Teddy Wilson
(eigentlich
Theodore Shaw Wilson
; *
24. November
1912
in
Austin
,
Texas
; †
31. Juli
1986
in
New Britain
,
Connecticut
) gilt als einer der wichtigsten US-amerikanischen
Jazz
-Pianisten.
Teddy Wilson wurde als zweiter Sohn von James August Wilson und Pearl Shaw geboren. Sein alterer Bruder Gus wurde ein
Posaunist
, wahrend Teddy schon in fruher Kindheit mit dem Pianospiel begann. Wilson studierte dann
Piano
und
Violine
am
Tuskegee Institute
in
Tuskegee
, wo seine Eltern lehrten. Auch auf der
Oboe
und
Klarinette
erwarb er einige Fahigkeiten. In der Jazzszene trat er ab 1929 in Erscheinung und spielte zunachst in
Chicago
, unter anderem mit Klarinettist
Jimmie Noone
und von 1931 bis 1933 mit
Louis Armstrong
. 1933 zog er mit seiner Frau, der spateren Songwriterin
Irene Kitchings
, nach
New York City
, um in der Band von
Benny Carter
zu spielen, den
Chocolate Dandies
. Zwischen 1934 und 1935 entstanden Aufnahmen mit der
Willie-Bryant
-Band.
Ab 1935 war er Mitglied im
Benny Goodman
Trio mit Benny Goodman (Klarinette) und
Gene Krupa
(
Schlagzeug
). Wilson als
Afroamerikaner
und Goodman als Weißer bildeten damit eine der ersten gemischten Bands. Diese Band wurde 1936 um
Lionel Hampton
(
Vibraphon
) zum Quartett erweitert. Teddy Wilson blieb bis 1939 bei Goodman und trat spater auch in dem Film
Die Benny Goodman Story
(1956) auf.
Wahrend der 1930er- und 1940er-Jahre nahm Wilson 50 Schallplattenhits mit Sangerinnen wie
Mildred Bailey
(1933?1944),
Lena Horne
,
Billie Holiday
(1937?1942) und
Helen Ward
auf. Er war an vielen Plattensessions mit anderen
Swinggroßen
wie
Red Norvo
,
Lester Young
,
Roy Eldridge
,
Charlie Shavers
,
Buck Clayton
und
Ben Webster
beteiligt. Wilson leitete von 1939 bis 1940 eine
Big Band
(u. a. mit Ben Webster,
Doc Cheatham
und
Al Casey
), anschließend (bis 1944) ein
Sextett
, das im
Cafe Society
spielte und dem unter anderem
Bill Coleman
und
Edmond Hall
angehorten. Danach spielte er Solo oder im Trio, wirkte aber auch in Benny Goodmans
Broadway
-Show
Seven Lively Arts
mit. Zwischen 1949 und 1952 war er bei einem Horfunksender in New York beschaftigt und gab Sommerkurse an der
Juilliard School
.
Nach Tourneen durch
England
und
Skandinavien
war er 1954 und 1955 beim
CBS
-Radio angestellt und bestritt ein eigenes Horfunkprogramm mit nationaler Verbreitung. 1957 trat er auf dem
Newport Jazz Festival
und 1958 auf der
Weltausstellung
in
Brussel
auf. Seit 1960 war er immer wieder in Europa und anderen Weltteilen auf Tournee (1962 mit Goodman in der
Sowjetunion
) und trat auch in Fernsehshows auf. Fur die 1970er-Jahre verzeichnet seine
Diskografie
Aufnahmen in Kopenhagen, Tokio, Munchen, Nizza, London und auf dem
Montreux Jazz Festival
. Er trat weiterhin mit den uberlebenden Swingstars auf und arbeitete außerdem haufig im Trio mit seinen Sohnen Theodore (Bass) und Steven (Schlagzeug).
Wilson entwickelte einen personlichen Stil als Swingpianist; dabei benutzte er
Dezimenbasse
in Durchgangsmanier und
chromatische
Wechselakkorde, uber die er eine melodische Improvisationsstimme legte.
- The Complete
Master Jazz
Piano Series mit
Earl Hines
,
Claude Hopkins
,
Cliff Jackson
,
Keith Dunham
,
Sonny White
,
Jay McShann
, Teddy Wilson,
Cliff Smalls
,
Sir Charles Thompson
,
Gloria Hearn
&
Ram Ramirez
- (1969-1974)
- (
Mosaic
- 1990) - 6 LPs oder 4 CDs
- The Complete
Verve
Recordings of the Teddy Wilson Trio
- 1952?57 - (
Mosaic
- 1997) 8 LPs oder 5 CDs mit
John Simmons
,
Buddy Rich
,
Aaron Bell
,
Denzil Best
,
Arvell Shaw
b,
J. C. Heard
,
Milt Hinton
,
Sticks Evans
dm,
Jo Jones
,
Gene Ramey
,
Al Lucas
,
Specs Powell
,
Gerry Mulligan
,
Roy Burnes
dm,
Bert Dahlander
dm
- Teddy Wilson, Arie Ligthart, Humphrey van Loo:
Teddy Wilson Talks Jazz.
Continuum, New York 2001,
ISBN 0-82-645797-5
.