Die
Stiftskirche St. Maria, St. Johannes und St. Elisabeth in Butzow
befindet sich in der Stadt
Butzow
im
Landkreis Rostock
. Sie ist ein typischer Bau der
Norddeutschen Backsteingotik
. Die Stadt- oder Stiftskirche in Butzow wurde in der zweiten Halfte des 13. Jahrhunderts ursprunglich als
Kollegiatstiftskirche
der Residenz der
Schweriner Bischofe
erbaut. Sie ist eine dreischiffige
Hallenkirche
mit polygonalem Chor und einem 74 Meter hohen Turm. Die Kirchengemeinde gehort zur Propstei Rostock im Kirchenkreis Mecklenburg der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland
(
Nordkirche
).
Die Stiftskirche wurde im Jahr 2007 als
Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung
eingestuft. Somit stellt die Butzower Kirche einen bedeutenden Teil des
kulturellen Erbes
des Landes
Mecklenburg-Vorpommern
dar.
Seit 1239 war
Schloss Butzow
Hauptresidenz des
Bistums Schwerin
. Das
Domkollegiatstift
wurde im Jahr 1248 gegrundet. So entstand der Wunsch, eine entsprechende Stadt- und Domkirche zu bauen. Der Bau wurde vor allem von dem Bischof
Friedrich II. von Bulow
(1366?1377) vorangetrieben.
Die Kirche war nach der Stiftungsurkunde dem Herrn
Jesus Christus
, der
Jungfrau Maria
, dem Evangelisten
Johannes
und der heiligen
Elisabeth
gewidmet. Johannes der Evangelist war der Schutzheilige des Domes und Bistums zu Schwerin. Das
Patrozinium
der heiligen Elisabeth ist ungewohnlich, da diese erst 1231 gestorben und im Jahr 1235 heiliggesprochen wurde, also zur Zeit der Grundung des Kollegiatstiftes von Butzow 1248 noch eine sehr ?junge“ Heilige war. Die Kirche zu Butzow war also eine Elisabethkirche. Spater kam noch eine andere Lokalheilige dazu, die heilige
Katharina von Schweden
.
Ein Vorgangerbau entstand in der ersten Halfte des 13. Jahrhunderts und wurde vom Schweriner Bischof
Brunward
(1191?1238) geweiht. Ende des Jahrhunderts erfolgte die Errichtung eines
basilikalen
Chores im gebundenen System.
Der Bau der großeren Kirche begann dann in der zweiten Halfte des 13. Jahrhunderts. Teile dieser alteren Kirche sind im ostlichen, sich dem
Chor
anschließenden Teil zu sehen. Davon sind heute noch das aufwendige Nordportal mit profiliertem Feldsteinsockel und Spuren der ehemaligen
Sakristei
und die Mittelschiffspfeiler mit den Kapitellen und Ansatzen der Arkadenbogen sichtbar.
Anfang des 14. Jahrhunderts wurde das
Langhaus
als dreischiffige funfjochige Hallenkirche in Richtung Westen erweitert und der Bau des eingezogenen Turmes vorbereitet. Das Dachwerk wurde errichtet, anschließend der geschmuckte Westgiebel mit einer offenen Verzahnung auf der ganzen Innenwand fur den geplanten Turm gemauert.
Der jetzige Chorraum wurde in der Zeit von 1365 bis 1375 erhoht und teilweise erweitert. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde dann der quadratische Westturm aus Backstein mit einem Kern aus Feldsteinen mit seiner gewolbten Turmhalle angefugt und erhielt den machtigen Turmhelm.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Kirche restauriert und teilweise umgebaut. Die erste Renovierung 1728 wurde an der westlich gelegenen Wand des nordlichen Seitenschiffes dokumentiert: ?Diese Kirche ist vordem der heiligen Elisabeth geweihet, nun aber dem dreieinigen Gott zu Ehren repariret. MDCCXXIIX.“ In den Jahren von 1760 bis 1789 wurde die Kirche als
Festsaal
der
Universitat Butzow
genutzt. Von 1858 bis 1861 wurde der Innenraum
neugotisch
umgestaltet und renoviert. Außerdem wurde ein neugotischer Altar erganzt.
