Tycho Brahe
anhoren
ⓘ
/
?
(
Tyge Ottesen Brahe
, auch bekannt als
Tycho de Brahe
; *
14. Dezember
1546
auf
Schloss Knutstorp
,
Schonen
, damals
Danemark
; †
24. Oktober
1601
in
Prag
oder in
Benatky bei Prag
,
Konigreich Bohmen
) war ein
danischer
Adeliger und einer der bedeutendsten
Astronomen
. Der Umfang, die Sorgfalt und Genauigkeit seiner astronomischen Beobachtungen, die er noch ohne
Fernrohre
durchfuhrte, waren fur die damalige Zeit verbluffend. Damit hatte er entscheidenden Einfluss auf das Wissenschaftsideal spaterer Generationen und begrundete mit seiner Arbeitsmethodik des immer exakteren Messens und steten Nachprufens den Arbeitsstil und die Methodik moderner Wissenschaft.
Tycho Brahe entstammte dem bekannten schwedisch-danischen Adelsgeschlecht
Brahe
.
[1]
[2]
Seine Eltern waren Otte Thygesen Brahe (1518?1571) und Beate Clausdatter
Bille
(1526?1602). Sein Vater wurde 1563
Reichsrat
. Seine
Lehnsmannschaft
von
Aalborg
tauschte er 1567 gegen die Grafschaft
Helsingborg
ein, von wo aus er im
Dreikronenkrieg
Daniel Rantzau
unterstutzte. Tycho war eins von zwolf Geschwistern.
Am 19. April 1559 wurde er im Alter von zwolf Jahren an der
Universitat Kopenhagen
immatrikuliert. Es folgte ? wie an den von
Humanismus
und
Reformation
beeinflussten Universitaten damals ublich ? das
propadeutische
Studium der
Artes Liberales
, bestehend aus den Fachern Grammatik, Dialektik, Rhetorik (Trivium) und Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie (Quadrivium). Eine
Sonnenfinsternis
im Jahr 1560 weckte Tychos großes Interesse an der Astronomie, und so begann er sich in dieses Fach zu vertiefen. Er las jedes Buch, das er bekommen konnte, und stellte immer wieder Sternbeobachtungen an. In den folgenden Jahren setzte er seine Studien an den Universitaten
Leipzig
,
Wittenberg
,
Rostock
[3]
und
Basel
fort. In Leipzig begann er unter anderem bei
Johannes Hommel
, spater bei
Valentin Thau
[4]
mit astronomischen Studien. Unzureichende Beobachtungsmethoden damaliger Sternwarten fuhrten dazu, dass er sich fruhzeitig mit der Methodik und den Instrumenten zur Hohenprazisionsmessung der Himmelskorperpositionen beschaftigte.
Im Alter von 20 Jahren verlor Brahe in Rostock bei einem
Duell
mit seinem Cousin
Manderup Parsberg
einen großen Teil seiner Nase; Grund war der Streit um eine mathematische Formel.
[5]
Er trug der Uberlieferung nach fortan eine Nasenprothese aus einer
Gold
-
Silber
-Legierung, die er mit einer Salbe anklebte. Als man jedoch 1901 sein Grab offnete und den Schadel untersuchte, um Hinweise auf die besagte Prothese zu finden, fand man Reste von
Kupfersalzen
an der entsprechenden Stelle, die eher auf eine dunne Kupferfolie hindeuteten als auf eine schwerer zu tragende Prothese aus einer Goldlegierung.
[6]
Brahe beobachtete ab November 1572 (wie auch andere Zeitgenossen) eine
Supernova
im Sternbild Cassiopeia (sie war bis Fruhjahr 1574 mit damaligen Methoden sichtbar), ?ein Wunder, wie es seit Anbeginn der Welt nicht gesehen wurde“. Seine Schrift uber den ?neuen, nie zuvor gesehenen Stern“ machte ihn unter den Astronomen in ganz Europa beruhmt. In dem Buch uber den neuen Stern, das Brahe 1573 veroffentlichte, waren auch andere Abhandlungen, unter anderem zur Astrologie und der Beobachtung einer Mondfinsternis von 1573, bei der ihm erstmals auch seine Schwester
Sophie Brahe
assistierte. Das Erscheinen des neuen Sterns loste große Diskussionen unter Astronomen und anderen aus, da das Erscheinen neuer Sterne dem damaligen astronomischen Weltbild widersprach.
1573 heiratete er eine Burgerliche, Kirsten Barbara Jørgensdatter, den Quellen nach eine Tochter des Pastors von
Kagerod
. Sie bekamen acht Kinder (andere Schriften nennen neun), von denen sechs das Erwachsenenalter erreichten.
