Ulla Jacobsson

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Ulla Jacobsson

Ulla Mai Jacobsson , auch Ulla Jacobsen (* 23. Mai 1929 in Molndal , Schweden ; † 20. August 1982 in Wien ) war eine schwedisch-osterreichische Buhnen- und Filmschauspielerin .

Nach dem Besuch der Handelsschule und einer Tatigkeit als Sekretarin arbeitete Ulla Jacobsson als Komparsin am Goteborger Stadttheater und nahm Schauspiel-, Fecht-, Tanz- und Gesangsunterricht. Bereits ihre erste Filmrolle machte sie nahezu weltbekannt. Der schwedische Regisseur Arne Mattsson verpflichtete sie fur die Hauptrolle in Sie tanzte nur einen Sommer (1951), in dem sie nackt zu sehen war, was damals erhebliches Aufsehen erregte. Dabei war der Film keineswegs auf erotischen Voyeurismus ausgelegt, sondern zeigte junge Schwedinnen in ihrer Naturlichkeit und ohne sexuelle Hintergedanken (siehe Literaturhinweis am Ende des Artikels). Der Film wurde 1952 in Cannes fur die beste Musik ausgezeichnet und erhielt wenig spater an der Berlinale 1952 den Goldenen Baren . Sie tanzte nur einen Sommer brachte Ulla Jacobsson viele internationale Vertrage ein, insbesondere auch in Deutschland, doch die finanzielle Rechnung der Produzenten ging nicht auf, denn der Erfolg des Films wiederholte sich nicht.

Auch eine Rolle in Ingmar Bergmans Das Lacheln einer Sommernacht (1955) machte sie weiter bekannt. Eine Trennung von aufkommenden Klischees und weiteres berufliches Fortkommen sah sie jedoch nur außerhalb Schwedens. Also zog sie 28-jahrig nach Wien , wo sie ein Engagement am Theater in der Josefstadt erhielt. Spater war Jacobsson als freie Schauspielerin tatig.

Ulla Jacobsson suchte sich nun die Rollen aus, die sie verkorpern wollte. Neben Kirk Douglas spielte sie die Hauptrolle in Kennwort ?Schweres Wasser“ (1965) und auch in Rainer Werner Fassbinders Film Faustrecht der Freiheit (1975) stand sie noch einmal vor der Kamera. Spater nahm sie noch einige Rollen in TV-Produktionen an, zog sich dann aber Ende der 1970er Jahre weitestgehend zuruck. Grund dafur war nicht zuletzt ihre beginnende Krankheit.

Ulla Jacobsson erhielt 1956 den Bambi und 1967 den Deutschen Filmpreis als beste Nebendarstellerin .

Jacobssons ehrenhalber gewidmetes Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof
Portraitrelief Jacobssons auf ihrem Grabstein

Ulla Jacobsson war dreimal verheiratet. Ihre erste Ehe schloss sie mit dem Wiener Ingenieur Josef Kornfeld (1925?2012) [1] (dadurch erhielt sie auch die osterreichische Staatsburgerschaft), mit dem sie eine Tochter hatte. Ihrer zweiten Ehe mit dem hollandischen Maler Frank Lodeizen (1931?2013) entstammt ein Sohn. Schließlich war sie in dritter Ehe mit Hans Winfried Rohsmann (1918?2002) verheiratet, einem osterreichischen Professor fur Volkerkunde.

Ulla Jacobsson litt an Knochenkrebs und starb am 20. August 1982 in einem Wiener Krankenhaus. Sie wurde in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 40, Nummer 149) beigesetzt. [2]

Filmografie (Auswahl)

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Commons : Ulla Jacobsson  ? Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Profil: Josef Kornfeld. In: Geni. Abgerufen am 17. Juli 2021 .
  2. knerger.de: Das Grab von Ulla Jacobsson