Theodor Eschenburg (Admiral)

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Theodor Eschenburg (* 14. Marz 1876 in Lubeck ; † 26. Februar 1968 in Kiel ) war ein deutscher Konteradmiral .

Herkunft, Familie

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Theodor Eschenburg entstammte der im 19. Jahrhundert in Lubeck zu großem Ansehen aufgestiegenen hanseatischen Patrizierfamilie Eschenburg . Sein Vater war der spatere Senator und Burgermeister Johann Georg Eschenburg . Sein Sohn Theodor wurde als liberaler deutscher Politiker und Tubinger Hochschullehrer fur Politikwissenschaften bekannt.

Militarische Karriere

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Eschenburg besuchte das Katharineum zu Lubeck bis zum Abitur Ostern 1895. [1] Gegen den Willen der Eltern strebte Theodor Eschenburg den Beruf des Seeoffiziers an, der damals terminologisch vom weitergehenden Begriff des Marineoffiziers unterschieden wurde. Jung verheiratet wurde er 1904 fur zwei Jahre nach Tsingtau als Hauptort des deutschen Schutzgebietes von Kiautschou in China abkommandiert, so dass er seinen altesten Sohn Theodor erst als Zweijahrigen kennenlernte. Nach der Ruckkehr nach Kiel diente er zunachst als Wachoffizier auf Linienschiffen und Panzerkreuzern. 1909 wurde Eschenburg als Ausbildungsoffizier fur Minen und Torpedos nach Cuxhaven versetzt und ubernahm dort zum Kapitanleutnant befordert eine Minensucheinheit bestehend aus sechs Booten.

SMS Vulkan (1914)

1913 wurde er nach Kiel versetzt und erhielt das Kommando uber ein Spezialschiff, das U-Boot-Bergeschiff Vulkan . Bei Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 war er als Korvettenkapitan der ranghochste Seeoffizier der Kaiserlichen Marine mit praktischer Unterseebooterfahrung. [2] Mit einer Unterbrechung eines streng geheimen Kommandos in Wilhelmshaven von November 1914 bis zum Marz 1915 blieb Eschenburg bis zum November 1918 Kommandant der Vulkan . 1915 wurde er Leiter der Unterseebootschule in Eckernforde . 1918 tat er einige Monate auf einem Frontboot in der Adria von Triest aus Dienst, um seine praktischen Erfahrungen zu erganzen. Kommandant dieses Frontbootes war ein Ritter des Ordens Pour le Merite , den Eschenburg seit langem personlich kannte. [3] Am 29. Oktober 1918 wurde Eschenburg zum Fregattenkapitan befordert.

Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs und der Novemberrevolution 1918 wurde Eschenburg 1919 als Chef des Stabes des Torpedowesens der neuen republikanischen Reichsmarine ubernommen. Er war damit einer von den 1500 Marineoffizieren, die der Versailler Vertrag der Weimarer Republik zugestand. Sein Adjutant wurde Karl Donitz , zu den weiteren Mitarbeitern seines Stabes im Hause der Kieler Marineakademie gehorte auch Wilhelm Canaris . [4] In dieser Zeit gehorte er zu den Grundungsmitgliedern des Kieler Skagerrak-Clubs , in dem sich monarchistische Seeoffiziere mit leitenden Personlichkeiten der Wirtschaft trafen. [5] Kurz nach dem Kapp-Putsch wurde Eschenburg zum Kapitan zur See ernannt. Als solcher war er ab 16. Juli 1920 zunachst bei der Inspektion des Torpedo- und Minenwesens mit der Wahrnehmung der Geschafte des Inspekteurs beauftragt. Vom 4. September 1920 bis 31. Marz 1922 war er dort Chef des Stabes und anschließend bis 30. September 1923 Inspekteur. Es folgte seine Verwendung als Marinekommissar des Kaiser-Wilhelm-Kanals . Zeitgleich war er auch Hafenkapitan von Kiel. Am 27. September 1924 wurde Eschenburg schließlich zur Verfugung des Chefs der Marinestation der Ostsee gestellt und am 31. Dezember 1924 unter gleichzeitiger Beforderung zum Konteradmiral aus der Marine verabschiedet.

Fortan verbrachte er jahrlich etwa sechs Wochen am Hofe des Kaisers im Exil in Haus Doorn . Wilhelm II. ernannte Eschenburg zu seinem Generaladjudanten und verlieh ihm das Großkomturkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern. [6]

Theodor Eschenburg liegt im Familiengrab auf dem Kieler Nordfriedhof begraben. [7]

Einzelnachweise

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  1. Hermann Genzken: Die Abiturienten des Katharineums zu Lubeck (Gymnasium und Realgymnasium) von Ostern 1807 bis 1907. Borchers, Lubeck 1907. (Beilage zum Schulprogramm 1907) urn : nbn:de:hbz:061:1-305545 , Nr. 1022
  2. Theodor Eschenburg (1995), S. 96.
  3. Theodor Eschenburg (1995), S. 100.
  4. Theodor Eschenburg (1995), S. 118.
  5. Heute der Fohrde-Club
  6. Theodor Eschenburg (1995), S. 130.
  7. Dieter Hartwig : Marinegeschichte auf dem Kieler Nordfriedhof . Ludwig, Kiel 202 (Sonderveroffentlichung der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte; 97), ISBN 978-3-86935-416-3 , S. 97.