Trzcinica
ist ein Dorf der
Landgemeinde Jasło
im
Powiat Jasielski
der
Woiwodschaft Karpatenvorland
in
Polen
.
Der Ort ist bekannt fur das Freilichtmuseum (Skansen) ?Karpacka
Troja
“ an der Stelle eines der bekanntesten am besten erforschten fruhmittelalterlichen
slawischen Burgwalle
in Polen.
Der Ort liegt im
Sanoker Flachland
an der
Ropa
, einem linken Zufluss der
Wisłoka
. Die Nachbarorte sind die Stadt
Jasło
im Osten, Osobnica und Brzy?cie im Suden, Przysieki im Westen, sowie Jareniowka, Opacie und B?czal Dolny im Norden.
Ein Burgwall bestand schon in der
Bronzezeit
in den Jahren 2100?1650 v. Chr. Die Befestigung der
Wislanen
oder
Lendizen
an einer Landzunge um 30 m oberhalb der Ropa namens
Wały
wurde nach dem Jahr 770 n. Chr. gebaut. Sie lag in der Nahe des Zusammenflusses von Ropa, Wisłoka und
Jasiołka
im Zentrum des Sanoker Flachlands und wurde einige Male bis zum fruhen 11. Jahrhundert ausgebaut. Am Ende umfasste sie fast 4 Hektar, war aber zwischendurch zeitweilig unbesiedelt. Die archaologischen Funde aus der ersten Besiedlungsphase deuten auf Anwesenheit der lokalen Elite, zumindest sehr wohlhabender Individuen. Die zweite Phase konnte mit der
Piastenstaat
verbunden werden. Der Burgwall wurde wahrscheinlich in den Jahren 1034 bis 1039 zerstort. An der Stelle wurde ein
Depotfund
mit mehrheitlich deutschen Munzen aus dem 10. Jahrhundert bis zum Jahr 1024, aber auch polnischen, englischen, italienischen, bohmischen und arabischen Munzen, gefunden.
Die bauerliche Siedlung unterhalb des Burgwalls entwickelte sich im 12. Jahrhundert. Wahrscheinlich wurde sie im Jahr 1365 von Konig
Kasimir dem Großen
ins deutsche Recht ubertragen und wurde 1376 erstmals erwahnt, als es im Besitz von
Borko de Tsczenecz
war. Der topographische Name ist vom
Schilfrohr
(trzcina) abgeleitet. Der Ort gehorte dann zur
Kastellanei
von
Biecz
, spater
Kreis Biecz
der
Woiwodschaft Krakau
im
Konigreich Polen
(ab 1569 in der Adelsrepublik
Polen-Litauen
).
1480 wurde eine Pfarrei errichtet. Die Holzkirche wurde im Jahr 1551 gebaut.
Bei der
Ersten Teilung Polens
kam Trzcinica 1772 zum neuen Konigreich
Galizien und Lodomerien
des
habsburgischen Kaiserreichs
(ab 1804). Nach der Aufhebung der
Patrimonialherrschaften
bildete es eine Gemeinde im
Bezirk Jasło
.
1918, nach dem Ende des
Ersten Weltkriegs
und dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie, kam Trzcinica zu Polen. Unterbrochen wurde dies nur durch die Besetzung Polens durch die Wehrmacht im
Zweiten Weltkrieg
.
Von 1975 bis 1998 gehorte Trzcinica zur
Woiwodschaft Krosno
.
- Jan Gancarski, Jacek Poleski:
Trzcinica, pow. Jasło ? najstarsze wczesno?redniowieczne grodzisko w Karpatach [Trzcinica: the Erlieast Mediaeval Stronghold in the Polish Carpathians].
In: Wczesne ?redniowiecze w Karpatach polskich. red. Jan Gancarski. Krosno 2006,
ISBN 83-86588-83-7
, S. 235?252 (polnisch)