Tatort: Der Schnee vom vergangenen Jahr

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Episode 186a der Reihe Tatort
Titel Der Schnee vom vergangenen Jahr
Produktionsland Osterreich
Originalsprache Deutsch
Lange 88 Minuten
Produktions­unternehmen ORF , BR
Regie Milan Dor
Drehbuch Milo Dor
Produktion Peter Muller
Kamera
Schnitt Eli?ka Stibrova
Premiere 12. Okt. 1986 auf ORF
Besetzung
Episodenliste

Der Schnee vom vergangenen Jahr ist ein osterreichischer Fernsehkrimi aus dem Jahr 1986. Das Drehbuch schrieb Milo Dor , Regie fuhrte sein Sohn Milan Dor . Als siebte von 13 Folgen der Kriminalreihe Tatort wurde er vom ORF außerhalb der offiziellen Tatort-Reihe ohne die ARD , aber mit dem Bayerischen Rundfunk produziert und in der Erstausstrahlung nur in Osterreich gesendet. [1] Es war uberdies die einzige Folge, in der nicht ein Polizist, sondern ein Journalist offiziell als Ermittler angegeben wurde.

Handlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die reiche Boutiquenbesitzerin und Modeschopferin Cora Winter wird von ihrer Haushalterin erdrosselt in ihrer Badewanne aufgefunden. Die Beamten Hegner und Navratil werden zum Tatort gerufen und befragen die Haushalterin, diese kann aber nichts Weiterfuhrendes aussagen. Der Geschaftsfuhrer von Frau Winter, Lackner, sagt aus, dass er eine Zeit lang eine intime Beziehung mit der Toten gehabt habe, er sei ihr einziger Vertrauter gewesen und wusste, dass sie zu einer Geschaftsreise nach Munchen gewollt habe. Die Haushalterin weiß von einer geplanten Reise der Toten nichts. Lackner gibt an, zur Tatzeit in einem Cafe gewesen zu sein. In der Wohnung findet Navratil Kokain, Lackner raumt ein, von einem Konsum Winters gewusst zu haben. Hegner ruft den mit ihm befreundeten Journalisten Alex Lutinsky dazu, der Cora Winter oberflachlich gekannt hat. Zwei Unbekannte passen Lutinsky ab und befragen ihn nach dem Tod Winters, doch dieser blockt ab. Die Unbekannten folgen Lutinsky, doch kann dieser sie abhangen und sie seinerseits zu einer Villa verfolgen. Er schreibt daraufhin seinen Artikel mit Andeutungen, dass mehr hinter der Tat stecken konnte und ostliche Geschaftspartner mit dem Mord zu tun haben konnten. Am nachsten Morgen treffen sich Hegner und Lutinsky, Hegner befragt Lutinsky nach dessen Erkenntnissen. Dieser erzahlt ihm von dem Aufeinandertreffen mit den beiden Unbekannten, was Hegner als journalistische Spekulationen abtut.

Kurze Zeit spater passen die beiden Unbekannten Lutinsky auf dem Weg zu seiner Redaktion erneut ab und teilen ihm mit, dass ihr Chef, der Geschaftsmann Tarachabi, sich mit ihm unterhalten mochte. Tarachabi habe mit Cora Winter mit Baumwollkleidern gehandelt, Lutinsky weigert sich allerdings, mitzukommen. Tarachabi sucht Lutinsky daraufhin in der Redaktion auf, dieser droht ihm wegen seiner Berichterstattung und erzahlt ihm, dass er ein Verhaltnis mit Winter gehabt habe. Lutinsky begreift, dass es bei den Geschaften zwischen Winter und ihm nicht um Kleidung, sondern um Waffenhandel ging. Tarachabi gibt Lutinsky einen Hinweis auf dessen Schulfreund Manfred Kellermann, der mehr uber die Geschafte von Cora Winter wisse. Lutinsky sucht Kellermann auf, trifft diesen aber nicht an, sondern nur dessen Sekretarin. Als er geht, lauft ihm ein Unbekannter uber den Weg, der wutend auf Kellermann ist und diesen sucht. Lutinsky folgt dem Unbekannten in den Buchladen von einem Kurt Schneider, in dem rechtsradikale Literatur vertrieben wird. Schließlich folgt er ihm zu der Villa, zu der er neulich auch Tarachabis Schergen gefolgt war. Durch das Turschild erfahrt er, dass dieser Johann Kahr heißt. Am Abend sucht er Kellermann in einem Restaurant auf und befragt ihn nach Cora Winter, dieser gibt zu erkennen, dass er sie gut gekannt und von illegalen Geschaften Winters gewusst hatte, doch verweigert er ihm weitere Auskunfte, Kahr kenne er nicht. Kellermann droht Lutinsky, falls dieser uber ihn schreibe.

