Ulukbek Maripow, 2021
Ulukbek Asamidinowitsch Maripow
(
kirgisisch
Улукбек Асамидинович Марипов
, *
31. August
1979
in Kirgis-Ata,
Kirgisische SSR
, heute
Oblus Osch
,
Kirgisistan
) ist ein kirgisischer Politiker und war zwischen dem 3. Februar 2021 und dem 13. Oktober 2021
Premierminister der Kirgisischen Republik
.
Maripow wurde 1979 als Sohn einer einflussreichen Familie im heutigen Oblus Osch geboren. Sowohl sein Vater Asamidin Maripow als auch sein Bruder Baktybek Maripow schlugen eine politische Karriere ein, sein Vater wurde nach der kirgisischen Unabhangigkeit Abgeordneter im
Dschogorku Kengesch
, dem kirgisischen Parlament. Ulukbek Maripow graduierte im Jahr 2001 an der Technischen Universitat von
Osch
, der zweitgroßten Stadt Kirgisistans, im Bereich
Finanzwissenschaft
. Zwischen 2001 und 2003 war Maripow fur das kirgisische Finanzministerium tatig, danach wurde er stellvertretender Gouverneur des
Oblus Batken
im Sudwesten Kirgisistans. 2005 wechselte Maripow zuruck in die kirgisische Landespolitik und wurde politischer Berater fur Abgeordnete im Dschogorku Kengesch. Von 2006 bis 2010 war er wahrend der Prasidentschaft
Kurmanbek Bakijews
in wechselnden Positionen in der Prasidialverwaltung tatig. Nach einer kurzzeitigen Beschaftigung als Leiter der Abteilung fur internationale Zusammenarbeit im kirgisischen Ministerium fur Notsituationen wechselte Maripow noch im Jahr 2010 in das Buro der Ubergangsprasidentin
Rosa Otunbajewa
. Nach dem Sieg
Almasbek Atambajews
bei der
Prasidentschaftswahl 2011
wurde Maripow Assistent des Prasidenten und im Jahr 2015 dessen stellvertretender Stabschef. Von 2016 bis 2021 leitete Ulukbek Maripow den Rechnungshof Kirgisistans.
[1]
Nach der
Prasidentschaftswahl 2021
strebte Wahlsieger
Sadyr Dschaparow
eine Umbildung der amtierenden Regierung unter dem kommissarischen Premierminister
Artjom Nowikow
an. Im Vorfeld der Regierungsumbildung galt eine Fortsetzung der Amtszeit Nowikows im Amt des Premierministers als wahrscheinlich, wahrend Maripow der kirgisischen Offentlichkeit bis dato weitestgehend unbekannt war. Im Anschluss an Beratungen am 1. Februar 2021 gab eine breite Regierungskoalition im kirgisischen Parlament die Nominierung Maripows fur das Amt des Premierministers bekannt. Am 3. Februar 2021 erhielt das neue Kabinett unter Fuhrung Maripows die Zustimmung des Parlaments, am selben Tag wurde der neue Premierminister vereidigt. Er leitete ein deutlich verkleinertes Kabinett bestehend aus 16 Politikern, die zum großen Teil bereits in fruheren Regierungen vertreten waren. Die Zahl der Ministerien und Regierungsbehorden wurde von 48 auf 12 reduziert, nahezu samtliche Ministerien waren von Umstrukturierungen und Zusammenlegungen betroffen. Dieser Schritt geschah insbesondere auf Drangen von Prasident Dschaparow, der auf diese Weise eine Senkung der Staatsausgaben anstrebte. Maripow nannte die Wiederbelebung der kirgisischen Wirtschaft nach der
COVID-19-Pandemie
und die Weiterentwicklung des kirgisischen
Sozialsystems
als Prioritaten. Gleichzeitig betonte der neue Premierminister, keine weitergehenden politischen Ambitionen zu hegen. Die Position des Premierministers im politischen System Kirgisistan gilt seit dem
Verfassungsreferendum 2021
und der daraufhin angestrebten Ruckkehr zu einem
prasidentiellen Regierungssystem
als geschwacht, Prasident Dschaparow kundigte daruber hinaus die vollstandige Abschaffung des Amtes an.
[2]
[3]
[4]
[5]
- ↑
Biografie des Premierministers.
In:
www.gov.kg.
Februar 2021,
abgerufen am 10. Februar 2021
(russisch).
- ↑
Quentin Couvreur:
Kirgistan: Ulukbek Maripow an der Spitze einer reduzierten Regierung.
In:
Novastan Deutsch.
8. Februar 2021,
abgerufen am 10. Februar 2021
.
- ↑
Darya Podolskaya:
Coalition to approve new PM, composition, structure of Government on February 1.
In:
24.kg.
29. Januar 2021,
abgerufen am 10. Februar 2021
(amerikanisches Englisch).
- ↑
Trimmed-Down Kyrgyz Cabinet Sworn In After Parliament's Approval.
In:
rferl.org.
3. Februar 2021,
abgerufen am 10. Februar 2021
(englisch).
- ↑
Ayzirek Imanaliyeva:
Kyrgyzstan: Parliament approves new, streamlined government.
In:
eurasianet.org.
3. Februar 2021,
abgerufen am 10. Februar 2021
(englisch).