Ein
Transistor
ist ein
elektronisches
Halbleiter
-
Bauelement
zum
Steuern
oder Verstarken meistens
niedriger
elektrischer
Spannungen
und
Strome
. Er ist der weitaus wichtigste ?aktive“ Bestandteil
elektronischer Schaltungen
, der beispielsweise in der
Nachrichtentechnik
, der
Leistungselektronik
und in
Computersystemen
eingesetzt wird. Besondere Bedeutung haben Transistoren ? zumeist als Ein/Aus-Schalter ? in
integrierten Schaltkreisen
, was die weit verbreitete
Mikroelektronik
ermoglicht.
Die Bezeichnung ?Transistor“ ist ein
Kofferwort
des englischen
trans
fer res
istor
,
[1]
[2]
was in der Funktion einem durch eine angelegte elektrische Spannung oder einen elektrischen Strom steuerbaren
elektrischen Widerstand
entspricht. Die Wirkungsweise ahnelt der einer entsprechenden Elektronenrohre, namlich der
Triode
.
Die ersten Patente auf das Prinzip des Transistors meldete
Julius Edgar Lilienfeld
im Jahr 1925 an.
[3]
Lilienfeld beschreibt in seiner Arbeit ein elektronisches Bauelement, das Eigenschaften einer
Elektronenrohre
aufweist und im weitesten Sinne mit dem heute als
Feldeffekttransistor
(FET) bezeichneten Bauelement vergleichbar ist. Zu dieser Zeit war es technisch noch nicht moglich, Feldeffekttransistoren praktisch zu realisieren.
[4]
Im Jahr 1934 ließ der Physiker
Oskar Heil
den Aufbau eines Feldeffekttransistors patentieren, bei dem es sich um einen Halbleiter-FET mit isoliertem Gate handelt.
[5]
Die ersten praktisch realisierten Sperrschicht-Feldeffekttransistoren
JFETs
mit einem
p-n-Ubergang
(positiv-negativ) und einem Gate als Steuerelektrode gehen auf
Herbert F. Matare
,
Heinrich Welker
sowie parallel dazu
William Shockley
und
Walter H. Brattain
aus dem Jahr 1945 zuruck.
[6]
Der Feldeffekttransistor wurde somit historisch vor dem
Bipolartransistor
realisiert, konnte sich damals aber noch nicht praktisch durchsetzen. Damals wurden diese Bauelemente noch nicht als Transistor bezeichnet; den Begriff ?Transistor“ pragte
John R. Pierce
im Jahr 1948.
[2]
Ab 1942 experimentierte Herbert Matare bei
Telefunken
mit dem von ihm als
Duodiode
(Doppelspitzendiode) bezeichneten Bauelement im Rahmen der Entwicklung eines
Detektors
fur Doppler-Funkmess-Systeme. Die von Matare dazu aufgebauten Duodioden waren Punktkontakt-Dioden auf Halbleiterbasis mit zwei sehr nahe beieinanderstehenden Metallkontakten auf dem Halbleitersubstrat. Matare experimentierte dabei mit
polykristallinem
Silizium
(kurz: Polysilizium), das er von
Karl Seiler
aus dem Telefunken-Labor in
Breslau
bezog, und mit
Germanium
, das er von einem Forschungsteam der
Luftwaffe
bei Munchen (in dem auch Heinrich Welker mitwirkte) erhielt. Bei den Experimenten mit Germanium entdeckte er Effekte, die sich nicht als zwei unabhangig arbeitende Dioden erklaren ließen: Die Spannung an der einen Diode konnte den Strom durch die andere Diode beeinflussen. Diese Beobachtung bildete die Grundidee fur die spateren
Spitzentransistoren
, eine fruhe Bauform des Bipolartransistors.
In den
Bell Laboratories
in den
Vereinigten Staaten
entwickelte die Gruppe um
John Bardeen
,
William Shockley
und
Walter Brattain
den ersten funktionierenden Bipolartransistor in Form eines Spitzentransistors, der am 23. Dezember 1947 erstmals firmenintern prasentiert werden konnte.
[7]
[8]
[9]
Fur die Erfindung des Bipolartransistors erhielten John Bardeen, William Shockley und Walter Brattain 1956 den
Nobelpreis fur Physik
. Da Shockley mit seinem Team einen Bipolartransistor realisiert hatte, der nicht auf dem Funktionsprinzip eines Feldeffekttransistors basiert, finden sich in dem US-Patent auch keine Referenzen auf die theoretischen Vorarbeiten von Lilienfeld und Heil aus den 1920er Jahren.
[10]
[11]
Unabhangig von den Arbeiten in den USA entwickelten die beiden Wissenschaftler
Herbert Matare
und
Heinrich Welker
in Frankreich ebenfalls einen funktionsfahigen Bipolartransistor. Sie waren einige Monate spater erfolgreich und meldeten dafur am 13. August 1948 in Paris ein Patent an.
[12]
[13]
[14]
Am 18. Mai 1949 wurde diese Entwicklung unter dem Kunstwort ?Transistron“ der Offentlichkeit vorgestellt, der neue Begriff ?Transistron“ fand aber in Folge keine wesentliche Verbreitung.
