Von einem
Tageszeitenklima
ist die Rede, wenn die mittleren Temperaturunterschiede
(thermische Amplitude)
zwischen Tag und Nacht großer sind als die Temperaturunterschiede zwischen den einzelnen Monaten. Die Temperaturschwankungen innerhalb von 24 Stunden sind somit großer als die mittlere
Temperaturamplitude
[1]
innerhalb eines Jahres. Tageszeitenklima findet man vor allem in den
Tropen
und am ausgepragtesten in den
immerfeuchten Tropen
.
Ein Tageszeitenklima findet sich zumeist bei einem fast vollstandigen Fehlen klimatischer Jahreszeiten. Diese Situation ergibt sich durch eine im Jahresverlauf wenig variable Tages-Sonneneinstrahlung, wie man sie entsprechend dem uber das Jahr hinweg wenig veranderlichen Winkel der
Sonneneinstrahlung
rund um den
Aquator
findet. Entsprechend ist das Tageszeitenklima fur die
Tropen
charakteristisch. Die Sonne geht das ganze Jahr uber um etwa 6 Uhr auf und um etwa 18 Uhr wieder unter. Die Dammerung ist dabei nur von geringer Dauer. Da es Fruhling, Sommer, Herbst und Winter nicht gibt, nimmt man in diesen Gebieten eine Einteilung der Jahreszeiten gegebenenfalls nach
Regenzeiten
und
Trockenzeiten
vor. Diese Unterschiede beherrschen das Leben in der
Savanne
und im tropischen
Monsunwald
. Im
tropischen Regenwald
sind dagegen Niederschlagsverteilung und Temperatur gleichermaßen ausgeglichen, es regnet meist zur gleichen Tageszeit. Der Niederschlag fallt in der Regel nur fur wenige Tage oder Wochen deutlich geringer oder ganz aus.
Diese regelmaßigen Regenfalle am fruhen Nachmittag unterscheiden sich von den
Zenitalregen
, sie konnen aber in einigen Wochen des Jahres durch eine zeitliche Uberlagerung besonders reich ausfallen.
Auch in den Tropen beeinflusst die Hohenlage das Klima. Wahrend in Meereshohe eine Tagesmitteltemperatur von etwa 25 °C vorherrscht, trifft man in großeren Hohen, wie in den
Hochgebirgen
Afrikas (z. B.
Kilimandscharo
) und im aquatornahen Teil der
Anden
, durchaus Minusgrade an, wobei die
Hohenstufen
mit ihren auch hier im Jahresverlauf relativ gleichmaßigen
Tagesmitteltemperaturen
hoher liegen als in den
gemaßigten Breiten
.
[2]
In allen Klimazonen außerhalb der
Tropen
findet man hingegen ein
Jahreszeitenklima
mit im Jahresverlauf deutlich ausgepragten Unterschieden sowohl bei den
Monatsmitteltemperaturen
als auch bei den Niederschlagen.
- ↑
Wetter-Lexikon.
Abgerufen am 5. Dezember 2018
.
- ↑
Wolfgang Latz (Hrsg.),
Fred Scholz
et al.: Diercke Geographie.
Westermann Verlag
2007, Seite 112 und 121.