Die
Tulpen
(
Tulipa
) bilden eine
Pflanzengattung
in der
Familie
der
Liliengewachse
(Liliaceae). Die etwa 150 Arten sind in
Nordafrika
und uber
Europa
bis
Zentralasien
verbreitet. Zahlreiche
Hybriden
werden als
Zierpflanzen
in Parks und Garten sowie als Schnittblumen verwendet.
Ihr Name geht uber
turkisch
tulbend
auf
persisch
?????
delband
zuruck und bedeutet auf Persisch ?Geliebte‘ oder ?Geliebter‘ (
del
/
??
/?Herz‘;
band
von
bastan
/
????
/?(zu)binden‘). Die Herkunft der ersten Silbe lasst sich bis zum
Sanskrit
-Wort
???
t?la
, das mit ?Baumwolle‘ ubersetzt wird, zuruckfuhren.
[1]
[2]
Nach
Anna Pavord
geht der Name dagegen auf das
osmanische
Wort fur Turban,
tulbent
zuruck, das
Busbecq
als Bezeichnung der daran befestigten Pflanze missverstand.
[3]
Im Persischen wird die Gattung als
Lale
(
????
l?le
) bezeichnet, was
etymologisch
mit dem Sanskrit (vgl.
hind.
???
l?l
, deutsch
‚rot‘
) verwandt ist. Im Turkischen selbst heißt die Blume auch
lale
, eine Entlehnung aus dem Persischen. Von da ging der Name aus in die
serbische Sprache
ein.
Tulpen-Arten wachsen als
ausdauernde
,
krautige Pflanzen
und erreichen je nach Art Wuchshohen von 10 bis 70 Zentimetern. Diese
Geophyten
bilden
Zwiebeln
als Uberdauerungsorgane aus. Die außere Haut der Zwiebeln ist meist innen behaart. Vom meist unverzweigten
Stangel
befindet sich der untere Teil im Boden.
Eine Tulpenzwiebel stirbt nach der Blute ab, gleichzeitig entwickelt sich in der Achsel einer Zwiebelschuppe eine neue bluhfahige Zwiebel und schwachere Zwiebeln wachsen an der Basis der ubrigen Zwiebelschuppen.
[4]
Die meisten Laubblatter sind grundstandig und sind bis zu 30 Zentimeter lang. Die meist zwei bis sechs, selten bis zu zwolf wechselstandig angeordneten
Laubblatter
sind ungestielt. Die einfachen
Blattspreiten
sind breit-linealisch bis fast eiformig. Der Blattrand ist glatt bis gewellt (beispielsweise
Tulipa undulatifolia
).
Je nach Zuchtform variiert die Blutenfarbe uber weiß, gelb, orange, rosa, rot bis blau und sogar schwarz. Die Bluten stehen meist einzeln und endstandig oder in wenigblutigen Blutenstanden. Hochblatter fehlen meist. Die aufrechten
Bluten
sind zwittrig, dreizahlig und glocken- bis napfformig. Es sind zwei Kreise freier
Blutenhullblatter
vorhanden, wobei die Blutenhullblatter der beiden Kreise mehr oder weniger verschieden geformt sind. Es sind zwei Kreise mit je drei freien,
fertilen
Staubblattern
vorhanden; sie sind entweder gleich oder die des inneren Kreises sind langer. Die
Staubfaden
sind manchmal behaart. Drei
Fruchtblatter
sind zu einem oberstandigen
Fruchtknoten
verwachsen, mit vielen
Samenanlagen
. Der saulenformige oder sehr kurze bis fehlende
Griffel
endet in einer dreilappigen
Narbe
.
Es wird eine walzen- bis spindelformige, dreiflugelige, ledrige, dreikammerige
Kapselfrucht
gebildet. Die Samen sind meist flach.
Die gelegentlich zu sehenden gestreiften oder gefleckten Bluten gehen haufig auf ein
Mosaikvirus
zuruck. Allerdings existieren auch etliche Sorten (beispielsweise 'Insulinde', 'Zomerschoon'), deren gestreifte Bluten nicht auf eine Vireninfektion zuruckzufuhren sind.
Die Gattung
Tulipa
wurde durch
Carl von Linne
aufgestellt. Synonyme fur
Tulipa
L.
sind:
Orithyia
D.Don
,
Liriactis
Raf.
,
Liriopogon
Raf.
,
Podonix
Raf.
,
Eduardoregelia
Popov
.
[5]
Das Gebiet mit der hochsten Artenvielfalt der Tulpen liegt in haufig unzuganglichen Steppen und Bergregionen Mittelasiens. Die naturliche Variabilitat vieler Tulpenarten ist deshalb nicht ausreichend untersucht und verstanden. Aus diesem Grunde sind in der Fachliteratur durch verschiedene Autoren bis zu 150 verschiedene in der Natur vorkommende Tulpenarten beschrieben. Die Angaben uber die Artenzahl der Gattung
Tulipa
schwankt je nach Quelle zwischen rund 100
[6]
und etwa 150.
[7]
Van Raamsdonk erkennt in seinen Arbeiten zur Systematik wesentlich weniger Arten an.