Die im Jahr 1412 in der Glockenwerkstatt
Rickert de Monkehagen
hergestellte
Große Glocke
wurde im Jahr 1873 umgegossen.
Um 1900 wurde eine Warmluftheizung fur den Innenraum eingebaut und der
Marienaltar
aus dem Jahr 1503 wurde wieder im Chor aufgestellt. In den folgenden Jahrzehnten wurde nur wenig an der Kirche verandert, lediglich die Fenster 1972 instand gesetzt und 1992 die Dachreiter notgesichert. In den 1990er Jahren begann eine grundlegende Sanierung der Kirche mit Arbeiten am Turmdach. Es folgte 1997 bis 1999 die Orgelsanierung mit der Ruckfuhrung auf den Ursprungszustand. Im Außenbereich wurde der Sockel freigelegt und mit der Mauerwerkssanierung begonnen. 2003 konnte der Marienaltar saniert werden und von 2005 bis 2006 die Priesterpforte.
Im Jahr 2007 wurde mit der Sanierung des Dachtragwerkes von Langhaus und Chor begonnen. Diese Arbeiten zogen sich bis in das Jahr 2010. Dabei wurden Kirchenschiff, Chor und Dachreiter komplett neu eingedeckt. Gleichzeitig wurden Maurerarbeiten an Traufen, Ortgangen und der inneren Giebelwand durchgefuhrt.
2015 kam es zu Beschadigungen durch einen
Tornado
der Stufe F3 auf der
Fujita-Skala
, der auch weitere nahe stehende Baudenkmale in Mitleidenschaft zog. Der Tornado fegte die Dacheindeckung vom Langhaus und hob das Dach des Kirchturms an, das dabei leicht verschoben wurde.
[1]
Die
Deutsche Stiftung Denkmalschutz
stellte anschließend zunachst einen Betrag von 210.000
Euro
als Soforthilfe zur Verfugung. Zur kompletten Bauwerksicherung werden jedoch noch weitere Spendengelder benotigt.
[2]
Die Kirche ist eine gewolbte Backsteinhallenkirche mit drei gleich hohen
Schiffen
, von denen das Mittelschiff sehr breit und die beiden Seitenschiffe schmaler sind. Sie hat sieben
Joche
, ein Binnenchorjoch mit einem 3/8-Schluss und einen Umgangschor mit drei polygonalen Kranzkapellen. Letztere haben einen gleich hohen, weiten, polygonen Chorschluss. Der Außenbau wird durch
Strebepfeiler
, Kaffgesims und hohe drei- und vierteilige Spitzbogenfenster gegliedert. Die Portale sind qualitatsvoll verziert. Die Kirche hat ein hohes
Satteldach
mit barockem
Dachreiter
.
Haupt- und Nebenschiffe werden von
Kreuzrippengewolben
und das Chorpolygon von einem
Sterngewolbe
uberspannt. Im westlichen Bereich der Seitenschiffe befinden sich holzerne
Emporen
. Die Pfeiler haben eine ungewohnliche Form mit sechs Halbrundvorlagen uber einem gerundeten Pfeilerkern. Die
Kapitelle
sind figurlich gestaltet. Die westlichen Pfeiler sind besonders kraftig mit querrechteckigem Kern und sollten einen geplanten Westturm tragen. Den Ostteil des Mittelschiffes bestimmen die zwei Joche des Vorgangerbaues mit ihren Wandvorlagen, die aus der Halfte eines Achtecks gebildet und mit einem Trapezkapitell gekront werden. Begleitet werden sie von Runddiensten mit Kelchkapitellen. In den Seitenschiffen zieren Knospenkapitelle die Pfeiler.
Von dem alten Kirchenbau aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts sind im Mittelschiff noch die beiden Joche westlich vom Chor erhalten, die auf einem ganzen Pfeilerpaar und zwei halben Pfeilerpaaren ruhen. Dies durfte das Schiff der alten Kirche gewesen sein, an das fruher wahrscheinlich eine kleinere, viereckige Altarkirche im Osten angebaut war.
