Schatzhaus der Athener in Delphi
Ein
Thesauros
(
altgriechisch
θησαυρ??
thesauros
) oder
Schatzhaus
war in der
Antike
ein Gebaude in einem
Heiligtum
zur Aufbewahrung kostbarer
Votivgaben
. Er hatte haufig die Form eines
Antentempels
. Die antiken Tempel hatten oft auch die Funktion einer kommerziellen
Bank
.
Bekannt fur ihre Schatzhauser sind etwa
Delphi
, wo das rekonstruierte
Schatzhaus der Athener
zu besichtigen ist, und
Olympia
mit dem
Schatzhaus der Sikyonier
. Hier sind wegen Erdbeben- und anderer Schaden nur noch Fundamente und Trummer zu sehen, doch zeigt das
Museum von Olympia
die Rekonstruktion der Schatzhausterrasse nach
Wilhelm Dorpfeld
.
Von dem Wort
Thesauros
wurde eine Reihe von
Fremdwortern
abgeleitet, die sich ? teilweise auch in ubertragener Bedeutung ? auf die Aufbewahrung von Schatzen oder ?Werten“ beziehen: So bezeichnet
Thesaurierung
einerseits im Finanzwesen das Behalten erwirtschafteter Gewinne im Unternehmen, andererseits auch allgemein das Horten von Geld und Edelmetallen.
[1]
In kirchlichen Institutionen wie Kapiteln und Klostern sind
Thesaurare
fur die Guter- und Vermogensverwaltung zustandig, und ein
Thesaurus
kann eine Sammlung von Begriffen oder auch eine Wortschatzsammlung sein. Eher im negativen Sinne ist dagegen
Thesaurose
zu verstehen, eine
Stoffwechselstorung
, bei der ein Stoffwechselprodukt krankhaft im Korper angehauft wird. Ein weiteres, weniger offensichtliches Beispiel ist
Tresor
.
- Khaled Ahmed Hamza Awad:
Untersuchungen zum Schatzhaus im Neuen Reich. Administrative und okonomische Aspekte.
Dissertation, Georg-August-Universitat, Gottingen 2002 (
Volltext als PDF-Datei
).
- ↑
Fremdworterbuch im
Duden
-Verlag