[8]
Ein wesentliches Problem der taxonomischen Studien bestand darin, dass sie auf der Grundlage von kommerziellen Tulpensammlungen gemacht wurden, die nur uber wenige Klone einer Art verfugten. Diese konnen im Habitus durch vollkommen andere Umweltbedingungen in Kultur oder auch Hybridisierung stark von den Naturformen abweichen. Weiterhin verwendeten die Studien vielfach Herbarmaterial, in dem viele entscheidende Details nicht erkennbar sind. Tulpen besiedeln Wiesen, Steppen und
Macchia
, aber sie kommen auch auf Feldern, Obstplantagen, an Straßenrandern und auf verwilderten Plantagen vor, wo sie fruher beabsichtigt oder unbeabsichtigt angesiedelt wurden.
[9]
[10]
In der
World Checklist of Selected Plant families
sind derzeit (2019) 76 Arten anerkannt. Die folgende Zusammenstellung der anerkannten Tulpen-Arten enthalt neben Namen und Trivialnamen auch das in der WCSP-Liste angegebene Verbreitungsgebiet und gegebenenfalls eine Abbildung der Art.
[11]
Das ursprungliche Verbreitungsgebiet der Tulpen-Arten reicht von
Nordafrika
uber Europa bis Mittel- und
Zentralasien
; ein Zentrum der Artenvielfalt liegt im sudostlichen Mittelmeerraum,
Turkei
,
Afghanistan
,
Turkestan
(
Kaukasusraum
). Heute sind Tulpen im Mittelmeerraum und großen Gebieten Europas an zahlreichen Standorten in der Natur verbreitet. Diese Vorkommen sind meist nicht naturlichen Ursprungs, sondern sie entstanden in den letzten Jahrhunderten durch Verwilderung von kultivierten Pflanzen.
Name
|
Trivialname/Synonym
|
Verbreitung
|
Abbildung
|
Subgenus
Clusianae
|
|
Tulipa clusiana
Redoute
1803
|
Damen-Tulpe
|
Iran, Irak, Afghanistan, Pakistan (W
Himalaja
), Neophyt in S Europa, Tunesien, Turkei
|
|
Tulipa harazensis
Rech.f.
1990
|
|
Iran
|
|
Tulipa linifolia
Regel
1884
|
Leinblattrige Tulpe
|
NO Iran, Tadschikistan, Usbekistan, Afghanistan
|
|
Tulipa montana
Lindl.
1827
|
Berg-Tulpe
|
N Iran bis S Turkmenistan
|
|
Subgenus
Orithyia
|
|
Tulipa heteropetala
Ledeb.
1829
|
|
Kasachstan (Altai), China (
Xinjiang
)
|
|
Tulipa heterophylla
(Regel) Baker
1874
|
|
Kasachstan, Kirgistan, China (Xinjiang)
|
|
Tulipa sinkiangensis
Z.M.Mao
1980
|
|
Xinjiang
|
|
Tulipa uniflora
L. Besser ex Baker
1874
|
|
Russland (
Sibirien
), Kasachstan (
Altai
), China (
Xinjiang
,
Innere Mongolei
), Mongolei
|
|
Subgenus
Tulipa
|
|
Tulipa agenensis
Redoute
1804
|
Sonnenaugen-Tulpe
|
Zypern, Turkei, Libanon, Palestina, Jordanien; Neophyt in Sudeuropa, Tunesien
|
|
Tulipa albanica
Kit Tan & Shuka
2010
|
Albanische Tulpe
|
NO Albanien
|
|
Tulipa alberti
Regel
1877
|
|
Kasachstan, Kirgistan
|
|
Tulipa aleppensis
Boiss. ex Regel
1873
|
Aleppo Tulpe
|
Turkei, Syrien, Libanon
|
|
Tulipa altaica
Pall. ex Spreng.
1825
|
|
Russland (Westsibirien), Kasachstan (
Altai
), China(
Xinjiang
)
|
|
Tulipa anisophylla
Vved.
1935
|
|
S Tadschikistan, Usbekistan
|
|
Tulipa armena
Boiss.
1859
|
Armenische Tulpe
|
Turkei, Iran, Sud
Kaukasus
|
|
Tulipa banuensis
Grey-Wilson
1974
|
|
Afghanistan
|
|
Tulipa borszczowii
Regel
1868
|
|
Kasachstan, Usbekistan
|
|
Tulipa botschantzevae
S.N.Abramova & Zakal.
1973
|
|
S Turkmenistan bis NO Iran
|
|
Tulipa butkovii
Botschantz.
1961
|
|
Usbekistan (
Tian Shan
)
|
|
Tulipa carinata
Vved.
1971
|
|
Tadschikistan, Usbekistan, N Afghanistan (
Pamir
)
|
|
Tulipa cypria
Stapf ex Turrill
1934
|
|
Zypern
|
|
|
Tulipa dubia
Vved.
1935
|
|
Usbekistan, Kirgistan, Kasachstan
|
|
Tulipa faribae
Ghahr., Attar & Ghahrem.-Nejad
2007
|
|
Iran (
Z?gros-Gebirge
)
|
|
Tulipa ferganica
Vved.
