1 % in Guizhou , 21,5 % in Hunan , 11,7 % in Yunnan , 5,6 % in Chongqing , 5,2 % in Guangxi , 2,4 % in Hubei , 1,65 % in Sichuan , 1,35 % in Guangdong , 0,7 % in Hainan , 0,6 % in Zhejiang mehrere Miao-Schriften
Monba , Moinba, Monpa Monba ?巴族 Menb?zu 10.573 95,05 % in Tibet , 1,3 % in Sichuan , 1 % in Shanghai nein
Mongolen Mongol 蒙古族 M?ngg?zu Moŋgol 5.990.779 68,7 % in der Inneren Mongolei , 11,5 % in Liaoning , 3 % in Jilin , 2,9 % in Hebei , 2,6 % in Xinjiang , 2,4 % in Heilongjiang , 1,5 % in Qinghai , 1,4 % in Henan Mongolische Schrift , siehe auch Mongolische Silbenzeichen
Mulam Mulao ??族 Mul?ozu 216.500 82,1 % in Guangxi , 13,7 % in Guizhou , 2,3 % in Guangdong nein
Naxi , Nahsi, Nakhi, Mosuo, Moso, Na, Malimasa Naxi ?西族 Nax?zu 326.770 95,7 % in Yunnan , 2,8 % in Sichuan nur im sakralen Bereich: Dongba-Schrift
Nu , Ayi, Lama, Nusu, Nung, Zaozou Nu 怒族 Nuzu 37.538 96,45 % in Yunnan , 1,4 % in Tibet nein
Oroqen , Orotschonen, Birarchen, Kumarchen, Mergen-Tungusen Oroqen 鄂?春族 Elunch?nzu Oron?on 8.689 45,38 % in Heilongjiang , 41,8 % in der Inneren Mongolei , 2,26 % in Liaoning , 1,9 % in Peking , 1,63 % in Hebei , 1,28 % in Jilin , 1,13 % in Shandong nein
Primi , Pumi, Xifan, Hsifan Pumi 普米族 P?m?zu ph??mi 42.941 98 % in Yunnan , 0,5 % in Sichuan nein
Qiang , Ch’iang Qiang 羌族 Qi?ngzu 310.081 98,3 % in Sichuan , 0,5 % in Guizhou nein
Russen Russ 俄?斯族 Eluos?zu Русские 15.416 57,2 % in Xinjiang , 32,2 % in der Inneren Mongolei , 1,7 % in Heilongjiang , 1,4 % in Peking Russische Schrift
Salar Salar 撒拉族 S?l?zu Salar 130.633 81,98 % in Qinghai , 10,35 % in Gansu , 2,85 % in Xinjiang , 0,72 % in Shanghai , 0,63 % in Guangdong nein
She She ?族 Sh?zu 709.314 52,9 % in Fujian , 24,1 % in Zhejiang , 10,9 % in Jiangxi , 6,3 % in Guizhou , 4 % in Guangdong nein
Sui Sui 水族 Shu?zu ? 412.046 90,9 % in Guizhou , 3,8 % in Guangxi , 3,1 % in Yunnan , 0,7 % in Jiangsu die Sui-Schrift ist außer Gebrauch
Tadschiken Tajik 塔吉克族 T?jikezu tu?ik, То?ик 51.075 92,53 % in Xinjiang , 6,59 % in Zhejiang , 0,32 % in Guangdong nicht in China
