Theodor Diener
(*
29. September
1908
in
Ebnat-Kappel
; †
21. August
1983
) war ein
Schweizer
Kirchenmusiker
und
Komponist
.
Reformierte Kirche Balsthal, wo Theodor Diener lange als Organist und Chorleiter wirkte
Dieners Familie zog im Jahre 1913 nach Olten. Sein Bruder und sein Vater starben fruh; seine Mutter arbeitete als Lehrerin und erteilte Klavierunterricht. Nach der Bezirksschule besuchte Diener von 1924 bis 1928 das Lehrerseminar in
Solothurn
. Schon fruh leitete er verschiedene Chore, wodurch er sich das Musikstudium am Konservatorium Zurich ermoglichte. Er schloss 1932 bei
Paul Muller-Zurich
in Theorie ab, bei
Volkmar Andreae
in Komposition und Dirigieren.
Nach dem Abschluss ware er gerne Kapellmeister in Deutschland geworden, verzichtete aber aus familiaren Grunden darauf und wurde Lehrer an der Schule
Balsthal
. 1937 verheiratete er sich mit Martha Husy. Der Ehe entsprossen vier Kinder.
Diener spielte bald eine zentrale Rolle im Musikleben des Bezirkshauptortes Balsthal. Er leitete die Musikgesellschaft Balsthal-Klus, den Mannerchor, den Frauenchor und den reformierten Kirchenchor Balsthal sowie die Singstudentenverbindung ≪Arion≫ Solothurn. Er war Verbandsdirektor des Sangerverbandes Thal-Gau und Prasident der Musikkommission des Kantonalen Gesangsvereins. Er wirkte auch als Kirchenmusiker: Jahrzehntelang war er Organist an der reformierten Kirche Balsthal. Von 1937 bis 1979 war er Mitglied des Zentralvorstandes des
Schweizerischen Kirchengesangsbundes
und Leiter von Dirigentenkursen.
Theodor Diener starb im Alter von 74 Jahren. Die
Familienstiftung Theodor Diener
ubernahm die Aufgabe, sein Werk weiter bekanntzumachen. Sie ubergab den Werknachlass mit Notenmanuskripten, Notendrucken, Tontragern und weiteren Materialien im Jahre 2004 der
Zentralbibliothek Solothurn
.
[1]
Das dort entstandene Werkverzeichnis wurde im Jahre 2014 publiziert.
Diener hat sich nicht nur als
Chorleiter
, sondern vor allem auch als Komponist einen Namen gemacht. Er konnte dabei auf seine Ausbildung in Zurich zuruckgreifen, bildete sich 1975 aber auch bei
Sandor Veress
in Bern in Komposition weiter.
Von Diener stammen
Festspielmusiken
, Chore, Sololieder,
Kantaten
, Orchester- und Blasmusik,
Kammermusik
und Orgelwerke, aber auch Werke fur den Gebrauch des Kirchenchors Balsthal.
Bemerkenswert sind die ≪Passacaglia fur grosses Orchester≫ (1933), die von Volkmar Andreae angeregt und von Diener mit dem Winterthurer Stadtorchester in Olten uraufgefuhrt wurde (1937), das ≪Konzert fur Klavier, Streichorchester und Schlagzeug≫, 1942, die drei Sologesange ≪Mirakel≫, 1954, und der ≪Monolog der ?Mut-em-enit?≫ von
Thomas Mann
fur Sopran und grosses Orchester, 1960. Wichtig sind auch die ≪Hofstetter Weihnachtskantate≫, 1969, und die ≪Fantasia concertante≫ fur grosses Blasorchester, 1974. Ein
opus magnum
schliesslich ist der ≪Lazarus≫, ein geistliches Spiel fur Chor, Soli und Streichorchester aus dem Jahre 1980, postum uraufgefuhrt im November 1983 in Basel und Balsthal.
Hans-Rudolf Binz, Bruno Eberhard (Hrsg.):
Theodor Diener (1908?1983): Orgelwerke.
Musikverlag Muller & Schade, Bern 2017 (=
Musik aus der Sammlung der Zentralbibliothek Solothurn.
8).
- 1975: Kulturpreis des Kantons Solothurn
- 1977: Musikpreis der Stadt
Grenchen
- Hans-Rudolf Binz:
Werkverzeichnis Theodor Diener (1908?1983).
Herausgegeben von Verena Bider. Zentralbibliothek, Solothurn 2014,
ISBN 978-3-9524247-0-4
(=
Veroffentlichungen der Zentralbibliothek Solothurn.
36).
- Rolf Grolimund:
Der Komponist und Kirchenmusiker Theodor Diener (1908?1983).
Vortrag, gehalten am 2. April 2008 in der Zentralbibliothek Solothurn.
- ↑
Historische Musiksammlung
(
Memento
vom 1. Juli 2013 im
Internet Archive
).
Zentralbibliothek Solothurn
.