1935
|
|
Usbekistan, Kirgistan
|
|
Tulipa foliosa
Stapf
1885
|
|
Turkei Z+S
|
|
Tulipa fosteriana
W.Irving
1906
|
Foster-Tulpe
|
Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan (Pamir), Afghanistan
|
|
Tulipa gesneriana
L.
1753
|
|
|
|
Tulipa greigii
Regel
1873
|
Greig-Tulpe
|
Iran, Mittelasien
|
|
Tulipa heweri
Raamsd.
1998
|
|
NO Afghanistan
|
|
Tulipa hissarica
Popov & Vved.
1935
|
|
Tadschikistan, Usbekistan (
Hissargebirge
)
|
|
Tulipa hoogiana
B.Fedtsch.
1910
|
|
S Turkmenistan bis N Iran
|
|
Tulipa hungarica
Borbas
1882
|
|
Ungarn, O Serbien, Bulgarien (WZ+S), Griechenland
|
|
Tulipa iliensis
Regel
1879
|
|
Kasachstan, Kirgistan, China (Xinjiang)
|
|
Tulipa ingens
Hoog
1902
|
Feurige Tulpe
|
Tadschikistan, Usbekistan
|
|
Tulipa julia
K.Koch
1849
|
Julia-Tulpe
|
O Turkei, Sud Kaukasus, Syrien, Libanon
|
|
Tulipa kaufmanniana
Regel
1877
|
Seerosen-Tulpe
oder Kaufmanns Tulpe
|
Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan
|
|
Tulipa kolpakowskiana
Regel
1877
|
|
Kasachstan, Kirgistan, NO Afghanistan, China (NW Xinjiang)
|
|
Tulipa korolkowii
Regel
1875
|
|
Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan
|
|
Tulipa kosovarica
Kit Tan, Shuka & Krasniqi
2012
|
|
Kosovo
|
|
Tulipa kuschkensis
B.Fedtsch.
1932
|
|
Iran, S Turkmenistan, Afghanistan
|
|
Tulipa lanata
Regel
1884
|
Woll-Tulpe
|
Tadschikistan, Usbekistan, Afghanistan, Pakistan (West Himalaja)
|
|
Tulipa lehmanniana
Merckl.
1852
|
|
O Iran, Turkmenistan, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan, Afghanistan
|
|
Tulipa lemmersii
Zonn.
2012
|
|
Kasachstan
|
|
Tulipa ostrowskiana
Regel
1884
|
|
Kasachstan, Kirgistan
|
|
Tulipa persica
(Lindl.) Sweet
1830
|
|
NW Iran
|
|
Tulipa platystemon
Vved.
1935
|
|
Kirgistan
|
|
Tulipa praestans
H.B.May
1903
|
Vortreffliche Tulpe
|
Tadschikistan
|
|
Tulipa scardica
Bornm.
1923
|
|
S Kosovo bis W Griechenland
|
|
Tulipa scharipovii
Tojibaev
2009
|
|
Usbekistan (Kurama Geb.), Kirgistan (
Tschatkalgebirge
)
|
|
Tulipa schmidtii
Fomin
1909
|
|
Sud Kaukasus bis NW Iran
|
|
Tulipa serbica
Tatic & Krivo?ej
1997
|
|
N Kosovo bis SO Serbien
|
|
Tulipa sosnowskyi
Achv. & Mirzoeva
1950
|
|
Sud Kaukasus
|
|
Tulipa suaveolens
Roth
1794
|
Schrenks Tulpe
|
Ukraine, Russland (bis Sudsibirien), Kaukasus, Turkei, W Iran, Kasachstan, Kirgistan
|
|
Tulipa subquinquefolia
Vved.
1946
|
|
Tadschikistan, Usbekistan
|
|
Tulipa systola
Stapf
1885
|
|
O Turkei, W Iran, Irak Libanon, Palastina,
Sinai-Halbinsel
|
|
Tulipa talassica
Lazkov
2011
|
|
Kirgistan, Usbekistan
|
|
Tulipa tetraphylla
Regel
1875
|
Vierblattrige Tulpe
|
Kasachstan, Kirgistan, China (NW Xinjiang)
|
|
Tulipa ulophylla
Wendelbo
1967
|
|
N Iran (
Elburs-Gebirge
)
|
|
Tulipa undulatifolia
Boiss.
1844
|
|
S Balkan, W+Z Turkei, Sud Kaukasus, NO Iran, Turkmenistan, Tadschikistan, Usbekistan
|
|
Tulipa uzbekistanica
Botschantz. & Sharipov
1971
|
|
S Usbekistan
|
|
Tulipa vvedenskyi
Botschantz.
1954
|
|
Tadschikistan, Usbekistan
|
|
Subgenus
Eriostemones
|
|
Tulipa biflora
Pall.
1776
|
Zweiblutige Tulpe
|
Mazedonien, Turkei, Krim Russland (bis Westsibirien), Libanon, Palastina, Sinai, Saudi-Arabien, Iran, Irak, Afghanistan, Pakistan, China (Xinjiang)
|
|
Tulipa bifloriformis
Vved.