[15]
In den Folgejahren folgten weitere technologische Verbesserungen. So gelang der Gruppe um
Gordon Teal
,
Morgan Sparks
und William Shockley bei den Bell Labs im Jahr 1951 die Herstellung eines
Flachentransistors
, der aus nur einem Kristall besteht. Bis dahin waren Bipolartransistoren als Spitzentransistoren aufgebaut.
[16]
In den 1950er-Jahren gab es einen Wettlauf zwischen der
Elektronenrohre
und den damals ublichen Bipolartransistoren, in dem die Chancen des Bipolartransistors wegen der vergleichsweise niedrigen
Transitfrequenzen
haufig eher skeptisch beurteilt wurden. Die geringe Große, der geringe Energiebedarf und spater die zunehmenden Transitfrequenzen der Transistoren fuhrten jedoch dazu, dass in den 1960er Jahren die Elektronenrohren als Signalverstarker auf fast allen technischen Gebieten abgelost wurden.
Sperrschicht-Feldeffekttransistoren spielten im praktischen Einsatz, im Gegensatz zu den ersten Bipolartransistoren, in den 1950er bis in die spaten 1960er Jahre noch kaum eine Rolle, obwohl deren theoretische Grundlagen langer bekannt waren. Feldeffekttransistoren ließen sich mit den damaligen Kenntnissen nicht wirtschaftlich fertigen und waren wegen der
Durchschlagsgefahr
des Gates durch unbeabsichtigte
elektrostatische Entladung
umstandlich zu handhaben. Zur Losung der bei bipolaren Transistoren auftretenden Probleme wie Leistungsbedarf und Anforderungen fur
integrierte Schaltungen
beschaftigten sich Entwickler ab etwa 1955 eingehender mit den Halbleiteroberflachen und fanden Fertigungsverfahren wie die
Planartechnik
, die die Feldeffekttransistoren im Folgejahrzehnt zur Serienreife brachten.
Im Jahre 1959 entwickelten
Martin M. Atalla
und
Dawon Kahng
, damals beide bei den Bell Labs angestellt, den ersten
Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor
(MOSFET), der miniaturisiert und in Massenproduktion hergestellt werden kann und die Grundlage der
CMOS-Technik
darstellt. Der MOSFET ermoglicht dank seiner Skalierbarkeit, geringer Leistung und hoher Dichte die Entwicklung von hochintegrierten Schaltungen von weit uber einigen tausend MOSFETs.
[17]
[18]
Die ersten handelsublichen Bipolartransistoren wurden aus dem Halbleitermaterial
Germanium
hergestellt und ahnlich wie Elektronenrohren in winzige Glasrohrchen eingeschmolzen. Die verschiedenen
dotierten
Zonen entstanden mit einem zentralen Germaniumplattchen, in das von beiden Seiten ?
Indiumpillen
“ anlegiert waren.
[19]
[20]
Letztere drangen damit tief in das Grundmaterial ein, in der Mitte blieb aber eine Basisstrecke gewunschter Dicke frei. Im Jahr 1954 kamen Bipolartransistoren aus
Silizium
auf den Markt (Gordon Teal bei
Texas Instruments
und
Morris Tanenbaum
an den Bell Labs). Dieses Grundmaterial war einfacher verfugbar und preisgunstiger. Seit den spaten 1960er Jahren kamen großteils Metall- oder Kunststoffgehause zur Anwendung. Einsatzbereiche lagen zunachst in der
analogen Schaltungstechnik
wie den damals aufkommenden
Transistorradios
. Das Basismaterial Germanium wurde in Folge verstarkt durch das technisch vorteilhaftere Silizium ersetzt, das einen großeren Arbeitstemperaturbereich bei wesentlich geringeren Reststromen abdeckte und durch die
Siliziumdioxid-Passivierung
langzeitstabiler in den elektrischen Kennwerten gegenuber Germanium ist.
Der erste auf
Galliumarsenid
basierende Feldeffekttransistor, der sogenannte
MESFET
, wurde 1966 von
Carver Mead
entwickelt.
[21]
Dunnschichttransistoren
(engl.
thin film transistor
, abgekurzt
TFT
) wurden bereits 1962 von
Paul K. Weimer
entwickelt, konnten aber erst rund 30 Jahre spater im Bereich heute ublicher farbiger
TFT-Displays
einen Anwendungsbereich finden.
[22]
Werden alle Transistoren in samtlichen bislang hergestellten Schaltkreisen wie
Arbeitsspeicher
,
Prozessoren
usw. zusammengezahlt, ist der Transistor inzwischen diejenige technische Funktionseinheit, die von der Menschheit in den hochsten Gesamtstuckzahlen produziert wurde und wird. Moderne
integrierte Schaltungen
, wie die in
Personal Computern
eingesetzten
Mikroprozessoren
, bestehen aus vielen Millionen bis Milliarden Transistoren, so besitzt die 2022 veroffentlichte Grafikkarte RTX 4090 76,3 Milliarden Transistoren.
