Swiss Olympic

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Swiss Olympic Association
Sportart Dachverband
Gegrundet 1997
Grundungsort Ittigen
Prasident Jurg Stahl [1]
Vereine 18'310 (Stand Nov 2022)
Mitglieder 2,21 Mio. (Stand Nov 2022)
Verbandssitz Ittigen bei Bern
Offizielle Sprache(n) DE, FR
Website www.swissolympic.ch
Haus des Sports, Sitz von Swiss Olympic

Die Swiss Olympic Association ist das Nationale Olympische Komitee und der Dachverband fur den privatrechtlichen, organisierten Schweizer Sport mit 109 Mitgliedern (83 nationale Sportverbande und 30 Partnerorganisationen), denen rund 2,2 Millionen Sportler in uber 18’300 Vereinen angehoren. [2] In dieser Doppelfunktion schafft Swiss Olympic die bestmoglichen Voraussetzungen fur sportliche Erfolge von Schweizer Athleten auf internationaler Ebene und vertritt die Interessen des privatrechtlichen, organisierten Bereichs im Schweizer Sport ? sowohl von olympischen als auch nichtolympische Sportarten. Swiss Olympic ist eine Non-Profit-Organisation mit Sitz im Haus des Sports in Ittigen bei Bern . Prasident ist seit 2017 der ehemalige Nationalrat Jurg Stahl . Direktor ist seit Januar 2012 Roger Schnegg.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die olympische Bewegung der Schweiz wird seit dem 1. Januar 1997 von der Swiss Olympic Association (Swiss Olympic) getragen (bis 2001 Schweizerischer Olympischer Verband genannt). Entstanden ist Swiss Olympic aus der Vereinigung des Schweizerischen Landesverbands fur Sport (SLS) und des Schweizerischen Olympischen Komitees (SOC). In die Organisation wurde bei der Grundung das Nationale Komitee fur Elite-Sport (NKES) integriert. Das SOC war 1912 gegrundet und im selben Jahr vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) aufgenommen worden. Davor gab es keine offiziellen Delegationen der Schweiz an Olympischen Spielen. Jedoch nahmen immer wieder einzelne Athleten selbststandig daran teil. Ein Beispiel ist der Turner Louis Zutter, der als Privatperson als einziger Schweizer an den Olympischen Spielen 1896 teilnahm. Bis jetzt wurden zwei Olympische Winterspiele in der Schweiz abgehalten: 1928 und 1948 jeweils in St. Moritz.

Organisation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Swiss Olympic ist ein Verein und Dachverband von 83 Schweizer Sportverbanden. Als oberstes Organ wirkt das sogenannte Sportparlament, die jahrliche Versammlung der Mitgliedsverbande und Partnerorganisationen, die entsprechend ihrer Grosse stimmberechtigt sind. Der Exekutivrat ist das strategisch leitende Organ des Dachverbandes und vertritt Swiss Olympic gegen aussen. Er setzt sich aus dem Prasidenten, der Vize-Prasidentin, maximal acht weiteren Mitgliedern aus den nationalen Sportverbanden, zwei Athletenvertretern und den Schweizer IOC-Mitgliedern (ohne Stimmrecht) zusammen. Die Geschaftsleitung ist fur den operativen Betrieb der Geschaftsstelle zustandig. Zudem sind die Disziplinarkammer des Schweizer Sports und die Athletenkommission an Swiss Olympic angeschlossen. [3]

Weiter ist Swiss Olympic Stifter der Stiftungen Schweizer Sporthilfe und Haus des Sports .

Swiss Olympic ist Mitglied beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) , dem Europaischen Olympischen Komitee (EOC) und der Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees (ANOC) .

Ziele und Strategie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Swiss Olympic steht fur den Verbands- und Vereinssport in der Schweiz und setzt sich ubergeordnet fur einen starken, wertebasierten und erfolgreichen Sport ein. Zudem reprasentiert Swiss Olympic in der Schweiz die olympische Idee und ist Teil der internationalen olympischen und paralympischen Bewegung. [4]

Die Vision von Swiss Olympic lautet: ≪Die Schweiz lebt die olympischen Werte Hochstleistung, Respekt und Freundschaft≫

Konkrete, davon abgeleitete Ziele:

  • hohe Sportaktivitat der Schweizer Bevolkerung
  • ethisches Handeln in der Sportforderung
  • bestandige Medaillengewinne und Spitzenergebnisse von Schweizer Athleten an Olympischen Spielen, Paralympischen Spielen und weiteren internationalen Grossveranstaltungen (z. B. WM, WC, EM, international bedeutsame Sportevents)
  • das Vorleben der Ethik-Charta des Schweizer Sports und der olympischen Werte durch die Athleten, die Trainer und die Funktionstrager
  • Innovation und erfolgreiches Adaptieren sportlicher Trends und gesellschaftlicher Entwicklungen ? die klare Positionierung fur Vielfalt und gegen jede Form von Diskriminierung, Privilegierung und Gewalt in allen Bereichen des Sports

Olympische Missionen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Swiss Olympic ist verantwortlich fur verschiedene Olympische Missionen und deren Delegationen. Neben den Olympischen Sommer- und Winterspielen , sendet Swiss Olympic Delegationen an die Olympischen Jugendspiele , die Europaspiele , an das European Youth Olympic Festival sowie an die ANOC World Beach Games. Zusatzlich organisiert Swiss Olympic zweimal jahrlich den Talent Treff Tenero (3T). Swiss Olympic legt die entsprechenden Selektionskriterien zusammen mit den verantwortlichen Verbanden fur die einzelnen sportlichen Grossanlasse fest und selektioniert dann im weiteren Prozess die qualifizierten Athleten. Um den Athleten ein bestmogliches Umfeld am Wettkampfort bieten zu konnen, kummert sich Swiss Olympic im Vorfeld um alles Organisatorische wie Unterkunfte, Trainingsinfrastrukturen am Austragungsort und passende Fluge fur die vollstandige Delegation.