[7]
Zu einer kirchlichen Eheschließung kam es nie, weil Brahe in diesem Falle seine Adelsprivilegien verloren hatte. Nach damaligem danischen Recht war ihre Beziehung aber durch das Zusammenleben uber mehr als drei Jahre und gemeinsame Kinder einer Ehe gleichgestellt (die Kinder, die spater wie der Vater meist im Reichsgebiet lebten, reichten daruber Urkunden ein; sie galten rechtlich ? wie bei
morganatischen Ehen
ublich ? als Burgerliche).
[8]
Konig
Friedrich II. von Danemark und Norwegen
finanzierte die Sternwarten
Uraniborg
und
Stjerneborg
auf der damals noch danischen Oresundinsel
Ven
vor
Landskrona
, an denen Brahe 21 Jahre lang forschte. Brahe baute nicht nur alle benotigten Instrumente selbst, sondern druckte auch seine eigenen Bucher.
Tycho Brahe war ein herausragender beobachtender Astronom. Zu seiner Zeit gab es noch kein
Teleskop
. Seine Beobachtungen der
Fixstern
- und
Planetenpositionen
, die damals mit Abstand die prazisesten waren und mit einer Genauigkeit von zwei
Bogenminuten
auch heute nicht ohne weiteres zu erreichen sind, fuhrte er mit Hilfe eines großen
Mauerquadranten
durch.
[9]
[10]
Aufgrund von Widerspruchen der Planetenbewegungen in den damals vorherrschenden Weltsystemen entwickelte er einen Kompromiss zwischen dem
ptolemaisch-geozentrischen
und dem
kopernikanisch-heliozentrischen Planetensystem
, das
tychonisches Weltbild
genannt wurde.
Nach dem Tod Friedrichs II. 1588 kurzte sein Nachfolger Konig
Christian IV.
die finanziellen Mittel, weshalb Brahe im Oktober 1597 auf Einladung seines Freundes
Heinrich Rantzau
in eines von dessen Gutshausern, die
Wandesburg
bei
Hamburg
, zog.
Im September 1598 verließ Brahe
Wandsbek
mit seinen Sohnen und Studenten und wechselte 1599 nach
Prag
. Kaiser
Rudolf II.
hatte ihm eine Stelle als Hofmathematiker angeboten und wollte ihm dort eine neue Sternwarte erbauen lassen. Der Bau wurde jedoch erst nach Brahes Tod beendet.
Brahe hielt sich vom August 1599 bis Juni 1600 im ruhigeren Stadtchen
Benatky nad Jizerou
(Venedig an der Iser)
auf. Er starb 1601 in Prag. Seine Frau Kirstine kaufte ein Gut in
Bohmen
, das sie noch drei Jahre bis zu ihrem Tode bewohnte. Tycho und Kirstine Brahe wurden Seite an Seite in der
Teynkirche
in Prag beigesetzt.
Auf seinen Reisen durch Europa kam Tycho Brahe 1568 auch nach
Augsburg
. Fast drei Jahre stellte er hier Sternbeobachtungen an und lernte eines Tages auch den Augsburger Patrizier, Burgermeister und begeisterten Astronomen
Paul Hainzel
kennen. Hainzel war fasziniert von der Idee eines Prazisionsgroßinstruments mit nie gekannter Genauigkeit. 1570 ließ er Brahe auf eigene Kosten in
Goggingen
sudlich von Augsburg einen riesigen
Quadranten
mit einem Radius von 6,4 Metern
[11]
aus Eichenholz anfertigen. Durch die Große konnte die Skala aus Messing auf zehn Bogensekunden genau unterteilt werden. Brahe selbst fuhrte allerdings mit dem Quadranten keine Beobachtungen durch, er hatte Augsburg bereits verlassen. Der
Augsburger Quadrant
wurde vier Jahre spater von einem Sturm zerstort.
Am Abend des 11. November 1572 erblickte Tycho Brahe im Sternbild
Kassiopeia
einen Stern
? so hell wie die Venus ?, der dort nicht hingehorte. Ein
Fixstern
konnte es nicht sein, denn der Fixsternhimmel war ewig und unveranderlich, so die damalige, noch antike Uberzeugung. Ein Planet konnte es auch nicht sein, denn er zeigte keinerlei Ortsveranderung. Ein Jahr nachdem der Stern erschienen war, verblasste er schließlich. Das Ereignis erregte in weiten Kreisen großtes Aufsehen. Brahe verfasste die Schrift
De nova et nullius ævi memoria prius visa Stella
, in der er seine Beobachtungen beschrieb. Aus der Unveranderlichkeit der Position des neuen Sterns schloss er darin kuhn, dass er der Fixsternsphare angehoren musste. Seine Schrift, mit der er
Aristoteles
nicht nur widersprach, sondern ihn auch widerlegte, machte ihn unter den Astronomen in ganz Europa bekannt und offnete ihm alle Turen. Zwar war eine
Supernova
bereits
1054
von Chinesen beobachtet worden, aber die
mittelalterlichen
europaischen Gelehrten der
Scholastik
hatten davon keine Kenntnis.
