Todeszug nach Yuma
(Originaltitel:
3:10 to Yuma
) ist ein
US-amerikanischer
Spatwestern
von
James Mangold
aus dem Jahr 2007. Das Drehbuch schrieben
Halsted Welles
,
Michael Brandt
und
Derek Haas
. Der Film ist eine
Neuverfilmung
des Westernklassikers
Zahl bis drei und bete
mit
Glenn Ford
und
Van Heflin
aus dem Jahr 1957. Beide Filme beruhen auf der 1953 veroffentlichten Kurzgeschichte
Three-Ten to Yuma
von
Elmore Leonard
.
Todeszug nach Yuma
ist allerdings durch zusatzliche Nebengeschichten eine halbe Stunde langer und hat statt einer FSK-12- eine FSK-16-Freigabe.
Das
Arizona-Territorium
im August 1884. Der Farmer und kriegsversehrte Veteran der
Unionsarmee
Dan Evans kampft mit wirtschaftlichen Problemen, da seit langerer Zeit eine Durre herrscht und ihm wegen
Uberschuldung
der Verlust seiner Farm droht. Er hat das Gefuhl, dass seine Frau und seine zwei Sohne ihn wegen seines im
Sezessionskrieg
verlorenen Beines und der Schwierigkeiten, die Farm zu betreiben, fur einen Versager halten.
Der
Gesetzlose
, Rauber und Morder Ben Wade, dessen Bande zuvor vor Evans’ Augen eine Kutsche mit Lohngeldern uberfallen hat, wird in
Bisbee
festgenommen. Man furchtet aber die Rache seiner Manner und will Wade darum nicht in der Stadt behalten. Butterfield, ein hoher Mitarbeiter der Eisenbahngesellschaft
Southern Pacific Railroad
, will ihn nach Contention bringen, wo dieser mit dem 3:10-Uhr-Zug zum Bundesgericht in
Yuma
fahren soll. Dazu braucht er einige Manner, und Evans erklart sich fur 200 Dollar bereit, die Gruppe zu begleiten. Mit dem Geld konnte er die Farm retten, und außerdem sieht er darin eine Moglichkeit, seiner Familie zu beweisen, dass er kein Versager ist. Ohne Evans’ Wissen folgt sein Sohn William dem Konvoi. Unterdessen plant die von Wades rechter Hand Charlie Prince angefuhrte Bande die Befreiung ihres Anfuhrers.
Im Laufe der Reise wird die Gruppe immer mehr dezimiert, bis letztlich nur noch Evans, William und Butterfield mit Wade in Contention ankommen. Wade hatte unterwegs die Gruppe bei einem Indianerangriff gerettet, Evans wiederum hatte Wade nicht zuruckgelassen, als dieser von
Kopfgeldjagern
gefoltert wurde. Wegen der gemeinsam durchgestandenen Gefahren beginnen Evans und Wade, einander immer mehr zu respektieren.
In der Stadt holt sich Butterfield die Unterstutzung des Marshals und zweier Hilfssheriffs. Zusammen verschanzen sie sich in einem Hotel, um auf den Zug zu warten.
Als schließlich Prince mit der Bande die Stadt erreicht und jedem Mann 200 Dollar
Kopfgeld
fur jeden Getoteten von Wades Bewachern anbietet, scheint die Situation hoffnungslos. Der Marshal ergibt sich daher sofort zusammen mit seinen Mannern, wird jedoch trotzdem erschossen.
Evans aber gibt nicht auf. Er will die Sache zu Ende bringen und verlangt dafur von Butterfield 1000 Dollar fur seine Frau, das sichere Geleit seines Sohnes und die Sicherheit seiner Farm.
Auf dem Weg zum Zug schafft Wade es schließlich, Evans zu uberwaltigen. Allerdings nutzt er dies nicht aus, sondern unterstutzt Evans nun sogar auf dem Weg zum Zug, da Evans’ Versuch, fur seine Familie zu kampfen, ihn inzwischen stark beeindruckt hat. Am Zug geraten beide aber unter heftigen Beschuss durch Wades Bande, und am Ziel angekommen wird Evans von Charlie Prince hinterrucks erschossen. Wade steigt daraufhin wieder aus dem Zug und erhalt seinen Revolver von Prince zuruck. Aus Gram uber Evans’ Tod erschießt Wade aber nun seine eigene Bande sowie den loyalen Prince. Evans’ Sohn William wiederum verzichtet darauf, Wade zu toten. Freiwillig steigt dieser in den Zug, der ihn seiner Hinrichtung entgegenfahrt. Damit erfullt er Evans’ Versprechen an dessen Sohn, Wade zum Zug zu bringen. So kann der Sohn mit Stolz auf seinen Vater blicken. In der letzten Szene pfeift Wade lachelnd nach seinem Pferd, das dem Zug hinterherlauft.
?Klassischer, schnorkelloser Western fur ?