[23]
Es gibt zwei wichtige Gruppen von Transistoren, namlich Bipolartransistoren und Feldeffekttransistoren (FET), die sich durch die Art der Ansteuerung voneinander unterscheiden.
Eine Liste mit einer groben Einordnung bzw. Gruppierung der Transistoren sowie weiteren Transistorenvarianten findet sich unter
Liste elektrischer Bauelemente
.
Schaltsymbole des Bipolartransistors
npn
pnp
Bei
bipolaren Transistoren
tragen sowohl bewegliche negative Ladungstrager, die
Elektronen
, als auch positive Ladungstrager, sogenannte
Defektelektronen
, zur Funktion bzw. zum Ladungstransport bei. Defektelektronen, auch als
Locher
bezeichnet, sind unbesetzte Zustande im
Valenzband
, die sich durch
Generation und Rekombination
von Elektronen im Kristall bewegen. Zu den bipolaren Transistoren gehoren unter anderem der
IGBT
und der
HJBT
. Der wichtigste Vertreter ist jedoch der Bipolartransistor (engl.:
bipolar junction transistor
, BJT).
Der Bipolartransistor wird durch einen
elektrischen Strom
angesteuert. Die Anschlusse werden mit
Basis
,
Emitter
,
Kollektor
bezeichnet (im Schaltbild abgekurzt durch die Buchstaben B, E, C). Ein kleiner Steuerstrom auf der Basis-Emitter-Strecke fuhrt zu Veranderungen der
Raumladungszonen
im Innern des Bipolartransistors und kann dadurch einen großen Strom auf der Kollektor-Emitter-Strecke steuern. Je nach
Dotierungsfolge
im Aufbau unterscheidet man zwischen
npn
- (negativ-positiv-negativ) und
pnp
-Transistoren (positiv-negativ-positiv). Dotierung bedeutet in diesem Zusammenhang das Einbringen von Fremdatomen bei dem Herstellungsprozess in eine Schicht des hochreinen Halbleitermaterials, um die Kristallstruktur zu verandern.
Bipolartransistoren sind grundsatzlich immer
selbstsperrend
: Ohne Ansteuerung mittels eines kleinen Stromes durch die Basis-Emitter-Strecke sperrt der Transistor auf der Kollektor-Emitter-Strecke.
Im Schaltsymbol ist der Anschluss
Emitter
(E) in beiden Fallen mit einem kleinen Pfeil versehen: Bei einem npn-Transistor zeigt dieser vom Bauelement weg, beim pnp-Transistor weist er zu dem Bauelement hin.
[24]
Der Pfeil beschreibt die
technische Stromrichtung
(Bewegung gedachter positiver Ladungstrager) am
Emitter
. In fruhen Jahren wurde in
Schaltplanen
bei den damals oft eingesetzten diskreten Transistoren zur Kennzeichnung des Transistorgehauses ein Kreis um das jeweilige Symbol gezeichnet. Die Kreissymbole sind durch den heutigen vorherrschenden Einsatz integrierter Schaltungen unublich geworden.
Die Verknupfung zweier Bipolartransistoren mit Vor- und Hauptverstarkung zu einer Einheit wird als
Darlington-Transistor
oder als Darlington-Schaltung bezeichnet. Durch diese Verschaltung kann eine deutlich hohere
Stromverstarkung
erreicht werden als mit einem einzelnen Transistor. Weitere Details zu den Besonderheiten und Ansteuerungen finden sich in dem eigenen Artikel uber
Bipolartransistoren
und in der
mathematischen Beschreibung des Bipolartransistors
. Einfache Schaltungsbeispiele finden sich in dem Artikel uber
Transistorgrundschaltungen
und bei den
Ersatzschaltungen des Bipolartransistors
.
Feldeffekttransistoren, abgekurzt FET, oder auch als unipolare Transistoren bezeichnet, werden durch eine Spannung gesteuert. Besonders fur FETs ist ein sehr hoher
Eingangswiderstand
im statischen Betrieb und die daher fast
leistungslose
Ansteuerung typisch.
Die drei Anschlusse werden als
Gate
(dt. Tor, Gatter), das ist der Steueranschluss,
Drain
(dt. Senke, Abfluss) und
Source
(dt. Quelle, Zufluss) bezeichnet. Bei
MOSFETs
(
Metalloxidschicht
) kommt noch ein weiterer Anschluss, das
Bulk
oder
Body
(dt. Substrat), hinzu, das meist mit dem
Source
-Anschluss verbunden wird. Der Widerstand und somit der Strom der Drain-Source-Strecke wird durch die
Spannung
zwischen Gate und Source und das dadurch entstehende
elektrische Feld
gesteuert. Die Steuerung ist im statischen Fall fast stromlos. Der gesteuerte Strom im Drain-Source-Kanal kann, im Gegensatz zum Kollektorstrom von Bipolartransistoren, in beiden Richtungen fließen.
Die Klasse der Feldeffekttransistoren unterteilt sich in Sperrschicht-FETs (JFETs) und in die FETs, die mit einem durch einen Isolator getrennten Gate (MISFET, MOSFET) versehen sind. Unterschieden wird bei Feldeffekttransistoren daruber hinaus je nach Dotierung des Halbleiters zwischen n- und p-FETs, die sich bei den MOSFETs weiter in selbstleitende und selbstsperrende Typen aufteilen.
