Theodor Steinheil

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Theodor von Steinheil

Theodor von Steinheil ( russisch Теодор фон Штайнгайль Teodor fon Schtaingail , auch Фёдор Рудольфович Штейнгель Fjodor Rudolfowitsch Schteingel ; * 27. jul. / 9. Dezember   1870 greg. in Sankt Petersburg ; † 11. April 1946 in Dresden ) war ein russisch-deutscher Wissenschaftler und Politiker. [1] Er unterstutzte die ukrainische Nationalbewegung.

Horodok (Riwne)

Die aus Wurttemberg stammende Familie wurde im 18. Jahrhundert im Zarentum Russland geadelt . Der Vater Rudolf Steinheil war beim Eisenbahnbau in Russland zu Vermogen gekommen. [2]

Theodor Steinheil lebte die meiste Zeit seines Lebens in Horodok bei Riwne . Aus der 1891 geschlossenen Ehe mit einer Ukrainerin ging der Sohn Boris hervor. Die Mutter starb im nachsten Jahr. 1893 heiratete er Wera Mykolajiwna , die ihm die Sohne Theodor (1912) und Wolodymyr schenkte.

In Horodok eroffnete Steinheil 1896 ein naturwissenschaftliches Museum. Die Winter verbrachte er in Kiew . Im Januar 1906 trat Steinheil der Konstitutionell-Demokratischen Partei Russlands (Kadetten) bei. [3] Als Abgeordneter der Stadt wurde er 1906 in die Duma gewahlt. Nach deren Duma gehorte er zu den Unterzeichnern des Wyborger Manifests , das die Bevolkerung zu zivilem Ungehorsam aufrief. Nach der Februarrevolution 1917 war er Ausschuss-Vorsitzender in der Kiewer Stadt-Duma, der Vorlauferin der Zentralna Rada . 1918 war er Botschafter des Hetmanats in Berlin . In der Zwischenkriegszeit lebte er in der Westukraine . Er wurde mit seiner Familie 1940 mit den Wolhyniendeutschen umgesiedelt. Er verließ Wolhynien und ging in das Deutsche Reich . Mit 76 Jahren starb er in Dresden. Mit großem materiellen Aufwand und in vielerlei Hinsicht wirkte er als Wohltater gegenuber der ukrainischen Bevolkerung. In der Ukraine ist er deshalb bis heute nicht vergessen.

Der turkische Botschafter Rıfat Pascha und Theodor Steinheil bei der Beerdigung des in Kiew ermordeten Generalfeldmarschalls Hermann v. Eichhorn auf dem Invalidenfriedhof in Berlin (6. August 1918)
  • Volodymyr Viatrovych u. a.: 100 Jahre des Kampfes - Die Ukrainische Revolution von 1917 - 1921 ( ukrainisch Сто рок?в боротьби Укра?нська революц?я 1917-1921 ), Ukrainisches Institut fur Nationales Gedenken 2018, ISBN 978-617-684-200-2
  • W. W. Schelochajew u. a.: Die politischen Parteien Russlands wahrend des 19. bis zum ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. ( russisch Политические Партии России конец XIX. ? п?рвая треть XX.  Века ), Enzyklopadie, Verlag ROSSPEN Moskau 1996, ISBN 5-86004-037-7 , S. 707.
  • Caroline Milow: Die ukrainische Frage 1917?1923 im Spannungsfeld der europaischen Diplomatie . Harrassowitz 2002 (GoogleBooks)

Einzelnachweise

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  1. Steinheil, Theodor (wolhynien.de)
  2. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Hermann Rudolf Alexander Steinheil 1841-1892. In: BBLD ? Baltisches biografisches Lexikon digital
  3. Schelochajew u. a.: “Die politischen Parteien Russlands wahrend des 19. bis zum ersten Drittel des 20. Jahrhunderts.” , S. 707