Tobias Reimers

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Tobias Reimers (* 1653 in Buxtehude ; † 22. Dezember 1716 in Luneburg ) war ein deutscher Jurist und Burgermeister der Stadt Luneburg.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Tobias Reimers war der Sohn des gleichnamigen Syndicus in Buxtehude, der 1666 Syndicus der bremen-verdischen Ritter- und Landschaft in Stade sowie Richter am Wismarer Tribunal wurde und 1676 mit der Reichsexekution gegen das schwedische Bremen-Verden als Rat in braunschweigische-luneburger Dienste ubertrat. Der Sohn immatrikulierte sich 1671 an der Universitat Rostock . [1] und wechselte spater an die Universitat Frankfurt/Oder und ist dort 1675 und 1678 als Defendent uberliefert. Von Frankfurt/Oder wurde er 1679 als Lizentiat der Rechte zum Syndicus in Buxtehude berufen, legte das Amt jedoch schon zum Ende desselben Jahres nieder. Von 1682 bis 1686 war er, wie sein Vater zuvor, Syndicus der bremen-verdischen Ritter- und Landschaft. 1686 ging er als Syndicus nach Luneburg und verfasste im Folgejahr eine uberarbeitete Obergerichtsordnung der Stadt. Als Luneburger Protosyndicus (Erster Syndicus) war er gleichzeitig herzoglich braunschweigisch-luneburger Rat und Beisitzer im Obergerichtshof in Celle . Spater wurde er Burgermeister der Stadt Luneburg und mit Begrundung des Oberappellationsgerichts Celle 1711 unter dem ersten Prasidenten Weipart Ludwig von Fabrice dort Oberappellationsgerichtsrat.

Tobias Reimers war dreimal verheiratet, in erster Ehe seit 1679 mit Eva Elisabeth Wolf (1659?1687), der Tochter des Frankfurter Rechtswissenschaftlers Philipp Jacob Wolf (1604?1681), in zweiter Ehe 1687 mit Ursula von Doring (1664?1697), die der patrizischen Luneburger Sulfmeisterfamilie entstammte, und in dritter Ehe 1698 mit einer geborenen Stoteroggen, ebenfalls aus einem Luneburger Salzjunkergeschlecht stammend.

Seine Tochter aus erster Ehe Eva Katharina heiratete 1704 in die Luneburger Ratsfamilie Tobing ein. Der zweiten Ehe entstammt der Sohn Franz Heinrich Reimers (1692?1742), spater (patrizischer) Ratsherr Luneburgs. [2]

Tobias Reimer erwarb in den 1690er Jahren das Gut Groß Timkenberg in Mecklenburg zu Anlagezwecken und wurde so als Erbherr Mitglied der mecklenburgischen Ritterschaft.

Er war schriftstellerisch nicht nur als Rechtswissenschaftler tatig, sondern auch als Genealoge im Bezug auf die patrizischen Luneburger Familien, in die er durch seine beiden letzten Heiraten und die Verheiratung seiner Tochter aufgestiegen war, und die Geschichte der Luneburger Saline . Er forderte insbesondere den Luneburger Genealogen und spateren Luneburger Bibliothekar Johann Heinrich Buttner († 1745) [3] und dessen Werk uber die Adelichen Luneburger Patricien-Geschlechter (1704). Reimers veroffentlichte auch unter dem Pseudonym Heinrich Samuel Macrinus .

Schriften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Der? Ursprung, Guthe und Gerechtigkeiten der edlen Sultzen zu Luneburg: mit einem grundlichen Abriß der Sultzen , Lippern, Luneburg 1710 (Digitalisat)

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Eintrag 1671 im Rostocker Matrikelportal
  2. Michael Hecht: Patriziatsbildung als kommunikativer Prozess: die Salzstadte Luneburg, Halle und Werl in Spatmittelalter und Fruher Neuzeit , Bohlau Verlag, Koln Weimar 2010, S. 93
  3. Karl Ernst Hermann Krause:  Buttner, Johann Heinrich . In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 661 f.