Tataren Tatar 塔塔?族 T?t?’?rzu Татарлар 3.562 91,02 % in Xinjiang , 1,54 % in Guangdong , 0,67 % in Guangxi , 0,65 % in Peking nicht in China
Tau , Tao, Dau, Dao, Yami, Yamei ? 達悟族 Dawuzu (3872) Lan Yu Lateinschrift
Tibeter Zang 藏族 Zangzu 6.286.487 44,8 % in Tibet , 23,4 % in Sichuan , 20,1 % in Qinghai , 8,2 % in Gansu , 2,4 % in Yunnan Tibetische Schrift
Tu , Monguor, Chagaan Monggol (?Weiße Mongolen“) Tu 土族 T?zu maŋ?uer , moŋ?uer 289.850 77,8 % in Qinghai , 12,6 % in Gansu , 1,9 % in Guangdong , 1,3 % in Yunnan , 1,2 % in Guizhou , 1,2 % in Xinjiang Lateinschrift im Versuchsstadium
Tujia Tujia 土家族 T?ji?zu 8.363.987 32,9 % in Hunan , 27,1 % in Hubei , 17,8 % in Guizhou , 17,7 % in Chongqing , 1,7 % in Guangdong , 0,7 % in Zhejiang nein
Uiguren , Uighuren Uygur ?吾?族 Weiwu’?rzu ?????? (Uy?ur) 10.071.394 99,4 % in Xinjiang , 0,1 % in Hunan Uigurische Schrift
Usbeken , Ozbek Uzbek ?孜?克族 W?z?biekezu O‘zbeklar 10.582 97,8 % in Xinjiang , 0,4 % in Guangxi , 0,3 % in Guangdong nicht in China
Va , Wa, Awa, Lawa, Parauk Va ?族 W?zu Ba r?og 429.866 96,6 % in Yunnan , 1,2 % in Shandong , 0,4 % in Henan Va-Schrift mit lateinischem Alphabet
Vietnamesen , Gin, Kinh Gin 京族 J?ngzu 28.236 89,4 % in Guangxi , 2,85 % in Guizhou , 2,3 % in Yunnan , 1,3 % in Guangdong , 1,2 % in Jiangxi , 0,6 % in Hainan nicht in China
Xibe , Sibe, Sibo Xibe ?伯族 Xibozu 191.019 70,2 % in Liaoning , 18,3 % in Xinjiang , 4,7 % in Heilongjiang , 1,7 % in Jilin , 1,6 % in der Inneren Mongolei Xibenische Schrift
Yao , Mien Yao ?族 Yaozu 2.798.111 55,8 % in Guangxi , 26,7 % in Hunan , 7,7 % in Guangdong , 7,2 % in Yunnan , 1,7 % in Guizhou zwei Schriften: Mian und Bunu
Yi , Lolo, Norsu, Sani Yi ?族 Yizu ?? (Nuoxhxop) 8.721.452 60,6 % in Yunnan , 27,3 % in Sichuan , 10,9 % in Guizhou Yi-Schrift , siehe auch Yi-Silbenzeichen
Yugur , Gelbe Uiguren, Sari Yogur Yugur 裕固族 Yuguzu 14.413 94,5 % in Gansu , 2,2 % in Xinjiang , 1 % in Qinghai nein
Zhuang Zhuang ?族 Zhuangzu Bouxcuengh (Bouчcueŋь) 16.937.662 87,8 % in Guangxi , 7,1 % in Yunnan , 3,5 % in Guangdong Zhuang-Schrift