1971
|
|
Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan
|
|
Tulipa cinnabarina
K. Perss.
2000
|
|
Turkei
|
|
Tulipa cretica
Boiss. & Heldr.
1854
|
|
Griechenland (Kreta)
|
|
Tulipa dasystemon
Regel
1879
|
Kleine Stern-Tulpe
|
Mittelasien, China (Xinjiang)
|
|
Tulipa humilis
Herb.
1844
|
Niedrige Tulpe
|
Turkei, Kaukasus, Iran Irak, Libanon, Afghanistan
|
|
Tulipa humilis var. aucheriana
Baker
2013
|
|
O Turkei bis Afghanistan
|
|
Tulipa humilis var. kurdica
Wendelbo
2013
|
|
N Irak
|
|
Tulipa humilis var. pulchella
Fenzl ex Regel
2013
|
|
S + SO Turkei bis N Iran
|
|
Tulipa kolbintsevii
Zonn.
2012
|
|
SO Kasachstan
|
|
Tulipa koyuncui
Eker & Babac
2010
|
|
SO Turkei
|
|
Tulipa orithyioides
Vved.
1935
|
|
Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan
|
|
Tulipa regelii
Krassn.
1888
|
|
SO Kasachstan
|
|
Tulipa saxatilis
Sieber ex Spreng.
1825
|
Felsen-Tulpe
oder Kreta-Tulpe
|
Griechenland, S Turkei, Agais, SW Turkei,
Kreta
|
|
Tulipa sprengeri
Baker
1894
|
|
Turkei† (erloschen)
|
|
Tulipa sylvestris
L.
1753
|
Wilde Tulpe
, Weinbergs Tulpe
|
Eurasien von Portugal bis China (Xinjiang) (Neophyt in N, NO, Europa )
|
|
Tulipa sylvestris
subsp.
australis
(Link) Pamp.
1914
|
|
Mediterran, N Afrika, SZ + O Europa, Kaukasus, W Asien, Z Asien, China (Xinjiang)
|
|
Tulipa urumiensis
Stapf
1932
|
Tarda-Tulpe
oder Stern-Tulpe
|
Kasachstan, Kirgistan, NW Iran
|
|
Tulipa turkestanica
Regel
1875
|
Turkestanische Tulpe
|
Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan, China (Xinjiang)
|
|
weitere akzeptierte Arten
|
|
|
|
Tulipa auliekolica
Perezhogin
2014
|
|
Kasachstan
|
|
Tulipa boettgeri
Regel
1887
|
|
Tadschikistan
|
|
Tulipa intermedia
Tojibaev & J.de Groot
2014
|
|
Usbekistan
|
|
Tulipa ivasczenkoa
Epiktetov & Belyalov
2013
|
|
Kasachstan
|
|
Tulipa jacquesii
Zonn.
2015
|
|
Kirgistan
|
|
Tulipa orphanidea
Boiss. ex Heldr.
1862
|
Orphanides-Tulpe
|
Bulgarien, Griechenland, Kreta, W Turkei
|
|
Tulipa × tschimganica
T. dubia × T. kaufmanniana
Botschantz.
1961
|
|
Kirgistan, Usbekistan
|
|
Tulipa turgaica
Perezhogin
2014
|
|
Kasachstan
|
|
Tulipa zonneveldii
J.de Groot & Tojibaev
2017
|
|
Kirgistan
|
|
Systematik nach van Raamsdonk
[5]
Die Gattung Tulpen (
Tulipa
) wird nach van Raamsdonk in zwei Untergattungen mit mehreren Sektionen gegliedert.
[8]
- Untergattung
Tulipa
: Es gibt funf Sektionen:
[12]
- Sektion
Clusianae
Baker
:
- Damen-Tulpe
(
Tulipa clusiana
DC.
, einschließlich
Tulipa aitchisonii
A.D.Hall
): Sie ist im
Iran
, nordwestlichen
Pakistan
sowie nordlichen
Indien
verbreitet und in Sudeuropa sowie in der Turkei ein
Neophyt
.
- Leinblattrige Tulpe
(
Tulipa linifolia
Regel
): Sie ist in Zentralasien sowie im nordlichen Iran verbreitet.
- Berg-Tulpe
(
Tulipa montana
Lindl.
): Sie ist in Zentralasien sowie im nordlichen Iran verbreitet.
- Sektion
Kolpakowskianae
Raamsd. ex Zonn. & Veldkamp
:
- Sektion
Tulipanum
:
- Serie
Tulipanum
:
- Serie
Aureofasciatae
Raamsd.
:
- Fruhe Tulpe
(
Tulipa praecox
Ten.
): Die Heimat ist unbekannt. Sie ist in Sudeuropa und in der westlichen Turkei ein Neophyt.
- Sektion
Eichleres
(A.D.Hall) Raamsd.
:
- Serie
Lanatae
Raamsd.
:
- Woll-Tulpe
(
Tulipa lanata
Regel
), Heimat: Zentralasien, Afghanistan, nordostlichen Iran
- Feurige Tulpe
(
Tulipa ingens
Hoog
): Sie kommt in Zentralasien vor.