Brahe unternahm Reisen durch ganz Europa, um seine Ausbildung in der
Jurisprudenz
zu vervollstandigen. Er benutzte diese Reisen aber auch, um moglichst vielen Astronomen zu begegnen. Brahe war uberzeugt, dass in dem Zeitalter, in dem er lebte, wissenschaftlicher Fortschritt in der Astronomie nur durch sorgfaltigste Beobachtung und Erfassung der Zahlen und Daten moglich war. Dies war damals eine ungewohnliche Ansicht, galt gottliche Eingebung doch als einzige Form der Erkenntnis. Wie sollte man ?durch Messen eines Wieviel das Warum erfahren konnen“, fragte man sich. So kam er auch nach Kassel zu dem fur Sternkunde begeisterten Landgrafen
Wilhelm IV.
, der Brahes besondere Begabung offensichtlich erkannte und
Friedrich II. von Danemark
auf Brahe aufmerksam machte ? Grund genug fur den Konig, Tycho Brahe die
Oresundinsel
Ven
auf Lebenszeit fur seine Beobachtungen zur Verfugung zu stellen. Außerdem ubernahm er alle Kosten fur erforderliche Instrumente, Gebaude und Mitarbeiter, was immerhin 1?2 % der koniglichen Einnahmen ausmachte. Im August 1576 wurde der Grundstein zu einer der beruhmtesten Sternwarten aller Zeiten gelegt. 1580 wurde sie fertiggestellt.
Brahe nannte seine Forschungsstatte in Anlehnung an
Urania
, die Muse der Sternkunde aus der
griechischen Mythologie
,
[12]
Uraniborg
. Aufgrund seines Erfindungsreichtums, seiner Beobachtungsgabe und Friedrichs großzugiger finanzieller Unterstutzung wurde es das wichtigste Observatorium der damaligen Zeit, eine Wissensfabrik der beobachtenden Astronomie. Es enthielt nicht nur die fur die Instrumente notwendigen vielfaltigen Baulichkeiten und Wohn- und Bibliotheksraume, sondern auch Wirtschaftsgebaude, ein chemisches Laboratorium, mechanische Werkstatten und Handwerksbetriebe, ebenso eine eigene Buchdruckerei und sogar eine eigens gebaute Papiermuhle. Vom Bau des eigenen Instrumentariums uber die nachtlichen Sternbeobachtungen bis zum Druck der Forschungsergebnisse ? alles war auf
Uraniborg
beheimatet.
[13]
Wahrend des Aufbaus von
Uraniborg
beschaftigte der
Komet von 1577
die Astronomen.
Uraniborg
war schon teilweise einsatzbereit, und auch Brahe wandte sich dem neuen Objekt am Himmel zu. Es entwickelten sich ? begunstigt durch die lange Sichtbarkeitsdauer des
Kometen
? eine briefliche Diskussion und ein Austausch von Beobachtungsergebnissen zwischen den Astronomen. Besonders interessierte Brahe hier die
Parallaxe
des Kometen, also die scheinbare Positionsanderung eines Objekts auf dem Fixsternhintergrund, wenn der Beobachter seine Position verschiebt. Denn Kometen galten zu seiner Zeit und davor nicht als Himmelskorper, sondern wurden fur bloße Erscheinungen oder auch ?atmospharische Storungen“ innerhalb der sogenannten
sublunaren Himmelsgegend
gehalten. Nur in diesem Bereich konnten uberhaupt Veranderungen stattfinden, so die allseits akzeptierte Lehrmeinung. Doch Brahe war ein neutraler Beobachter, er prufte alle verfugbaren Messungen ? seine eigenen und die seiner Kollegen ? immer wieder. Das Ergebnis war fur ihn eindeutig: Der Komet konnte nicht Teil der sublunaren Region sein, sondern musste wegen fehlender Parallaxe weit außerhalb der Atmosphare sein, ein Teil der planetaren Himmelsgegend also. Mehr noch: Der Komet bewegte sich so, dass er die Planetenspharen zwangslaufig durchstoßen musste, eine Bewegungshemmung durch diese planetentragenden Schalen konnte aber nicht gemessen werden.
Von da an sah Tycho Brahe Kometen als Teil des planetaren Wirkungsgefuges an, außerdem wuchsen seine Zweifel an dem
ptolemaischen Weltbild
. Seine Erkenntnis setzte sich aber nicht gleich durch, selbst
Galilei
spottete noch ein halbes Jahrhundert spater uber die ?Tychonischen Affenplaneten“,
[14]
wenn er Kometen meinte. Erst
Johannes Kepler
erkannte die wahre Bedeutung dieser Entdeckung: Planeten und Kometen als sich frei bewegende Korper im Weltenraum.
