Mit
Tonumfang
oder
Ambitus
bezeichnet man die Spannweite zwischen dem hochsten und dem tiefsten
Ton
eines Instruments oder einer Stimme. Dies bezieht sich:
- bei
Musikinstrumenten
und der
Gesangsstimme
eines bestimmten Sangers auf den Bereich, der gespielt oder gesungen werden kann (siehe auch
Stimmlage
). Musikinstrumente haben sehr unterschiedliche Tonumfange, von einem einzigen Ton beim
Triangel
bis hin zum gesamten horbaren Spektrum bei der
Orgel
.
- bei einer musikalischen Linie, einer Passage oder einem ganzen
Musikstuck
auf den Bereich, der darin vorkommt. In diesem Fall wird der Ambitus auch
Rahmenintervall
genannt.
Der Tonumfang von Stimmen und Instrumenten wird meist so dargestellt, dass die tiefste und die hochste
Note
angegeben wird. Dabei zeigen die großen Notenkopfe den ublichen Tonumfang. Der erweiterte Tonraum, den ein virtuoser Solist zu bewaltigen vermag, wird durch kleinere
Stichnoten
markiert. Das Beispiel links zeigt den Normalumfang eines Fagotts vom Kontra-B bis zum e’’ und den Tonumfang, den ein virtuoser Spieler beherrscht, vom Kontra-A bis zum as’’.
Bei Saiteninstrumenten (Beispiel rechts) werden zunachst die leeren
Saiten
in der ublichen Stimmung angegeben. Die unterste Saite (hier das kleine g) ist auch der tiefstmogliche Ton des Instruments. Rechts daneben steht der hochste Ton in normaler Griffweise (hier: h’’’’). Der eckige, leere Notenkopf ganz außen beschreibt den hochsten
Flageolettton
(d’’’’’).
Die Angaben sind allerdings nur Richtwerte. Unter besonderen Umstanden (
Skordatur
, Zusatz
klappen
, außergewohnliche Techniken) konnen auch großere Umfange erreicht werden.
Bei
transponierenden Instrumenten
ist entsprechend zwischen notiertem und tatsachlichem Tonumfang zu unterscheiden. Beispielsweise beginnt der notierte Tonumfang einer
Klarinette
ublicherweise mit e, das aber auf einer B-Klarinette entsprechend der Transponierung des Instruments als d erklingt.