Terrassa

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Terrassa
Wappen Karte von Spanien
Terrassa (Spanien)
Terrassa (Spanien)
Basisdaten
Land : Spanien   Spanien
Autonome Gemeinschaft : Katalonien   Katalonien
Provinz : Barcelona
Comarca : Valles Occidental
Gerichtsbezirk : Terrassa
Koordinaten : 41° 34′  N , 2° 0′  O Koordinaten: 41° 34′  N , 2° 0′  O
Hohe : 286  msnm
Flache : 70,29  km²
Einwohner : 224.114 (1. Jan. 2022) [1]
Bevolkerungsdichte : 3.188 Einw./km²
Postleitzahl(en) : 08221?08229
Gemeindenummer  ( INE ): 08279 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Amtssprache : Kastilisch , Katalanisch
Burgermeister : Jordi Ballart
Website : www.terrassa.cat
Lage der Stadt

Terrassa ( kat . [ t??ras? ], spanisch Tarrasa [2] ) ist eine moderne Industriestadt mit historischem Stadtzentrum in der Provinz Barcelona in Katalonien ( Spanien ) und liegt 28 km nordwestlich von Barcelona .

Mit 224.114 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) ist Terrassa eine der großten Stadte Kataloniens. Sie nahm wesentlich an der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts teil.

Seit 2004 ist die Stadt Sitz des romisch-katholischen Bistums Terrassa . Hauptkirche ist die Catedral del Sant Esperit (Heilig-Geist- Kathedrale ), die 1621 geweiht wurde. In Terrassa befindet sich auch ein Campus der Universitat Politecnica de Catalunya , deren Hauptsitz sich in Barcelona befindet.

Geographische Lage [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Stadt liegt 286 Meter uber dem Meeresspiegel.

Terrassa liegt in der Comarca Valles Occidental und ist zusammen mit der Nachbarstadt Sabadell Verwaltungszentrum und Hauptstadt dieses Kreises.

Stadtname [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Stadtname entwickelte sich aus dem im 10. Jahrhundert entstandenen Namen Terracia , der auf Katalanisch Terraca oder Terrassa lautete. Im 16. Jahrhundert trug der Ort die Namensform Tarrassa , bis man im 19. Jahrhundert zum Namen Terrassa zuruckkehrte. In der Zeit des Franquismus erfolgte die Umbenennung in Tarrasa , die 1977 nach einer Burgerinitiative wieder ruckgangig gemacht wurde, sodass die Stadt heute wieder Terrassa heißt. [2]

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die altesten Spuren auf Besiedlung in der Gegend des heutigen Terrassa stammen aus der Zeit des Pleistozan . Etwa um das Jahr 400 v. Chr. entwickelte sich eine erste dauerhafte Siedlung, die spater dem Romischen Reich angehorte. Unter dem Kaiser Vespasian wurde diese Siedlung unter dem Namen Egara oder Municipium Flavium Egara zu einer Gemeinde erhoben. Dieser romische Name lasst sich noch heute im Bistum Egara wiederfinden. [2]

Mit dem beginnenden Ende des Romischen Reiches kam im 4. Jahrhundert das Christentum nach Terrassa, sodass eine Kirche errichtet wurde, die mit dem Einfall der Mauren im 8. Jahrhundert zerstort wurde, das Gebiet um Terrassa gehorte fortan zum arabischen al-Andalus . Im 10. Jahrhundert wurde die Region im Rahmen der Reconquista wieder von den Christen erobert. 1110 wurde ein Stuck Land dort von Raimund Berengar III. , dem Grafen von Barcelona, an einen Adligen verkauft, um dort eine Festung zu errichten, um die herum sich der heutige Ort ansiedelte.

Im Rahmen der industriellen Revolution wuchs Terrassa weiter an und erhielt 1856 einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Aufgrund des hohen Bevolkerungswachstums wurden 1876 die mittelalterlichen Stadtmauern eingerissen. 1885 hatte Terrassa 15.956 Einwohner, 1904 wurde die Gemeinde Sant Pere eingemeindet. Das starke Wachstum der Stadt brachte auch einen wirtschaftlichen Aufschwung mit sich, was die Immigration vor allem aus dem Suden Spaniens forderte. So zahlte die Stadt 1930 knapp 40.000 Einwohner, 1960 waren es bereits uber 90.000 Einwohner. Am 25. September 1962 war Terrassa von einer Hochwasserkatastrophe betroffen, die viele Menschenleben forderte. [3]

Am 17. April 2024 erhielt die Stadt den Europapreis des Europarates fur ihre herausragenden Bemuhungen um den europaischen Integrationsgedanken. [4]

Bevolkerung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bevolkerungsentwicklung von Terrassa (bis 2007)

Die Großstadt Terrassa ist mit uber 200.000 Einwohnern hinter L’Hospitalet de Llobregat und knapp hinter Badalona die viertgroßte Stadt Kataloniens.