Hegner und Navratil vernehmen unterdessen Lackner, den sie fur den Tater halten. Lutinsky sucht die Beamten wahrend des Verhors auf, Hegner hat Lackner vorlaufig festnehmen lassen, weil dieser der Alleinerbe von Winter ist und daher ein Motiv hatte, Lutinsky interessiert sich mehr fur die Hintergrunde, Hegner hingegen will nur den Mord selbst aufklaren. Als Lutinsky nach Hause kommt, findet er seine Wohnung aufgebrochen und durchsucht vor. Er setzt seine Lebensgefahrtin daraufhin ein, um in seinen Recherchen weiterzukommen. Als er Kahr aufsucht, findet er diesen von einem Unbekannten niedergeschlagen vor. Kahr weiß nicht, wer ihn niedergeschlagen hat, er will angeblich mit Lutinsky kooperieren. Lutinsky sucht erneut Schneiders Buchhandlung auf und warnt diesen, dass sein Freund Kahr uberfallen wurde, doch Schneider verweigert ihm die Kooperation. Kahr sucht, beschattet von Lutinkys Lebensgefahrtin, den Autohandler Zecchi auf, wahrend Lutinsky Schneider beschattet. Schneider trifft sich mit Lackner, den er schließlich erschießt. Bei Hegner und Navratil schweigt Schneider beharrlich, Lutinksy klart Hegner schließlich uber seine Identitat auf, dessen Verbindung zu Lackner kennt er allerdings auch nicht. Wahrenddessen springt Schneider aus dem Fenster des Verhorzimmers vor Navratils Augen in den Tod. Wahrend Lutinskys Chefredakteur die Mordgeschichte nicht mehr als Titelgeschichte bringen will, ist Lutinskys Ermittlerehrgeiz nun erst recht geweckt. Er spurt, dass er wegen seiner Recherchen verfolgt wird, die beiden Handlanger Tarachabis sind hinter ihm her, am nachsten Morgen gelingt es Lutinsky allerdings, diese mit einem Trick abzuschutteln.

Er sucht erneut Kahr auf, dieser macht einen verwirrten Eindruck. Er erzahlt Lutinsky, dass er ein neues Leben in Sudamerika anfangen wollte, Schneider habe dies ihm dies vermasselt. Er wirft Lutinsky hinaus. Lutinsky sucht Zecchi auf, er fragt den Autohandler nach Kahr, dieser gibt vor, ihn nicht zu kennen und serviert Lutinsky unwirsch ab. Lutinskys Lebensgefahrtin folgt Kahr unterdessen in eine Rotlichtbar, wahrend Lutinsky erneut Kellermann aufsucht. Er trifft nur seine Sekretarin an, die von Kellermann verprugelt wurde, weil sie sich zwei Tage zuvor mit Lutinsky unterhalten hatte. Kahr verliert wahrenddessen in der Bar die Nerven und wurgt eine Animierdame, woraufhin er von der Polizei festgenommen wird. Er gesteht der Polizei gegenuber den Mord an der Dame, obwohl diese noch lebt. Lutinsky, der von seiner Lebensgefahrtin hinzu gerufen wurde, begreift, dass Kahr nicht die Animierdame, sondern Cora Winter meint. Lutinsky informiert Hegner, diesem gegenuber gesteht Kahr den Mord an Winter, er sei in sie verliebt gewesen, doch diese hatte ihn nach seinem Liebesgestandnis nur ausgelacht, woraufhin er sie erwurgt habe. Lutinsky zweifelt das Gestandnis an, doch Hegner gibt sich mit dem Gestandnis zufrieden, fur ihn sei der Fall abgeschlossen. Lutinsky ist emport uber das mangelnde Engagement Hegners.

