Universitat fur Musik und darstellende Kunst Graz

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Universitat fur Musik und darstellende Kunst Graz
Grundung 1963 (Vorlaufer 1816)
Tragerschaft staatlich
Ort Graz
Bundesland Steiermark   Steiermark
Land Osterreich   Osterreich
Rektor Georg Schulz [1]
Studierende 2199 (inkl. ?amtswegiger Mitbelegung“ in gemeinsam eingerichteten Studien sowie außerordentliche Studierende)
Mitarbeiter 761 / 499 Jahresvollzeitaquivalente
davon Professoren 117 / 105,1
Netzwerke AARC
Website www.kug.ac.at
Palais Meran : Sitz von Universitatsleitung, Stabsstellen, Studiencenter und Veranstaltungsabteilung sowie der Institute fur Musikasthetik, Alte Musik & Auffuhrungspraxis sowie Jazzforschung
Veranstaltungsbeleuchtung des Hauses fur Musik und Musiktheater (MUMUTH) der Universitat
Logo KUG; Logo der Freunde der KUG

Die Universitat fur Musik und darstellende Kunst Graz , auch Kunstuniversitat Graz ( KUG ), ist eine osterreichische Universitat . Sie geht auf die im Jahr 1816 gegrundete Musikschule des Akademischen Musikvereins zuruck und ist daher die alteste Musikuniversitat Osterreichs. [2] [3] [4] [5]

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1963 wurde das Konservatorium des Landes Steiermark zu einer staatlichen Einrichtung des Bundes aufgewertet ? zur Akademie fur Musik und darstellende Kunst in Graz . Ihr Prasident (1963?1971) war Erich Marckhl . Durch das Kunsthochschulorganisationsgesetz 1970 wurde die Akademie in die Hochschule fur Musik und darstellende Kunst in Graz umgewandelt. [6] Zu ihrem ersten Rektor wurde 1971 Friedrich Korcak gewahlt.

Ehemaliges Logo KUG

Bereits im Jahr 1982 wurde in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde der Hochschule fur Musik und darstellende Kunst Graz ein Abonnementzyklus eingerichtet, [7] [8] [9] welcher mittlerweile drei verschiedene Abos umfasst: das ?Hauptabonnement“, das ?abo@MUMUTH“ und das ?Abo fur junges Publikum“. [10] [11]

Seit dem Jahr 1983 hat die KUG (damals noch Hochschule) das Sponsionsrecht . 1986 wurde erstmals ein Doktoratsstudium angeboten. Am 21. Juni 1991 fand die erste feierliche Promotion statt.

Ihren derzeitigen Namen erhielt die KUG im Jahre 1998, als alle osterreichischen Kunsthochschulen mit Inkrafttreten des Bundesgesetzes uber die Organisation der Universitaten der Kunste (KUOG ’98) in ?Universitaten“ umbenannt wurden.

Im September 2009 wurden an der Kunstuniversitat Graz eine wissenschaftliche und eine kunstlerische Doktoratsschule gegrundet. [12] Mit ihrem Dr.artium-Programm war die KUG die erste Universitat Osterreichs [13] (eigenen Aussagen zufolge die erste Institution im deutschsprachigen Raum), die eine kunstlerische Promotion anbot. Die wissenschaftliche Doktoratsschule hingegen loste die bisherigen interuniversitaren Doktoratsstudien der Philosophie bzw. der Naturwissenschaften ab. 2013 erfolgte der erste Abschluss eines kunstlerischen Doktoratsstudiums an der KUG. [12]

Im Wintersemester 2019/2020 [14] waren an der KUG 1903 ordentliche Studierende (davon 1512 mit Hauptzulassung an der KUG und 391 in gemeinsam eingerichteten Studien mit Hauptzulassung an der Partnereinrichtung als ?amtswegige Mitbelegung“) sowie 296 außerordentliche Studierende gemeldet. Der Frauenanteil lag bei 47 %. Der Anteil auslandischer Studierender lag bei 50 % (bezogen auf ordentliche Studierende mit Hauptzulassung an der KUG) bzw. knapp 52 % (unter Berucksichtigung von ?amtswegiger Mitbelegung“ und außerordentlichen Studien, insbesondere den Angeboten zur Nachwuchsforderung bzw. fur Kinder und Jugendliche).

