Turkisch-Griechischer Krieg

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Turkisch-Griechischer Krieg

Osmanischer Sieg bei Domokos. (Kunstlerische Darstellung des osmanischen Hofmalers Fausto Zonaro aus dem 20. Jahrhundert)
Datum 3. Februar bis 4. Dezember 1897
Ort Griechenland , Kreta , Epirus und Thessaloniki
Ausgang Osmanischer Sieg
Folgen Bildung des Kretischen Staates im Jahr 1898
Friedensschluss Vertrag von Konstantinopel (1897)
Konfliktparteien

Osmanisches Reich 1844   Osmanisches Reich

Konigreich Griechenland   Griechenland

Befehlshaber

Osmanisches Reich 1844 Ahmed Hifzi Pasha
Osmanisches Reich 1844 Edhem Pascha

Konigreich Griechenland Konstantin I.
Konigreich Griechenland Konstantinos Sapountzakis

Truppenstarke

120.000 Mann [1]

75.000 Mann [1]

Verluste

ca. 1.400?1.500 Mann

ca. 500?600 Mann

Der Turkisch-Griechische Krieg um Kreta , auch als ?Dreißigtagekrieg“, Schwarze '97 ( griechisch Μα?ρο '97 Mauro '97 ) und Unglucklicher Krieg ( Ατυχ?? π?λεμο? Atychis polemos ) bekannt, fand 1897 zwischen dem Konigreich Griechenland und dem Osmanischen Reich statt. Die Intervention der Großmachte ( Russisches Reich , Frankreich , Vereinigtes Konigreich und Konigreich Italien ) fuhrte zu einer fast vollstandigen Autonomie Kretas .

Im Mai 1896 brach ein Aufstand der griechisch-orthodoxen Bevolkerungsmehrheit gegen die turkische Herrschaft auf der Insel Kreta aus. Am 15. Februar 1897 landeten griechische Truppen auf Kreta, um die Aufstandischen zu unterstutzen. Ein Ultimatum des Osmanischen Reiches, die Streitkrafte wieder zuruckzubeordern, wurde nicht befolgt. Daraufhin begannen am 7. April die Kampfhandlungen. [2]

Der Krieg endete mit einem Sieg der Osmanen. Die griechischen Truppen unter Kronprinz Konstantin wurden sowohl auf Kreta als auch in Thessalien entscheidend geschlagen. Die osmanischen Truppen waren kurz zuvor von deutschen Militarberatern neu strukturiert worden. Auf Druck der europaischen Großmachte erhielt Kreta im Friedensvertrag vom 4. Dezember 1897 weitgehende Autonomie . Die Insel wurde zu einem internationalen Protektorat unter der Regierung Prinz Georgs von Griechenland erklart. Faktisch war das Protektorat jedoch nur multinational (russisch-britisch-franzosisch-italienisch).

Der Krieg kostete etwa 2000 Menschenleben, davon 1400 bis 1500 auf Seiten des Osmanischen Reiches und 500 bis 600 auf Seiten Griechenlands.

Daruber hinaus musste Griechenland einen erheblichen Verlust an staatlicher Souveranitat hinnehmen. Mit dem Staatsbankrott von 1893 hatte es seine Kreditwurdigkeit eingebußt. Ohne neue auslandische Kredite war es aber nicht in der Lage, die vom Osmanischen Reich geforderten Reparationen zu zahlen. Griechenland war daher gezwungen, den Schuldendienst und die Tilgung fur Altkredite von vor 1893 wieder aufzunehmen und musste der Forderung der Kreditmachte auf Einrichtung einer internationalen (multinationalen) Finanzkontrolle zustimmen. Dem Osmanischen Reich, das seit 1881 ebenfalls schon unter internationaler (multinationaler) Finanzkontrolle stand, nutzten die griechischen Zahlungen wenig. Die Kreditmachte verrechneten sie praktisch vollstandig mit den Schulden des Reiches.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Turkisch-Griechischer Krieg  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b Mehmet U?ur Ekinci: The Origins of the 1897 Ottoman-Greek War. A Diplomatic History. (PDF; 7,5 MB) Universitat Bilkent, Ankara 2006, Seite 80 (englisch)
  2. Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: 1897 Chronik