Diese alte Kirche musste in der zweiten Halfte des 14. Jahrhunderts dem weiten polygonen Chorschluss weichen. Sie war nur halb so hoch wie die jetzige Kirche. Die Pfeiler der alten Kirche sind an den vier Seiten mit Halbsaulen und ebenso an den vier Ecken in den Winkeln bekleidet und haben mit Weinlaub geschmuckte Kapitelle aus Ziegeln. An der Breite der Kirche wurde nichts verandert, was an den Resten der alten
Pilaster
sichtbar ist, die noch im Inneren an den Seitenwanden stehen. Das an der Nordseite befindliche mit Weinlaub verzierte, spitzbogige Hauptportal gehorte auch zum Vorgangerbau. Die Fenster wurden der neuen Form angepasst, erhoht und erweitert.
Der Anbau an die alte Kirche aus dem dritten Viertel des 13. Jahrhunderts verlangert das Kirchenschiff um die gleiche Lange, also zwei Gewolbe lang. Die Kirchenhohe wurde verdoppelt. Die Pfeiler im neueren Anbau sind ebenfalls mit Halbsaulen versehen. Die reich geschmuckten Kapitelle tragen verschiedenartige Verzierungen aus Laubwerk, grotesken Menschen- und Tiergestalten und Menschenkopfen.
Der jetzt bestehende
Chor
ist kurz vor dem Jahr 1364 gegrundet und in der Zeit von 1365 bis 1375 vollendet worden. Die Baunaht zum Langhaus ist außen und innen deutlich sichtbar. Der Chorumgang mit den Kranzkapellen unterscheidet sich stilistisch von den ubrigen Teilen der Kirche. Der innere Chor wird von einem Gewolbe uberfangen, das von hohen, schlanken Pfeilern getragen wird. Der Umgang hinter dem Chor ist zu drei großen Kapellen weit uber die Ringmauern der Kirche hinausgeruckt. Im Außeren ahnelt der Bau den Kirchen der Hansestadte dieser Zeit, etwa der
Marienkirche
in Rostock. Fur die Grundrissdisposition von Umgangschor mit polygonalen Kranzkapellen ist das Vorbild im
Schweriner Dom
zu suchen. Der Chor wurde auf einen hohen Granitsockel gegrundet.
An allen funf Pfeilern des neuen Chors ist an der Außenseite das von Bulow’sche Wappen angebracht, das auf den Bauherren, einen Bischof von Schwerin aus dem Hause von Bulow hinweist.
Der
Kirchturm
stammt vermutlich noch aus der zweiten Halfte des 13. Jahrhunderts und wurde wohl bald nach dem neuen Kirchenschiff erbaut. Dafur spricht, dass seine unteren Raume in die Kirche integriert worden sind. Der Turm ist die großte erhaltene mittelalterliche Turmkonstruktion des Ostseeraumes aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.
[3]
An den Ecken des Turmes stehen vier rechtwinklige Pfeiler aus glattem Mauerwerk ohne Schmuck. Diese Pfeiler ragen weit in das Mittelschiff vor und tragen den eigentlichen Turm. Zwischen je zwei starken Pfeilern steht ein viel schmalerer Pfeiler, um die Gewolbe zu tragen. Eine geplante Turmspitze aus Mauerwerk ist nie zur Ausfuhrung gekommen. Der quadratische Turm hat einen achtseitigen schindelgedeckten Helm nach Art der sogenannten Mecklenburger ?Bischofsmutzen“ und ist bis oben begehbar. Ein Umbau des Turmes erfolgte im Jahr 1728.
Die Ringmauern, die in der zweiten Halfte des 14. Jahrhunderts beim Anbau des neuen Chores vielfach umgestaltet wurden, sind, wie auch der neue Chor und der neue Turm, aus roten Ziegeln erbaut. Das Innere und der altere Teil der Kirche, d. h. die Pfeiler, Kapitelle, Gurtbogen und Gewolbe sind mit gelbweißen Ziegeln ausgefuhrt.