1 Stichtag des Zensus war der 1. November 2010, 0.00 Uhr. Der Zensus fand mit Ausnahme von Hongkong und Macau in allen Gebieten statt, in denen die Regierung der VR China die tatsachliche administrative Gewalt ausubt, also z. B. nicht in Taiwan , Penghu , Jinmen , Mazu , Taiping , Dongsha und Sudost-Tibet . Fur die Gebiete, in denen der Zensus nicht durchgefuhrt wurde bzw. werden konnte, wurden fur den Stichtag folgende Einwohnerzahlen ermittelt (eine ethnische Untergliederung fand nicht statt): Hongkong: 7.097.600; Macao: 552.300; alle Gebiete unter Kontrolle der Republik China : 23.162.123; Sudost-Tibet: keine Angaben.

Nicht als (eigenstandige) Nationalitaten anerkannte Volker und ethnische Gruppen Chinas [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In China gibt es zahlreiche ethnische Gruppen, die nicht von einer der beiden chinesischen Regierungen offiziell anerkannt wurden. So werden zum Beispiel die Hui von der Regierung der Republik China nicht als Nationalitat anerkannt, sondern stattdessen als Han muslimischen Glaubens betrachtet. Fur alle nicht anerkannten ethnischen Gruppen gilt, dass sie im Chinesischen nach dem Ethnonym nicht mit dem Zusatz zu ( chinesisch   ) fur ?Nationalitat“, sondern mit dem Zusatz ren ( chinesisch   ) fur ?Menschen“ bezeichnet werden. Grundsatzlich muss man aber zwischen zwei Varianten der ?Nicht-Anerkennung“ unterscheiden: Einige ethnische Gruppen sind zwar als Teil einer Nationalitat anerkannt, nicht aber als eigenstandige Nationalitat. Andere ethnische Gruppen sind uberhaupt (noch) nicht als Nationalitat anerkannt. Beim Zensus des Jahres 2000 wurden in der VR China 734.438 Menschen in dieser zweiten Kategorie gezahlt. In der Republik China wird die Bevolkerungszahl der elf nicht anerkannten Ureinwohner-Gruppen auf etwa 100.000 geschatzt.

Ethnische Gruppen, die nicht als eigenstandige Nationalitaten anerkannt sind [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Qiakala-Familie (1940er Jahre)

Einige dieser ethnischen Gruppen wurden ? aus der Sicht eines Teils ihrer Reprasentanten ? einer ?falschen“ Nationalitat zugeordnet und mochten sich entweder als eigenstandige Nationalitat konstituieren, oder einer anderen, bereits existierenden Nationalitat zugeordnet werden. In diese Kategorie gehoren u. a. die Abdal (offiziell Uiguren ), die Mosuo (offiziell zum Teil Naxi , zum Teil Mongolen ), die Baima (offiziell Tibeter), die Gejia ( 家人, offiziell Miao ) und die Kucong (offiziell Lahu ).

Andere ethnische Gruppen wurden auf nachdrucklichen eigenen Wunsch einer Nationalitat zugeordnet, zu der sie aus ethnologischer und historischer Sicht nicht gehoren. Dazu zahlen zum Beispiel die Tuwiner in Xinjiang, die Teil der Mongolen sein und bleiben wollten und die Yao auf der Insel Hainan , die unbedingt zu den Miao zahlen wollten. Andere, besonders kleine Gruppen, wie zum Beispiel die Qiakala , haben sich damit abgefunden, einer großen Nationalitat, hier den Mandschu, zugerechnet zu werden. Gleiches gilt fur die Utsul (bzw. Hutsul oder Utsat, eine nach China migrierte Gruppe von Cham ), die wie zahlreiche andere muslimische Lokalgruppen offiziell als Hui klassifiziert wurden. In gewisser Weise kann man auch die Untergruppen einiger großer Volker Chinas in diese Kategorie zahlen. So sind zum Beispiel Burjaten und Oiraten außerhalb Chinas eigenstandige Volker, zahlen innerhalb Chinas aber beide zu den Mongolen , ohne dies jemals in Frage gestellt zu haben. Gleiches gilt fur die Tay und Nung , die in Vietnam eigenstandige Volker sind, sich in China aber als ein Volk, die Zhuang , betrachten.

Tanka in Sanya bei der Arbeit

Einen Sonderfall stellen die Angehorigen der zahlreichen Untergruppen der Han-Nationalitat dar. Die meisten von ihnen betrachten sich selbst als Han und gleichzeitig als Angehorige einer distinkten Untergruppe. Aber einige, zum Beispiel die Chuanqing in Anshun , Provinz Guizhou , setzen sich fur ihre Anerkennung als Minderheiten-Nationalitat ein. Weitere wichtige ethnische Gruppen innerhalb der Han-Nationalitat sind zum Beispiel:

Ethnische Gruppen, die nicht als Nationalitaten anerkannt sind [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Juden in Kaifeng , spates 19. oder fruhes 20. Jahrhundert