[5]
- Serie
Eichleres
:
- Tulipa eichleri
Regel
: Sie kommt von der sudlichen Balkanhalbinsel bis zur Turkei und im ostlichen Transkaukasien vor.
[5]
- Tubergen-Tulpe
(
Tulipa tubergeniana
Hoog
): Sie kommt in Zentralasien vor.
[5]
- Foster-Tulpe
(
Tulipa fosteriana
Irving
): Sie kommt in Zentralasien vor.
[5]
- Serie
Vinistriatae
Raamsd.
- Greig-Tulpe
(
Tulipa greigii
Regel
): Sie kommt in Zentralasien vor.
[5]
- Serie
Undulatae
Raamsd.
- Serie
Luteoapiculatae
Raamsd.
- Serie
Multiflorae
Raamsd.
- Serie
Spiranthera
(Vved.) Raamsd.
- Serie
Glabrae
Raamsd.
- Sektion
Tulipa
- Untergattung
Eriostemones
(Boiss.) Raamsd.
[13]
- Sektion
Australes
:
- Tulipa australis
Link
(Syn.:
Tulipa sylvestris subsp. australis
(Link) Pamp.
), Heimat: Iberische Halbinsel, Balkanhalbinsel, Italien, Frankreich,
Nordwestafrika
- Tulipa biebersteiniana
Schult. & Schult.f.
: Sie wird auch als Synonym zu
Tulipa sylvestris subsp. australis
(Link) Pamp.
gestellt.
[5]
- Tulipa hageri
Heldr.
(wird auch als Synonym zu
Tulipa orphanidea
Boiss. ex Heldr.
gestellt
[5]
)
- Orphanides-Tulpe
(
Tulipa orphanidea
Boiss. ex Heldr.
), Heimat: Balkanhalbinsel, Agais, Turkei
- Tulipa primulina
Baker
: Sie wird auch als Unterart
Tulipa sylvestris
subsp.
primulina
(Baker) Maire & Weiller
zu
Tulipa sylvestris
gestellt.
[5]
- Wilde Tulpe
(
Tulipa sylvestris
L.
), Heimat: Europa, Vorderasien, in Nordafrika und Sibirien eingeburgert
- Tulipa whittallii
A.D.Hall
: Sie wird auch als Synonym zu
Tulipa orphanidea
Boiss. ex Heldr.
gestellt.
[5]
- Sektion
Biflores
A.D.Hall ex Zonn. & Veldkamp
:
- Zweiblutige Tulpe
(
Tulipa biflora
Pall.
), Heimat: Balkanhalbinsel, Russland, Krim, Agypten, Vorderasien, Zentralasien und westlichen Sibirien
- Kleine Stern-Tulpe
(
Tulipa dasystemon
(Regel) Regel
), Heimat: Zentralasien, Sinkiang
- Neustrueva-Tulpe
(
Tulipa neustruevae
Pobed.
), Heimat: Zentralasien (Fergana)
- Mehrfarbige Tulpe
(
Tulipa polychroma
Stapf
)
- Tulipa sogdiana
Bunge
: Sie kommt in Zentralasien vor.
[5]
- Tarda-Tulpe
oder Stern-Tulpe (
Tulipa urumiensis
Stapf
, Syn.:
Tulipa tarda
Stapf
): Sie kommt vom nordwestlichen Iran bis Zentralasien vor.
[5]
- Turkestanische Tulpe
(
Tulipa turkestanica
Regel
): Sie kommt von Zentralasien bis ins nordwestliche China vor.
[5]
- Sektion
Saxatiles
:
- Tulipa aucheriana
Baker
: Sie kommt in Syrien sowie im Iran vor.
[5]
- Tulipa bakeri
A.D. Hall
- Niedrige Tulpe
(
Tulipa humilis
Herb.
), Heimat: Kaukasusraum, Iran, Nordirak.
[5]
- Tulipa pulchella
(Regel) Baker
. Sie wird von manchen Autoren auch als Varietat
Tulipa humilis
var.
pulchella
(Fenzl ex Regel) Christenh.
zu
Tulipa humilis
gestellt.
[5]
- Felsen-Tulpe
oder Kreta-Tulpe (
Tulipa saxatilis
Sieber ex Spreng.
): sie kommt auf Inseln der sudlichen Agais und in der westlichen Turkei vor.
[5]
Andere Systematiker erkennen weitere Arten an:
Bei der biblischen ?
Rose von Scharon
“ konnte es sich um eine Tulpe (
Tulipa montana
oder
Tulipa agenensis
) handeln. Die antiken Schriftsteller Griechenlands und Roms erwahnten die Tulpen nicht, obwohl einige Arten im Mittelmeergebiet vorkommen. Auch in byzantinischen Quellen fehlen sie, wie insgesamt wenig Beziehung zwischen byzantinischen und osmanischen Garten zu bestehen scheint.