Tycho Brahe stellte bald fest, dass Uraniborg fur seine neu entworfenen Prazisionsinstrumente nicht groß genug war und zudem instabil auf sandigem Untergrund stand. Außerdem lieferten oberirdische Beobachtungen wegen der Temperaturschwankungen und Winde weniger gute Resultate als ein unterirdisches Observatorium.
[15]
So baute er im Jahr 1584 100 Meter sudlich von Uraniborg eine zweite, jetzt unterirdische Sternwarte auf Ven und nannte sie
Stjerneborg
(
deutsch
Sternenburg
) mit teils halb, teils ganz in den Boden abgesenkten Beobachtungsraumen. Uber dem Nordeingang ließ Brahe einen lateinischen Hexameter als seinen Wahlspruch in Stein meißeln:
≪NEC FASCES, NEC OPES, SOLA ARTIS SCEPTRA PERENNANT≫
?Weder hohe Amter noch Macht, einzig die Zepter der Wissenschaft uberdauern“
[16]
Sophie Brahe
, Tychos jungere Schwester, arbeitete gegen alle Konvention haufig mit ihrem Bruder zusammen. Sie war zur Zeit seines Aufbruchs ins Studium noch ein kleines Kind gewesen und hatte sich eigenstandig Kenntnisse der Astronomie angeeignet. Gemeinsam fuhrten sie in
Uraniborg
Himmelsbeobachtungen durch und verfassten einen neuen Fixsternkatalog von tausend Gestirnstandorten.
Mit dem Tod seines
Mazens
Friedrich II. im Jahr 1588 und der Ernennung Christians IV. zum neuen Konig schwand Brahes Einfluss am koniglichen Hof, und sein Etat wurde mehrmals gekurzt. So entschloss er sich im Jahr 1597, nach 21 Jahren Ven in Richtung
Holstein
zu verlassen. Dabei nahm er alle seine in
Uraniborg
gebauten Instrumente mit.
Tycho Brahe war beeindruckt vom Gedankenreichtum von Keplers Erstlingswerks
Mysterium Cosmographicum
(Weltgeheimnis), lehnte aber dessen auf Kopernikus aufbauende Resultate ab. Er lud
Johannes Kepler
zu sich nach Prag ein. Er hoffte, dass es mit Hilfe seiner Aufzeichnungen eigener jahrzehntelanger Prazisionsbeobachtungen, Keplers Inspiration und theoretischer, insbesondere mathematischer Befahigung gelingen werde, dem tychonischen System zum Durchbruch zu verhelfen.
Zum ersten Mal begegneten sie einander am 4. Februar 1600 auf dem unweit von Prag gelegenen
Schloss Benatek
, wo Brahe zu dieser Zeit residierte. Kepler wohnte und arbeitete auch dort. Die Zusammenarbeit gestaltete sich uberaus schwierig, zu unterschiedlich waren beide Charaktere. Brahe, eher jahzornig und herrschsuchtig, erschwerte dem 25 Jahre jungeren, empfindsamen Kepler oft die Arbeit. Jedoch erkannte Kepler die große Bedeutung von Brahes umfangreichen Beobachtungen, dieser aber stellte ihm gerade soviel davon zur Verfugung, wie Kepler zur Bearbeitung der ihm von Brahe gestellten Aufgaben unbedingt benotigte. Kepler erkannte aber die Lucken in den Zahlenkolonnen und Tabellen und stellte Tycho Brahe deswegen zur Rede.
Die Umstande von Brahes Tod waren bizarr und die Todesursache lange ungeklart. Am 13. Oktober 1601 nahm er an einem Festbankett des Kaisers
Rudolph II.
teil. Er musste der Uberlieferung nach wegen starker Blasenschmerzen die Tafel fruhzeitig verlassen. Als Grund dafur wurde ein Blasenriss durch
Harnverhaltung
vermutet, moglicherweise infolge der Hofetikette, die es den Gasten untersagte, sich vor dem Kaiser von der Tafel zu erheben. Brahe verstarb zehn Tage spater nach schwerem Leiden.
Brahes engster Freund, der beruhmte Arzt und Anatom
Jan Jessenius
, beschrieb den Krankheitsverlauf in seinen letzten Tagen so, dass Brahe zuletzt noch in großer Klarheit sehr viele Dinge ordnete und sich von allen verabschiedete. Er legte unter anderem auch fest, dass nach seinem Tod Johannes Kepler alle seine wissenschaftlichen Unterlagen durchsehen sollte, um diese abzuschließen. Kepler folgte seinem Wunsch und veroffentlichte die gesammelten Daten und Ergebnisse unter Brahes Namen.