Bei den Unipolartransistoren ist immer nur eine Ladungstragerart, negativ geladene Elektronen oder positiv geladene Defektelektronen, am Ladungstragertransport durch den Transistor beteiligt.
Schaltsymbole von JFETs
n-Kanal
p-Kanal
Bei Sperrschicht-FETs (engl.
junction FET
, JFET) wird die elektrisch isolierende Schicht zum
Gate
durch eine in Sperrrichtung betriebene
Diode
und deren unterschiedlich große
Raumladungszone
gebildet. Sperrschicht-FETs sind in der Grundform immer selbstleitende Transistoren: Ohne Spannung am
Gate
sind sie zwischen
Source
und
Drain
leitend. Durch das Anlegen einer
Gate
-Spannung geeigneter
Polaritat
wird die Leitfahigkeit zwischen
Source
und
Drain
reduziert.
Es gibt allerdings auch spezielle Varianten, die ohne Gate-Spannung keinen Source-Drain-Strom aufweisen (selbstsperrende JFET, engl.
normally-off JFET
).
[25]
Auch JFETs gibt es in zwei Arten: n-Kanal und p-Kanal. Im Schaltsymbol wird bei einem n-Kanal der Pfeil zu dem Transistor gezeichnet und auf dem Gate-Anschluss eingezeichnet, wie in nebenstehender Abbildung dargestellt. Beim p-Kanal-Typ ist die Pfeilrichtung umgekehrt. Sperrschicht-FETs finden wegen der etwas komplizierteren Ansteuerung nur in speziellen Anwendungen, wie beispielsweise
Mikrofonverstarkern
, Anwendung.
Der Uberbegriff MISFET leitet sich von der englischen Bezeichnung
metal insulator semiconductor
field-effect transistor
(Metall-Isolator-Halbleiter-Feldeffekttransistor) ab. Sie stellen die andere große Gruppe, die Feldeffekttransistoren mit einem durch einen Isolator getrennten Gate (engl.:
isolated gate field-effect transistor
,
IGFET
), dar.
Aus historischen Grunden wird statt MISFET oder IGFET meist die Bezeichnung MOSFET synonym verwendet. MOSFET steht fur englisch
Metal Oxide Semiconductor Field-Effect Transistor
(
Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor
) und geht auf die Ursprunge der Halbleitertechnik zuruck; damals wurde als
Gate-Material Aluminium
und als Isolator Siliziumdioxid verwendet.
Wie der Name schon andeutet, wird ein MOSFET vor allem durch den Aufbau des Gate-Schichtstapels definiert. Dabei ist ein ?metallisches“ Gate durch ein Oxid (Isolator) vom stromfuhrenden Kanal (Halbleiter) zwischen Source und Drain elektrisch isoliert. Mit Technologiestand im Jahr 2008 wurde vornehmlich hochdotiertes
Polysilizium
als Gate-Material eingesetzt, womit die Bezeichnung MISFET bzw. MOSFET nicht korrekt ist. In Verbindung mit dem Substratmaterial Silizium bietet sich Siliziumdioxid als Isolationsmaterial an, da es sich technologisch einfach in den Herstellungsprozess integrieren lasst und gute elektrische Eigenschaften aufweist. Eine Ausnahme stellt die
High-k+Metal-Gate-Technik
dar, bei der ein metallisches Gate in Verbindung mit
High-k-Materialien
aus Metalloxiden eingesetzt wird.
Ein Vorteil der MOSFET-Technik ist, dass durch den Einsatz eines Isolators im Betrieb keine Raumladungszone als Trennschicht, wie beim Sperrschicht-FET mit entsprechender Ansteuerungspolaritat, gebildet werden muss. Der
Gate
-Anschluss kann somit in bestimmten Bereichen mit sowohl positiven als auch negativen Spannungen gegen den
Source
-Anschluss beaufschlagt werden.
Je nach Dotierung des Grundmaterials lassen sich sowohl n- als auch p-Kanal-MOSFETs herstellen. Diese konnen auch in Form selbstleitender oder selbstsperrender Typen im Rahmen der Herstellungsprozesse konfiguriert werden. Die Schaltsymbole umfassen damit vier mogliche Variationen wie in nebenstehender Abbildung dargestellt. Dabei ist erkennbar, dass die selbstleitenden MOSFETs, auch als Verarmungstyp bezeichnet, eine durchgezogene Linie zwischen den Anschlussen
Drain
und
Source
aufweisen. Diese Linie ist bei den selbstsperrenden Typen, auch als Anreicherungstyp bezeichnet, unterbrochen. Der Pfeil wird bei diesen Transistoren am
Bulk
-Anschluss eingezeichnet und bei einem n-Kanal-Typ zu dem Transistorsymbol orientiert, bei einem p-Kanal vom Transistor weg gezeichnet. Der
Bulk
-Anschluss ist oft fest mit dem
Source
-Anschluss direkt am Halbleiter verbunden.