Seit 1989 veranstaltet die KUG alle drei Jahre den Internationalen Kammermusikwettbewerb Franz Schubert und die Musik der Moderne . [15]

Leitung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Fur Oktober 2018 war die Ruckkehr von Georg Schulz als Rektor angekundigt. [18] Aufgrund eines Einspruchs des Arbeitskreises fur Gleichbehandlungsfragen wegen vermuteter Diskriminierung der wahrend des Verfahrens noch amtierenden Rektorin Freismuth auf Grund des Geschlechts, des Alters und der Weltanschauung wurde stattdessen ab 1. Oktober 2018 ein Interimsrektorat unter Leitung des geschaftsfuhrenden Vizerektors Eike Straub eingesetzt. [19] Mit Beginn des Sommersemesters 2020 trat Georg Schulz erneut das Rektorsamt an. Neben den Aufgaben als Rektor ubernahm er auch den Bereich Kunst und Qualitatsmanagement. [20]

Campus [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Palais Meran dient seit 1963 als Hauptgebaude der Kunstuniversitat Graz und wird sowohl als Veranstaltungsort als auch durch mehrere Institute und Verwaltungseinheiten genutzt. Es wurde von 1841 bis 1843 von Georg Hauberisser dem Alteren im Stil des Spatklassizismus auf den Grunden eines ehemaligen Meierhofes errichtet und war Wohnpalais des steirischen Habsburgers Erzherzog Johann. [21]

Das MUMUTH (Haus fur Musik und Musiktheater) ist das Siegerprojekt eines internationalen Wettbewerbs, den der niederlandische Architekt Ben van Berkel im Jahr 1998 gewann. Es wurde 2009 eroffnet und ist durch die Materialien Stahl, Beton und Glas in verschiedenen Kombinationen und Uberlagerungen dominiert. Neben dem großen Gyorgy-Ligeti -Saal, einem Konzertraum mit aufwendigem variablem Akustikkonzept, stehen ein Orchesterproberaum, eine Probebuhne sowie weitere Studios, Werkstatten und Theater-Infrastruktur zur Verfugung. [22] [23] [24] Die Architektur des MUMUTH wurde 2010 mit dem Fischer-von-Erlach-Preis und dem Urban Land Institute Award ausgezeichnet. [25] [26]

Zwischen 1988 und 1993 wurde nach Planen des Wiener Architekten Klaus Musil der ?Neubau“ errichtet. Er wird wegen seines Grundrisses auch ?Klavier“ genannt. Im Obergeschoß sind Ensemble- und Seminarraume untergebracht, im ausgebauten Dachgeschoß 83 Einzelunterrichtsraume. Im Erdgeschoß befinden sich unter anderem die Kantine und die Aula. Im 1998 errichteten Nebengebaude finden sich die Bibliothek und das Archiv. [27]

Im ?Theater im Palais“ (T.i.P.) befindet sich das Institut Schauspiel und seine Probe- und Buhnenraume. Das durch den Hof vom eigentlichen Palais getrennte Gebaude diente ursprunglich als Wagenremise und Stallung. 2013/14 wurde das Gebaude nach den Planen des Architekten Johannes Wohofsky saniert und um ein neues glasernes Foyer erweitert, das den Blick auf die alte Fassade freigibt. Die vor die Fassade gelagerte Außenhulle aus goldfarbenem, gelochtem Aluminiumblech soll das Haus optisch gestalten und dient gleichzeitig als Sonnenschutz. [28] [29]

Die denkmalgeschutzte ?Reiterkaserne“ wurde in den 1840er-Jahren als Unterkunft fur Reitersoldaten erbaut und hat rund 100 Jahre als Kaserne gedient. Das ab 2005 nach Planen des Grazer Architekten Josef Hohensinn revitalisierte Gebaude umschließt einen Hof und wird zur Leonhardstraße durch einen neuen Baukorper erganzt. Untergebracht sind seit 2007 Unterrichts- und Buroraume (insbesondere fur das Institut fur Musikpadagogik ), Konzertsale und die Werkstatten des Instituts Buhnengestaltung . [30]