Die Leichenrede auf Brahe hielt Jan Jessenius. Brahes Grab befindet sich in der
Teynkirche
am
Altstadter Ring
in Prag. Hier findet sich neben dem oben genannten Wahlspruch Brahes auch die Inschrift ESSE POTIUS QUAM HABERI (?Sein ist besser als scheinen“).
Forschungen in den 1990er Jahren an
Haarproben
, die aus einer Exhumierung im Jahre 1901 stammten, ergaben eine hohe
Quecksilberkonzentration
, die todlich hatte gewesen sein konnen.
[17]
Mehrere Hypothesen konnten ihr Zustandekommen erklaren: Entweder hatte Brahe ein quecksilberhaltiges
Heilmittel
eingenommen, oder es handelte sich um eine Folgevergiftung aus dem Umgang mit Chemikalien. Die Giftigkeit von Quecksilber war zu jener Zeit noch nicht bekannt; quecksilberhaltige Arzneimittel waren damals weit verbreitet.
Vor dem Hintergrund der ungeklarten Todesursache
[18]
erlangte 2004 die ?Giftmord-Story“ des Journalistenehepaares Joshua und Anne-Lee Gilder eine gewisse Aufmerksamkeit. In ihrem Buch
[19]
wird Kepler als Morder mit hinterhaltigem Charakter beschrieben. Die deutsche Kepler-Gesellschaft gab 2005 dazu eine Stellungnahme
[20]
heraus, in der die Giftmord-Story der Gilders als ?absurd und abstrus“ dargelegt wird.
Am 15. November 2010 wurde Tycho Brahes Grab in der Teynkirche erneut geoffnet. Ein Forscherteam um Kaare Lund Rasmussen (
Syddansk Universitet
) und Jan Ku?era (Nuklearphysikalisches Institut der
Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik
) untersuchte Haar- und Knochenproben, um die Todesursache Brahes zu klaren.
[17]
Im November 2012 wurde schließlich bekanntgegeben, dass eine Quecksilbervergiftung als Todesursache ausgeschlossen werden konnte. Die wahrscheinliche Ursache sei eine schwere Blaseninfektion.
[21]
Nach Brahes Tod im Oktober 1601 wurde Kepler, der kurz zuvor dessen Assistent geworden war, zu seinem Nachfolger am Hof von Rudolph II. ernannt. Damit ging auch ein gewichtiges, noch unvollstandiges Werk an Kepler uber: die im Auftrag des Kaisers zu erstellenden
Rudolphinischen Tafeln
. Sie sollten die
Alfonsinischen
und die neueren
Prutenischen Tafeln
ersetzen.
Kepler erhielt endlich auch die vollstandigen Beobachtungsdaten Brahes, insbesondere die des Planeten
Mars
, den Brahe intensiv und uber langere Zeit beobachtet hatte. Endlich im Besitz des unverzichtbaren Beobachtungsschatzes, erkannte Kepler, dass die Positionsdaten des Planeten Mars um acht Bogenminuten (das entspricht etwa ¼ Vollmonddurchmesser) von der kopernikanischen, kreisformigen Bahn abwichen. Diese unscheinbaren acht Bogenminuten wiesen Kepler den richtigen Weg, die fast 2000 Jahre gultige Auffassung von kreisformigen Bahnen fallenzulassen.
[14]
Mit Hilfe der braheschen Beobachtungen konnte Kepler schließlich die elliptische Bahnbewegung des Planeten Mars (spater auch der anderen Planeten) nachweisen und sogar die Geschwindigkeit des Planeten genau berechnen (drei
Keplersche Gesetze
).
Tycho Brahes Forschungen markieren das Ende und den Hohepunkt einer fast 2000 Jahre langen Periode der systematischen Himmelsbeobachtung, die ohne die Erfindung der
Linse
auskommen musste. Brahes Instrumente sind durch die Verwendung des Visierprinzips gekennzeichnet. In Kassel beim
Landgrafen Wilhelm IV.
hatte er dessen vollmetallene Instrumente studiert und die Bearbeitungsmoglichkeiten von Metall im Hinblick auf moglichst kleine Toleranzen erkannt. Außerdem konnte die Messgenauigkeit aller Skalen auf einfache Weise erhoht werden: Je großer der Maßstab, desto praziser konnte man die Instrumente ablesen. So entschloss er sich, die großten und prazisesten astronomischen Instrumente zu bauen, die bis dahin entworfen worden waren.
Brahe baute in Uraniborg ein gutes Dutzend Instrumente. Eines der bekanntesten und prazisesten war der
Mauerquadrant
, auch tychonischer Quadrant genannt, mit einem Radius von zwei Metern. Er war fest an einer Mauer installiert und genau nach Suden ausgerichtet. Er verwendete eine spezielle Art transversal gerasterter Zickzacklinien auf der Innenseite des Quadranten. Damit war es moglich, Auflosungen der
Deklination
von zehn Bogensekunden zu erreichen.