Das
Kirchendach
ist ein aufgestandertes
Kehlbalkendach
(Hallenrahmendach) aus
Eichenholz
in seiner fruhen Form. Das Oberdach in Butzow ist noch konventionell als Kreuzstrebendach verzimmert, wie es in Norddeutschland durch das ganze Mittelalter hindurch dominiert. Ahnlich einem niederdeutschen Hallenhaus wird die große Breite durch Aufstanderung des Mittelschiffdaches unter gleichzeitiger Anschiftung der Sparren zur Uberdeckung der Abseiten bzw. der Seitenschiffe uberdeckt. Wahrend die Langs-, weniger die Queraussteifung, anfangs noch sehr schwach entwickelt ist (Greifswald, St. Marien mit einer einzigen Riegelkette und wenigen aufgenagelten bauzeitlichen Streben), wurde das System im ausgehenden 14., vor allem aber im 15. Jahrhundert, perfektioniert.
Das Turmdach lagert auf zwei ineinandergeschachtelten Standergerusten. Das innere Gerust beginnt bereits im Obergeschoss des Turmschaftes. Die Außenwande verjungen sich entsprechend und wurden erst aufgemauert, nachdem die Zimmerer ihr Werk vollendet hatten. Die gesamte Konstruktion mit ihren diversen Stuhlen ist offenbar vollstandig erhalten.
Der
Dachreiter
wurde 1682 errichtet. Durch zahlreiche Reparaturen vom 17. bis 19. Jahrhundert ist die ursprungliche Konstruktion kaum mehr zu erkennen. Die Sparren des Unterdaches wurden großtenteils um 1800 durch Kiefernholz ersetzt.
Die
Orgel
wurde 1877 von dem
Orgelbauer
Friedrich Friese
in einem vorhandenen Gehause erbaut. Das Gehause wurde 2017
dendrochronologisch
auf 1520 datiert und ist damit der alteste
Orgelprospekt
in Mecklenburg.
[4]
Urkundlich belegt sind Arbeiten an einem in dem Gehause befindlichen Instrument in dem Jahre 1621. Das Gehause kam wohl erst 1877 in die Stiftskirche und wurde dort angepasst. Insbesondere wurde das Ruckpositiv-Gehause beseitigt. Das Instrument besteht in Teilen ebenfalls aus alterem Pfeifenmaterial. 1963 wurde die Orgel durch den Orgelbauer Jehmlich (Dresden) klanglich umgestaltet, 1999 wurde die Orgel durch den Orgelbauer Wegschneider (Dresden) restauriert und klanglich rekonstruiert; nach dem
Tornado in Butzow
erfolgte 2016/17 eine grundlegende Reinigung und Neuintonation, wiederum durch Mitarbeiter von Orgelbau Wegscheider.
[4]
Das Schleifladen-Instrument hat 28
Register
auf zwei
Manualen
und
Pedal
. Die
Trakturen
sind mechanisch.
[5]
I Hauptwerk
C?f
3
|
1.
|
Bordun
|
16′
|
2.
|
Principal
|
8′
|
3.
|
Doppelt Flote
|
8′
|
4.
|
Bordunalflote
|
8′
|
5.
|
Gedact
|
8′
|
6.
|
Gamba
|
8′
|
7.
|
Octave
|
4′
|
8.
|
Spitzflote
|
4′
|
9.
|
Quinte
|
2
2
⁄
3
′
|
10.
|
Octave
|
2′
|
11.
|
Mixtur III-V
|
12.
|
Trompete
|
8′
|
|
II Oberwerk
C?a
3
(schwellbar)
|
13.
|
Lieblich Gedact
|
16′
|
14.
|
Geigend Principal
|
8′
|
15.
|
Zartflote
|
8′
|
16.
|
Viola d’amour
|
8′
|
17.
|
Lieblich Gedact
|
8′
|
18.
|
Rohrflote
|
4′
|
19.
|
Octave
|
4′
|
20.
|
Clarinette
|
8′
|
|
Calcant
|
|
Pedalwerk
C?d
1
|
21.
|
Principalbaß
|
16′
|
22.
|
Violon
|
16′
|
23.
|
Subbaß
|
16′
|
24.
|
Principalbaß
|
8′
|
25.
|
Baßflote
|
8′
|
26.
|
Violoncello
|
8′
|
27.
|
Octave
|
4′
|
28.
|
Posaune
|
16′
|
|
- Koppeln:
Manualcoppel, Pedalcoppel (I/P)
- Spielhilfen:
Sperrventile fur Hauptwerk, Oberwerk, Pedal; Sperrventilstritt fur 4 Pedalregister.
