Kaiser Taichang
Taichang
泰昌 (*
28. August
1582
; †
26. September
1620
), Geburtsname:
Zhu Changluo
朱常洛,
Tempelname
:
Guangzong
光宗, war der vierzehnte chinesische
Kaiser
der
Ming-Dynastie
. Er regierte nur einen Monat im Jahr 1620 uber
China
.
Kaiser Taichang war ein ungewollter Erbe, gezeugt mit einer
Konkubine
. Er wuchs auf, von seinem Vater ignoriert, in einer luxuriosen und dekadenten Welt von Hof
intrigen
, angefuhrt von der Konkubine Zheng, deren Sohn der
Wanli
-Kaiser bei weitem bevorzugte. Die ersten zwanzig Jahre seines Lebens sprach ihm sein Vater nicht einmal den Titel eines
Kronprinzen
zu, obwohl er der Erstgeborene des Kaisers war. Erst 1601 erhielt er diesen Rang, doch musste er noch zwanzig Jahre warten, bis er regieren konnte. Im Jahr 1615 versuchte die Konkubine Zheng den Kronprinzen in dessen eigenen
Palast
ermorden zu lassen, um dem eigenen Sohn die Erbfolge zu sichern. Doch das Komplott wurde entdeckt. Wanli hingegen verschonte Zheng und unterdruckte stattdessen alle Untersuchungen des Falls.
Nach dem Tod des Wanli-Kaisers 1620 bestieg Taichang den Thron. Seine Herrschaft dauerte nur einen Monat und war damit zu kurz, um an der geschwachten Lage der
Regierung
oder an den zerrutteten
Finanzen
etwas andern zu konnen. Taichang bestieg bereits erkrankt den Drachenthron und starb unter mysteriosen Umstanden. Es halt sich bis heute der Verdacht, er sei von Anhangern der Konkubine Zheng vergiftet worden. Bei seinem Tod war sein eigener Vater Wanli noch nicht einmal beigesetzt, so dass fur zwei Kaiser gleichzeitig
Staatstrauer
verhangt werden musste. Da er so schnell starb, konnte er auch kein eigenes
Mausoleum
erbauen. Als Ausweg wurde fur ihn das Mausoleum des
Usurpators
Jingtai
wiederaufgebaut. Taichang folgte sein erst 14 Jahre alter Sohn als
Tianqi
im Amt des Kaisers nach.
- Frederick W. Mote:
Imperial China 900?1800.
Harvard, Cambridge 2003,
ISBN 0-674-44515-5
- Ann Paludan:
Chronicle of the Chinese Emperors.
Thames & Hudson, London 1998,
ISBN 0-500-05090-2
- Denis Twitchett
, Frederick W. Mote:
The Cambridge History of China.
Bd. 7. The Ming Dynasty 1368?1644. Teil 1. University Press, Cambridge 1988,
ISBN 0-521-24332-7