Ein weiteres bekanntes Instrument war eine riesige
Armillarsphare
aus Eisen mit einem Durchmesser von 2,9 Metern. Sie diente Brahe zur genauen Messung von Koordinaten am Himmel und der Darstellung der Bewegung von Himmelskorpern. Weitere Gerate waren unter anderen verschiedene portable Quadranten und kleinere Armillarspharen sowie eine Reihe astronomischer
Sextanten
und
Triquetren
.
[22]
Brahe erkannte auch als einer der ersten Wissenschaftler den Wert von Mehrfachbeobachtungen. Er beschaftigte deshalb einen festen Stamm von Mitarbeitern, die alle ein und dasselbe Ereignis mit verschiedenen Instrumenten zeitgleich beobachteten. Jedoch waren die einfachsten Grundlagen der
Fehlerrechnung
noch unbekannt. Was fur uns heute leicht erscheint, waren muhsame Umrechnungen der
spharischen Trigonometrie
, die oft ein mehr als ungewisses Ergebnis lieferten. Dennoch gelang es Brahe mit Beharrlichkeit und Sorgfalt, Ergebnisse mit Genauigkeit um 2
Bogenminuten
zu erhalten und die bis dahin verwendeten Angaben bei
Claudius Ptolemaus
damit um etwa das 10fache zu verbessern.
[23]
Bald nach Tycho Brahes Tod begann mit der Erfindung des
Fernrohrs
durch
Hans Lipperhey
im Jahr 1608 in der Astronomie ein neues Zeitalter. So endete mit seinem Tod auch die Arbeit mit dem umfangreichen Instrumentarium. Die wertvollen Gerate wurden durch nachfolgende Kriege teils zerstort, als Kriegsbeute verschleppt oder verrotteten in unterirdischen Gewolben, in die sie
Kaiser Rudolf II.
in Prag zur besseren Sicherheit bringen ließ. Einzig die große Armillarsphare nahm eine abenteuerliche Reise uber ein Jesuitenkloster in Schlesien und von dort zuruck in die konigliche Akademie von Kopenhagen, wo sie in der großen Feuersbrunst von 1728 verbrannte.
[24]
Dennoch blieben Brahes Beobachtungsdaten als die verlasslichsten noch viele Jahrzehnte unverzichtbar.
[25]
Brahe misstraute dem
heliozentrischen
Weltbild des
Nikolaus Kopernikus
. In einem Brief an den Mathematiker
Christoph Rothmann
, der im Dienst von Wilhelm IV. stand, erhob er folgenden Einwand gegen die Erdbewegung: ?Wenn sich die Erde tatsachlich von West nach Ost dreht, dann muss eine Kanonenkugel, die in Richtung der Erddrehung geschossen wird, viel weiter fliegen als ein in entgegengesetzter Richtung abgefeuertes Geschoss.“ Rothmann antwortete, dass sowohl Geschoss als auch Kanone an der Erdbewegung teilnahmen und damit sein Einwand hinfallig sei. Dies widersprach aber der damals geltenden
aristotelischen
Bewegungsauffassung. Andererseits kannte Brahe als Prazisionsbeobachter die Mangel des alten
ptolemaisch-geozentrischen
Weltsystems, speziell die Probleme der
Epizykeltheorie
.
So entwickelte Brahe einen Kompromissvorschlag, ein eigenes, als
Tychonisches Weltmodell
bekanntes System, das ptolemaisch-geozentrische und kopernikanisch-heliozentrische Aspekte vereinte und nach seiner Meinung die Tatsachen besser darstellte: Im Zentrum ruht, wie im ptolemaischen Weltbild auch, die Erde. Um sie kreisen Mond und Sonne, aber alle anderen Himmelskorper bewegen sich wie bei Kopernikus um die Sonne. Einzig die Sphare mit den Fixsternen bewegt sich in 24 Stunden einmal um die Erde. Damit sollte ein Großteil der Probleme der Epizykeltheorie beseitigt sein. Tycho Brahe sah es als seine Lebensaufgabe an, dieses Weltsystem mit immer genaueren Beobachtungen zu belegen, er selbst arbeitete aber wegen seiner eingeschrankten
mathematischen
Fahigkeiten keine Theorie der Bewegung aus. Vor diesem Hintergrund ist sein Weltbild eher mit den auf Beobachtung basierenden Denksystemen eines
Eudoxos
oder
Aristarchos von Samos
vergleichbar als mit den theoriebasierten Systemen eines
Claudius Ptolemaus
oder
Kopernikus
.
Tatsachlich gelang es erst
Leon Foucault
im Jahr 1851, mit dem sog.
foucaultschen Pendelversuch
die Erdrotation nachzuweisen und damit das Weltsystem von Brahe zu widerlegen. Bis dahin waren samtliche Beobachtungen wie etwa die der vier Venus-Phasen auch mit dem Weltmodell von Brahe kompatibel.
