The Day After Trinity

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Film
Titel The Day After Trinity
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1981
Lange 88 Minuten
Stab
Regie Jon Else
Drehbuch Jon Else,
David Webb Peoples ,
Janet Peoples
Produktion Jon Else
Musik Martin Bresnick
Kamera David Espar ,
Stephen Lighthill ,
Tom McDonough
Schnitt David Webb Peoples,
Ralph Wikke
Besetzung
Als sie selbst treten im Film auf

The Day After Trinity ist ein US-amerikanischer biografischer Dokumentarfilm von Jon Else aus dem Jahr 1981 , mit dem er fur einen Oscar nominiert war. [1]

Der Film erzahlt die Geschichte von Robert Oppenheimer (1904?1967), einem amerikanischen theoretischen Physiker deutsch-judischer Abstammung , der vor allem wahrend des Zweiten Weltkriegs in seiner Rolle als wissenschaftlicher Leiter des Manhattan-Projekts die Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein im Los Alamos National Laboratory in New Mexico geheim gehaltenes Projekt hatte zum Ziel, die ersten Nuklearwaffen zu entwickeln. Oppenheimer, der als ?Vater der Atombombe “ gilt, verurteilte deren weiteren Einsatz, nachdem er gesehen hatte, welche Folgen das fur die bombardierten japanischen Stadte Hiroshima und Nagasaki hatte.

Oppenheimer war in New York als Professor fur Quantenmechanik an den Universitaten Berkeley und Cal Tech tatig, als er 1942 nach Los Alamos in New Mexico berufen wurde, um dort als wissenschaftlicher Leiter das Manhattan-Project zu betreuen. Seine erste Aufgabe war es, die besten Wissenschaftler des Landes fur das geheime Projekt zu gewinnen. Schließlich waren etwa 3.000 Menschen in dieses Forschungsprojekt an diesem geheimen Ort in der Wuste involviert. Die Wissenschaftler unter ihnen sollten sich mit dem Bau einer Atombombe beschaftigen, bevor dies den Nazis in Deutschland gelingen wurde. Oppenheimer, der eigentlich ein Verfechter friedlicher Losungen bei Konflikten war, glaubte, wenn die Nazis den Krieg gewinnen wurden, ware dies der Untergang der westlichen Zivilisation. Auch war ihm bewusst und bekannt, wie unmenschlich man gegen Juden in Deutschland vorging.

Armeechef, General Leslie Groves sorgte dafur, dass die Wissenschaftler alles erhielten, was zum Bau einer entsprechenden Bombe notwendig war. Bis 1944 arbeiteten rund 6.000 Menschen unter Oppenheimers Fuhrung zusammen, neben Wissenschaftlern auch Zivilarbeiter und Militarangehorige. Auch nachdem Deutschland kapituliert und den Krieg verloren hatte, ging die Arbeit in Los Alamos weiter. In der nahegelegenen Wuste an einem Ort namens Trinity wurden erste Tests durchgefuhrt.

Als Japan sich im Juli 1945 weigerte, sich zu ergeben, blieb Prasident Truman nur wenig Zeit, den Krieg moglichst schnell zu beenden, um die Anzahl amerikanischer Opfer nicht weiter ansteigen zu lassen. So wurde die erste Bombe uber Hiroshima abgeworfen. Sie totete innerhalb von Sekunden zwischen 70.000 und 80.000 Menschen und verwundete 40.000 schwer. Nur wenig spater wurden beim Abwurf einer zweiten Bombe uber Nagasaki noch einmal circa 22.000 Menschen sofort getotet weitere 39.000 starben innerhalb der nachsten vier Monate. Japan kapitulierte. Das gesamte Vorgehen gipfelte dann darin, dass auch die Sowjetunion eine Atombombe baute, womit das Wettrusten seinen Anfang nahm. Edward Teller , einer der brillanten Wissenschaftler unter Oppenheimer in Los Alamos, baute ohne dessen Zutun die erste, noch schlagkraftigere Wasserstoffbombe .

