Dieser Artikel befasst sich mit der franzosisch-amerikanischen Kunstlerin
Ultra Violet.
Fur die weitere Bedeutungen siehe
Ultraviolet
.
Ultra Violet
(eigentlich
Isabelle Collin Dufresne
; *
6. September
1935
in
La Tronche
bei
Grenoble
,
Frankreich
; †
14. Juni
2014
in
New York City
) war eine franzosisch-amerikanische
Kunstlerin
,
Autorin
und ?
Andy-Warhol
-Superstar“.
Isabelle Dufresne wuchs streng religios erzogen auf und rebellierte fruh. Sie wurde als Jugendliche von einem katholischen Priester
exorziert
und in eine Erziehungsanstalt eingewiesen. 1951 verließ sie Frankreich, um mit gerade mal 16 Jahren ihr Gluck in
New York
zu versuchen. Nach einer Begegnung mit
Salvador Dali
, dessen kurzzeitige ?
Muse
“ und Schulerin sie wurde, begann sie, selbst zu malen. Dufresne schloss sich Anfang der 1960er Jahre der progressiven amerikanischen Kunstszene mit bedeutenden Vertretern wie
Jasper Johns
,
Robert Rauschenberg
und
James Rosenquist
an und wurde quasi ein ?
Pop-Art
-
Groupie
“. In diesem Umfeld musste sie zwangslaufig mit
Andy Warhol
und dessen
Factory
-Szene in Beruhrung kommen. 1964 wahlte sie fur den Warholfilm
I, A Man
auf Anregung Warhols den Kunstlernamen Ultra Violet, weil ihre bevorzugte Mode- und Haarfarbe zu dieser Zeit uberwiegend violett-lilafarben war. Ultra Violet war der erste maßgebliche
Superstar
in der Entstehungsphase der legendaren Warholschen
Silver Factory
und spielte verschiedene Rollen in den unzahligen Warholstreifen.
Doch die Zeit als ?Warhol-Superstar“ wahrte nur kurz fur Ultra Violet. Sie wurde bald (gegen Ende der 1960er Jahre) von
Viva
(Susan Hoffman), einer Neuentdeckung Warhols, entthront und aus der
Factory
?entsorgt“. Nach einigen nicht weiter dokumentierten Drogenexzessen und einem Zusammenbruch, bei dem sie bereits als klinisch tot galt, loste sich Dufresne endgultig aus dem
Factory
-Umfeld und konzentrierte sich auf ihr eigenes kunstlerisches Talent.
Mitte der 1970er Jahre veroffentlichte sie ihr erstes
autobiografisches
Werk:
Famous for 15 Minutes: My Years with Andy Warhol
, eine Bilanz und Abrechnung mit der Warhol-Ara. Nach einer umfassenden
Rezension
des Buches in der
New York Times
wurden ihre Erinnerungen an die
Factory
-Jahre in mehreren Landern publiziert. Danach wurde es etwas ruhiger um das umtriebige
?Ex-Factory-Girl“
. Sie zog sich in ihr Geburtsland
Frankreich
zuruck, eroffnete 1990 ein eigenes
Atelier
bei
Nizza
und konzipierte ein
Manifest
zu ihrer eigenen Kunstidee
≪L’Ultratique≫
.
Ihr letztes TV/Film-Interview gab sie fur den deutschen Dokumentarfilm
Wie ich lernte, die Zahlen zu lieben
. Dufresne starb am 14. Juni 2014 im Alter von 78 Jahren in New York City an den Folgen einer
Krebserkrankung
.
[1]
[2]
- Isabelle ?Ultra Violet“ Dufresne:
Famous for 15 Minutes. My Years With Andy Warhol
. Englischsprachige Taschenbuchausgabe. Avon Books, 1990,
ISBN 0-380-70843-4
- Isabelle ?Ultra Violet“ Dufresne:
Andy Warhol Superstar
, ubersetzt von Dirk Muelder. Lubbe, Bergisch Gladbach 1988,
ISBN 3-7857-0535-2
Filme von Andy Warhol, in denen Ultra Violet mitspielt:
- 1965:
The Life Of Juanita Castro
- 1967:
I, A Man
- 1967:
★★★★
(Four Stars)
Weitere Filme:
- ↑
Anita Gates:
Ultra Violet, Warhol Superstar, Dies at 78.
Nachruf in
The New York Times
vom 15. Juni 2014 (englisch, abgerufen am 16. Juni 2014).
- ↑
It-Girl und Kunstlerin: Warhol-Star Ultra Violet ist tot
. spiegel.de, 16. Juni 2014, abgerufen am 16. Juni 2014.