Verbandsforderung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Swiss Olympic arbeitet gezielt und individuell mit den einzelnen Verbanden zusammen, um die Chancen fur Spitzenleistungen an Olympischen sowie Paralympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften, World Games oder anderen Wettkampfen mit hochstem Stellenwert zu erhohen. Die Leistungsvereinbarungen zwischen Swiss Olympic und den Mitgliedsverbanden werden jeweils fur eine Dauer von vier Jahren abgeschlossen, um die Planungssicherheit bei den Verbanden zu erhohen. In den Vereinbarungen ist festgelegt, welche finanziellen Beitrage und Dienstleistungen Swiss Olympic in den Bereichen Verbandsmanagement, Ethik und Leistungssport erbringt und welche Aufgaben der Verband als Gegenleistung wahrnimmt. Die verschiedenen Sportarten werden anhand diverser Kriterien (erzielte Resultate, mittelfristiges Potenzial, Umsetzung ihres Forderkonzepts und nationalen Bedeutung) in Gruppen von 1 bis 5 eingestuft. Diese Einstufung dient Swiss Olympic als Steuerungsinstrument, um den Umfang der finanziellen Unterstutzung festlegen zu konnen.

Berucksichtigt werden jene Sportarten, deren Verbande sich auf ein spezifisches Leistungssport-Forderkonzept stutzen und die auf eine erfolgreiche Teilnahme an Olympischen Spielen, Paralympics sowie Welt- und Europameisterschaften (inklusive Universiade und World Games) ausgerichtet sind. Neben der finanziellen Hilfe unterstutzt Swiss Olympic die Verbande mit Fachwissen in den Bereichen Ethik, Verbandsplanung, Training und Trainerausbildung. Um diese Kompetenzen gerade auch fur ehrenamtliche Engagements zu starken, wurde 2022 das Bildungsangebot ≪Club Management≫ lanciert. Swiss Olympic fordert zudem die berufliche Ausbildung der Sportlerinnen und Sportler mit diversen Programmen und zertifiziert medizinische Institutionen, die besonders auf Spitzensportlerinnen und Spitzensportler ausgerichtet sind. Mit dem Programm ≪Frau und Spitzensport≫ will Swiss Olympic uberdies die Voraussetzungen fur Frauen im Spitzensport nachhaltig verbessern und die Thematik in der Spitzensportforderung der Schweiz etablieren.

Swiss Olympic Card [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Swiss Olympic Card ist eine Auszeichnung fur Athleten ? einerseits fur international erbrachte Wettkampfleistungen und andererseits fur vorhandenes Potenzial. Die Swiss Olympic Card gibt es in funf verschiedenen Ausfuhrungen ? je nach Leistungsniveau. Die Vergabe erfolgt jahrlich in Absprache mit dem jeweiligen zustandigen Mitgliedsverband. Je nach Variante bietet die Card Zugang zu speziellen Dienstleistungen und Vergunstigungen.

Ethik-Charta und Ethik-Statut [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die olympischen Werte ? Hochstleistung, Freundschaft und Respekt ? bilden weltweit die Grundlage fur einen fairen und nachhaltigen Sport. Die Ethik-Charta von Swiss Olympic und dem Bundesamt fur Sport (BASPO) baut mit ihren 9 Prinzipien auf diesen Werten auf und will zu einem fairen, diskriminierungs- und betrugsfreien Sport beitragen. Die Ethik-Charta ist obligatorischer Bestandteil der Statuten jedes Mitgliedsverbands von Swiss Olympic. Die Mitgliedsverbande sind entsprechend verpflichtet, einen Ethik-Verantwortlichen zu benennen, der dafur sorgt, dass die Charta innerhalb des Sportverbands umgesetzt wird und der sich um die ethischen Herausforderungen des Verbands kummert. Dabei sind der von Swiss Olympic erarbeitete Code of Conduct und die diversen Programme wichtige Hilfsmittel. Sie zeigen auf, wie die olympischen Werte und die Ethik-Charta im Verbandsalltag sowie bei Sportanlassen optimal angewendet werden.

Basierend auf der Ethik-Charta konkretisiert das Ethik-Statut als einheitliche und justiziable Grundlage, was unter ethischem Verhalten im Schweizer Sport verstanden wird. Zusammen mit den entsprechenden Organisations- und Verfahrensreglementen bildet das Ethik-Statut das System zur Meldung, Untersuchung und Sanktionierung von Verstossen gegen bestimmte Verhaltensvorschriften und zur Feststellung von Missstanden im Schweizer Sport.

Im November 2021 haben Swiss Olympic und das BASPO zudem das Projekt ≪Ethik im Schweizer Sport≫ initiiert. Ziel des Projekts ist es, ethische Grundsatze im Schweizer Sportsystem noch starker und verbindlicher zu verankern. [5]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Jurg Stahl ist neuer Prasident von Swiss Olympic. 25. November 2016, abgerufen am 10. August 2018 .
  2. Ein letzter Check der Sport-Toto-Gesellschaft. Abgerufen am 23. Februar 2023 .
  3. Gremien & Kommissionen. Abgerufen am 23. Februar 2023 .
  4. Strategie, Leitbild und Statuten. Abgerufen am 23. Februar 2023 .
  5. Projekt ≪Ethik im Sport≫. Abgerufen am 23. Februar 2023 .