Das 2000 von der Londoner Designagentur
Wolff Olins
entwickelte Tate-Logo, das an ein gespruhtes
Tag
erinnert, wird in verschiedenen Farben fur die jeweiligen Galerien eingesetzt (Hier fur die
Tate Modern
).
Tate Gallery
ist ein Netzwerk von vier Galerien im
Vereinigten Konigreich
: Tate Britain (eroffnet 1897), Tate Liverpool (1988), Tate St Ives (1993) und Tate Modern (2000) und einer zugehorigen Website: Tate Online (1998). Das Museum verleiht alljahrlich den
Turner-Preis
an einen britischen Kunstler.
Tate Britain
Henry Tate
, der durch
Zucker
-
Plantagen
zu Reichtum gelangt war, hatte dem Staat angeboten, seine Kunstsammlung der Offentlichkeit zu ubergeben und ein Museum dafur zu errichten, wenn der Staat ein Grundstuck zur Verfugung stellen und das Haus dann verwalten wurde. So wurde die ursprungliche
Tate Gallery
1894 offiziell als ?Nationalgalerie fur britische Kunst“
(National Gallery of British Art)
geplant und 1897 eroffnet. Das Gebaude wurde am
Themse
-Ufer an der Stelle des dafur abgerissenen riesigen Millbank-Zuchthauses in
Millbank
,
Pimlico
,
London
errichtet.
Ursprunglich umfasste die Sammlung ausschließlich englische Kunstwerke der damaligen Zeit (
Viktorianischer Stil
). Spater wurden auch auslandische Kunstler in die Sammlung aufgenommen. Im 20. Jahrhundert schließlich umfassten die Akquisitionen prinzipiell moderne Kunst.
Im Dezember 1992 gab der Tate-Treuhand
fonds
bekannt, dass die Ausstellungsflachen der Sammlung in London auf zwei Orte verteilt werden sollten. Das gesamte Gebaude in Millbank sollte britische Kunst von 1500 bis zur heutigen Zeit zeigen und
Tate Britain
heißen. Dort ist auch die einzigartige Sammlung von Werken
William Turners
in einem eigenen Flugel zu sehen. An anderer Stelle sollte eine Galerie fur internationale moderne und zeitgenossische Kunst, die
Tate Modern
, entstehen.
Tate Modern
Am 12. Mai 2000 wurde die
Tate Modern
in einem alten
Olkraftwerk
, der
Bankside Power Station
, inmitten von
London
eroffnet. Das ursprungliche Gebaude wurde von Sir
Giles Gilbert Scott
entworfen und in zwei Teilschritten zwischen 1947 und 1963 errichtet. 1981 wurde das Elektrizitatswerk nicht mehr gebraucht und geschlossen. Der Umbau wurde ab 1993 von den Schweizer
Architekten
Herzog & de Meuron
in Zusammenarbeit mit den Zurcher
Landschaftsarchitekten
Kienast Vogt & Partner (Außenanlagen) ausgefuhrt. Die Kosten des Umbaus beliefen sich auf 134 Millionen
Pfund Sterling
(rund 196 Millionen
Euro
).
Galerien befinden sich im dritten, vierten und funften Stockwerk des Gebaudes. Thematische Ausstellungen aus dem Fundus der permanenten Sammlung der Galerie befinden sich in den Stockwerken 3 und 4, wahrend im vierten Stock zeitweilige Ausstellungen gezeigt werden. Die sehr hohe Haupthalle des Gebaudes, die ursprunglich die Turbinen beherbergte und in der heute noch der
Deckenkran
erhalten ist, wird fur temporare Ausstellungen speziell angefertigter Werke zeitgenossischer Kunstler verwendet. Dies wird von der Firma
Unilever
gesponsert. Diese Serie sollte ursprunglich nur die ersten funf Jahre beibehalten werden, wurde aber nun wegen ihrer Beliebtheit bis 2008 verlangert.
Tate Liverpool
1988 wurde in einem umgebauten Lagergebaude in den Albert Docks in
Liverpool
die
Tate Liverpool
eroffnet. Sie beherbergt zwei Haupttypen von Ausstellungen: ausgewahlte Werke der Tate-Sammlung und Spezialausstellungen zeitgenossischer Kunst aus Leihgaben aus offentlichen und privaten Sammlungen. Zusatzlich gibt es dort noch eine Ausstellung uber die
Beatles
-Story.
Direktor der
Tate Liverpool
war von 2001 bis 2011 der deutsche Kunsthistoriker
Christoph Grunenberg
.
[1]
2019 wurde Tate Liverpool von rund 660.000 Personen besucht.
[2]
2022 betrug die Besucherzahl etwa 405.000 Menschen.
[3]
Tate St Ives
Die
Tate
St Ives
in der Grafschaft
Cornwall
wurde im Juni 1993 eroffnet und bietet eine einzigartige Einfuhrung in moderne Kunst, weil man viele Arbeiten in der Umgebung und der Atmosphare sehen kann, die sie inspiriert hat. Außerdem gibt es Ausstellungen uber eine gewisse Laufzeit, die Arbeiten zeitgenossischer Kunstler zeigt, die bei Kunstprojekten entstanden sind, die von der Galerie initiiert wurden. Die Galerie geht auf eine Kunstlerkolonie zuruck, die 1928 von den Londonern
Ben Nicholson
und
Christopher Wood
gegrundet wurde und in die auch der lokale Maler
Alfred Wallis
eingeladen wurde. Die Tate St Ives leitet seit 1980 auch das
Barbara Hepworth Museum
in St Ives, das fruhere Atelier der britischen Bildhauerin, das nach ihrem Tod zusammen mit ihrem
Skulpturengarten
zum Museum umgestaltet wurde.
Im Oktober 2017 wurde ein lange umstrittener Erweiterungsbau der Galerie eroffnet. Die erste Ausstellung in den neuen Raumen trug den Titel
Rebecca Warren
. All That Heaven Allows
.
[4]
2019 wurde die Tate St Ives von rund 279.000 Personen besucht.
[2]
2022 betrug die Besucherzahl etwa 189.000 Menschen.
[3]
Tate Online
ist die ubergreifende Website der vier Tate-Galerien. Sie wurde eingerichtet, um die Galerien einem großeren Personenkreis zuganglich zu machen und diesen verstarkt an den Aktivitaten der Galerien teilhaben zu lassen. Die Website zeigt ferner viele Werke aus dem Bestand der Galerien und informiert insbesondere uber die Ausstellungen.
- ↑
Peter Groth:
Neuer Direktor aus Liverpool. Ab 1. November 2011 fuhrt Christoph Grunenberg die Bremer Kunsthalle / Erste Arbeitsstation in Deutschland
. In:
Weser-Kurier
vom 13. Juli 2011, S. 23 (und S. 1).
- ↑
a
b
Besucherzahlen laut Association of Leading Visitor Attractions (ALVA) 2019 Visitor Figures.
Abgerufen am 24. August 2023
(Die Zahlen von 2020 und 2021 sind bedingt durch die
COVID-19-Pandemie
nicht reprasentativ).
- ↑
a
b
Besucherzahlen laut Association of Leading Visitor Attractions (ALVA) 2022 Visitor Figures.
Abgerufen am 24. August 2023
.
- ↑
Begegnungen im atlantischen Licht
in
FAZ
vom 1. November 2017, Seite 12
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Koordinaten:
51° 29′ 27″
N
,
0° 7′ 38″
W