Die
Kanzel
ist eine
Prachtschnitzerei
ersten Ranges aus der Zeit der
Renaissance
vom Jahre 1617, so schreibt
Friedrich Schlie
in seinem
Inventar der Kunst- und Geschichts-Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin
im Jahr 1901. Sie wurde gestiftet vom Administrator des Bistums Schwerin
Ulrich II.
, welcher auch auf dem Predigtstuhl abgebildet ist. Als Trager des Predigtstuhls erscheint Moses mit den Gesetzestafeln. In der Treppentur und am Treppenaufgang ist eine Reihe figurenreicher biblischer Darstellungen zu sehen. Das Meisterwerk wird dem Schleswig-Holsteiner Bildschnitzer
Hans Peper
[6]
zugeschrieben.
[7]
[8]
-
Kanzel
-
Bekronung der Kanzel
(Wappen Ulrich II. mit dem englischen Hosenbandorden)
-
Kanzelfuß
(Mose)
-
Kanzel
(Tur)
-
Portrat
(Ulrich II.)
-
Kanzelbrustung
(Kreuzigung)
-
Kanzelbrustung
(Erschaffung Evas und Sundenfall)
Von den einst 17 mittelalterlichen
Altaren
der Butzower Kirche sind heute nur noch der Marienaltar und eine
Predella
erhalten.
Das auf das Jahr 1503 datierte vierflugelige
Retabel
des Hochaltars vom
Meister des Butzow-Altars
wurde vom
Schweriner Bischof
Konrad Loste
gestiftet. Der Altaraufsatz zeigt im
Mittelschrein
die tote
Maria
, umgeben von den
zwolf Aposteln
. Einer von ihnen tragt unverkennbar eine Brille, womit es sich bei dem Butzower Altar um eine der altesten, wenn nicht um die alteste plastische Darstellung einer Brille handeln durfte. Ein ebenfalls interessantes Detail sind die (Haus-)Schuhe Marias und ein
Nachtgeschirr
unter dem Bett.
[9]
Entstanden ist der Butzower Altar in einer
Lubecker
Werkstatt von einem namentlich nicht bekannten Meister. Ihm werden u. a. auch Teile des Altars der
Parchimer Marienkirche
zugeschrieben. An jedem Ende der
Predella
des Altars war ein gemaltes
Bischofswappen
angebracht, links das des Konrad Loste (1483?1503) und rechts das seines Nachfolgers
Johannes Thun
(1504?1506), ein goldener Schild mit drei gewasserten grunen Querbandern, dahinter ein Bischofsstab.
[7]
[8]
1929 ließ man den Altar in einer
Dresdener
Werkstatt konservieren und teilweise restaurieren. Wahrend des Krieges war der Marienaltar Unterlagen zufolge ausgelagert, bis er nach einer Konservierung 1950 durch einen Greifswalder Konservator wieder seinen ursprunglichen Platz in der Kirche erhielt.
[10]
Seit dieser Zeit sind die gemalten Bischofswappen auf der Ruckseite der Predella nicht mehr vorhanden.
[8]
Im Jahr 2003 wurde eine Restaurierung durchgefuhrt, diese beinhaltete eine konstruktive Sicherung, Reinigung und Festigung der Malschicht und der Farbfassung, Retuschen, Firnisauftrag auf den Bildtafeln sowie umfangreiche Recherchen zur Restaurierungsgeschichte.