Deadwood
‘-Fans, der alte Mythen modern verpackt und mit hochkaratiger Action verknupft. Diesem packenden Psychokrieg zwischen Christian Bale und Russell Crowe kann man sich schwer entziehen.“
?
Olaf Schneekloth
:
CountryMusicNews.de
[3]
?Remake des Western-Klassikers ?Zahl bis drei und bete‘ (1956), der seinerzeit von der ironischen Brechung von Genre-Formen zehrte und bereits den Zynismus der Italowestern vorwegnahm. Der neue Film kompensiert seinen Mangel an Originalitat durch Action, findet aber keinen Zugang zum Stoff, der uber das heute nicht mehr wirksame Spiel mit traditionellen Genre-Formen hinausgehen wurde.“
?3:10 to Yuma ist ein anfanglich harziger Spat-Western, der mit zunehmender Filmdauer an Spannung, Intensitat und Action aufnimmt, ohne dabei den Fokus von der Beziehung zwischen dem einfachen Farmer und dem Verbrecher zu nehmen. Hervorragend gespielt, solide umgesetzt.“
?
Online-Filmmagazin outnow.ch
James Berardinelli
schrieb auf
ReelViews
, der Film gehore nicht zu jenen Western, die das Weltbild in den Kategorien von Schwarz-Weiß vereinfachen wurden. Er wende eine moderne Perspektive an. Christian Bale bringe ?Intensitat“ in seine Rolle, obwohl die von ihm dargestellte Figur keine Entwicklung durchlaufe. Die letzten 30 Minuten mit dem Showdown seien ?meisterhaft ausgefuhrt“.
[5]
Michael Rechtshaffen lobte in der Zeitschrift
The Hollywood Reporter
vom 17. August 2007 die ?kraftvollen“ Darstellungen von Christian Bale und Russell Crowe. Der Kritiker lobte außerdem die Darstellungen von Peter Fonda und des ?perfekt psychotisch“ wirkenden Ben Foster, der den Stellvertreter Wades spielt. Rechtshaffen lobte daruber hinaus das Produktionsdesign von Andrew Menzies und die Filmmusik von Marco Beltrami.
[6]
Nebendarsteller Ben Foster und der Film erhielten Nominierungen bei den
Satellite Awards 2007
. Das Schauspielerensemble wurde fur die
Screen Actors Guild Awards 2008
nominiert. Christian Bale wurde 2008 fur den
London Critics Circle Film Award
nominiert. Marco Beltrami wurde 2008 fur die Filmmusik fur den
Broadcast Film Critics Association Award
und den
Oscar
nominiert. Zudem war der Ton fur den Oscar nominiert.
Das Produktionsunternehmen
Columbia Pictures
beauftragte den Regisseur Mitte des Jahres 2003 mit der Neuverfilmung.
[7]
Der Film wurde in verschiedenen Orten in
New Mexico
gedreht.
[8]
Seine Produktionskosten betrugen schatzungsweise 50 Millionen
US-Dollar
. Der Film startete in den Kinos der USA am 7. September 2007 und spielte dort ca. 53,6 Millionen US-Dollar ein.
[9]
In anderen Staaten wurden ca. 14,5 Millionen US-Dollar eingespielt, darunter fast 690.000 in Deutschland.
[10]
Der deutsche Kinostart folgte am 13. Dezember 2007.
[11]
Die beiden Stellvertreter des Marshals von Contention, Harvey Pell und Sam Fuller, sind nach zwei Hilfssheriffs aus dem Film
Zwolf Uhr mittags
(1952) benannt.
- ↑
Freigabebescheinigung
fur
Todeszug nach Yuma
.
Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft
, November 2007 (PDF; Prufnummer: 112 273 K).
- ↑
Alterskennzeichnung
fur
Todeszug nach Yuma
.
Jugendmedienkommission
.
- ↑
Filmkritik auf CountryMusicNews.de von Olaf Schneekloth, abgerufen am 7. August 2010
- ↑
Todeszug nach Yuma.
In:
Lexikon des internationalen Films
.
Filmdienst
,
abgerufen am 27. Juli 2019
.
- ↑
Filmkritik von James Berardinelli, abgerufen am 4. September 2007
- ↑
Filmkritik von Michael Rechtshaffen, abgerufen am 4. September 2007
(
Memento
vom 1. Marz 2009 im
Internet Archive
)
- ↑
www.variety.com, abgerufen am 4. September 2007
(
Memento
des
Originals
vom 11. Oktober 2007 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.variety.com
- ↑
Drehorte fur Todeszug nach Yuma, abgerufen am 4. September 2007
- ↑
US-Einspielergebnisse fur Todeszug nach Yuma, abgerufen am 4. August 2008
- ↑
Einspielergebnisse im US-Ausland fur Todeszug nach Yuma, abgerufen am 4. August 2008
- ↑
Premierendaten fur Todeszug nach Yuma, abgerufen am 7. Januar 2008