Die
Surinamkirsche
(
Eugenia uniflora
), auch
Pitanga
oder
Kirschmyrte
, ist eine
Pflanzenart
aus der
Gattung
der
Kirschmyrten
(
Eugenia
) in der
Familie
der
Myrtengewachse
(Myrtaceae). Das
Artepitheton
uniflora
bedeutet einblutig, weil die Bluten oft einzeln in den Blattachseln stehen.
Die Surinamkirsche wachst als immergruner
Strauch
oder kleiner
Baum
und erreicht Wuchshohen von etwa 5 bis 7 m. Die braunliche, relative glatt bis feinrissige
Borke
ist abblatternd. Die
Rinde
der jungen Zweige ist rotlich und behaart. Die Rinde von alteren Zweigen und Asten ist grau-braun.
Die
gegenstandig
angeordneten
Laubblatter
sind einfach und gestielt. Der kurze Blattstiel weist eine Lange von etwa 1,5 mm auf. Die glanzend dunkelgrune, leicht ledrige, wachsige und eiformige bis elliptische, ganzrandige und kahle Blattspreite endet spitz bis zugespitzt und rundspitzig. Sie weist eine Lange von 4 bis 7 cm und eine Breite 2 bis 4 cm auf und hat viele durchsichtige Drusen. Es sind etwa funf Sekundarnerven auf jeder Seite des Hauptnerves vorhanden die jeweils von dort in einem 45°-Winkel abzweigen. Die Blatter des Neuaustriebs sind rotlich. Das Laub enthalt
atherische Ole
, welche beim Brechen der Blatter frei werden.
Die im Sommer erscheinenden Bluten stehen einzeln oder zu bis zu vier in den Blattachseln. Die vierzahligen, zwittrigen und gestielten
Bluten
duften leicht. Es sind zwei kleine, mehr oder weniger haltbare
Tragblatter
unten am langen, kahlen Blutenstiel vorhanden, oben unter den Bluten sind zwei kleine, abfallende
Vorblatter
ausgebildet.
[1]
Der
Blutenbecher
(Hypanthium) ist kurz. Die vier langlichen, grunen
Kelchblatter
sind zuruckgebogen und teils bewimpert. Die vier
Kronblatter
sind weiß und ausladend bis zuruckgelegt. Die 50 bis 60 freien
Staubblatter
besitzen lange weiße
Staubfaden
und hellgelbe
Staubbeutel
. Der eckige
Fruchtknoten
ist unterstandig mit einem langen, konischen
Griffel
mit kleiner, kopfiger
Narbe
. Es ist ein
Diskus
vorhanden.
[2]
Von der
Bestaubung
bis zur Frucht dauert es 5 bis 7 Wochen. Die dunnschaligen, fleischigen und rippigen Fruchte,
Beeren
(
Scheinfruchte
) sind, glatt, glanzend und orangerot bis dunkelpurpur gefarbt, bis 2,5?4 cm groß und sieben- bis achtfach gerippt. Sie tragen an der Spitze meist noch die grunen Kelchzipfel. Sie enthalten meistens einen, relativ glatten, hellbraunlichen
Samen
, der sich leicht vom Fruchtfleisch lost, er ist etwa kugelig und 7 bis 13 mm groß; es konnen auch bis zu drei Samen gebildet werden, die dann kleiner und an den Grenzflachen abgeplattet sind. Die fur Myrtengewachse relativ großen, harzhaltigen Samen sind nicht lange nach Entnahme aus der Frucht keimfahig, insbesondere Austrocknung fuhrt zum Verlust der Keimfahigkeit. Die Keimung erfolgt
hypogaisch
.
Das naturliche Verbreitungsgebiet der Surinamkirsche ist das ostliche
Sudamerika
von
Surinam
bis
Uruguay
. Sie wird heute jedoch in weiten Teilen der Tropen bzw. Subtropen angepflanzt. In einigen Regionen wird sie allerdings auch als invasiver
Neophyt
eingestuft
[3]
[4]
Die Surinamkirsche stellt keine hohen Anspruche an den Boden, wenn er nicht zu salzhaltig ist. Selbst zeitweise
Vernassung
ubersteht sie.
Sie ist maßig frosttolerant; Jungpflanzen bis etwa ?2 °C, etablierte Pflanzen bis etwa ?5,5 °C.
Selbst wenn sie bis auf den ?Wurzelstock“ zuruckfriert, kann sie wieder austreiben. Dadurch ist es ihr moglich, auch subtropische oder hochgelegene Habitate mit gelegentlichem Frost zu besiedeln. In
Guatemala
z. B. kann sie als Neophyt in Hohenlagen bis zu 1800 m vordringen.
Auch Buschbrande ubersteht die Surinamkirsche durch ihre Fahigkeit, aus dem ?Wurzelstock“ wieder auszutreiben, relativ gut.
Die Surinamkirsche wird wegen ihrer Robustheit und ihres ansprechenden Laubes gern als Hecke angepflanzt. Die Fruchte konnen direkt vom Baum gegessen oder zu Saften,
Gelees
und
Fruchtwein
verarbeitet werden. Wegen ihrer geringen Haltbarkeit spielt die Surinamkirsche keine Rolle als Exportfrucht. Die Fruchte weisen einen
Vitamin-C
-Gehalt von 25 mg je 100 g auf.
[5]
- ↑
M. da Costa Souza, Marcelo, M. Morim:
Subtribes Eugeniinae O. Berg and Myrtinae O. Berg (Myrtaceae) at Marambaia Restinga, Rio de Janeiro State, Brazil.
In:
Acta Botanica Brasilica.
22(3), 2008, S. 652?683; auf S. 654, 666, 671,
doi:10.1590/S0102-33062008000300006
.
- ↑
K. A. Wilson:
A Taxonomic Study of the Genus Eugenia (Myrtaceae) in Hawaii.
1956,
(PDF)
bei CORE, abgerufen am 1. September 2019.
- ↑
Eugenia uniflora
bei Pacific Island Ecosystems at Risk (PIER) (engl.)
- ↑
Global Invasive Species Database
(engl.)
- ↑
Nahrwerte Surinamkirsche
auf lexolino.de.