Beide chinesische Regierungen, die der Volksrepublik und die der Republik China, verfolgen gegenuber den ethnischen Minderheiten eine Politik der ?Anerkennung“, wenn auch nach unterschiedlichen Kriterien und naturlich auf Grundlage der unterschiedlichen ethnischen Gegebenheiten der jeweils von ihnen verwalteten Gebiete. Wahrend der Zustand der fehlenden Anerkennung in der Republik China keine besondere Bedeutung hat und die betreffenden Gruppen ? solange die Anerkennung fehlt ? einfach Teil der Mehrheitsbevolkerung sind, handelt es sich in der Volksrepublik China um einen Status, der bei den regelmaßigen Volkszahlungen getrennt erfasst wird und damit offiziellen Charakter hat. Er bedeutet, dass der Staat offiziell anerkennt, dass die betreffende ethnische Gruppe keiner bereits existierenden Nationalitat angehort. Dieser Status ist fur die meisten Betroffenen leichter zu akzeptieren, als die Zuordnung zu einer existierenden Nationalitat, mit der sie sich wenig oder uberhaupt nicht identifizieren. So bemuhen sich zum Beispiel die Gejia und die Chuanqing intensiv, sich diesen Status zu erhalten bzw. ihn wieder zu erlangen. Allerdings gibt es auch hier Unterschiede: So kann man davon ausgehen, dass zum Beispiel bei Caijia , Hu und Songjia in den nachsten Jahren die Zuordnung zu einer existierenden Nationalitat erfolgen wird. Hingegen hat der Status zum Beispiel fur die Deng , Khmu , M?ng und Sherpa ganz offensichtlich dauerhaften Charakter, der es ermoglicht, sie auf Provinzebene (hier: Tibet und Yunnan ) mit den anerkannten Minderheiten-Nationalitaten gleichzustellen.

Sonderfall: Chinesische Juden [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einen Sonderfall stellen die Juden in China ( chinesisch   ?太人 , Pinyin Youtairen ) dar. In der Volksrepublik zahlen sie etwa 1700 Personen (davon allein etwa 1000 in Hongkong ), in der Republik China (Taiwan) weitere etwa 200 Personen. Einige Juden hatten in den 1950er Jahren und erneut in den 1980er Jahren ihre Anerkennung als eigenstandige Nationalitat beantragt. Diese wurde abgelehnt. Viele Nachfahren der chinesischen Juden klassifizieren sich offenbar inzwischen selbst als Han oder Hui . Einige scheinen aber auf dem Status, nicht klassifiziert zu sein, zu bestehen. So kann angenommen werden, dass es sich bei den 30 Personen, die laut Volkszahlung im Jahre 2000 in Kaifeng den Status ?nicht klassifiziert“ zugesprochen bekamen, um Juden bzw. Nachfahren von Juden gehandelt hat. Gleiches gilt vermutlich fur einen Teil der ?nicht klassifizierten“ Personen in Shanghai , Harbin und einigen anderen Stadten.

Lage Guizhous in China

Sonderfall: Provinz Guizhou [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bei den Volkszahlungen der Jahre 1982, 1990 und 2000 wurden allein in der Provinz Guizhou jeweils 748.080, 733.400 und 710.486 Menschen als ?ethnisch nicht klassifiziert“ eingeordnet. Das waren 93,5 %, 97,5 % und 96,74 % aller Menschen dieser Kategorie in der gesamten Volksrepublik. Wahrend offiziell nicht anerkannte ethnische Gruppen aus Tibet (Deng und Sherpa ) oder Yunnan (Mang, Khmu und Hu) in chinesischen Publikationen immer wieder ausfuhrlich erwahnt und beschrieben werden, sind Informationen uber die quantitativ so großen Gruppen Guizhous eher sparlich und meistens knapp gehalten. Einer der Grunde dafur durfte die Ansicht der chinesischen Regierung sein, den ?Sonderfall Guizhou“ spatestens bis zur Volkszahlung (November 2010) gelost zu haben, d. h., die Zahl der Menschen, die offiziell keine anerkannte Nationalitat haben, drastisch zu vermindern, auf ein Maß, das auch in anderen, durchschnittlichen Provinzen anzutreffen ist. Dabei wurden und werden die diversen nicht anerkannten ethnischen Gruppen den nachst verwandten (oder aus anderen Grunden ?passenden“) bereits anerkannten Nationalitaten zugeordnet. Im Jahre 1981 gab es in Guizhou noch 23 ethnische Gruppen ohne offizielle Zuordnung zu einer Nationalitat. Es waren dies:

1981 offiziell nicht klassifiziert Chinesisch Pinyin Verbreitungsgebiete Bevolkerungszahl (1985) Jahr der Klassifikation Klassifiziert als:
Caijia 蔡家人 Caiji?ren Qianxi , Qixingguan , Nayong , Hezhang , Zhijin , Shuicheng , Liuzhi 20.000 ? ?
Changpao Yao ?袍? Changpao Yao Libo , Wangmo 300 (zusammen mit den Youmai, s. u.) 1982?1985 Yao
Chenzhou 辰州人 Chenzh?uren Pingtang unklar 1982?1985 Han
Chuanqing 穿?人 Chu?nq?ngren Bijie (vor allem Zhijin und Nayong ), Anshun , Liupanshui uber 600.000 nach 1996 Han (wird erneut uberpruft)
Diao ?人 Di?oren Congjiang 984 (zusammen mit den Xialusi, s. u.) 1982?1985 Dong
Dongjia ?家人 D?ngji?ren Majiang , Kaili , Duyun , Fuquan uber 40.000 1996 She
Gejia 家人 G?ji?ren Huangping , Kaili , Guanling , Shibing 40.000 nach 1996 Miao (wird erneut uberpruft)
Laba 喇叭人 L?b?ren Qinglong , Pu’an , Liuzhi , Shuicheng , Pan , Longli uber 60.000 1982?1985 Miao
Limin 里民 L?min Qinglong , Guanling , Zhenning , Shuicheng 70.000 1982?1985 Yi
Liujia 六甲人 Liuji?ren Rongjiang 152 1982?1985 Han
Longjia ?家人 Longji?ren Bijie , Anshun , Liupanshui uber 10.000 1988 Bai
Lu ?人 Luren Qianxi , Jinsha , Dafang 7747 1982?1985 Manju
Mojia 莫家人 Moji?ren Dushan , Libo 17.017 1982?1985 Bouyei
Mulao 木?人 Mul?oren Majiang , Kaili , Duyun , Fuquan , Weng’an 28.000 1993 Mulam
Nanjing 南京人 Nanj?ngren Bijie , Anshun , Liupanshui 61.171 1982?1985 Han
Qixing 七姓民 Q?xingmin Shuicheng , Weining , Hezhang 7589 1982?1985 Bai
Raojia ?家人 Raoji?ren Majiang , Duyun uber 9000 1992 Yao
Sanqiao 三?人 / 三?人 S?nqiaoren / S?nqi?oren Liping 2374 1982?1985 z. T. Miao , z. T. Dong
Xialusi 下路司人 Xialus?ren Congjiang 984 (zusammen mit den Diao, s. o.) 1982?1985 Dong
Xijia 西家人 X?ji?ren Kaili , Duyun , Majiang uber 9000 1982?1985 Miao
Yanghuang 佯??人 Yanghuangren Pingtang , Dushan , Huishui , Luodian 40.000 1990 Maonan
Yiren ?人 / ?人 Yiren / Yiren Qixingguan ; in Sichuan : Xuyong und Gulin 1015 (in Sichuan: uber 300) 1982?1985 Gelao ; in Sichuan: z. T. Yi , z. T. Han
Youmai 油?人 Youmairen Libo , Wangmo 300 (zusammen mit den Changpao Yao, s. o.) 1982?1985 Yao