Wegen der großeren Vielfalt und der leichteren elektrischen Steuerbarkeit sind MOSFETs die heute mit großem Abstand am meisten produzierten Transistoren. Moglich wurde dies vor allem durch die
CMOS
-Technologie, bei der n- und p-MOSFETs kombiniert werden. Erst der Einsatz dieser Technologie erlaubte die Realisierung hochkomplexer, integrierter Schaltungen mit einer deutlich reduzierten Leistungsaufnahme, die mit anderen Transistortypen nicht moglich ware.
Neben den Transistorgrundtypen gibt es einige weitere Varianten fur spezielle Anwendungsbereiche wie den
Bipolartransistor mit isolierter Gateelektrode
, abgekurzt IGBT. Diese Transistoren finden seit Ende der 1990er Jahre vor allem in der Leistungselektronik Anwendung und stellen eine Kombination aus MOS- und Bipolartechnologie in einem gemeinsamen Gehause dar. Da diese Leistungstransistoren Sperrspannungen bis zu 6 kV aufweisen und Strome bis zu 3 kA schalten konnen, ersetzen sie in der Leistungselektronik zunehmend
Thyristoren
.
Fototransistoren
sind optisch empfindliche bipolare Transistoren, wie sie unter anderem in
Optokopplern
Verwendung finden. Die Steuerung dieser Transistoren erfolgt nicht durch einen kleinen Basis-Emitter-Strom ? mitunter wird der Basisanschluss auch weggelassen ?, sondern ausschließlich durch den Einfall von
Licht
(beispielsweise angewendet in Lichtschranken). Licht hat in der Raumladungszone des p-n-Uberganges des Bipolartransistors eine ahnliche Wirkung wie der Basisstrom, der normalerweise an der Basis(B), auf engl. Gate(G), geschaltet wird. Deswegen sollten herkommliche Transistoren, bei denen dieser Effekt unerwunscht ist, in einem lichtundurchlassigen Gehause untergebracht sein.
Ein heute kaum noch verwendeter Transistor ist der
Unijunctiontransistor
, abgekurzt UJT. Er ahnelt in seiner Funktion eher Thyristoren bzw. den
Diacs
, wird historisch aber zu den Transistoren gezahlt. Seine Funktion, beispielsweise in Sagezahngeneratoren, wird heute großteils durch integrierte Schaltungen realisiert.
In manchen
Flussigkristallbildschirmen
, den meist farbfahigen TFT-Displays, kommen pro
Pixel
im aktiven Bildbereich bis zu drei
Dunnschichttransistoren
(engl.
Thin Film Transistor
, TFT) zu Anwendung. Diese Feldeffekttransistoren sind praktisch durchsichtig. Sie werden zur Ansteuerung der einzelnen Pixel verwendet und ermoglichen im Vergleich zu den transistorlosen, farbfahigen LC-Displays einen hoheren Kontrast. Je nach Große des TFT-Display konnen pro Bildschirm bis zu einigen Millionen Dunnfilmtransistoren eingesetzt werden.
In elektrisch programmierbaren
Festwertspeichern
wie
EPROMs
und
EEPROMs
finden spezielle MOSFET mit einem sogenannten
Floating Gate
als primares Speicherelement Anwendung. Durch die im Floating Gate gespeicherte elektrische Ladung ist der Transistor permanent ein- bzw. ausgeschaltet und kann den Informationsgehalt eines
Bits
speichern. Das Beschreiben, und bei einigen Typen auch das Loschen, wird mittels des quantenmechanischen
Tunneleffektes
ermoglicht.
In integrierten Schaltungen werden weitere spezielle Formen wie der
Multiemitter-Transistor
eingesetzt, der bei
Logikgattern
in der
Transistor-Transistor-Logik
die eigentliche logische Verknupfung der Eingangssignale durchfuhrt.
2023 stellten Forschende der
UCLA
einen ?thermischen Transistor“ (
thermal transistor
) vor, der durch die Gate-Schaltung des elektrischen Feldes den
Warmefluss
im Bauelement verandern kann.
[26]
Im Gegensatz zu fruheren
Proofs of Concept
[27]
ist das Bauteil uber eine Million Schaltvorgange hinweg funktionsfahig, was Anwendungsfalle wie effizienzsteigernde
Kuhlung
und
Energy Harvesting
suggeriert.
[28]
Im Laufe der Geschichte der Mikroelektronik wurde ? im Hinblick auf den funktionalen inneren Aufbau ? eine Vielzahl von Transistorbauformen entwickelt, die sich vor allem in der Herstellung der pn-Ubergange und der Anordnung der dotierten Bereiche unterscheiden. Der erste praktisch realisierte Transistor war 1947 der
Spitzentransistor
. Darauf folgten zahlreiche Versuche, die Herstellung einfacher und somit auch gunstiger zu machen. Wichtige Bauformen bipolarer Einzel-Transistoren sind: der
gezogene Transistor
, der
Legierungstransistor
, der
Drifttransistor
, der
Diffusionstransistor
, der diffundiert-legierte
Mesatransistor
, der
Epitaxialtransistor
und der
Overlay-Transistor
. Die wohl wichtigste Bauform ist jedoch der 1960 von
Jean Hoerni
entwickelte
Planartransistor
, der sowohl einen wirksamen Schutz des sensiblen pn-Ubergangs als auch eine parallele Massenfertigung auf einem Substrat (Wafer) erlaubte ? was die Entwicklung von
integrierten Schaltkreisen
(ICs) wesentlich beeinflusste.
