Totenschadel (Schachten)

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Der Totenschadel-Schachten

Der Totenschadel ist ein Schachten im Nationalpark Bayerischer Wald im niederbayerischen Landkreis Regen .

Er liegt zwischen Scheuereck und Spiegelhutte in einer Hohenlage von etwa 800 Metern und ist damit der einzige erhaltene Schachten im Landkreis Regen, der sich nicht in den Hochlagen befindet.

Uber den zwei Hektar großen Schachten fuhrt ein Wanderweg, dessen Verlauf teilweise mit einer alten Verbindung zwischen Bayern und Bohmen identisch ist. Einige hundert Meter oberhalb wurde eine Lanzenspitze aus der Merowingerzeit gefunden. Der fur einen Schachten ungewohnliche Name geht moglicherweise auf einen derartigen Fund zuruck. ?Totenschadel“ hieß die Stelle bereits vor der Anlage des Schachtens.

1731 reuteten Lindberger Bauern an der Stelle acht Tagwerk Wald. Die ursprungliche Begrundung war, der Wind habe so viele Baume umgerissen, dass das Vieh nicht mehr durchkomme und das Wild hier keinen Einstand habe. Was die Bauern von den großen Mengen Holz nicht privat verbrauchen konnten, verbrannten sie an Ort und Stelle. Anschließend bauten sie in gleicher Verteilung Roggen an, den sie auch miteinander schnitten. Spater wurde daraus jedoch, wie das bei allen anderen Schachten ursprunglich der Fall war, eine Viehweide.

Bereits 1831 war der Schachten auf sechs Tagwerk (zwei Hektar) geschrumpft. Der Totenschadel wurde ungewohnlich lange, namlich bis ins Jahr 2007, von Kuhen eines Landwirtes aus Spiegelhutte beweidet.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Ingeborg Seyfert: Die Schachten des Bayerischen Waldes , Verlag Morsak, Grafenau, 1975, ISBN 3-87553-058-6

Koordinaten: 49° 3′ 27″  N , 13° 18′ 23″  O