Im Palais Schwarzenberg , das aus dem 16. Jahrhundert stammt, sind auf zwei Etagen das Institut Kirchenmusik und Orgel und sein Zentrum fur Orgelforschung untergebracht. Der historische Arkadenhof zahlt zu den herausragenden Architekturschatzen der Grazer Altstadt . Die Institutsraume beherbergen Proberaume, ein Tonstudio und Buros sowie insgesamt neun analoge Orgeln unterschiedlicher Bauart, eine digitale E-Orgel sowie weitere verwandte Instrumente. [31] [32]

Institut Oberschutzen

Weitere Standorte der KUG befinden sich in der Brandhofgasse 18, der Elisabethstraße 11, der Moserhofgasse 34 und 39?41, der Heinrichstraße 78, der Inffeldgasse 10 und 12, der Leonhardstraße 18 und 21, der Lichtenfelsgasse 21, der Maiffredygasse 12b, der Merangasse 38, der Mozartgasse 3 und der Petersgasse 116. [33] Außerdem gibt es eine Expositur in Oberschutzen (Burgenland). [34]

Institute der Kunstuniversitat [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Studienrichtungen der Kunstuniversitat [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Buhnengestaltung
  • Communication, Media, Sound and Interaction Design ? Sound Design (gemeinsam mit der Fachhochschule Joanneum )
  • Computermusik und Klangkunst
  • Darstellende Kunst / Schauspiel
  • Dirigieren: Chor, Musiktheaterkorrepetition, Orchester sowie Chordirigier-Padagogik
  • Doktoratsstudium kunstlerisch-wissenschaftlich (doctor artium)
  • Doktoratsstudium wissenschaftlich (PhD)
  • Elektrotechnik- Toningenieur (gemeinsam mit der Technischen Universitat Graz )
  • Gesang: Gesang, Konzertgesang, Musiktheater, Performance Practice in Contemporary Music (PPCM) - Vocal
  • Instrumental(Gesangs)padagogik: Klassik, Jazz und Volksmusik
  • Instrumentalstudien: Klassik, Alte Musik, Performance Practice in Contemporary Music (PPCM)
  • Jazz
  • Katholische und Evangelische Kirchenmusik
  • Komposition und Musiktheorie: Komposition, Komposition ? Musiktheater, Musiktheorie sowie Kompositions- und Musiktheoriepadagogik
  • Lehramtsstudium: Unterrichtsfacher Musikerziehung, Instrumentalmusikerziehung sowie Technische und Textile Gestaltung (im Lehramtsverbund Sud-Ost)
  • Musikologie (gemeinsam mit der Karl-Franzens-Universitat Graz )

Fast alle Studiengange werden in der Bologna-Systematik angeboten, mit 3- oder 4-jahrigen Bachelorstudien, 2-jahrigen Masterstudien und 3-jahrigen Doktoratsstudien. Ausnahmen sind Buhnengestaltung und Darstellende Kunst, beides 4-jahrige Diplomstudien.

