Der FSV Frankfurt ging als Funfter der Gauliga Sudwest 1937/38 gegen den osterreichischen Meister 1937/38 Rapid Wien in das Endspiel. Wahrend die Frankfurter Spieler nur Mittelmaß darstellten, konnten die Wiener funf aktuelle osterreichische Nationalspieler aufbieten, allen voran Kapitan Franz Binder, der bereits 19-mal fur Osterreich gespielt hatte. Frankfurt war zusatzlich gehandicapt, weil es auf seinen nach einem Platzverweis im Halbfinale gesperrten Sturmer Heinrich Schuchardt verzichten mussten. Allerdings konnten die Hessen darauf verweisen, dass sie seit neun Monaten in der Gauliga ungeschlagen waren.
Bei Schneeregen bestimmten zunachst die Frankfurter das Spiel, denen die schlechten Platzverhaltnisse bei ihrer kampferischen Spielweise zugutekamen. Schon bald bahnte sich eine Uberraschung an, als Frankfurts Mittelsturmer Franz Dosedzal mit einem Kopfballtor seine Mannschaft in der 17. Minute in Fuhrung brachte. Bis weit in die zweite Halbzeit hinein blieb der FSV weiterhin optisch uberlegen, wahrend die Wiener auf dem schlupfrigen Boden ihren Spielfluss nicht fanden und eher mit Harte den Erfolg suchten. Mehrfach musste ihr Torwart Rudolf Raftl bei Frankfurter Torchancen eingreifen. Nach einer Stunde mussten die Hessen jedoch ihrer Krafte zehrenden Spielweise Tribut zollen. Als ihr rechter Verteidiger Willy Mai in der 69. Minute verletzt ausscheiden musste, brach das Frankfurter Spiel endgultig zusammen.
Die Wiener, bekannt fur ihre gefahrliche letzte Viertelstunde, konnten das Spiel nun nach ihrem System gestalten und nutzten in der 80. Minute ihre Uberlegenheit zum Ausgleichstor durch ihren halbrechten Angreifer Georg Schors. Bereits funf Minuten spater ging Rapid durch einen sehenswerten 25-Meter-Schuss des Mittelfeldspielers Johann Hofstatter in Fuhrung, und unmittelbar vor dem Schlusspfiff sorgte Franz Binder aus abseitsverdachtiger Position fur das alles entscheidende 3:1 fur Rapid Wien. Der Frankfurter Anhang konnte die Niederlage nicht verwinden und sah seine Mannschaft durch Schiedsrichter Fritz Ruhle betrogen. Zahlreiche Zuschauer sturmten auf den Platz, auf den Tribunen wurde skandiert: ?Tschammer von Osten ? Dein Pokal, der soll verrosten!“ ? eine ungewohnliche Provokation im nationalsozialistischen Staat.