Am Abend kommt Lutinsky die Idee, in den Buchladen Schneiders einzubrechen, dort findet er ein verdachtiges Packchen und steckt es ein. Als er in sein Auto steigt, ist er sich bewusst, dass er von Zecchi verfolgt wird. Bei sich zu Hause tauscht er das Kokain gegen Milchpulver aus. Als es an der Tur klingelt, versteckt Lutinsky das in der Buchhandlung gefundene Kokain und deponiert das Milchpulver in einem scheinbaren Versteck im Wohnzimmer. Als er die Tur offnet, steht von ihm erwartet Zecchi vor der Tur und bedroht Lutinsky mit einer Waffe. Er verlangt die Herausgabe des Kokains, woraufhin ihm Lutinsky das praparierte Packchen mit dem Milchpulver aushandigt. Der Autohandler gibt ihm dafur 100.000 US$ in bar. Am nachsten Morgen wird Lutinsky von den beiden Schergen Tarachabis abgefangen, diese klaren ihn auf, dass Johann Kahr Schneider uberredet hat, von dessen ehemaligen SS-Kameraden aus Bolivien Kokain liefern zu lassen. Durch Cora Winter sollte dieses an Kellermann verkauft werden. Warum Kahr Cora Winter umgebracht hat, wissen die Handlanger auch nicht, sie vermuten, dass Geld im Spiel war, das Cora Winter Kahr geliehen hatte. Nach Winters Tod hatte Lackner Schneider erpresst, woraufhin dieser in Panik geraten war. Nach dem Mord an Cora Winter war Kellermann sofort aus dem Drogengeschaft ausgestiegen, Kahr suchte einen neuen Partner und geriet dabei an Zecchi, der in der Szene allerdings nur ein kleiner Fisch und inzwischen untergetaucht ist. Lutinsky weiß nun, dass der Waffenhandler Tarachabi mit dieser Geschichte nichts zu tun hat, woraufhin dieser aus den Schlagzeilen ist. Lutinsky liefert Hegner das Kokain und die falschen Dollar-Noten ab, die er von Zecchi bekommen hat, die Story konne Hegner bei Lutinsky am nachsten Tag nachlesen. Lutinsky ist von Hegner enttauscht, weil dieser nicht engagierter war in dem Fall, doch Hegner zeigt ihm, dass er bereits resigniert hat und nicht gegen Windmuhlen kampfen will.

Produktion [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Schnee vom vergangenen Jahr war die einzige Tatort-Folge mit dem Journalisten Alex Lutinsky als Ermittler. Es war uberdies die einzige Tatort-Folge, in der ein Journalist statt eines Polizisten die Ermittlungen fuhrte. Miguel Herz-Kestranek , der zuvor bereits in drei vorherigen Folgen den Inspektor Ullmann als Assistenten von Hirth gespielt hatte, spielte den Journalisten und Hauptermittler Lutinsky. Die Folge Der Schnee vom vergangenen Jahr wurde ein halbes Jahr nach der Erstausstrahlung am 27. Juni 1987 erst- und einmalig vom Bayerischen Rundfunk in Deutschland ausgestrahlt. [2]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. 13 besondere ORF-Tatorte bei tatort-fundus.de, abgerufen am 31. Januar 2015.
  2. Der Schnee vom vergangenen Jahr auf tatort-fundus.de