Tolui Khan

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Zeichnung Tolujs von Raschidoddin Hamadani

Tolui Khan , auch Touli oder Tuli Chan ( mongolisch ????? kyrillisch Толуй ; chinesisch 拖雷 Tu?lei , * um 1191 ; † 1232 ) war der vierte Sohn von Dschingis Khan . Er war ein Sohn von Borte , der Hauptfrau Dschingis Khans.

Tolui wurde bei der Erbteilung (ca. 1218, nach einem Streit der Prinzen) vom Vater zum Ratgeber seines Bruders Ogedei Khan und zum Orda-Odchigin bestimmt, d. h. dem Bewahrer der Lager und der Stammlande in der Mongolei. Er nahm mehrfach an der Seite seines Vaters an den Feldzugen gegen die Jin-Dynastie und das Reich der Choresm-Schahs teil.

Dschingis Khan hatte sich bei der Wahl seines Nachfolgers gegen Toluis militarische Fahigkeiten und fur Ogedeis politische Fahigkeiten entschieden. 1227, nach dem Tod seines Vaters, ubernahm Tolui die Regentschaft bis zur Wahl des neuen Großchans Ogedei Khan 1229. Trotzdem soll er vor der Wahl mit seinem Bruder um die Wurde des Großchans konkurriert haben und dabei von Ogedeis Ratgeber Yelu Chucai uberspielt worden sein. [1]

Im Jahr 1231/2 stellte Tolui seine militarischen Fahigkeiten unter Beweis, als er die Truppen anfuhrte, die in kraftezehrenden Gefechten die Verteidigungsstellungen der Jin-Dynastie am Gelben Fluss umgingen. [2]

Nach der Geheimen Geschichte der Mongolen opferte Tolui sich 1232 wahrend des Feldzuges in Nordchina selbst, um Ogedei vor dem drohenden Tod durch eine Krankheit zu beschutzen. Die Krankheit soll dabei zeremoniell auf ihn ubertragen worden sein. Chinesischen Quellen zufolge starb er aber erst nach seiner Heimkehr in die Mongolei und Dschuwaini sprach von Tod durch Trunksucht. [3]

Er war mit der Keraitin Sorkhatani Beki verheiratet und Vater von Mongke Khan , Kublai Khan , Hulegu und Arigkbugha .

Die Rivalitaten zwischen seinen Sohnen und denen Dschotschis auf der einen Seite und denen Ogedeis und Gujuks auf der anderen Seite fuhrten in den 1240ern zu einer Zeit der Stagnation im Reich der Mongolen. Spatere Machtkampfe zwischen seinen Sohnen Kublai Khan und Arigkbugha (in den fruhen 1260er Jahren) fuhrten zu Kriegen zwischen den Teilherrschern und zur endgultigen Aufspaltung des Reichs.

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Biographie Yelu Chucais bei Igor de Rachewiltz u. a.: In the Service of the Khan: Personalities of the Early Mongol-Yuan Period , S. 148.
  2. Vgl. u. a. Jeremiah Curtin: The Mongols: A History , Westport, Conn. 1972, S. 295 ff.
  3. Vgl. Taube: Geheime Geschichte der Mongolen , S. 203f., S. 269 Anm. 204