Fur u. a.
Differenzverstarker
ist es wichtig, dass deren beide Eingangstransistoren moglichst isotherm betrieben werden. Unter anderem dafur werden Doppeltransistoren hergestellt, zwei Transistoren in einem Gehause. Auf dem nebenstehenden Bild deutlich erkennbar sind die einzelnen Transistoren auf einem kleinen Messingplattchen, die wiederum auf einem keramischen und elektrisch isolierenden Bock liegen. Moderne Typen in
SO-Gehausen
basieren teilweise auf zwei Transistoren auf einem
Die
, auch gibt es integrierte Transistorarrays (z. B. CA 3086) oder vollkommen integrierte Differenzverstarker in Form von
Operationsverstarkern
und
Komparatoren
.
Die erst spater praktisch realisierten
Feldeffekttransistoren
konnen in ahnlich vielen Bauformen realisiert werden. Die wichtigsten Formen sind der planare
Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor
, der
Nanodrahttransistor
sowie der
FinFET
.
Ging es in der Anfangsphase der Mikroelektronik noch darum, uberhaupt funktionsfahige Transistoren mit guten elektrischen Eigenschaften herzustellen, so wurden spater zunehmend Bauformen fur spezielle Anwendungen und Anforderungen entwickelt, beispielsweise
Hochfrequenz-
,
Leistungs-
und
Hochspannungstransistoren
. Diese Unterteilung gilt sowohl fur Bipolar- als auch fur Feldeffekttransistoren. Fur einige Anwendungen wurden auch spezielle Transistortypen entwickelt, die typische Eigenschaften der beiden Haupttypen vereinen, z. B. der
Bipolartransistor mit isolierter Gate-Elektrode
(IGBT).
Bipolare Transistoren wurden in der Anfangszeit aus dem Halbleiter
Germanium
gefertigt, wahrend heute uberwiegend der Halbleiter
Silizium
sowohl bei Feldeffekttransistoren als auch Bipolartransistoren verwendet wird. Der schrittweise Ersatz des Germaniums durch Silizium im Laufe der 1960er und 1970er Jahre geschah unter anderem aus folgenden Grunden (vgl.
Thermische Oxidation von Silizium
):
[29]
- Silizium besitzt ein stabiles, nichtleitendes Oxid (Siliziumdioxid), hingegen ist Germaniumoxid wasserloslich, was unter anderem die Reinigung komplizierter macht.
- Siliziumdioxid eignet sich zur Oberflachenpassivierung der Halbleiter, wodurch die Umgebung (Verschmutzungen, Oberflachenladungen usw.) die elektrischen Eigenschaften der Bauelemente deutlich weniger beeinflussten und somit reproduzierbarer wurden.
- Mit der
thermischen Oxidation von Silizium
existierte ein einfacher Herstellungsprozess von Siliziumdioxid auf einkristallinem Silizium. Die dabei entstehende Silizium-Siliziumdioxid-Grenzflache zeigt eine geringe Anzahl an Grenzflachenladungen, was unter anderem die praktische Umsetzung von Feldeffekttransistoren mit isoliertem Gate ermoglichte.
- Silizium ist genauso wie Germanium ein
Elementhalbleiter
. Bei Silizium ist die Gewinnung und Handhabung einfacher als bei Germanium.
Fur Spezialanwendungen werden weitere Materialien eingesetzt. So besitzen einige
Verbindungshalbleiter
wie das giftige
Galliumarsenid
bessere Eigenschaften fur hochfrequente Anwendungen, sind aber teurer zu fertigen und benotigen andere Fertigungseinrichtungen. Um diese praktischen Nachteile des Galliumarsenids zu umgehen, existieren verschiedene Halbleiterkombinationen wie
Siliziumgermanium
, die fur hohere Frequenzen verwendbar sind. Fur Hochtemperaturanwendungen kommen fur die Herstellung von Transistoren spezielle Halbleitermaterialien wie
Siliziumcarbid
(SiC) zur Anwendung. Diese Transistoren konnen beispielsweise direkt an einem
Verbrennungsmotor
bei Temperaturen bis zu 600 °C eingesetzt werden.
[30]
[31]
Bei siliziumbasierenden Halbleitern liegt die maximale Betriebstemperatur im Bereich von 150 °C.
Transistoren werden heutzutage in nahezu allen elektronischen Schaltungen verwendet. Der Einsatz als einzelnes (
diskretes
)
Bauelement
spielt dabei eine nebensachliche Rolle. Sogar in der Leistungselektronik werden zunehmend mehrere Transistoren auf einem Substrat gefertigt; dies geschieht hauptsachlich aus Kostengrunden.