Ganz uberwiegend verliefen diese Klassifizierungen im Einverstandnis mit der jeweils betroffenen Bevolkerung und wurden auch akzeptiert. Verblieben sind vier Probleme:

  • Bis auf die 1140 Betroffenen im Sondergebiet Liuzhi , die im Oktober 1989 auf eigenen Wunsch hin als Angehorige der Yi-Nationalitat klassifiziert wurden, bleiben etwa 20.000 Caijia Guizhous nach wie vor ohne offizielle ethnische Zugehorigkeit.
  • Die Songjia ( 宋家人 ) in Wudang , Kaiyang , Xiuwen , Longli und Guiding haben erst in den 2000er Jahren einen Antrag auf Klassifikation gestellt, uber den noch nicht entschieden wurde. Im Gesprach sind die Zuordnung zu den Miao , den Bouyei oder den Han .
  • Die 40.000 Gejia sind mit ihrer Klassifizierung als Miao derart unzufrieden, dass sie weiter fur ihre Anerkennung als eigenstandige Nationalitat kampfen. Ob sie beim Zensus im November 2010 als ?Miao“ oder als ?nicht klassifiziert“ eingeordnet werden, bleibt noch abzuwarten.
  • Die uber 600.000 Chuanqing sind bisher nicht bereit, ihre Klassifizierung als Han zu akzeptieren. Sie machten beim Zensus des Jahres 2000 den allergroßten Teil der ?nicht klassifizierten“ in Guizhou aus. Sollten sie beim Zensus im November 2010 als ?Han“ gezahlt werden, wurde die Zahl der ?nicht klassifizierten“ in Guizhou definitiv unter 100.000 sinken.

Innerhalb Guizhous konzentrierte sich beim Zensus des Jahres 2000 die große Mehrheit der ?nicht klassifizierten“ auf wenige Kreise, kreisfreie Stadte und Stadtbezirke. Vor allem in Zhijin, Nayong und Dafang handelt es sich dabei nahezu komplett um Chuanqing.

Kreis/Stadt/Stadtbezirk Einwohner davon ohne ethnische Klassifizierung Anteil an der Kreisbevolkerung Anteil an der nicht klassifizierten Bevolkerung Guizhous Anteil an der nicht klassifizierten Bevolkerung Chinas
Zhijin 825.350 239.369 29 % 33,69 % 32,59 %
Nayong 661.772 224.840 33,98 % 31,65 % 30,61 %
Dafang 851.729 60.366 7,09 % 8,5 % 8,22 %
Guanling 280.755 60.071 21,4 % 8,45 % 8,18 %
Qingzhen 471.305 24.985 5,3 % 3,52 % 3,4 %
Puding 353.803 23.256 6,57 % 3,27 % 3,17 %
Huangping 292.121 19.733 6,76 % 2,78 % 2,67 %
Zhongshan 453.293 16.712 3,69 % 2,35 % 2,28 %
Kaili 433.236 12.078 2,79 % 1,7 % 1,64 %

Neben diesen ? auch durch den Zensus ? offensichtlichen Problemen und ungelosten Fragen der ethnischen Klassifikation in Guizhou, scheint es auch noch ein paar nicht so offensichtliche Probleme zu geben. Als Beispiel sei hier die angebliche ? Li “-Bevolkerung Guizhous genannt. Bei der Volkszahlung des Jahres 2000 wurden in Guizhou 56.082 angebliche ?Li“ gezahlt. Diese Zahl kann unmoglich stimmen. Die Li sind die Ureinwohner der Inselprovinz Hainan und haben vor und nach Grundung der VR China ihre Heimatinsel nur in vergleichsweise geringer Zahl verlassen. Naturlich steigt die Zahl von Bevolkerungsbewegungen in einer modernen Gesellschaft und so ziehen selbstverstandlich Li in wachsender Zahl aus beruflichen oder personlichen Grunden (Heirat) in andere Provinzen. So konnen die 316 Li, die laut Zensus 2000 in der Provinz Sichuan oder auch die 1426 Li, die in der Provinz Yunnan leben, durchaus ernst genommen werden. Die Zahl fur Guizhou ist aber ? zuruckhaltend gerechnet ? wenigstens 50-mal zu hoch. Dieses Ratsel ist relativ leicht zu losen: Im Namen der in der obigen Tabelle der 23 nicht klassifizierten Gruppen des Jahres 1981 genannten 70.000 Limin steht das Li fur das Ethnonym und min einfach nur fur ?Volk“, ?Menschen“. Zwar schreiben sich die ?echten“ Li von Hainan mit dem Schriftzeichen , die Guizhouer Limin hingegen (eigentlich) mit dem Schriftzeichen , aber ein Abgleich der Hauptsiedlungsgebiete der Limin ( Qinglong , Guanling , Zhenning , Shuicheng ) mit den Kreisen, in denen die meisten Menschen leben, denen es gelang, sich als Li klassifizieren zu lassen, legt die Schlussfolgerung nahe, dass diese beiden Gruppen identisch oder wenigstens großtenteils identisch sein durften:

Kreis Einwohner davon klassifiziert als Li Anteil an der Kreisbevolkerung Anteil an der als ?Li“ klassifizierten Bevolkerung Guizhous
Pu’an 259.881 13.045 5,02 % 23,26 %
Zhenning 308.569 10.135 3,28 % 18,07 %
Qinglong 258.031 7.778 3,01 % 13,87 %
Guanling 280.755 7.090 2,53 % 12,64 %
Pan 1.070.802 5.302 0,5 % 9,45 %
Shuicheng 678.228 2 0,0 % 0,004 %

Einzig in Shuicheng scheinen die Limin ihre Klassifikation als Yi akzeptiert zu haben. Jedenfalls leben 44,6 % aller im Zensus der ?echten“ Li-Nationalitat zugerechneten Menschen in den Kreisen, die als Hauptsiedlungsgebiet der Limin genannt werden. Ob es sich in Pu’an und Pan auch um Limin handelt, oder sich auch eine andere einheimische ethnische Gruppe kurzerhand ?Li“ nennt, ist noch zu untersuchen. Es bleibt auch abzuwarten ob es beim kommenden Zensus (November 2010) gelingen wird, die Zahl der ?Li“ in Guizhou drastisch nach unten zu korrigieren.

Liste der nicht als Nationalitaten anerkannten Volker und ethnischen Gruppen Chinas [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Name, Namensvarianten Chinesisch Pinyin Untergruppen Klassifikation der Sprache Bevolkerungszahl Verbreitungsgebiete in China Status
Caijia 蔡家人 Caiji?ren keine Sino-Tibetisch , Sinitisch , Bai uber 20.000 Qianxi , Qixingguan , Nayong , Hezhang , Zhijin , Shuicheng und Liuzhi in Guizhou offiziell nicht anerkannt
Deng , Dengba ?人 / ?巴人 Dengren / Dengb?ren Darang ( ??人 ) und Geman ( 格曼人 ) Sino-Tibetisch , Tibeto-Birmanisch , Nord-Assamisch uber 1000 Zayu in Tibet offiziell nicht anerkannt
Hu ?人 Huren keine Austro-Asiatisch , Mon-Khmer , Nordliches Mon-Khmer ca. 1500 Mengla und Jinghong in Yunnan offiziell nicht anerkannt
Ili-Turken 伊犁土?克人 Y?li T?’?rkeren keine Altaisch , Turkisch , Ost-Turkisch 100?200 Gulja in Xinjiang unklar (wurden moglicherweise inzwischen als ?Usbeken“ klassifiziert)
Khabit , Buxing 必定人 Bidingren keine Austro-Asiatisch , Mon-Khmer , Nordliches Mon-Khmer, Khmuisch, Khao uber 600 Mengla in Yunnan unklar (werden moglicherweise inzwischen als Teil der Khmu betrachtet)
Khmu , Kammu, Khammu 克木人 Kemuren Manmet ( 克蔑人 ) und Kuanren ( ?人 ) Austro-Asiatisch , Mon-Khmer , Nordliches Mon-Khmer, Khmuisch, Mal-Khmu’ ca. 5000 Mengla und Jinghong in Yunnan offiziell nicht anerkannt
M?ng 1 莽人 M?ngren keine Austro-Asiatisch , Mon-Khmer , Nordliches Mon-Khmer uber 500 Jinping in Yunnan seit 2009 offiziell Teil der Blang
Sherpa 夏?巴人 Xia’?rb?ren keine Sino-Tibetisch , Tibeto-Birmanisch , Bodisch , Tibetanisch ca. 2600 Dinggye und Nyalam in Tibet offiziell nicht anerkannt
Songjia 宋家人 Songji?ren keine unklar Wudang , Kaiyang , Xiuwen , Longli und Guiding in Guizhou offiziell nicht anerkannt
Thami , Tami 塔米人 T?m?ren keine Sino-Tibetisch , Tibeto-Birmanisch , West-Himalayisch ca. 500 Nyalam in Tibet unklar