[17]
Im Mittleren Orient wurden die Tulpen uber Jahrhunderte hinweg kultiviert, wobei aus wahrscheinlich mehreren Wildarten die
Garten-Tulpe
(
Tulipa gesneriana
) entstand. Mogliche Stammeltern sind
Tulipa lanata, Tulipa clusiana, Tulipa aitchisonii, Tulipa stellata
und
Tulipa armena
. Schriftzeugnisse gibt es seit dem 9. Jahrhundert in der altpersischen Literatur. Von den Persern ubernahmen die Turken die Tulpen-Kultivierung. Seit dem 13. Jahrhundert wird die Pflanze von Dichtern erwahnt. Tulpen wurden auch in Miniaturen, auf Keramik und als Kleidermuster dargestellt.
[18]
[19]
Seit spatestens dem 16. Jahrhundert dienten sie als Gartenpflanze. Die bevorzugte Form war lilienformig mit spitzen Blutenblattern. In der ?
Tulpenzeit
“ (
Lale devrı
) importierte Sultan
Ahmed III.
jedoch auch rundliche Gartentulpen aus Holland.
[20]
1725 erschien ein illustrierter Tulpenkatalog. Ahmed III. besaß beruhmte Tulpenwiesen auf den Sommerweiden (
Yayla
) im
Spil Da?ı
oberhalb von
Manisa
.
[21]
Es ist unklar, ob es sich dabei um Wildtulpen oder Kultivare handelte.
Aus der Turkei kam die Garten-Tulpe um die Mitte des 16. Jahrhunderts nach Mittel- und Westeuropa. In Italien ist
tulipa
fur 1549 belegt. Die erste Beschreibung stammt vom
kaiserlichen
Botschafter am Hofe
Suleyman I.
,
Ghislain de Busbecq
, der 1554 die Tulpen in seinen
Turkischen Briefen
beschrieb.
[22]
Der von ihm angegebene Name,
Tulipan
(turkisch
tulband
‚Turbanband‘
), durfte auf einem sprachlichen Missverstandnis beruhen (Benennung der Form, nicht der Pflanze) oder auf einem turkischen Volksnamen der Pflanzen. Schriftsprachlich hießen die Tulpen auf Turkisch wie im Persischen
lale
. Wahrscheinlich hat Busbecq unter den belegten Samen und Zwiebeln auch solche von Tulpen nach Wien geschickt, belegt ist eine Abbildung der Tulpe unter dem Namen
Narcissus
von
Pietro Andrea Mattioli
1565.
Conrad Gessner
bildete 1561 eine Tulpe ab, die er 1559 im Garten des Ratsherren Heinrich Herwart in Augsburg gesehen hatte.
[18]
Es durfte
Tulipa armena
gewesen sein oder eine Kulturform dieser Art. Gessners Beschreibung diente als Grundlage fur die Beschreibung von
Tulipa gesneriana
durch
Carl von Linne
1753. Erste ausfuhrlichere Arbeiten uber die Tulpen stammen von
Carolus Clusius
, durch dessen rege Tauschtatigkeit die Tulpen in weite Teile Europas gelangten. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde Holland zu einem Zentrum der Zwiebelpflanzen-, besonders der Tulpen-Zucht. Es entstand eine Vielzahl von Sorten, darunter auch solche mit
gefullten Bluten
oder mit farbig geflammten Bluten, was durch eine Viruserkrankung bedingt war. Die Tulpen wurden in gehobenen Kreisen Westeuropas zu einem Spekulationsobjekt, es entstand die sogenannte
Tulpenmanie
, bis sich nach einem
Borsenkrach
1637 der Handelswert von Tulpen wieder normalisierte. In den Jahrzehnten nach der Tulpenmanie entwickelte sich die Tulpe von einer Blume des Adels und Geldburgertums zu einer weit verbreiteten Zierpflanze.
In dem bekannten
Kirchenlied
von
Paul Gerhardt
Geh aus, mein Herz, und suche Freud
heißt es im 2. Vers:
Narzissus und die Tulipan
Die ziehen sich viel schoner an,
Als Salomonis Seide
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in den Niederlanden die gezielte Zuchtung von neuen Sorten, so kamen 1885 die hochwuchsigen, spatbluhenden Darwin-Tulpen auf den Markt. Die heute den Hauptanteil aller Sortengruppen stellenden Triumph-Tulpen entstanden durch Kreuzung fruher, kurzstieliger Tulpen mit Darwin- und Breeder-Tulpen. Lilienblutige Tulpen beispielsweise entstanden durch Einkreuzung von
Tulipa retroflexa
.
[23]
Im Winter 1944/45 war in den
Niederlanden
besonders das dicht besiedelte
Holland
von Hunger betroffen. Unter anderem die Tulpe wurde damals zum
Ersatzlebensmittel
. Der
Hongerwinter
war eine
Katastrophe
, die gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in den von deutschen Truppen besetzten niederlandischen Gebieten im Monat Oktober 1944 begann. Die Versorgung verbesserte sich erst nach dem
Waffenstillstand von Achterveld
am 30. April 1945. Ein Verbot des deutschen
Reichskommissars
fur die Niederlande
Seyß-Inquart
zum Einsatz von Binnenschiffen fur den Transport von Lebensmitteln und Brennstoffen hatte zuvor bewirkt, dass die Bevolkerung nicht mit Nahrung und Brennstoffen aus den landlicheren Regionen versorgt werden konnte.
