Streetball

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Streetball-Turnier in Spokane
Jugendliche beim Streetball in Paris
Streetball auf einer Briefmarke

Streetball ( Neologismus aus street und basketball ) ist eine Variante der Sportart Basketball , die ursprunglich aus US-amerikanischen Großstadten stammt. Seit den 1990er Jahren ist sie auch in Europa sehr beliebt. Das Regelwerk des Streetball unterscheidet sich nur geringfugig von Basketball.

Allgemeines und Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit Streetball wird allgemein mehr als nur street basketball assoziiert; der Begriff steht mittlerweile fur eine spezielle Jugendkultur .

Beim Streetball hat jeder Basketballplatz seine eigenen Regeln, weil sich dieser Sport voll und ganz nach den Spielern und deren Einigung untereinander richtet. Es gewinnt, wer die meisten Punkte erzielt, jedoch ist es unter den meist jugendlichen Spielern ebenfalls relevant, ein hohes Ansehen unter den Spielern zu haben. Daher versuchen die Spieler auch, durch moglichst raffinierte Tricks mit dem Ball ihre Uberlegenheit zu demonstrieren.

Grenzen werden dabei nur durch die Kreativitat gesetzt und es gilt: je akrobatischer, schneller, flussiger und unvorhersehbarer die Tricks sind, desto uberlegener erscheint man. Tricks, die den Gegenspieler verwirren, sind zudem auch effektiv. Ist der Gegenspieler ausgetrickst, weiß er entweder nicht mehr, wo sich der Ball befindet oder wo er aufkommt ( Ankle-Breaker ). Der angreifende Spieler kann dann an ihm vorbei zum Korb ziehen. Simples Vorbeiziehen durch Gegenlehnen des Ruckens zahlt jedoch nicht als angebrachter Trick. Als besonders trickreich gilt das Spielen des Balles durch die Beine des Gegenspielers.

Als Ursprungsort des Streetball wird in der Regel New York bezeichnet, insbesondere der bekannte Freiplatz im Rucker Park .

Unterschiede zum Basketball [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Unterschiede zum Basketball in der Halle sind folgende:

  • es wird meistens drei gegen drei [1] auf einen Korb gespielt, aber auch 1 gegen 1 ( 1 on 1 ) oder 2 gegen 2
  • es wird ohne Schiedsrichter gespielt ? in der Regel gilt “offense calls” (der Angreifer sagt das Foul an)
  • ein Korb aus dem Feld zahlt einen Punkt statt zwei, hinter der ? Drei-Punkte-Linie “ zwei statt drei Punkte
  • es wird selten auf Zeit, sondern meist bis zu einer festgelegten Punktzahl gespielt (in der Regel bis 11, 15 oder 21)
  • es gibt keinen Sprungball, sondern wer zuerst in Ballbesitz ist, entscheidet ublicherweise das Auswerfen von der ?Drei-Punkte-Linie“
  • nach einem Korb bekommt entweder der Angreifer den Ball ( “Winners' Ball” , oder auch “make it, take it” ), oder der Verteidiger ( “Losers' Ball” , “do it, lose it” )
  • nach einem Korberfolg wird der Ball dem Gegner meist mit einem Bodenpass ubergeben ( Check )
  • nach einem Defensivrebound muss der Ball hinter die ?Zwei-Punkte-Linie“ (im normalen Basketball ist dies die ?Drei-Punkte-Linie“) gebracht werden
  • Nach einem Ballbesitzwechsel sollte der Ball mindestens 2-mal unter dem angreifenden Team gepasst werden, bevor der Korbversuch beginnen kann (?Pflichtpass“)
  • Nach einem Ballgewinn darf hingegen direkt ein Korb erzielt werden

Streetballvarianten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • do it, lose it oder Lucky Loser ? nach jedem Korberfolg wechselt der Ballbesitz. Dies ist, zumindest nach den Regeln des Deutschen Basketball Bundes , die regelgerechte und offizielle Art, Streetball zu spielen.
  • make it, take it (auch Bonus genannt) ? die Mannschaft, die den Korb erzielt hat, darf ein weiteres Mal angreifen. Diese Variante macht das Spiel fur die Mannschaft, die gerade in der Verteidigung ( Defense ) ist, um einiges schwerer als bei do it, lose it .
  • one on one oder 1 on 1 ? Bei dieser Variante des Streetball wird ein 1-gegen-1-Spiel auf einen Korb ausgetragen.

Streetballtricks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Backbreaker : Beim backbreaker wird der Ball in gebeugter Haltung quer hinter dem Rucken durch die eigenen Beine gedribbelt.
  • Boomerang : Der boomerang bezeichnet das Vortauschen eines Passes uber den Kopf des Gegners. Hierbei ist man sehr dicht am Gegner dran und halt den Ball mit einer Hand fest. Anschließend schwingt man den Ball hinter den Kopf des Gegners und wieder zu sich zuruck. Bei entsprechender Geschwindigkeit suggeriert die Bewegung dem Gegenspieler einen Pass uber seinem Kopf, worauf er sich (meistens) umdreht, obwohl der Ball immer noch beim Spieler ist.
  • Bounce Hypnotizer : Bei dieser Technik wird mit dem Ball eine gewisse Zeit gedribbelt, bevor man ihn mit sehr viel Kraft hinter dem Rucken auf den Boden wirft. Wenn man nun wiederum sehr dicht am Gegner ist, fliegt der Ball hinter dem eigenen Rucken uber den Gegenspieler, der durch das dichte Deckungsspiel und dem hohen Flugwinkel des Balles diesen Pass nicht bemerkt.
  • Crossover : Der crossover ist eines der beliebtesten Bewegungen im Streetball wie auch im Basketball. Hierbei wird lediglich ein Vorbeispielen am Gegner vorgetauscht um dann genau die andere Seite zu benutzen. Beispiel: Man tauscht an, rechts am Gegner vorbeizuspielen, lauft dann aber links lang. Bei hohem Tempo und geeigneter Geschwindigkeit der Bewegung ist es fur den Gegenspieler nur sehr schwer moglich seine Verteidigung zu halten. Wenn der Gegner umfallt, gilt dies als ankle-breaker oder down-you-go .
  • Slip 'n Slide : Beim slip 'n slide rollt der Spieler sich auf den Boden wahrend er dabei noch den Ball dribbelt. Dabei halt der Spieler den Ball in der Hand und dreht sich anschließend.
  • Through the legs : Hierbei wird der Ball durch die Beine des Gegners gespielt.
  • Tiptop : Der tiptop ist eine Variation des boomerangs. Hierbei wird der Ball uber dem Kopf des Gegners so angedreht, dass dieser senkrecht uber den Spieler fliegt. Auch hierbei wird ein Pass vorgetauscht, jedoch bleibt der Ball wieder beim Spieler.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Andre Voigt: Wo die Seele wohnt… In: Five . Nr.   19 , 2005, S.   68?71 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Streetball  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. 3-on-3 streetball challenge is back with improved game format - Community | The Star Online. Abgerufen am 8. Juli 2018 .
  2. siehe auch Steffen Wenzel: Streetball. Ein jugendkulturelles Phanomen aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. Leske + Budrich , Darmstadt 2001 ISBN 3810030198