Tageszeitenklima

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Der typische Zeitverlauf eines Tropentages. Die Temperaturdifferenz zwischen den Tageshochstwerten und den nachtlichen Tiefstwerten betragt 12 Grad.

Von einem Tageszeitenklima ist die Rede, wenn die mittleren Temperaturunterschiede (thermische Amplitude) zwischen Tag und Nacht großer sind als die Temperaturunterschiede zwischen den einzelnen Monaten. Die Temperaturschwankungen innerhalb von 24 Stunden sind somit großer als die mittlere Temperaturamplitude [1] innerhalb eines Jahres. Tageszeitenklima findet man vor allem in den Tropen und am ausgepragtesten in den immerfeuchten Tropen .

Beschreibung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Klimadiagramm von Kisangani ( Demokratische Republik Kongo ): Die Jahresamplitude der Temperatur ist hier kleiner als 2 Grad. Im Marz/April sowie September/Oktober erhohen sich die Niederschlage, da die Innertropische Konvergenzzone zu diesen Zeiten den Aquator uberquert

Ein Tageszeitenklima findet sich zumeist bei einem fast vollstandigen Fehlen klimatischer Jahreszeiten. Diese Situation ergibt sich durch eine im Jahresverlauf wenig variable Tages-Sonneneinstrahlung, wie man sie entsprechend dem uber das Jahr hinweg wenig veranderlichen Winkel der Sonneneinstrahlung rund um den Aquator findet. Entsprechend ist das Tageszeitenklima fur die Tropen charakteristisch. Die Sonne geht das ganze Jahr uber um etwa 6 Uhr auf und um etwa 18 Uhr wieder unter. Die Dammerung ist dabei nur von geringer Dauer. Da es Fruhling, Sommer, Herbst und Winter nicht gibt, nimmt man in diesen Gebieten eine Einteilung der Jahreszeiten gegebenenfalls nach Regenzeiten und Trockenzeiten vor. Diese Unterschiede beherrschen das Leben in der Savanne und im tropischen Monsunwald . Im tropischen Regenwald sind dagegen Niederschlagsverteilung und Temperatur gleichermaßen ausgeglichen, es regnet meist zur gleichen Tageszeit. Der Niederschlag fallt in der Regel nur fur wenige Tage oder Wochen deutlich geringer oder ganz aus.

Warmer Tropenregen in Ecuador

Diese regelmaßigen Regenfalle am fruhen Nachmittag unterscheiden sich von den Zenitalregen , sie konnen aber in einigen Wochen des Jahres durch eine zeitliche Uberlagerung besonders reich ausfallen.

Auch in den Tropen beeinflusst die Hohenlage das Klima. Wahrend in Meereshohe eine Tagesmitteltemperatur von etwa 25 °C vorherrscht, trifft man in großeren Hohen, wie in den Hochgebirgen Afrikas (z. B. Kilimandscharo ) und im aquatornahen Teil der Anden , durchaus Minusgrade an, wobei die Hohenstufen mit ihren auch hier im Jahresverlauf relativ gleichmaßigen Tagesmitteltemperaturen hoher liegen als in den gemaßigten Breiten . [2]

In allen Klimazonen außerhalb der Tropen findet man hingegen ein Jahreszeitenklima mit im Jahresverlauf deutlich ausgepragten Unterschieden sowohl bei den Monatsmitteltemperaturen als auch bei den Niederschlagen.

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Wetter-Lexikon. Abgerufen am 5. Dezember 2018 .
  2. Wolfgang Latz (Hrsg.), Fred Scholz et al.: Diercke Geographie. Westermann Verlag 2007, Seite 112 und 121.