Eine altere Typisierung von Transistoren erfolgte nach den Einsatzgebieten:
- Kleinsignaltransistoren ? einfache, ungekuhlte Transistoren fur analoge
NF
-Technik fur Leistungen bis ca. 1 W
- Leistungstransistoren ? robuste, kuhlbare Transistoren fur Leistungen oberhalb 1 W
- Hochfrequenztransistoren ? Transistoren fur
Frequenzen
oberhalb 100 kHz, bei Frequenzen jenseits der 100 MHz wird auch die außere Gestaltung beispielsweise in
Streifenleitertechnik
ausgefuhrt
- Schalttransistoren ? Transistoren mit gunstigem Verhaltnis von Durchlass- zu Sperrstrom, bei denen die Kennlinie nicht besonders linear zu sein braucht, in Varianten fur kleine und fur große Leistungen. Bipolare Transistoren im Kleinleistungsbereich mit integrierten Vorschaltwiderstanden werden auch als
Digitaltransistor
bezeichnet.
Differenziert wird inzwischen noch mehr nach dem Anwendungsgebiet. Die Maßstabe haben sich ebenfalls verschoben, die Grenze von 100 kHz fur HF-Transistoren wurde heute ca. um den Faktor 1000 hoher angesetzt werden.
Ausgehend von der Zahl der gefertigten Bauelemente ist das Hauptanwendungsgebiet der Transistoren in der
Digitaltechnik
der Einsatz in
integrierten Schaltungen
, wie beispielsweise
RAM-Speichern
,
Flash-Speichern
,
Mikrocontrollern
,
Mikroprozessoren
und
Logikgattern
. Dabei befinden sich in hochintegrierten Schaltungen uber eine Milliarde Transistoren auf einem Substrat, das meistens aus Silizium besteht und eine Flache von einigen Quadratmillimetern aufweist. Der im Jahr 2009 noch exponentielle Anstieg der Transistorenanzahl pro Flache in integrierten Schaltkreisen wird auch als
Mooresches Gesetz
bezeichnet. Jeder dieser Transistoren wird dabei als eine Art elektronischer Schalter eingesetzt, um einen Teilstrom in der Schaltung ein- oder auszuschalten. Mit dieser immer hoheren Transistoranzahl je Chip wird dessen Speicherkapazitat großer oder seine Funktionsvielfalt, indem bei modernen Mikroprozessoren beispielsweise immer mehr Aktivitaten in mehreren
Prozessorkernen
parallel
abgearbeitet werden konnen. Alles dies steigert in erster Linie die Arbeitsgeschwindigkeit; weil die einzelnen Transistoren innerhalb der Chips dabei aber auch immer kleiner werden, sinkt auch deren jeweiliger Energieverbrauch, so dass die Chips insgesamt auch immer energiesparender (bezogen auf die Arbeitsleistung) werden.
Die Große der Transistoren (Gate-Lange) bei hochintegrierten Chips betragt im Jahr 2009 oft nur noch wenige Nanometer. So betragt beispielsweise die Gate-Lange der Prozessoren, die in der sogenannten
45-nm-Technik
gefertigt wurden, nur rund 21 nm; Die 45 nm bei der 45-nm-Technik beziehen sich auf die Große der kleinsten lithographisch fertigbaren Struktur, die sogenannte
Feature Size
, was in der Regel der unterste Metallkontakt mit den Drain-Source-Gebieten ist. Die Halbleiterunternehmen treiben diese Verkleinerung voran; so stellte Intel im Dezember 2009 die neuen 32-nm-Testchips vor.
[32]
Neben dem Bereich der Mikroprozessoren und Speicher sind an der Spitze der immer kleineren Strukturgroßen auch
Grafikprozessoren
und
Field Programmable Gate Arrays
(FPGAs).
[33]
In nachfolgender Tabelle ist beispielhaft die Anzahl der auf einigen verschiedenen
Mikrochips
eingesetzten Transistoren und
Technologieknoten
angegeben:
In der analogen Schaltungstechnik finden sowohl Bipolartransistoren als auch Feldeffekttransistoren in Schaltungen wie dem
Operationsverstarker
,
Signalgeneratoren
oder als hochgenaue
Referenzspannungsquelle
Anwendung. Als Schnittstelle zu digitalen Anwendungen fungieren
Analog-Digital-Umsetzer
und
Digital-Analog-Umsetzer
. Die Schaltungen sind dabei im Umfang wesentlich kleiner. Die Anzahl der Transistoren pro Chip bewegen sich im Bereich von einigen 100 bis zu einigen 10.000 Transistoren.
In Transistorschaltungen zur
Signalverarbeitung
wie
Vorverstarker
ist das
Rauschen
eine wesentliche Storgroße. Es spielt dabei vor allem das
thermische Rauschen
, das
Schrotrauschen
sowie das
1/f-Rauschen
eine Rolle. Bei dem MOS-Feldeffekttransistor ist das 1/f-Rauschen bereits unter ca. 1 MHz besonders groß. Das unterschiedliche Rauschverhalten bestimmt ebenfalls die moglichen Einsatzbereiche der Transistortypen, beispielsweise in Niederfrequenzverstarkern oder in speziellen rauscharmen
Hochfrequenzumsetzern
.