[24]
Daraufhin waren dort 4,5 Millionen Menschen von Unterversorgung betroffen. Die Zahl der Menschen, die auf Grund dieser Hungersnot starben, wird auf 18.000 bis 22.000 geschatzt.
[25]
Die Menschen verzehrten zunehmend Grundstoffe, die zuvor nicht in der menschlichen Ernahrung Verwendung gefunden hatten. Zuerst wurden Zuckerruben verarbeitet, spater auch Blumenzwiebeln.
[24]
Das Essen von Tulpenzwiebeln hatte besondere Hintergrunde. Die West-Niederlande waren vom Rest Europas abgeschnitten. Der
Export
von Tulpenzwiebeln war zum Erliegen gekommen, daher lagen große Mengen auf Lager. Nachdem niederlandische Arzte erklart hatten, dass die Zwiebeln zum Essen geeignet seien, verkauften Tulpenzuchter sie als Nahrung. Es gab spezielle Anleitungen zur Zubereitung, um den hohen Starkegehalt der Zwiebeln nutzbar zu machen.
[26]
Der Geschmack dieser Tulpenzwiebeln war ? im Vergleich zu dem der Zuckerruben ? so ungewohnt, dass daruber viel gesprochen wurde. Die Tulpe wurde spater das Symbol des Hungerwinters. Dies liegt wohl vor allem an der Bildhaftigkeit: Die Tulpe war damals das niederlandische Produkt schlechthin.
[27]
Ab Ende April 1945 kam es in der sogenannten
Operationen Manna und Chowhound
zehn Tage lang zu Versorgungsflugen der
Alliierten
uber dem besetzten Gebiet, fur die mit dem deutschen Reichskommissar zuvor ein zeitlich und ortlich begrenzter Waffenstillstand ausgehandelt werden konnte. Aus einem dieser Flugzeuge heraus entstand ein Foto, auf dem zu sehen ist, wie sich die Menschen mit bluhenden Tulpen dafur bedankten.
Aus den Wildtulpen wurden die Gartentulpen gezuchtet. Innerhalb von 400 Jahren sind mehrere Tausend Zuchtungen aus den Wildtulpen entstanden. Tulpen schatzen im Fruhjahr Feuchtigkeit, im Sommer heiße, trockene Lagen auf nahrstoffreichen
Boden
mit einem
pH-Wert
von 6,5 bis 7,0 (so konnen die Zwiebeln am besten ausreifen), bedurfen kuhler Nachte und kalter Winter zum Gedeihen.
Die
Niederlande
sind der weltweit großte Tulpenproduzent. In
Deutschland
werden in der
Region Niederrhein
, insbesondere im
Kreis Neuss
, Tulpen produziert.
Tulpen-Sorten sind bedeutende
Zierpflanzen
, sowohl als Gartenpflanzen wie als Schnittblumen. Uber 80 % der Welt-Tulpenproduktion stammt aus den Niederlanden. Hier werden uber 1200 Sorten kultiviert, jedoch nehmen die 40 haufigsten uber die Halfte der Anbauflachen ein. Von den uber 9500 Hektar Anbauflache in den Niederlanden entfallen uber 90 % auf
Tulipa gesneriana
, der Rest vorwiegend auf
Tulipa kaufmanniana
,
Tulipa greigii
, und
Tulipa fosteriana
.
[28]
In der Heilkunde bzw. medizinischen Anwendung spielen Tulpen keine Rolle. Sie sind sogar giftig fur Menschen und Tiere (z. B. Pferde, Hunde und Katzen sowie fur Nager). Das in den Zwiebeln und Sprossen enthaltene
Tulipanin
verursacht u. a. Erbrechen, Bauchkrampfe, Magen- und Darmbeschwerden.
[29]
Tulpen konnen
generativ
uber Samen oder
vegetativ
uber Tochterzwiebeln vermehrt werden. Im Sommer wachsen an den großen Mutterzwiebeln Tochterzwiebeln heran, die im Fruhherbst ?gerodet“ (ausgegraben und abgetrennt) werden. Sie werden vor dem ersten Bodenfrost neu gepflanzt und bilden im kommenden Jahr großere Zwiebeln. Tulpenzwiebeln benotigen zur Blutenbildung die Kuhlphase des Winters bzw. kunstliche Kuhlung (
Vernalisation
). Die Gewinnung von bluhfahigen Zwiebeln aus Samen ist wesentlich langwieriger als aus Tochterzwiebeln. Zudem besitzen die aus Samen gezogenen Pflanzen andere Eigenschaften (z. B. Blutenfarbe) als die Ausgangssorte.
[30]
Die Tulpen werden in 15 Sortengruppen eingeteilt. Die Gruppen 12 bis 15 umfassen Wildtulpen sowie ihre Bastarde.
[31]
- Einfache Fruhe (Duc-van-Tol-Tulpen): Sie erreichen Wuchshohen von 25 bis 35 Zentimeter. Die Blutezeit ist im April. Sie werden fur Sommerrabatten, als Schnittblumen und ab Dezember fur die Treiberei genutzt.
- Gefullte Fruhe: Sie erreichen Wuchshohen von 8 bis 35 Zentimeter. Die Blutezeit ist im April. Der Durchmesser der Bluten erreicht bis zu 10 Zentimeter. Sie werden fur Sommerrabatten, als Schnittblumen und ab Dezember fur die Treiberei genutzt.
