Die Großlandschaft
Sudan
(
arabisch
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Bil?d as-S?d?n
?Lander der
Schwarzen
‘) liegt in
Nordafrika
sudlich der
Sahara
. Sie reicht bis an die
tropische Regenwaldzone
der
Guineakuste
und des
Kongobeckens
heran. Das
kulturgeographische
Gebiet erstreckt sich von der Atlantikkuste Nordafrikas uber eine Strecke von rund 5500 Kilometern bis zum
athiopischen Hochland
im Osten. Kennzeichnend ist der Ubergang zwischen Trockenzone und Regenwald mit der Vegetationsform
Savanne
. Der nordliche Streifen der Sudanregion wird von der Ubergangszone zwischen der Trockenwuste und der Savanne gebildet und
klimageographisch
als
Sahelzone
bezeichnet.
Die zumeist hugelige Großlandschaft des Sudan wird von Bergzugen in drei Becken gegliedert:
Im westlichen Bereich des Sudans entwickelten sich sehr fruh Staatswesen (
Songhai
, etwa seit dem 4. Jahrhundert) und machtige Konigreiche (
Mandinka
), die im 16. Jahrhundert ihre Blutezeit erreichten. Im mittleren Bereich lagen Staaten der
Hausa
(
Gobir
,
Katsina
,
Daura
,
Kano
) sowie
Bornu
und
Kanem
. Im ostlichen Bereich schloss sich
Darfur
an und ermoglichte uber
Sannar
Handelskontakte mit
Nubien
und
Agypten
.
Mehrere wichtige Transsahararouten fuhrten nach Norden. Eine fuhrte von Kanem (im Bereich des
Tschadsees
) uber
Bilma
und
Murzuk
bis
Tripolis
. Von den Handelszentren der Haussa (Katsina,
Zinder
) verlief ein wichtiger Weg uber
Agadez
nordwarts; andere Routen verbanden die am Nigerknie gelegenen Handelsstadte (
Gao
,
Timbuktu
) mit dem
Maghreb
(Agadir).
Der Ethnologe
Leo Frobenius
beschrieb als erster Deutscher den Sudan als Kulturkreis (
Von der Herrlichkeit des Sudans
, 1923). Die Architekturprovinz des
West- und Zentralsudan
gilt als selbstandige
Stilregion
.
[1]
- Ralph A. Austen:
Sahara. Tausend Jahre Austausch von Ideen und Waren
(= Wagenbachs Taschenbucher 716). Aus dem Englischen von Matthias Wolf. Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2012,
ISBN 978-3-8031-2716-7
.
- Wittig, Hahn-Hadjali, Konig, Schmidt, Szarzynski, Thiombiano:
Dynamik von Flora und Vegetation in der westafrikanischen Sudanzone am Beispiel von Burkina Faso
. In:
Berichte der
Reinhold-Tuxen-Gesellschaft
.
Nr.
18
, 2006,
S.
57?68
.
- Dorothee Gruner:
Die Lehmmoschee am Niger, Dokumentation eines traditionellen Bautyps
. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1990,
ISBN 3-515-05357-3
- Elke Grawert:
Alltag und soziale Stellung der Frauen im Westsudan.
In:
Edith Laudowicz
(Hrsg.):
Fatimas Tochter. Frauen im Islam.
PapyRossa, Koln 1992 (=
Neue Kleine Bibliothek.
Band 29),
ISBN 3-89438-051-9
, S. 106?127.
- ↑
Dorothee Gruner:
Die Lehmmoschee am Niger, Dokumentation eines traditionellen Bautyps.
Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1990,
ISBN 3-515-05357-3
, S. 43 ff.