In der analogen Schaltungstechnik werden auch heute noch diskrete Transistoren unterschiedlichen Typs eingesetzt und mit anderen elektronischen Bauelementen auf
Leiterplatten
verbunden, so es fur diese Anforderungen noch keine fertigen integrierten Schaltungen bzw. Schaltungsteile gibt. Ein weiterer Einsatzbereich fur den Einsatz diskreter Transistorschaltungen liegt im qualitativ hoheren Segment der
Audiotechnik
.
Transistoren werden in unterschiedlichen Bereichen der Leistungselektronik eingesetzt. Im Bereich von
Leistungsverstarkern
finden sie sich in
Endstufen
. Im Bereich der geregelten Stromversorgungen wie bei
Schaltnetzteilen
finden
Leistungs-MOSFETs
oder
IGBTs
Anwendung ? sie werden dort als Wechselrichter und synchroner
Gleichrichter
verwendet. IGBT und Leistungs-MOSFETs dringen zunehmend in Bereiche vor, die bisher großeren
Thyristoren
vorbehalten waren, bspw. in
Wechselrichtern
oder Motorsteuerungen. Der Vorteil der Leistungstransistoren gegenuber Thyristoren ist die Moglichkeit, Transistoren jederzeit ein- oder ausschalten zu konnen. Herkommliche Thyristoren konnen zwar jederzeit eingeschaltet (gezundet) werden, aber nicht bzw. nur mit zusatzlichem Schaltungsaufwand wieder ausgeschaltet werden. Ein Umstand, der vor allem bei Gleichspannungsanwendungen von Nachteil ist.
Aufgrund der in der Leistungselektronik auftretenden
Verlustleistungen
kommen meist großere
Transistorgehause
wie TO-220 oder TO-3 zur Anwendung, die zusatzlich eine gute thermische Verbindung zu
Kuhlkorpern
ermoglichen.
Transistoren haben normalerweise drei Anschlusse, die als Drahte, Stifte, Bleche typisch nur an einer Seite des Gehauses parallel herausgefuhrt werden. Die Lotflachen an
SMD
-Gehausen liegen jedoch zumindest an zwei Seiten der Kontur. Insbesondere bei Leistungstransistoren, die fest mit einer Kuhlflache verschraubt werden, kommt es vor, dass der zu verschraubende Metallteil auch einen der drei Transistor Anschlusse elektrisch herausfuhrt, sodass nur zwei (weitere) Pole als Stifte o. A. zu finden sind. Kommen hingegen vier Drahte aus dem Gehause, kann einer die Funktion ?S“ Schirm/Abschirmung haben. Enthalt ein Gehause mehrere Transistoren, konnen ? vgl.
Darlingtontransistor
? entsprechend viele Kontakte herausfuhren.
Es gibt individuell ausgesuchte Paare von Exemplaren mit moglichst ahnlichen Eigenschaften zum Einbau in entsprechend anspruchsvolle Schaltungen. Zudem gibt es sogenannte Komplementar-Paare (Typen) mit ahnlichen Eigenschaften, jedoch vertauschter Polaritat, also ein npn- und ein pnp-Typ.
Der im Inneren unter Umstanden filigrane Aufbau des Bauteils wird von einem vergleichsweise robusten Gehause gehaltert und zugleich umschlossen.
Aufgaben des Gehauses und der Zuleitungen im Allgemeinen:
- Moglichst dichtes Abschließen:
- Gasdicht gegen Zutritt von Sauerstoff und anderen chemisch-physikalischen Reagentien, um eine moglichst
inerte
und saubere Umgebung fur die hochreinen Halbleitersubstanzen zu schaffen. Halbleiter konnen auch mit Isolierschichten beschichtet sein.
- Lichtdicht
- Abschirmen gegen ionisierende Strahlung (besonders bedeutsam bei Hohenflug, Raumfahrt, radioaktiv heißer Umgebung)
- Elektrische und magnetische (Wechsel-)felder
- Geringer Warmeflusswiderstand fur die im Halbleiter (und seinen Zuleitungen) im Betrieb produzierte Warme hin zum Kuhlkorper als Warmesenke. Gehause sind typisch mit Silikon-Warmeleitpaste gefullt.
- Seitliche Ableitung von uber die elektrischen Kontakte wahrend eines Lotvorgangs ankommende Warme. Kleine Germaniumtransistoren sind mitunter mit dunnen Anschlussdrahten aus Eisen ausgestattet, die Warme ? aber auch elektrischen Strom ? schlechter leiten als Kupfer.
- Durchleitung elektrischer Strome unter geringem Spannungsabfall und geringer Warmeerzeugung (Joulsche Warme).
Im Sonderfall des Fototransistors als Sensor soll Licht in den Halbleiter selbst eindringen konnen.
Materialien der Gehauseschale:
- Glas, geblasen, schwarz lackiert
- Alublech, tiefgezogen
- Bleche aus
Kupferwerkstoffen
(dunne Kuppel uber dicker, gelochter Platte), galvanisiert, verlotet oder verschweißt
- Duroplast
Einbettung der Kontakte:
- Glas
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