- Triumph-Tulpen (Einfache Fruhe × Darwin- und Cottage-Tulpen): Sie erreichen Wuchshohen von 30 bis 40 (50) Zentimeter. Die Blutezeit ist Anfang Mai. Sie werden als Schnittblumen und von Dezember bis Januar fur die Treiberei genutzt.
- Darwin-Hybriden: (Darwin-Tulpen ×
Tulipa fosteriana
): Sie erreichen Wuchshohen von 30 bis 70 Zentimeter. Die Blutezeit ist von Ende April bis Mitte Mai. Die Bluten sind sehr groß. Oft ist ein schwarzer Basalfleck mit gelbem Rand vorhanden. Sie werden als Schnittblumen und fur die Treiberei genutzt.
- Einfache Spate (hierhin gehoren die Darwin- und Cottage-Tulpen, diese wurden fruher als eigene Gruppe gefuhrt): Sie erreichen Wuchshohen von 40 bis 70 Zentimeter. Die Blutezeit ist im Mai. Die Stangel sind robust. Die Bluten sind fest, wirken von der Seite gesehen fast eckig und konnen alle Farben haben. Sie werden als Schnittblumen genutzt, manche Sorten ab Januar auch fur die Treiberei.
- Lilienblutige: Sie erreichen Wuchshohen von 30 bis 50 Zentimeter. Die Blutenhullblatter sind schmal, nach außen gebogen und laufen in einer langen Spitze aus. Der Stangel ist oft nicht fest genug. Die Bluten konnen alle Farben haben. Sie werden besonders als Schnittblumen genutzt.
- Gefranste Tulpen: Die Rander der Blutenhullblatter sind unregelmaßig gefranst bis gezackt. Die Fransen sind oft weiß. Sie werden als Schnittblumen genutzt.
- Viridiflora-Gruppe (Grunblutige): Sie erreichen Wuchshohen von 25 bis 60 Zentimeter. Die Blutenhullblatter mehr oder weniger blassgrun, der Rand ist gelblich bis weiß und zugespitzt. Sie werden als Schnittblumen genutzt.
- Rembrandt-Tulpen: Die Blutenhullblatter weisen ein Streifen-, Flecken- oder Feder-Muster (?gebrochen“) auf, sie sind purpurn, rosa, rot, bronze oder braun gefarbt, auf weißem, rotem oder gelbem Grund (Virosen). Die Blutezeit ist in der 2. Mai-Halfte. Sie werden als Schnittblumen genutzt.
- Papageien-Tulpen: Sie erreichen Wuchshohen von 20 bis 60 Zentimeter. Die Bluten sind groß. Die Hullblatter sind eingeschnitten, gefranst, meist geflammt und gepunktet. Sie wurden im 17. Jahrhundert aus Darwin-Tulpen und anderen spaten Tulpen gezuchtet. Zum Teil sind die Stiele zu schwach, bei neueren Sorten ist dies nicht mehr der Fall. Sie werden als Schnittblumen genutzt.
- Gefullte Spate (Paonien-Tulpen): Sie erreichen Wuchshohen von 40 bis 60 Zentimeter. Die Bluten sind meist rot, rosa, gelb oder mehrfarbig. Die Blutezeit ist ab Mitte Mai. Sie sind gegenuber Regen und Wind empfindlich und werden als Schnittblumen genutzt.
- Kaufmanniana-Tulpen: Sie erreichen Wuchshohen von 10 bis 25
Zentimeter. Die Blutezeit ist im Marz. Die Bluten sind breit glockig bis sternformig und rahmweiß, dunkelgelb oder lachsrosa gefarbt, Kreuzungen mit Tulipa greigii konnen rot sein. Der Basalfleck ist meist gelb. Sie gelten als widerstandsfahiger als andere Wildtulpen aus Mittel-Asien.
- Fosteriana-Tulpen: Sie erreichen Wuchshohen von 20 bis 30 Zentimeter. Die Bluten sind bis zu 15 Zentimeter lang. Die Blatter erreichen Großen bis 30 × 16 Zentimeter. Die Blutezeit ist Anfang April.
- Greigii-Tulpen: Sie erreichen Wuchshohen von 20 bis 30 Zentimeter. Die Bluten sind purpurn bis scharlachrot gefarbt. Der Basalfleck ist schwarz und hat einen gelben Rand. Die Blutezeit ist im April. Die Blatter sind meist purpurbraun gefleckt.
- Sonstige Tulpen: Die ubrigen Wild-Tulpen.
In Literatur und darstellender Kunst kann die Tulpe fur
Verganglichkeit
stehen,
[32]
in der ?
Blumensprache
“ dagegen fur Liebe und Zuneigung. Im Alltagsgebrauch und im Internet kursieren eine Vielzahl weiterer Bedeutungen, die von ?Symbol des Fruhlings“, uber ?Symbol fur die Niederlande“ bis zum ?Symbol fur die
Parkinson-Krankheit
“ (fur die rote Tulpe) reichen.
[33]
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