Charles Thomas Fingar
(* um 1948) war (seit 1986) und ist (seit 2009) Professor fur ?International Studies“ an der
Stanford University
und ehemaliger stellvertretender
Director of National Intelligence
(DNI) (2005?2008) sowie Vorsitzender des
National Intelligence Council
(2008?2009). 2012 wurde er mit dem
Sam-Adams-Preis
ausgezeichnet. Aktuell ist er Vorsitzender des
National Committee on United States?China Relations
(NCUSCR), des Komitees fur bilaterale Beziehungen zwischen
China
und den
Vereinigten Staaten
.
Fingar ist seit 1968
B.A.
der
Cornell University
in ?Government & History“ (
Regierung und Geschichte
), seit 1969 ist er
Master
und seit 1977
Doktor
der
Politikwissenschaften
, beide Abschlusse erlangte er an der Universitat Stanford.
Thomas Fingar vollbrachte viele seiner Leistungen an der Stanford University, wo er mehrere Forschungsberufungen annahm. Daruber hinaus leistete er Dienste am US-amerikanischen Staat, Hohepunkte waren seine Tatigkeiten als
assistierender und leitender Direktor
des
Bureau of Intelligence and Research
, spater als Mitglied des
National Intelligence Board
. Daruber hinaus beriet er das
Center for International Security and Cooperation
und war als leitender
Linguist
fur Deutsch in
Heidelberg
eingesetzt.
Am 23. Januar 2013 wurde Thomas Fingar fur besondere Integritat bei nachrichtendienstlicher Tatigkeit mit dem
Sam-Adams-Preis
2012 geehrt, fur seine leitende Tatigkeit bei der Herstellung des Geheimdienstdossiers
National Intelligence Estimate
(NIE) im Jahre 2007. Der Preis wird jedes Jahr von der The Sam Adams Associates for Integrity in Intelligence vergeben, einer Gruppe hochrangiger
Geheimdienstmitarbeiter
und
Whistleblower
, die sich ethischen Grundsatzen verpflichtet fuhlen.
Der NIE-Report 2007, der die Informationen der sechzehn US-Geheimdienste zusammenfasste, stand im Widerspruch zum NIE-Report aus dem Jahr 2005, erregte großes politisches Aufsehen und passte der Regierung von
George W. Bush
/
Dick Cheney
nicht ins Konzept. Uber das
Atomwaffenprogramm des Irans
kam das NIE-Report 2007 zu der Schlussfolgerung, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits seit 2003 eingestellt wurde, was dazu fuhrte, dass die Befurworter eines Krieges gegen den Iran bis heute keine ?Beweise“ basierend auf Lugen als Kriegsbegrundung erhalten haben.
Thomas Fingar sorgte auch fur die weitgehende Veroffentlichung des NIE-Report 2007, angesichts des
Angriffskrieges
der Vereinigten Staaten gegen den Iran.
[1]
“… intelligence analysis on Iran was fearlessly honest. A consummate intelligence professional, Fingar would not allow the NIE to be ‘fixed around the policy …’”
?… die nachrichtendienstliche Analyse war furchtlos ehrlich, [als] ein unubertrefflich professioneller Agent wurde Fingar nicht erlauben, dass das NIE der Politik angepasst wird …“
?
Oxford Union
Bei dem Festakt, der in der Debate Hall der prestigetrachtigen Oxford Union Society, einer Gesellschaft an der
Oxford University
, begangen wurde, sprachen
Ray McGovern
(ehemaliger CIA-Offizier),
Ann Wright
(ehemalige Diplomatin und Oberst der US-Armee) und
John Brady Kiesling
(ehemaliger US-Botschafter in
Athen
)
[2]
und auch fruhere Preistrager wie
Coleen Rowley
(ehemalige FBI-Agentin), Katherine Gun (ehemalige Dolmetscherin beim
GCHQ
),
Thomas Drake
(ehemaliger Analyst der NSA),
Jesselyn Radack
(ehemalige Juristin des Justizministeriums von Washington),
Annie Machon
(ehemalige Agentin des britischen Nachrichtendienstes
MI5
) sowie
Craig Murray
(ehemaliger britischer Botschafter in
Usbekistan
). Sogar
Julian Assange
konnte am Festakt teilnehmen, auch wenn seine Rede aus seinem
Asyl
aus der Botschaft Ecuadors in London zugeschaltet werden musste.
Annie Machon prangerte das
Desinteresse
an einer Berichterstattung und ?die vollige Heuchelei der britischen und internationalen Presse“ uber die Preisverleihung an und rechnete in dem Betrag
Lies, Damned Lies, and Newspaper Reporting
, den sie in der
Huffington Post
am 30. Januar veroffentlichte, mit der Berichterstattung des
Guardian
ab: ?Alle nationalen und internationalen Medien wurden eingeladen, es war ein historisches Treffen von internationalen Whistleblowern und eine Auszeichnung fur jemanden, der durch seine Arbeit mit Integritat einen weiteren ruinosen Krieg und Blutvergießen im Nahen Osten verhinderte.“
[3]
- ↑
Tom Fingar Wins Sam Adams Award
,
Craig Murray
? Website. Abgerufen am 26. Oktober 2013.
- ↑
Offener Brief des US-Diplomaten John Kiesling an Colin Powell, veroffentlicht in der
New York Times
am 28. Februar 2003.
- ↑
Annie Machon:
Lies,
Damned Lies, and Newspaper Reporting.
In:
Huffington Post.
30. Januar 2013. Abgerufen am 21. Januar 2014.