[11]
-
Hochaltarretabel
(geoffnete Flugel)
-
Mittelschrein
(Marientod, Himmelfahrt und Kronung Mariens zur Himmelskonigin)
Die mittelalterliche Predella mit den vier gemalten
Passionsszenen
ist heute im Chorumgang aufgestellt. Der Untersatz gehorte zu einem nicht erhaltenen Altarretabel. Details wie die
Kuhmaulschuhe
deuten auf die Zeit um 1500. Man vermutet, dass die Hauptszene der Passion, die Kreuzigung, im Mittelschrein des verlorenen Retabels dargestellt war. Die Predella gehorte zum Kreuzaltar, der ublicherweise im Langhaus vor der Schranke, dem Klerus vorbehaltenen Chorbereich, stand.
[8]
Dargestellt sind von links nach rechts:
Geißelung
Christus mit
Lendenschurz
und erhobenen Armen an die
Geißelsaule
gefesselt, wird von vier
Folterknechten
mit
Ruten
und
Geißeln
geschlagen. Sein nackter Korper ist uber und uber mit Wunden ubersat, die sehr gleichmaßig, gleichsam
ornamental
auf der Haut verteilt sind. Links im Bild erscheint Pilatus.
Dornenkronung
Christus sitzt mit einem
roten Rock
auf einer Steinbank. Die Folterknechte drucken ihm mit Hilfe von Knuppeln die
Dornenkrone
aufs
Haupt
, ein anderer gibt ihm als
Zepter
einen
Palmwedel
in die Hand.
Rechts im Bild erscheint Pilatus, links gibt eine Offnung der Wand den Blick in eine vielfaltig gestaltete Landschaft frei.
Christus vor Pilatus
Christus
wird vor
Pilatus
gefuhrt, der seine Hande in Unschuld wascht. Ein Diener mit einer Kanne assistiert ihm dabei. Der Pilatusfigur wurden mutwillig die Augen bis aufs Holz der Tafel ausgekratzt.
Kreuztragung
Christus im Zuge der
Kreuztragung
von
Jerusalem
hin zur
Schadelstatte Golgatha
. Christus wird von Folterknechten an Stricken vorwartsgezerrt und mit Knuppeln gestoßen.
Simon von Cyrene
muss ihm beim Tragen des Kreuzes helfen. Dem Zug zur
Hinrichtungsstatte
folgen
Maria
und
Johannes
. Auch hier wurden zweien der Knechte die Gesichter mutwillig verunstaltet.
Das im Jahre 1867 entstandene
Altarretabel
verdrangte in Mitte des 19. Jahrhunderts das mittelalterliche Marienaltarretabel. Dies geschah wegen den theologischen Auseinandersetzungen dieser Zeit. Das heute noch erhaltene
Retabel
wurde reduziert, ursprunglich waren die Spitzbogen von
maßwerkgeschmuckten
Schaugiebeln
uberfangen, zwischen denen
Fialen
aufragten. Im Mittelfeld des
Triptychons
ist ein Olgemalde des Plauer Malers
Friedrich Lange
, es zeigt den auferstandenen Christus mit der Siegesstandarte.
[8]
Von dem ursprunglichen
Gestuhl
ist leider nichts mehr vorhanden. Aus dem Jahre 1838 ist eine Beschreibung uberliefert:
[12]
?An einigen Kirchenstuhlen unter der Orgel im Westende an der sudlichen Seite der Kirche gegen den Hauptgang sind vier menschliche Figuren in relief geschnitzt, offenbar von hohem Alter; leider sind jetzt Sitzklappen mit ihren Schlossern auf diesen Figuren angebracht, wenn sie auch noch wohl erhalten sind. Dieses Schnitzwerk ist hochst eigenthumlich und findet sich in Meklenburg wohl nirgends wieder.“
Leider ist es versaumt worden, rechtzeitig Zeichnungen davon zu fertigen. Doch bewahrt das
Museum in Schwerin
eine Anzahl einzelner Teile davon auf: Lowenkopfe, Masken, geflugelte Engelskopfchen u. a. m.
[13]
Das heutige Kirchengestuhl wurde im Zuge des historischen Umbaus (1858?1860) eingesetzt.
