Stripping (Rundfunkokonomie)

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Stripping ist bei der Planung von Radio- und Fernsehprogrammen die tagliche Ausstrahlung bestimmter Serien oder ahnlicher Programminhalte auf immer demselben Sendeplatz .

Allgemeines [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Es handelt sich um eine Programmstrategie , mit der versucht wird, dem Zuhorer/Zuschauer Orientierung zu geben und Wanderbewegungen zu anderen Sendern im Rahmen des Audience Flow zu minimieren. Diese Programmierstrategie bundelt thematisch verwandte Sendungen (z. B. Komodien , Spielfilme , Kriminalfilme , Talkshows oder Reportagen ) zu Programmflachen. Eine solche Bundelung kann nach Genres, Themen, Inhalten, Schauspielern und/oder Regisseuren erfolgen.

Arten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Grundsatzlich unterscheidet man beim Stripping zwei Varianten:

  1. Horizontales Stripping
    Hierbei werden zur gleichen Sendezeit uber verschiedene Tage der Woche hinweg ahnliche Sendungen ausgestrahlt, z. B. Komodien, die von Montag bis Freitag auf einem Sendeplatz laufen (aktuelles Beispiel: ProSieben ? 18:00 Uhr ? Die Simpsons “).
  2. Vertikales Stripping
    Zu einer bestimmten Zeitspanne werden an einem Tag mehrere ahnliche Sendungen, z. B. Serien des gleichen Genres, hintereinander gezeigt (aktuelles Beispiel: Di. ARD 20:15 Familienserie wie Um Himmels Willen oder Die Kanzlei ; 21:00 In aller Freundschaft )

Ziele [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ziel des Strippings ist es, einen kontinuierlichen Aufbau von Zuschauerreichweiten zu erzielen und so die Werbekunden mit einem hohen Anteil an Stammsehern anzulocken. Die Programmschemata sind so ausgelegt, dass bestimmte Sendungen und Serien regelmaßig auf einem festen Sendeplatz punktlich beginnen, so dass Zuschauer dies als ?sozialen Zeitgeber“ nutzen konnen. [1] Gerbner vermutete bereits 1979, dass Zuschauer weitgehend unselektiv nach der Uhr und nicht nach dem Programm wahlen. [2] Beginnt mithin eine Fernsehserie regelmaßig zu einer bestimmten Uhrzeit, brauchen Interessenten nicht mehr die Programmzeitschrift zu lesen, sondern schalten zur ?gewohnten Zeit“ den entsprechenden Sender ein. Die Hauptsendezeit nach der Tagesschau lautet um 20:15 Uhr fur zahlreiche Deutsche den Feierabend ein. [3]

Abgrenzung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Abzugrenzen ist das Stripping vom Blocking , bei dem ebenfalls inhaltlich ahnliche Sendungen in Programmblocken zeitlich nacheinander gesendet werden, um durch diese Strategie die Zuschauer vom Zapping zu anderen Sendern abzuhalten.

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Irene Neverla , Fernseh-Zeit: Zuschauer zwischen Zeitkalkul und Zeitvertreib , 1992, S. 59
  2. George Gerbner/Larry Groß, The Demonstration of Power: Violence Profile No. 10 , in: Journal of Communication, Ausgabe 3 vol. 29, 1979, S. 180
  3. Tobias Gerlach, ARTE ? Vom deutsch-franzosischen zum europaischen Fernsehen , 2004, S. 236