Logo (Zeichen)

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Ein Logo ist ein grafisches Zeichen ( Signet ), das ein bestimmtes Subjekt reprasentiert, welches ein Unternehmen , eine Organisation , eine Privatperson oder ein Produkt sein kann. Es kann als reine Bildmarke , Wortmarke oder Wort-Bild-Marke gestaltet sein und ist der wesentliche Bestandteil des visuellen Erscheinungsbildes ( Corporate Design ) sowie Trager der Identitat ( Corporate Identity ) des Rechteinhabers.

Etymologie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Wort Logo leitet sich indirekt vom vieldeutigen griechischen Begriff logos ( λ?γο? ) ab, das u. a. Wort bedeutet. Im traditionellen Schriftsatz gab es neben den Typen fur einzelne Buchstaben auch solche fur ganze Silben oder Worter, die dementsprechend Logotypen genannt wurden. [1] Aus der Kurzform Logo entwickelte sich die heutige Bedeutung.

Gestaltung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ein Logo kann aus einem oder mehreren Buchstaben oder aus einer Kombination von Buchstaben bestehen. Nach anderer Meinung besteht ein Logo immer aus Wort- und Bildmarke , da es sich andernfalls lediglich um ein Signet oder aber um die reine Wortmarke handelt (siehe dazu Logografie und Wort-Bild-Marke ).

Ein Logo sollte pragnant und wiedererkennbar sein und als Identifikationsmerkmal fur das gesamte Unternehmen stehen.

IBM -Logo ( Paul Rand ) I nternational B usiness M achines Corporation
3M M innesota M ining and M anufacturing
AEG A llgemeine E lektrizitats- G esellschaft

Corporate Design [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Organisationen wie Museen oder Messen verwenden vorwiegend ein eigenes Corporate Design (CD). Darin legen sie Regeln fest, wie und welche visuellen Elemente eingesetzt werden, um den Auftritt unverwechselbar zu gestalten. Ein eigenes Logo verwenden beispielsweise: CeBIT und Museum of Modern Art . Das Gleiche gilt inzwischen fur viele offentliche Einrichtungen, fur Behorden und Gemeinden sowie fur private Institutionen und Vereinigungen. Neben dem Logo sind im Corporate Design auch Typografie (Schriften und die verwendeten Schriftschnitte ), Hausfarben sowie die grundsatzliche Gestaltung aller Werbemittel festgelegt.

Auch ein Unternehmensverbund wie die Sparkassen-Finanzgruppe kann mit einem einheitlichen Logo auftreten, wobei ein Unternehmen die Kollektivmarke als Rechteinhaber besitzen muss:

Frankenbund mit Wurzburger Rennfahnlein .
Das Logo der Sparkassen-Finanzgruppe ist eine Wort-Bild-Marke.

Rechtlicher Hintergrund [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Es gibt zudem die markenrechtliche Bezeichnung Marke .

Im Zusammenhang mit einem Logo wird die Marke als Wortmarke spezifiziert. Eine Wort-Bild-Marke ist eine Kombination aus Bild- und Schriftzeichen; besteht lediglich ein Bildzeichen, ist es eine Bildmarke. Ein Logo wird rechtlich erst durch die Anmeldung und Eintragung beim Patent- und Markenamt zu einer Marke.

Das Logo der Deutschen Bank ist eine Wort-Bild-Marke.
Das ehemalige Logo der Firma Dennert & Pape Aristo ? Werke ist eine Wortmarke.

Gestaltungsregeln [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ublicherweise beauftragen Unternehmen oder Werbeagenturen ausgebildete Grafiker oder eine Designagentur mit dem Entwurf eines solchen Zeichens ( Produktdesign ). Zumeist werden die folgenden funf Grundsatze berucksichtigt. [2] [3] [4]

Verstandlichkeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Logo kann auf den Namen anspielen oder auf die Tatigkeit des Unternehmens hinweisen. Das kann durch ein grafisches Symbol oder die Auswahl einer passenden Schrift geschehen. Wird ein Unternehmensname oder ein Markenname mit einem grafischen Zeichen ( Icon ) kombiniert, ist es eine Wort-Bild-Marke.

Die Shell - Muschel steht fur den Firmennamen ( Raymond Loewy )
Das Logo vom S. Fischer Verlag ist redend
Der Kranich der Lufthansa unterstreicht das Fliegen ( Otto Firle )

Unverwechselbarkeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ein Logo transportiert das Unternehmens- Image . Wenn es bereits von anderen Assoziationen besetzt ist, wird es schwieriger, eine eigene Identitat oder das Unternehmensprofil zu etablieren. So ergibt sich die Gefahr, ubersehen oder verwechselt zu werden. Aus unzureichender Unverwechselbarkeit konnen auch rechtliche Probleme entstehen.

Das magentafarbene Logo der Deutschen Telekom
Der Frosch des Schuhpflegeunternehmens Erdal

Einpragsamkeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Hier sollte die Formel KISS gelten: ? K eep I t S hort (and) S imple“ (sinngemaß: ?halte es kurz und einfach“) ? was einfach ist, ist einfach zu merken. Erfolgreiche Unternehmenszeichen wie von Audi , Opel , VW , Nike oder Apple sind so einfach, dass sie viele Verbraucher auswendig nachzeichnen konnen. [5]

Das Logo der Automarke VW ist ziemlich einfach gestaltet, lasst sich jedoch in kleiner Große nur schlecht reproduzieren.
Das Logo von Adobe ist auch sehr klein noch erkennbar.

Reproduzierbarkeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Farbenfrohe Logos sind technisch kein Problem, es gibt jedoch Ausnahmen, und hier ist ein gutes Logo bedeutsam. Es muss vor allem auf Produkten gut erkennbar sein, aber auch als Fax , als Stempel , aus der Entfernung, auf einem T-Shirt gestickt oder auf dem Werbekugelschreiber noch gut aussehen. Das Logo ist das Hinweisschild zu einem Unternehmen und keine bunte Illustration .

Gute Logos genugen hochsten Anforderungen und sind in einer Breite von 20 Millimetern oder kleiner noch deutlich erkenn- und lesbar. Damit ein Logo allen diesen Anforderungen gerecht wird, bedarf es vieler Kompromisse, wie Abkurzungen und Reduktion auf ein Optimum. Der von Kreativen gern und oft zitierte Spruch ?Weniger ist mehr“ trifft hier exakt zu.

Das Apple - Logo ist sehr einfach zu zeichnen.
Dieses Logo eines Kleinverlages ist aufgrund der sehr kleinen Buchstaben S und K im Verhaltnis zum V in kleiner Darstellung schwer reproduzierbar. Ihr Wiedererkennungswert ist besonders bei kleineren Unternehmen fraglich.

Anforderungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ein Logo enthalt Hauptelemente und Nebenelemente. Hauptelemente sind der Unternehmensname und die angebotene Leistung oder das angebotene Produkt. Gegebenenfalls verzichtbare Nebenelemente sind grafische Elemente, ein Slogan oder eine Identitatsaussage.

Ein schon bekanntes Unternehmen, wie Adidas , ist bekannt genug, um mit einem reinen Bildzeichen (Signet) zu werben.

Ein Unternehmen, das erst bekannt werden will, wird auch im Logo zumindest auf den Unternehmensnamen und das angebotene Produkt oder die angebotene Leistung Bezug nehmen mussen.

Schutzzone [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Visualisierung der Schutzzone beim ehemaligen Compaq -Logo

Viele Logos haben eine definierte Schutzzone, also einen Rand um die Logo-Elemente, welcher bei der Platzierung des Logos nicht weggelassen werden darf und in den keine anderen Elemente hineinragen durfen. [6] [7]

Satirische Abwandlungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Abgewandeltes Pornhub -Logo
Satire der Logos von Nike, Ebay, Amazon und Disney anhand des bekannten konsumkritischen Slogans ?Work, buy, consume, then die“

Fur humoristische Zwecke ist es sehr beliebt, Logos in abgewandelter Form zu andern oder umzugestalten, um eine Botschaft zu transportieren. Man spricht auch von Markenparodie. Markenrechtlich betrachtet durfen Zeichen, die einer bekannten Marke zumindest ahnlich sind, nicht benutzt werden, wenn hierdurch die Unterscheidungskraft der bekannten Marke ausgenutzt wird. Hierfur reicht es aus, dass der Durchschnittsverbraucher die Parodie mit der alteren Marke gedanklich in Verbindung bringt und der Parodist die Aufmerksamkeit, die die altere Marke in der Gesellschaft hat, seiner Parodie kommerziell zugutekommen lasst. Allerdings gelten diese Grundsatze bei Parodie und Satire nicht uneingeschrankt. Denn die Grundrechte der Kunst- und Meinungsfreiheit des Parodisten konnen dazu fuhren, dass die Markenparodie trotzdem erlaubt ist. Eine Markenparodie kann als Kunst gelten oder eine Meinungsaußerung darstellen, auch wenn der Parodist nichts komplett neues geschaffen, sondern lediglich eine bekannte Marke verandert hat ? die Nachahmung ist ja gerade ein Merkmal der Parodie. Es muss allerdings immer im Einzelfall entschieden werden. Der bekannte ?springende Pudel“ (eine Abwandlung des Logos der Marke Puma ) darf laut BGH zwar auf T-Shirts gedruckt und verkauft werden, jedoch haben die Parodisten kein Recht, das Logo selbst als Marke eintragen zu lassen. [8]

Als Beispiel rechts ein abgewandeltes Pornhub -Logo mit mehreren Interpretationsmoglichkeiten: ?Man kann Wikipedia so exzessiv benutzen wie manche eine Pornoseite“ oder ?Niemand will es zugeben, aber die meisten benutzen es“.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wiktionary: Logo  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Commons : Logos  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Ralf Herrmann: Warum nicht hinter allen Buchstaben Fonts stecken. Abschnitt Logos und Zeitungskopfe , 27. September 2017, abgerufen am 27. November 2018.
  2. Logo Design PDF von Gernot Hoffmann
  3. Joachim Bohringer, Peter Buhler, Patrick Schlaich: Kompendium der Mediengestaltung: Produktion und Technik fur Digital- und Printmedien. 2008, ISBN 978-3-540-78525-5 . ( eingeschrankte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  4. Perdita Habeck, Kundri Bohmer-Bauer: Firmendesign mit kleinem Budget: Schritt fur Schritt zur eigenen Corporate Identity- der perfekte Auftritt mit Logo, Visitenkarte und Briefbogen- mit Checklisten und Farbbeispielen. 2006, ISBN 3-636-01354-8 . ( eingeschrankte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  5. Siehe dazu auch dieses Experiment der Gruppe Monochrom .
  6. Leave for Change: Design Standards Guide (PDF; 3153 kB)
  7. Compaq logo ? protection zone ( Memento vom 15. April 2013 im Internet Archive ) (PDF; 654 kB)
  8. Janina Wortmann: Markenparodie und Markensatire ? Wo sind die rechtlichen Grenzen? Noerr.com, 4. Mai 2018, abgerufen am 17. Januar 2022 .