Das
Bronzetaufbecken von 1474
steht heute im erhohten Chorbereich auf der Nordseite. Zu katholischer Zeit befand es sich vermutlich in einer Kapelle im Westen der Kirche. Damals durfte auch ein Deckel dazugehort haben, wie er etwa bei der Funte der
Marienkirche zu Rostock
noch heute zu sehen ist. Die umlaufende Inschrift nennt das Jahr der Entstehung und verweist durch das Gießerzeichen auf den Wismarer Claus Duncker. Das Taufbecken hat einen Durchmesser von 92 Zentimetern und verbreitert sich nach oben. Seine Tiefe ist 58 Zentimeter. Das in der Mitte befindliche Loch im Boden diente vermutlich zum Ablassen des Wassers. Das Becken ruht auf drei wie gotische Fialen ausgebildeten Fußen. Die Reliefs der Funte in zwei Figurenreihen sind durch eine trennende Inschrift geteilt.
[8]
Die Inschrift ist in gotischen
Minuskeln
:
+ Evntes ? in ? mvndvm ? vniversvm ? predicate ? ewangelivm ? omni ? creatvre ? qvi ? crediderit ? et ? baptisatvs ? fverit ? salvvs ? erit ? Anno ? domini ? m
o
? cccc ? lxxiiii
Die Inschrift Ubersetzt:
+ Gehet hinaus in alle Welt und predigt das Evangelium jedem Geschopf. Wer da glaubt und sich taufen lasst, der wird selig werden. Im Jahre des Herren 1474
Mk
16,15?16
EU
In der oberen Reihe sind zu sehen:
Ein segnender Christus mit den zwolf Aposteln
In der unteren Reihe:
Die heilige Mutter Maria mit Jesus und einem Heiligen. Ihm schließt sich im nachsten Felde ein weiter mannlicher Heiliger an, der eine Krone tragt und in seiner linken Hand einen Becher halt. Darauf folgen zehn weibliche Heilige.
[7]
Das
Fenster
befindet sich auf der Nordseite, westlich der Kanzel und ist dem Reformator
Martin Luther
gewidmet. Luther steht im violetten
Talar
wie eine
Heiligenfigur
vor einem mit floralen Motiven geschmuckten grunen Wandbehang unter einem gotischen
Baldachin
aus
Wimperg
und
Fialen
. Die farbigen Glasmalereien aus dem Jahr 1909 sind aufwendig gestaltet.
[8]
Das Fenster war ein Geschenk des Butzower Oberlandbaumeisters
Adolph Prahst
, das er der Kirche zu seinem 80. Geburtstag machte.
[14]
Das Wappenfenster befindet sich auf der Sudseite. Es ist eine
Rekonstruktion
aus dem Jahre 1985 und wurde nach historischen Gesichtspunkten weitgehend neu gestaltet. Die in den 1970er Jahren zur Restaurierung ausgebauten Originalscheiben gingen durch Vandalismus oder Diebstahl verloren. Leider ließen sich keine Fotos oder Beschreibung der verlorenen Wappenscheiben ermitteln, die eine originalgetreue Rekonstruktion ermoglichten. Zu sehen sind heute Wappen Mecklenburger Stadte sowie das Ulrichswappen auf einem großen
Reichsadler
im Zentrum. Die beiden Buntglasfenster der Butzower Stiftskirche wurden im Jahre 2016 komplett restauriert.
[8]
[15]
Von alten Wandmalereien, deren Erhaltung angeblich nicht moglich war, wird im Jahre 1859 berichtet:
?An der Sudwand der alten Kirche neben dem Fenster war ein Bild der H. Katharina in Lebensgroße... Etwas weiter gegen Westen war eine große Nische mit Ranken und Laubwerk bemalt... An der sudlichen Seite des mittlern Pfeilers des neuen Schiffes, also im sudlichen Seitenschiffe, war eine große Figur auf die Wand gemalt... Vielleicht ist diese Figur der H. Christoph gewesen, welcher hier in alten Zeiten der Sudpforte gegenuber stand, aber spater verdeckt oder an einer andern Stelle gemalt ward, wo sie mehr in die Augen fiel.