Personlichkeiten der Universitat [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ehrenmitglieder der Universitat [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ehrendoktorat [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ehemalige Studierende und Absolventen (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Professoren (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Universitat fur Musik und darstellende Kunst Graz  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Rektorat. In: kug.ac.at. Abgerufen am 2. Marz 2020 .
  2. Universitat. In: mdw.ac.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  3. Die Universitat Mozarteum Salzburg. In: moz.ac.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  4. Geschichte. In: bruckneruni.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  5. Uber die Universitat. In: muk.ac.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  6. a b Geschichte der KUG. In: kug.ac.at. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 6. Juli 2018 ; abgerufen am 30. Oktober 2018 .
  7. Von der Akademie zur Universitat. KUG-Zeittafel. In: kug.ac.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  8. Kunstuni-Abos | Vielfalt und Zusammenspiel als Programm. In: kleinezeitung.at. 27. Juni 2019, abgerufen am 29. April 2020 .
  9. Abos an Kunstuni Graz: Reiches Programm und viel Vermittlung. In: sn.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  10. Abos an Kunstuni Graz: Viel Vermittlung zum vielfaltigen Programm. In: tt.com. Abgerufen am 29. April 2020 .
  11. Abonnements an der Kunstuniversitat Graz. In: kug.ac.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  12. a b Von der Akademie zur Universitat. KUG-Zeittafel. In: kug.ac.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  13. Dokter der Kunst: ?artistic reasearch“ an der Kunstuni Graz. In: kleinezeitung.at. 20. April 2015, abgerufen am 29. April 2020 .
  14. Wissensbilanz 2019. (PDF; 2,7 MB) In: kug.ac.at. Juni 2020, S. 41ff , abgerufen am 22. Juni 2020 .
  15. Schubert-Wettbewerb an Kunstuni Graz. In: steiermark.orf.at. 18. Februar 2018, abgerufen am 6. Dezember 2019 .
  16. Bildung: Georg Schulz ab 2020 neuer Kunstuni-Rektor. In: steiermark.orf.at. 18. September 2019, abgerufen am 18. September 2019 .
  17. Michael Tschida: Kunstuniversitat Graz: Georg Schulz nach acht Jahren wieder Rektor. In: Kleine Zeitung . 2. Marz 2020, abgerufen am 2. Marz 2020 .
  18. Norbert Swoboda: Kunstuni Graz ? Georg Schulz kehrt als Rektor zuruck. In: kleinezeitung.at. 29. Juni 2018, abgerufen am 9. November 2019 (Digitalabo erforderlich).
  19. Universitatsrat der KUG bestellt Interimsrektorat. In: kug.ac.at. 26. September 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 30. Oktober 2018 ; abgerufen am 30. Oktober 2018 .
  20. Die Geschichte der Kunstuniversitat Graz. In: kug.ac.at. Abgerufen am 15. September 2021 .
  21. Graz ? Palais Meran. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl ;
  22. Mumuth - Graz. In: big.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  23. MUMUTH - Haus fur Musik und Musiktheater. In: nextroom.at. 26. September 2018, abgerufen am 30. Oktober 2018 .
  24. Music Theatre. In: unstudio.com. Abgerufen am 29. April 2020 .
  25. Fischer-von-Erlach-Preis verliehen. In: kommunikation.steiermark.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  26. ULI Awards for Excellence: Winners through the Years. In: americas.uli.org. Abgerufen am 29. April 2020 .
  27. Neubau. In: kug.ac.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  28. Theater im Palais. In: big.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  29. Theater im Palais (TiP). In: kug.ac.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  30. Kunstuniversitat Graz ? Reiterkaserne. In: voicesofspirit.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  31. Graz ? Palais Schwarzenberg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl ;
  32. Institut 6 Kirchenmusik und Orgel. In: orgel-kirchenmusik.kug.ac.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  33. Weitere Standorte. In: kug.ac.at. Abgerufen am 29. April 2020 .
  34. Institut Oberschutzen der Kunstuniversitat Graz. In: oberschuetzen.riskommunal.net. Abgerufen am 29. April 2020 .
  35. Kunstuni: Sheila Jordan wird Ehrenmitglied. In: steiermark.orf.at. 13. Januar 2016, abgerufen am 20. September 2019 .
  36. Erstes Ehrendoktorat der Kunstuni Graz geht an Phil Collins. In: tt.com. 10. Mai 2019, abgerufen am 21. September 2019 .
  37. Kunst-Uni Graz: Ehrendoktor fur Simonischek. In: ORF.at . 5. Juli 2022, abgerufen am 6. Juli 2022 .
  38. Ehrendoktorat fur belarussische Oppositionelle Kalesnikawa in Graz. In: science.apa.at. 21. September 2023, abgerufen am 22. September 2023 .

Koordinaten: 47° 4′ 21″  N , 15° 27′ 1″  O