Theatre du Chatelet

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Das Theatre du Chatelet

Das Theatre du Chatelet ist ein Pariser Theater. Es befindet sich im 1. Arrondissement , 2 rue Edouard Colonne, und wurde 1862 eroffnet. Das Theatre du Chatelet fuhrt heute vor allem Opern und klassische Konzerte auf.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Theatre imperial du Chatelet [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das von Gabriel Davioud erbaute Theater vor 1879
Das Theatre du Chatelet um 1900

Das Theatre imperial du Chatelet wurde zwischen 1860 und 1862 von Gabriel Davioud im Auftrag des Barons Haussmann an der Place du Chatelet gebaut, gleichzeitig mit dem Theatre de la Ville , das sich am gleichen Platz gegenuber befindet. Es verfugt uber 2500 Platze. Die Eroffnung fand am 19. April 1862 in Anwesenheit der Kaiserin Eugenie mit einer Auffuhrung von Rothomago von d’Ennery, Clairville und Monnier statt.

Zuschauerraum (2008)

Anfang des 20. Jahrhunderts offnete sich das Theater der Operette , dem Ballett und klassischen und popularen Konzerten. Es stand zeitweise sogar fur Filmvorfuhrungen zur Verfugung.

Das Theatre du Chatelet empfing die internationalen Ballettkompanien wie die Ballets Russes Diaghilews oder das Ballett des heutigen Mariinski-Theaters . Hier wurden am 19. Mai 1909 die Polowetzer Tanze von Michel Fokine nach der Musik von Alexander Borodin , am 3. Juni 1911 Petruschka von Igor Strawinsky und am 18. Mai 1917 Parade von Satie und Cocteau uraufgefuhrt.

Als Dirigenten traten Tschaikowski , Mahler und Richard Strauss auf.

Ab 1929 wurden im Theatre du Chatelet vorwiegend Operetten unter der Leitung von Maurice Lehmann aufgefuhrt, darunter vor allem Nina Rosa (1931) mit Andre Bauge, Im weißen Roßl (1948, 1953, 1960 und 1968), Valses de Vienne (1943, 1957, 1964 und 1974), Pour Don Carlos (1950) mit Georges Guetary, Le Chanteur de Mexico (1951) mit Luis Mariano und Rudy Hirigoyen, La Toison d'Or (1954) mit Andre Dassary, Mediterranee (1956) mit Tino Rossi , Rose de Noel (1957) mit Andre Dassary, Le Secret de Marco Polo (1958) mit Luis Mariano, La Polka des lampions (1961) und Monsieur Carnaval (1965) mit Georges Guetary und Jean Richard.

Maurice Lehmann fuhrte Werke von Sigmund Romberg , Henri Christine , Maurice Yvain , Pierre Petit , Francis Lopez, Henri Betti, Jean-Jacques Damase, Gerard Calvi und Charles Aznavour auf. Sein Nachfolger Marcel Lamy , ehemaliger Leiter der Opera-Comique , produzierte die beiden letzten Operetten von Luis Mariano, Le Prince de Madrid (1967) und La Caravelle d’or (1969). Nach einigen Jahren geringeren Erfolgs trat das Theatre du Chatelet mit Gipsy (1972) und Volga (1976) von Francis Lopez mit Jose Todaro wieder ins Rampenlicht.

Theatre musical de Paris [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1979 ubernahm die Stadt Paris das Theater. Nach einer grundlegenden Renovierung kam 1980 die Wiedereroffnung als Theatre musical de Paris . Es wurden weiterhin Operetten gespielt, wie Pariser Leben , Die lustige Witwe , Die Fledermaus und La Fille de Madame Angot . Es folgten Opernsaisons mit Werken von Verdi und Wagner und bekannten internationalen Kunstlern. 1989 wurde die Akustik verbessert und der alte Name Theatre du Chatelet wieder angenommen. Durch die Fresken zu Themen der Musikgeschichte von Valerio Adami an der Ruckwand des Foyers, die durch die großen Fenster bis auf die Place du Chatelet sichtbar sind, erhielt das historische Gebaude eine optische Verjungung.

Stephane Lissner , der Leiter von 1995 bis 1999, verbesserte erneut die Akustik sowie die Sichtbedingungen. Das Orchestre de Paris und das Orchestre philharmonique de Radio France fanden hier ihren Standort, bis sie im September 2006 in die Salle Pleyel umzogen. Das Philharmonia Orchestra London spielt seit 1993 jedes Jahr im Theatre du Chatelet.

Jedes Jahr im Februar wird im Theatre du Chatelet der franzosische Filmpreis Cesar verliehen.

Das Theatre du Chatelet ist auch der Auffuhrungsort in den Filmen Das Konzert und Diva . [1]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • John Allison (Hrsg.): Great Opera Houses of the World . Beilage zu Opera . 2003.
  • Pierre Berge , Rene Sirvin: Theatre du Chatelet. Un festival permanent (1999?2006). Photographien von Marie-Noelle Robert. Edition Cercle d’Art, Paris 2006, ISBN 2-7022-0767-7 .
  • Gesa zur Nieden: Vom Grand Spectacle zur Great Season. Das Pariser Theatre du Chatelet als Raum musikalischer Produktion und Rezeption (1862?1914) . Bohlau, Wien u. a. 2010, ISBN 978-3-486-59238-2 ( Die Gesellschaft der Oper 6).

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Theatre du Chatelet  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Tony Reeves: Filming Locations for Jean-Jacques Beineix's Diva (1981), in Paris. In: The Worldwide Guide to Movie Locations, movie-locations.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 23. Mai 2018 ; abgerufen am 3. Januar 2024 (englisch).

Koordinaten: 48° 51′ 28″  N , 2° 20′ 47″  O