Tschaghri-Beg Dawud ibn Mika'il ibn Seldschuq
(
persisch
???? ?? ????
,
DMG
?a?ri-Beg D?w?d
; *
989
; †
16. Juli
1060
) war ein Mitglied des Furstenhauses der
Seldschuken
, der fuhrenden Familie der turkischen
Oghusen
. Gemeinsam mit seinem Bruder
Toghril-Beg
grundete er die Dynastie der Großseldschuken im Iran; alle nachfolgenden
Herrscher dieses Furstenhauses
, auch jene in
Kirman
und
Syrien
, stammten von ihm ab.
[1]
Abu Sulaiman Dawud war ein Sohn Mika'ils und damit ein Enkel Seldschuqs, also des Stammvaters der Dynastie. Der turkische Name Tschaghri (modernes
turkisch
Ca?rı
) bedeutet ubersetzt ?Kleiner
Falke
“ oder
?Merlin“
.
[1]
Tschaghri-
Beg
wanderte mit seinem Clan aufgrund des Druckes von verfeindeten Stammen aus dem
qarachanidisch
beherrschten
Transoxanien
uber
Choresm
nach
Churasan
aus. Die iranische Provinz war damals Teil des Reiches der
Ghaznawiden
. Diese duldeten aufgrund anderer Probleme in
Indien
die Neuankommlinge zunachst. 1035 schlugen die Seldschuken jedoch den Ghaznawidenherrscher
Ma'sud I.
1037 nahm Tschaghri-Beg die Stadt
Merw
ein. Ein Jahr spater gewann Toghril-Beg
Nischapur
. In der entscheidenden
Schlacht von Dandanqan
(1040) besiegten die Bruder die machtigen Ghaznawiden endgultig, vertrieben sie aus Churasan und teilten das Gebiet (ebenso wie die noch zu erobernden Territorien) unter sich auf. Wahrend Toghril-Beg im Westen bis ins
Zweistromland
vorstieß, die Herrschaft der
schiitischen
Buyiden
in
Bagdad
beendete (1056) und neuer ?Schutzherr“ des
sunnitischen
Abbasiden
kalifats
wurde, konsolidierte Tschaghri-Beg die ostlichen Grenzen des Seldschukenreiches, wobei er immer wieder mit den Ghaznawiden zu tun hatte, die ihre ehemaligen Gebiete in Churasan zuruckgewinnen wollten.
Anders als Toghril-Beg fuhrte Tschaghri-Beg nicht den neuen Titel
Sultan
, sondern regierte im Osten, wo ihm Merw als Hauptstadt diente, als
malik al-mul?k
, d. h. ?Konig der Konige“. Von den
Kirman-Seldschuken
(deren erster sein Sohn
Qawurd
war) wurde er als Oberherr ebenso anerkannt wie von den
Sistaner Nasriden-Emiren
. Als Zeichen des Bundnisses zwischen Abbasiden und Seldschuken heiratete der Kalif
al-Qa'im
eine Tochter Tschaghri-Begs namens Arslan-Chatun Chadidscha (und Toghril-Beg eine Tochter des
Kalifen
).
Tschaghri-Beg fiel mit seinem Bruder in
byzantinisches
Gebiet ein und war an den Angriffen gegen
Ani
und
Vaspurakan
beteiligt. 1059 unterdruckte er einen Aufstand seines Halbbruders
Ibrahim Inal
; 1060 starb er an einer Krankheit, woraufhin ihn sein Sohn
Alp-Arslan
als Herrscher in Churasan beerbte.
- ↑
a
b
C. E. Bosworth
:
?A?R? BEG D?W?D
. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.):
Encyclopædia Iranica
. (englisch,
iranicaonline.org
– mit Literaturangaben).
Zitat: “
?A?R? BEG D?W?D b. M?????l b. Salj?q, Ab? Solaym?n (b. in the 380s/990s, d. 452/1060), a member of the Saljuqs, the leading family of the Oghuz Turks, who with his brother ?o?rel (?o?ril) Beg (q.v.) founded the Great Saljuq dynasty in Persia in the 5th/11th century. All the subsequent rulers of this dynasty, as well as those of the Saljuqs of Kerm?n (descendents of Q?vord b. ?a?r?) and of Syria (descendents of Toto? b. Alp Arsl?n), derived from him. The name ?a?r? (?a?ri) is Turkish and literally means “small falcon, merlin” (Clauson, S. 410).
”