Uber die Urheberschaft seines Weltsystems entspann sich ein Streit mit dem Astronomen
Nicolaus Reimers
, der, ebenfalls mit
Heinrich Rantzau
befreundet, Brahe in
Uraniborg
besucht hatte. Die zentrale Rolle von
Paul Wittich
wurde dabei von
Owen Gingerich
untersucht.
[26]
Brahe war vor allem Beobachter. Sein nach seinen Anweisungen gebautes, fur die damalige Zeit hervorragendes Instrumentarium und auch die personelle Ausstattung der ihm zur Verfugung stehenden Sternwarten waren wichtige Voraussetzungen fur seine Erfolge als Astronom.
Brahe haufte ein gewaltiges Beobachtungsmaterial an. Die Sorgfalt und Genauigkeit seiner Beobachtungen waren verbluffend. Durch Beobachtung der Sonne und einfache Peilung nach dem Visierprinzip uber Kimme und Korn gelang ihm eine wesentlich verbesserte Bestimmung der Lange des Jahres, die er auf 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 45 Sekunden ermittelte.
[27]
Die Differenz zum heutigen Wert des
tropischen Jahres
betragt weniger als eine Sekunde. Er gilt deshalb als einer der bedeutendsten Astronomen.
Tycho Brahe hatte entscheidenden Einfluss auf das Wissenschaftsideal spaterer Generationen und begrundete mit seiner Arbeitsmethodik des immer exakteren Messens und immer wieder Nachprufens den Arbeitsstil und die Methodik moderner Wissenschaft. Obwohl noch teils in Astrologie und christlicher
Dogmatik
beheimatet ? jedoch weit weniger als sein Nachfolger Kepler ? war er in seiner wissenschaftlichen Vorgehensweise seiner Zeit um Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte voraus.
Sein Beobachtungsschatz, festgelegt unter anderem in den Rudolphinischen Tafeln und spater herausgegeben von Kepler, war Grundlage nicht nur fur Keplers Theorien, sondern auch fur
Isaac Newton
, der seine Theorie der
Gravitation
fast ein Jahrhundert spater auf diese Beobachtungswerte stutzte. Obwohl Brahe noch kein
Fernglas
kannte, waren seine Messwerte die verlasslichsten auch noch viele Jahrzehnte nach ihm.
Als Ironie der Geschichte erscheint es, dass gerade Brahe, der durch seine Arbeit ungewollt den Grundstein fur den weiteren Ausbau und die Vervollstandigung des heliozentrischen Weltbildes gelegt hatte, dieses zeit seines Lebens ablehnte. Erhalten hat sich sein eigenes Weltbild nur in der Namensgebung der
Exzentrizitat in der Astronomie
.
Der
Mondkrater Tycho
und der Krater
Tycho Brahe
auf dem
Mars
wurden zum Gedenken nach Brahe benannt, ebenso der Asteroid
(1677) Tycho Brahe
, der
Tycho-Brahe-Preis
und der
Exoplanet
Brahe
.
1927 wurde der von dem schwedischen Architekten
Gustaf Wilhelmsson Widmark
(1885?1967) und der danisch-schwedischen Designerin
Astrid Aagesen
(1883?1965) entworfene Brunnen zu Ehren des Astronomen in Helsingborg errichtet.
[28]
Am 12. September 2006 wurde Tycho Brahe im Gedenken an seinen elfmonatigen Aufenthalt in Hamburg-Wandsbek ein Denkmal gegenuber dem Wandsbeker Rathaus errichtet.
[29]
Das nach Brahe benannte Fahrschiff
Tycho Brahe
verbindet seit 1991 das schwedische
Helsingborg
mit dem danischen
Helsingør
. Die Fahre wurde 2018 auf
batterieelektrischen Betrieb
umgerustet.
[30]
Carl Friedrich Philipp von Martius
benannte 1838 nach Brahe eine Palmengattung
Brahea
Mart.
[31]
Seit April 2021 tragt auch der
Brahe Rock
in der Antarktis seinen Namen.
- De nova et nullius ævi memoria prius visa Stella
. (deutsch: Vom neuen und nie zuvor gesehenen Stern), Kopenhagen 1573, erstes Buch uber die Supernova von 1572 im Sternbild Kassiopeia, es enthalt auch weitere Abhandlungen, z. B. uber Astrologie und die Mondfinsternis von 1573 (
Digitalisat im Internet Archive
).
- Herausgeber Tycho Brahe:
Diarium Astrologicum et Metheorologicum
. (deutsch: Astrologisches und Meteorologisches Tagebuch), Uraniborg 1586, zusammengestellt von Brahes Schuler Elias Olsen Morsing.