Im letzten Teil des Films wird veranschaulicht, wie Oppenheimer darum kampfte, dass man die Kontrolle uber das Wettrusten behalte und wie er nach Angriffen durch Senator Joseph McCarthy in den 1950er-Jahren das Vertrauen der Regierung verlor. Oppenheimer war den Rest seines Lebens damit beschaftigt, sich damit auseinanderzusetzen, dass er den Bau einer Massenvernichtungswaffe moglich gemacht und so fur den Tod unzahliger Menschen Verantwortung auf sich geladen hatte. Er pladierte dafur, dass solche Massenvernichtungswaffen nicht weiter entwickelt und auf gar keinen Fall eingesetzt werden durften. Wenn es nach ihm gegangen ware, ware der beste Zeitpunkt, dies zu beschließen, der Tag nach Trinity gewesen.

Produktionsnotizen

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Filmaufnahmen des ? Trinity-Tests “ im US-Bundesstaat New Mexico am 16. Juli 1945

Produziert wurde der Film von KTEH, einem amerikanischen zu PBS gehorenden Fernsehsender, vertrieben von der Senderkette Public Broadcasting Service (PBS).

Der Titel des Films geht zuruck auf ein Interview, in dem Oppenheimer dazu befragt wird, welche Gedanken ihn beschaftigen wurden, wenn er die Bemuhungen des Senators Robert F. Kennedy sehe, Prasident Lyndon B. Johnson zu Gesprachen zu bewegen, die zum Ziel hatten, die Verbreitung von Atomwaffen zu stoppen. Der Physiker meinte, dazu sei es zwanzig Jahre zu spat und erganzte nach einer Pause: ?Das hatte am Tag nach Trinity geschehen sollen.“

Veroffentlichung

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Erstmals veroffentlicht wurde der Film am 20. Januar 1981 in den USA, im April 1981 lief er auf dem WorldFest Houston International Film Festival. In den Niederlanden wurde er am 11. Oktober 1982 veroffentlicht. Unter dem Titel Manden bag verdens første atombombe wurde er in Danemark im Fernsehen gezeigt und unter dem Titel Az atombomba szuletese in Ungarn.

Vincent Canby widmete sich dem Film in der New York Times und schrieb, Jon Elses Dokumentarfilm diene als Einfuhrung in eine Epoche der Geschichte, die zugunsten von Themen, die weitaus weniger von unmittelbarem Belang seien, sehr leicht ignoriert werden konnte. Mr. Else und der Film teilten mit Oppenheimer den schrecklichen Verdacht, dass die erste Bombe, die im Juli 1945 erfolgreich in der Wuste von New Mexico gezundet wurde, den Beginn des Endes signalisiere. [2]

Dennis Schwartz, Ozus’ World Movie Reviews , sprach von einem historisch wichtigen Dokumentarfilm uber J. Robert Oppenheimer, den Mann, der die treibende Kraft beim Bau der ersten Atombombe den Welt gewesen sei, und einer hochst durchdachten Dokumentation uber die Gefahren des Atomkrieges, die schillernde Aufnahmen der Bombe in Aktion enthalte und bedeutende Archivaufnahmen daruber, wie es in der Blutezeit in Los Alamos ausgesehen habe. [3]

Der Film erhielt auf der Seite Rotten Tomatoes bei 595 abgegebenen Bewertungen eine Zustimmung von 97 % im Publikums-Score. [4]

Einzelnachweise

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  1. The 53rd Academy Awards|1981 auf oscars.org (englisch).
  2. OPPENHEIMER AND THE FIRST A-BOMB (Published 1981) . 20. Januar 1981 ( nytimes.com [abgerufen am 3. August 2023]).
  3. DAY AFTER TRINITY, THE ? Dennis Schwartz Reviews. 5. August 2019, abgerufen am 3. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  4. The Day After Trinity: J. Robert Oppenheimer and The Atomic Bomb. In: Rotten Tomatoes . Fandango, abgerufen am 24. Februar 2022 (englisch).