Ulrich Helmasperger
(Lebensdaten unbekannt, wirkte um 1455 in
Mainz
) war ein deutscher
Kleriker
und
Notar
.
Uber das Leben von Ulrich Helmasperger ist nur sehr wenig bekannt. Nach einer Selbstbezeichnung Helmaspergers war er Kleriker im
Bistum Bamberg
sowie
Schreiber
und Notar in Mainz mit vom
Kaiser
hergeleiteter Legitimation; als solcher war er vom Mainzer Erzbischof ernannt worden.
Bekannt ist er vor allem als Verfasser des sogenannten Helmaspergerschen
Notariatsinstruments
, das den Gerichtsstreit zwischen
Johannes Fust
und
Johannes Gutenberg
im Jahr 1455 dokumentiert. Das Schriftstuck vom 6. November 1455 ist eine der wichtigsten Quellen zur Biographie Gutenbergs und zur Erfindung des
Buchdrucks
mit beweglichen Lettern. Das Notariatsinstrument, das in der
Staats- und Universitatsbibliothek Gottingen
aufbewahrt wird, enthalt auch das von Helmasperger gezeichnete
Signet
mit eigenhandiger Unterschrift. Von Helmasperger sind noch weitere Schriftstucke uberliefert, darunter eine von ihm ausgestellte Urkunde vom 21. Juni 1457. Weiter ist bezeugt, dass uber ihn im Jahr 1462 als Anhanger des Grafen
Dieter von Isenburg
durch den papstlichen
Legaten
der
Bann
verhangt wurde. Weitere Angaben zu seinem Leben und Wirken sind in der Forschung umstritten und durch Quellen nicht eindeutig belegt.
- Rudolf Blum:
Der Prozeß Fust gegen Gutenberg. Eine Interpretation des Helmaspergerschen Notariatsinstruments im Rahmen der Fruhgeschichte des Mainzer Buchdrucks
. Wiesbaden 1954 (Textwiedergabe S. 110?113 auf
Commons
).
- Empell, Hans-Michael:
Gutenberg vor Gericht. Der Mainzer Prozess um die erste gedruckte Bibel.
Lang, Frankfurt a. M. 2008,
ISBN 978-3-631-58108-7
.
- Fussel, Stephan
:
Gutenberg und seine Wirkung.
Insel, Frankfurt a. M. 1999,
ISBN 3458169806
.
- Geldner, Ferdinand:
Das Helmaspergersche Notariatsinstrument in seiner Bedeutung fur die Geschichte des altesten Mainzer Buchdrucks.
In:
Der gegenwartige Stand der Gutenberg-Forschung
, hrsg. von
Hans Widmann
. Hiersemann, Stuttgart 1972,
ISBN 3-7772-7225-6
, S. 91?121.