Anzahl Einwohner
(Quelle: INE )
Jahr 1842 1877 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1981 1991 2001 2011
Einwohner 5.225 11.057 15.872 21.986 29.188 37.470 45.682 56.828 91.597 136.952 155.614 158.063 173.775 214.406

Sehenswurdigkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kirchenfamilie

Das Stadtbild ist im Wesentlichen vom architektonischen Erbe des Mittelalters, wie auch vom Modernisme (dem katalanischen Jugendstil) gepragt. Zudem findet man zahlreiche Zeugen (Industriegebaude, Schornsteine) aus der Zeit, als Terrassa zu den fuhrenden Stadten der industriellen Revolution gehorte.

Historische Bauten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die drei Kirchen von Sant Pere aus dem 9. bis 12. Jahrhundert ( Kirchenfamilie von Terrassa ), Torre del Palau (ein Turm aus dem 12. Jahrhundert), Pont de Sant Pere (eine Brucke aus dem 17. Jahrhundert), Castell de Vallparadis (eine Burg aus dem 12. bis 14. Jahrhundert), Kathedrale von Terrassa (17. Jahrhundert)

Die Masia Freixa, 1907?10 erbaut, beherbergt heute das Tourismusburo

Jugendstilbauten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Rathaus, die Apotheke Albinana (ehemals Confiteria Viuda Carne), das Konservatorium (Masia Freixa) und verschiedene Hauser, u. a. Casa Baumann, Casa Joan Barata, Casa Alegre de Sagrera, Casa Baltasar Gorina.

Industriezeitalter [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Fabrikgebaude Vapor Aymerich, Amat i Jover (Sitz des Museu de la Ciencia i de la Tecnica de Catalunya , ein Ankerpunkt der Europaischen Route der Industriekultur ), Izar, Marcet i Poal, der Nordbahnhof (von 1899), das Stadttheater (von 1911), das Textilmuseum, die Industrieschule (Palau d’Industries, von 1901) u. a.

Verkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Offentlicher Verkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Terrassa ist uber die Linien R4 und S1 des S-Bahn-Netzes Rodalies Barcelona mit der Provinzhauptstadt und dem Umland verbunden. 2015 wurde die Verlangerung der S1, die zunachst in Terrassa Rambla endete, mit den neuen Stationen Vallparadis - Universitat, Terrassa Estacio del Nord (mit Umstieg zur R4) und Terrassa Nacions Unides, eroffnet. Der Bau kostete 401 Millionen Euro. [5]

Individualverkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Terrassa ist uber zwei Autobahnen, die mautpflichtige C-16 sowie die mautfreie C-58, mit Barcelona verbunden. [6]

Sport [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Terrassa ist im In- und Ausland bekannt fur seine Hockey-Tradition: Mit dem CD Terrassa , Atletic Terrassa und dem Club Egara kommen gleich drei Spitzenklubs des spanischen und katalanischen Hockeys aus dieser Stadt. Der Fußballverein FC Terrassa , der bereits in der Segunda Division antrat und zweimal die Copa Catalunya gewann, spielt zurzeit in der Tercera Division .

Stadtepartnerschaften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Partnerstadte Terrassas sind: [7]

Vereinbarungen uber Entwicklungszusammenarbeit gibt es mit

Weitere bilaterale Abkommen bestehen mit

Sohne und Tochter der Stadt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Terrassa  ? Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Cifras oficiales de poblacion de los municipios espanoles en aplicacion de la Ley de Bases del Regimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadistica ; (Bevolkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadistica, Stand 1. Januar 2022).
  2. a b c Archivo a fondo, terrassa.cat (spanisch), abgerufen am 24. Juni 2017
  3. HISTORIA DE LA CIUDAD (spanisch), terrassa.cat, abgerufen am 24. Juni 2017
  4. Committee on Social Affairs, Health and Sustainable Development, Sub-Committee on the Europe Prize: Winners of the Europe Prize, the Plaque of Honour, The Flag of Honour and the European Diploma for 2024. (PDF) Parlamentarische Versammlung des Europarats , 17. April 2024, archiviert vom Original am 19. April 2024 ; abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  5. Inauguran las tres nuevas estaciones de la red de FGC en Terrassa (spanisch), elperiodico.com, abgerufen am 24. Juni 2017
  6. Como llegar a Terrassa (spanisch), visitaterrassa.cat, abgerufen am 24. Juni 2017
  7. Website Terrassa ? Convenis bilaterals i agermanaments (katalanisch) , abgerufen am 23. Mai 2017