- De mundi aetheri recentioribus phaenomenis
. (deutsch: In der atherischen Welt neulich beobachtete Phanomene), Uraniborg 1588.
- Herausgeber Tycho Brahe:
En Elementisch oc Jordisch Astrologia
. Uraniborg 1591, Bauernregeln uber das Wetter, Verfasser war Brahes Assistent Peder Jacobson Flemløse.
- Epistolarum Astronomicarum Liber Primus
. (deutsch: Briefwechsel uber Astronomie ? Erstes Buch), Uraniborg 1596 (Erster Teil Brahes Briefwechsel, der zweite wurde mit
Astronomiae Instauratae Progymnasmata
herausgegeben).
- Astronomiae Instauratae Mechanica
. (deutsch: Die Neuere Astronomische Instrumentenlehre), Wandsbek 1598 (Reprint: KLP Koniasch Latin Press, Prag, 1996,
ISBN 80-85917-23-8
), colorierte Originalausgabe mit handschriftlicher Widmung zu finden in den
Digitalen Sammlungen der LLB Detmold
, Beschreibungen und Bilder von Gebauden und Instrumenten auf Ven als auch selbstbiographische Anteile.
- Stellarum octavi orbis inerrantium accurata restitutio
. Wandsbek 1598.
- Herausgeber Johannes Kepler:
Astronomiae Instauratae Progymnasmata
. (deutsch: Neuere einfuhrende Ubungen der Astronomie) Prag 1602?1603, zweites Buch uber die Supernova von 1572, großtenteils auf Uraniborg fertiggestellt, Originalausgabe zu finden in den
Fondos Digitalizados
der Universitat Sevilla (
fondosdigitales.us.es
).
- De mundi aetherei recentioribus phaenomenis, liber secundus
. (deutsch: In der atherischen Welt neulich beobachtete Phanomene, Zweites Buch), Frankfurt 1610,
- Opera omnia sive astronomiae instauratae
. Frankfurt 1648, in 15 Banden (Reprint: Olms, Hildesheim 2001,
ISBN 3-487-11388-0
), umfangreiche Planeten-Daten-Sammlung Tycho Brahes.
- Uber den neuen Stern ? Ein Loblied auf die himmlischen Wissenschaften
. (deutsche Erstveroffentlichung Tubingen 2015,
ISBN 978-3-89997-244-3
).
Brahes gesammelte Werke
- John Louis Emil Dreyer (Hrsg.):
Tychonis Brahe Dani opera omnia.
15 Bande. Gyldendal, Kopenhagen, 1913?1929.
Biographien
- Fritz Krafft:
Tycho Brahe.
In:
Exempla historica. Epochen der Weltgeschichte in Biographien.
Band 27, Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1984, S. 85?142.
- Victor E. Thoren:
The Lord of Uraniborg. A Biography of Tycho Brahe.
Cambridge University Press, Cambridge 1990,
ISBN 0-521-03307-1
.
- John Louis Emil Dreyer:
Tycho Brahe. A picture of scientific life and work in the sixteenth century.
Edinburgh 1890
(Digitalisat)
; deutsche Ausgabe:
Tycho Brahe. Ein Bild wissenschaftlichen Lebens und Arbeitens im sechzehnten Jahrhundert.
Braun, Karlsruhe 1894 (
Digitalisat
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Cambridge University Press, Cambridge 2000 (
eingeschrankte Vorschau
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Wissenschaftliche Abhandlungen
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- Owen Gingerich, Robert S. Westman:
The Wittich Connection. Conflict and Priority in Late Sixteenth-century Cosmology.
American Philosophical Society, Philadelphia 1988 (
eingeschrankte Vorschau
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- Michael Weichenhan:
?Ergo perit coelum …“. Die Supernova des Jahres 1572 und die Uberwindung der aristotelischen Kosmologie.
Stuttgart 2004,
ISBN 3-515-08374-X
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Historische Romane und Erzahlungen
- Alexandra Coelho Ahndoril:
Der Astronom des Konigs.
List, Berlin 2004,
ISBN 3-548-60460-9
.
- Max Brod
:
Tycho Brahes Weg zu Gott. Ein Roman.
Mit einem Nachwort von
Stefan Zweig
. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984,
ISBN 3-518-36990-3
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- Joshua Gilder:
Der Fall Kepler. Mord im Namen der Wissenschaft.
List bei Ullstein, Berlin 2005,
ISBN 3-548-60638-5
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- Alfred Otto Schwede:
Ich war des Sternenjunkers Narr. Eine Erzahlung um den Astronomen Tycho Brahe.
Union, Berlin 1983.
- Mattias Gerwald:
Die sterbende Sonne.
Bastei Lubbe, Bergisch Gladbach 2004,
ISBN 3-404-15127-5
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Siehe auch schwedischer Artikel
Brahe
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