Die
Unabhangige Expertenkommission Schweiz ? Zweiter Weltkrieg
(UEK), nach ihrem Vorsitzenden oft
Bergier-Kommission
[1]
genannt, war eine Historikerkommission. Sie wurde 1996 vom
Schweizer Bundesrat
eingesetzt und prasentierte 2002 ihren Schlussbericht. Sie untersuchte fur den
Zeitraum des Zweiten Weltkriegs
die
Fluchtlingspolitik der Schweiz
und den Verbleib judischen Vermogens bei Schweizer Banken (insbesondere der so genannten nachrichtenlosen Vermogenswerte).
Die Bergier-Kommission hatte den Auftrag im Rahmen des
Verfahrens um judische Vermogen bei Schweizer Banken
den Verbleib von wahrend des
Zweiten Weltkriegs
in die Schweiz transferierten Vermogenswerten zu untersuchen. Sie wurde am 19. Dezember 1996
[2]
vom Bundesrat eingesetzt, einem
Bundesbeschluss
vom 13. Dezember 1996 folgend, der 5 Millionen
Franken
fur die Untersuchung bewilligt hatte. Spater wurde der Betrag auf 17 auf 22 Millionen aufgestockt.
[1]
Die Finanzierung erfolgte aus allgemeinen Bundesmitteln. Mit der Aufstockung erfolgte eine Ausdehnung des Auftrags auf weitere Bereiche wie die Fluchtlingspolitik der Schweiz.
[1]
Der Bergier-Kommission gehorten folgende Personen
[1]
an:
- Jean-Francois Bergier
, Zug, Professor an der
ETH Zurich
(Prasident)
- Wladyslaw Bartoszewski
, Warschau
- Saul Friedlander
, Jerusalem
- Harold James
, Princeton (USA)
- Helen B. Junz
, London (seit Februar 2001)
[3]
- Georg Kreis
, Basel
- Sybil Milton
, Washington (gestorben am 16. Oktober 2000)
[3]
- Jacques Picard
, Bern
- Jakob Tanner
, Bielefeld/Zurich
- Daniel Thurer
, Zurich (seit April 2000)
[3]
- Joseph Voyame
, Saint-Brais (JU) (bis April 2000)
[3]
Das Generalsekretariat hatte
Linus von Castelmur
bis Marz 2001 inne, der
Myrtha Welti
in der Position folgte. Die wissenschaftliche Projektleitung hatten
Stefan Karlen
, Martin Meier,
Gregor Spuhler
(bis Marz 2001) und
Bettina Zeugin
(seit Februar 2001).
[3]
Sie prasentierten am 22. Marz 2002 ihren Schlussbericht
Die Schweiz, der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg
, auch
Bergier-Bericht
genannt.
- Thomas Maissen
:
Verweigerte Erinnerung. Nachrichtenlose Vermogen und die Schweizer Weltkriegsdebatte 1989?2002.
Neue Zurcher Zeitung
, Zurich 2005,
ISBN 978-3-03823-046-5
.
[4]
- Peter Schmid:
Verspatetes Nachdenken. Die Schweiz begegnet ihrer Geschichte.
In:
Donnerstagshefte uber Politik, Kultur, Gesellschaft
, Heft 1.
Alte Synagoge Essen (Hrsg.)
, Essen 1998, 2. ub. Aufl. 2000,
ISBN 3-924384-02-9
. S. 7?17.
- Christian Ruch, Myriam Rais-Liechti, Roland Peter:
Geschafte und Zwangsarbeit: Schweizer Industrieunternehmen im ?Dritten Reich“
. Herausgegeben von der Unabhangigen Expertenkommission Schweiz ? Zweiter Weltkrieg, Chronos, Zurich 2001,
ISBN 3-0340-0606-3
.
- ↑
a
b
c
d
Die Bergier-Kommission: Mitglieder, Auftrag, Finanzen und bisherige Arbeit
swissinfo.ch
- ↑
Unabhangige Expertenkommission Schweiz ? Zweiter Weltkrieg
gra.ch
- ↑
a
b
c
d
e
Die Schweiz, der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg:
Schlussbericht
im Zurich Open Repository and Archive der University of Zurich, zora.uzh.ch
- ↑
Besprechungen des Buchs