1 Die M?ng sind nicht zu verwechseln mit den M??ng ( 芒族 ) in Vietnam . Auch die Mehrheit der Mang lebt in Vietnam und wird dort M?ng (ca. 2100 Menschen) genannt.

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • June Teufel Dreyer: China’s forty millions. Minority nationalities and national integration in the People’s Republic of China. Harvard University Press, Cambridge 1976, ISBN 0-674-11964-9 .
  • Wolfram Eberhard: China’s minorities. Yesterday and today. Wadsworth, Belmont 1982, ISBN 0-534-01080-6 .
  • Fei Hsiao Tung [Fei Xiaotong]: Toward a people’s anthropology. New World Press, Peking 1981.
  • Thomas Heberer : Nationalitatenpolitik und Ethnologie in der Volksrepublik China. Ubersee-Museum, Bremen 1982, ISBN 3-88299-035-X .
  • Thomas Heberer: Nationalitatenpolitik und Entwicklungspolitik in den Gebieten nationaler Minderheiten in China. Universitat Bremen, Bremen 1984, ISBN 3-88722-087-0 .
  • Thomas Heberer (Hrsg.): Ethnic minorities in China. Tradition and transformation. Rader, Aachen 1987, ISBN 3-922868-68-1 .
  • Ma Yin: Die nationalen Minderheiten in China. Verlag fur fremdsprachige Literatur, Peking 1990, ISBN 7-119-00010-1 .
  • Colin Mackerras : China’s minorities. Integration and modernization in the twentieth century. (Hong Kong etc., Oxford University Press 1994), ISBN 0-19-585988-X .
  • National minorities in new China. (Beijing, Verlag fur fremdsprachige Literatur 1954).
  • Ogawa Yoshikazu 小川佳万: Shakaishugi Ch?goku ni okeru sh?s? minzoku ky?iku: ?minzoku by?d?“ rinen no tenkai. 社?主義中?における少?民族?育:「民族平等」理念の展開 . T?shind? 東信堂, Tokio 2001, ISBN 4-88713-384-7 .
  • Edgar Tomson: Die Volksrepublik China und das Recht nationaler Minderheiten. Metzner, 1963.
  • Zhang Weiwen; Zeng Qingman: In search of China’s minorities. New World Press, Peking 1993, ISBN 7-80005-176-5 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Volker Chinas  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Nationalitaten und Nationalitatenpolitik in der VR China. Marxistische Blatter, Juli 2008, abgerufen am 25. Juni 2015 .
  2. a b Donald Bloxham , A. Dirk Moses : The Oxford Handbook of Genocide Studies . Oxford University Press, 2010, ISBN 978-0-19-161361-6 , S.   150   ff . ( google.com ).
  3. Klemens Ludwig : Vielvolkerstaat China. Die nationalen Minderheiten im Reich der Mitte. C.H. Beck, Munchen 2009, ISBN 978-3-406-59209-6 , S. 13?16.