Traugott Fedtke
(*
1. Mai
1909
in
Insterburg
; †
6. Februar
1988
in
Edemissen (Einbeck)
) war ein deutscher
Organist
und
Komponist
in
Konigsberg
und
Berlin
.
Fedtke war Sohn des Insterburger
Superintendenten
Gustav Fedtke
und seiner Frau
Ida geb. Christ
. Er besuchte die Vorschule und das Gymnasium in Insterburg. Das Abitur machte er 1925 am
Collegium Fridericianum
. Von jeher mit
Orgel
und
Kirchenmusik
vertraut, bereitete er sich im Musikseminar Insterburg auf das Studium vor.
Von 1927 bis 1931 studierte er an der
Musikhochschule Leipzig
und am
Kirchenmusikalischen Institut (Leipzig)
. Zu seinen Lehrern zahlten
Karl Straube
,
Max Hochkofler
und
Carl Adolf Martienssen
. Ab 1928 war er standiger Vertreter seines Lehrers
Emil Paul
an der
Michaeliskirche (Leipzig)
.
Die
Neuroßgarter Kirche
berief ihn zum 1. November 1931 als Organist und Kantor nach Konigsberg. In dieser Kirche fanden die meisten Konzerte des Bach-Vereins statt, der ihn 1932 zum
Dirigenten
wahlte. Zur selben Zeit wurde er Musikfachberater der
Regierung in Konigsberg
. An seinem 25. Geburtstag heiratete er Edith Scheffler, die ihn als Pianistin und Cembalistin in den meisten Konzerten begleitete.
Seit dem 1. April 1935 standiger Dirigent der
Konigsberger Philharmonie
, studierte er 1936/37 Orchesterdirektion bei
Hermann Ludwig Kutzschbach
an der
Dresdner Staatsoper
und 1939/40 bei
Clemens Krauss
an der
Bayerischen Staatsoper
.
Als
Dirigent
an der
Konigsberger Oper
, als
Kirchenmusiker
, Orgel- und
Glockensachverstandiger
, als Konzertorganist und Mitarbeiter beim
Reichssender Konigsberg
wurde er in ganz
Deutschland
bekannt. Im
Zweiten Weltkrieg
half er das
Konigsberger Musikleben
aufrechtzuerhalten. 1942 oblag ihm die musikalische Oberleitung der Konigsberger Bach-Tage.
[1]
Die Organistenstelle gab er 1943 auf, als er zum Stadtischen Musikdirektor und zum Direktor der Stadtischen Musikschule gewahlt wurde. Zur selben Zeit wurde er in
Tilsit
Dirigent des Stadtischen Chores und Leiter der musikalischen Abteilung der Staatlichen Lehrerbildungsanstalt.
Am 1. September 1944 schloss das
Reichspropagandaministerium
alle von Fedtke geleiteten Kunstinstitute.
1945 holte ihn die
Wehrmacht
als
Schutzen
zur Panzerjager-Ersatz-Abteilung I in
Allenstein
. Wegen mehrfacher Verwundungen am 19. April 1945 entlassen, bestellte ihn die Heinrich-Schutz-Kantorei in
Berlin-Hermsdorf
am 1. Juli 1945 als Organist und Dirigent. Die
Berliner Staatsoper
berief ihn als Ersten Chordirektor und
Kapellmeister
und beauftragte ihn mit der Grundung und Leitung des Konzertchores (1945/46). Von 1945 bis 1950 war er Direktor der Stadtischen Musikschule in
Berlin-Reinickendorf
. Am 1. September 1946 ubernahm er das Dirigentenamt beim
Collegium Musicum Berlin
, mit dem er zahlreiche Konzertreisen unternahm und Rundfunkkonzerte gab. In der
Nachkriegszeit
war er auch
Gastdirigent
des
Berliner Sinfonieorchesters
und der
Akademischen Konzertgesellschaft Jena
. Zum 15. Mai 1950 berief ihn das
Stadtische Konservatorium
als
Dozenten
.
Am 1. Oktober 1952 wurde er Organist und Kantor an der
St. Matthauskirche (Berlin-Tiergarten)
.
1955 wurde er mit einem Forschungsauftrag der
Gesellschaft fur Musikforschung
in
Bad Godesberg
betraut und als Dirigent zweier
Oratorienchore
in Berlin verpflichtet. Ab 1. Mai 1958 war er Kantor und Organist der
St. Johanniskirche
in
Berlin-Moabit
.
[2]
Am 30. Oktober 1959 wurde er als Kirchengemeindebeamter auf Lebenszeit vereidigt und in die A-Kirchenmusikerstelle eingewiesen. An der
Spandauer Kirchenmusikschule
leitete er die Kirchenmusikerausbildung. Die
Hochschule der Kunste Berlin
berief ihn als
Professor
fur
Musiktheorie
und
Gehorbildung
.
Den Ruhestand wollte Fedtke bei seiner Tochter Christiane Fedtke in Edemissen (Einbeck) verleben. Nach funf Monaten starb er dort im 79. Lebensjahr. Beerdigt ist er mit seiner zweiten Frau auf dem dortigen Friedhof.
- ↑
Bach Bibliography
- ↑
St. Johannis