Uilleann Pipes Full Set
Practice Set ohne Drones und Regulatoren
Uilleann Pipes
[
??l?n?pa?ps
] (von
ir.
uilleann
[
?iːl??n??
] (ir. pioban-Uilleann) ?Ellbogen“ und
engl.
pipes
?Pfeifen“) ist der Name fur den irischen
Dudelsack
. Sie wurden in der heute gebrauchlichen Form bereits im 18. Jahrhundert (ca. 1760?1780) entwickelt und seit dieser Zeit wenig verandert. Ihr Klang kann als relativ zart und weich (im Vergleich zum scharfen Klang der
Great Highland Bagpipes
) beschrieben werden.
Das Spielen der Uilleann pipes wurde 2017 in die
UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit
aufgenommen.
[1]
Die Namensgebung ist darin begrundet, dass die Uilleann Pipes nicht mit dem Mund, sondern uber einen mit dem Ellenbogen betatigten Blasebalg mit Luft versorgt werden. Andere Namen sind
Union Pipes
und
Irish Pipes
.
Die Uilleann Pipes werden im Sitzen gespielt. Unter dem rechten Arm sitzt ein Blasebalg, unter dem linken der Sack. Die drei
Drones
(
Bordunpfeifen
) liegen quer uber dem Schoß des Spielers. Sie konnen uber ein bedienbares Ventil ein- oder ausgeschaltet werden. Zusatzlich gibt es sogenannte
Regulatoren
, in der Regel drei Stuck. Es handelt sich hierbei um
gedackte
Pfeifen, die mit
Klappen
versehen sind und erst beim Drucken einer Klappe einen Ton von sich geben. Die Klappen der Regulatoren werden beim Spielen mit der rechten Handkante oder dem rechten Daumen bedient und erzeugen
Begleitakkorde
. Die Melodiepfeife, genannt
chanter
, ist mit einem
Doppelrohrblatt
bestuckt und hat einen Tonumfang von zwei
Oktaven
, wobei die zweite Oktave durch ?Uberblasen“, also die Erhohung des Winddruckes erreicht wird. Außer beim Spielen des tiefsten Tons ruht das Ende des Chanters auf dem Oberschenkel des Spielers. Halt er alle
Grifflocher
zu, so kann der Spieler den Ton unterbrechen (
Staccato
).
Ohne Klappen an der Spielpfeife lasst sich von den
Halbtonen
das C (als kleine Septime uber dem Grundton D) erzeugen, so dass auch in G und e-
Moll
gespielt werden kann. Zusatzlich ohne Klappen, nur unter Einsatz von Gabelgriffen ist auch noch das Dis bzw. Es in beiden Oktaven moglich. Diese Tone werden sowohl als Leitton in E-Moll wie auch in seltenen Fallen als Ton in einem Durchgangs- und Wechselakkord C-Moll verwendet, meistens als ?Ghost-D“ bezeichnet. Schriftlich aufgezeichnete Musikstucke, sogenannte ?Tunes“ werden in D notiert, auch wenn die tatsachliche klingende Stimmung von D abweicht; die Uilleann Pipes sind also
transponierende Instrumente
. Ist eine Uilleann Pipe klingend in D gestimmt, spricht man von Konzertstimmung (concert-pitch). Weitere klingende Stimmungen sind Cis, C, H und B, diese werden zusammenfassend ?flat Pipes“ oder ?flat-pitched Pipes“ genannt.
Durch die anspruchsvolle Koordination von Arm-, Hand- und Fingerbewegungen beim Betatigen von Blasebalg, Windsack, Chanter, Regulatoren und Drones sind die Uilleann Pipes wohl der am schwersten spielbare Dudelsacktypus, wahrscheinlich aber zugleich der mit der hochsten musikalischen Ausdruckskraft.
Die Uilleann Pipes werden hauptsachlich aus dem sehr dunklen afrikanischen Hartholz
Grenadill
oder aus schwarzem
Ebenholz
hergestellt. Daneben gab es auch immer schon Instrumente aus
Buchsbaum
und aus Obstholzern wie
Zwetschge
oder
Ahorn
. Die Metallteile werden aus Messing oder Silber, die Zierringe aus Elfenbein, heute eher aus Buchsbaum, Kunststoff oder (Rinder-)Horn hergestellt.
- ↑
Uilleann piping.
UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2017.