[16]
“
Durch Sanierung im Innenraum 2016 wurden alte Wandmalereien wieder freigelegt und sichtbar gemacht.
-
-
Ranke an Pfeilerwand
-
Laubwerk an Pfeilerwand
Die
Sonnenuhr
aus dem Jahr 1765 ist ein
wissenschaftlich
-
technisches Denkmal
von hohem Rang. Die Sonnenuhr befand sich in drei Metern Hohe am Sudost-Pfeiler der Kirche und wurde nach der Renovierung 2009 hinter dem Altar der Stiftskirche aufgestellt. Anstelle der originalen Sonnenuhr wurde 2016 eine
Nachbildung
angebracht.
Judenhass in der christlichen Kunst hat sich ab dem 13. Jahrhundert in extremer Form in sogenannten
Judensau
-Darstellungen gezeigt. Diese Darstellung bezeichnet ein im Mittelalter entstandenes Bildmotiv der antijudaistischen christlichen Kunst. Es ist eine besonders menschenverachtende Verhohnung von Juden, insbesondere, da das Schwein im Judentum als unrein gilt, das Schwein als Verkorperung des Teufels, als Symbol des Lasters und der Gier. Wenn nun Juden im engen Zusammenhang mit einem Schwein abgebildet werden, sind alle ubertragenen Bedeutungen fur alle sichtbar auf sie bezogen.
[17]
[18]
Die Kirchengemeinde Butzow ist voller Scham betroffen. Sie ist sich der Schuld des antisemitischen Erbes aus Stein und des historischen Versagens der Kirche bewusst. Durch
Veranstaltungsreihen
,
Gottesdienste
und eine Auseinandersetzung mit den Darstellungen wollen sie dieses schwierige Erbe als Verantwortung begreifen und den judenfeindlichen Bildern aktiv etwas entgegensetzen. Die Schmahplastiken verbleiben deshalb in der Stiftskirche und sollen als steingewordene Mahnung verstanden werden.
[17]
Darstellung ?Judensau“
Die Reliefe befinden sich im Eingangsbereich der Stiftskirche am Kapitell zweier der Bundelpfeiler in ca. 9 Metern Hohe. Die erste Szene setzt sich aus funf Personendarstellungen und der Muttersau zusammen.
Von links nach rechts:
- eine sitzende, auf einem thronahnlichen Stuhl lesende Person mit
Judenhut
, wahrscheinlich ein Gelehrter.
(Vermutlich erteilt der Gelehrte den anderen rechts von ihm Handlungsanweisungen fur den Umgang mit der Sau, wodurch die religiosen Schriften des Judentums als pervers und unsinnig verunglimpft werden.)
- Person ohne Kopfbedeckung, die leicht nach vorne geneigt eine Schale halt.
(Wohl Futter fur die Sau)
- Person mit Judenhut, steht hinter der im Mittelpunkt der Szene befindlichen Muttersau und massiert ihren Anus.
Die anschließenden Figuren sind nach links gewendet.
- kniende Person, ein Objekt zum Mund fuhrend.
(Vermutlich isst sie die Exkremente der Sau)
- stehende Figur, mit ihrer rechten Hand kommentierend auf die Szene.
[8]
[17]
Darstellung ?Affen mit Spiegel-Szene“
Das zweite diffamierende Spottbild befindet sich gegenuber der ?Judensau“-Darstellung.
- Zwei sitzende Affen mit Judenhuten halten gemeinsam einen Spiegel und zeigen mit ihrer zweiten, freien Hand auf ihre Kopfe.
In der mittelalterlichen Ikonographie bezeichnen Affen tierische Torheit und Unverstand.
Die Affendarstellungen in Kombination mit Judenhuten stellen eine eigenwillige Komposition dar, fur die bislang keine Vergleichsbeispiele bekannt sind.
[8]
[17]
Auf der Nordseite im Chor, ostlich der Kanzel, befindet sich das aufwendig gestaltete
Renaissance
-
Epitaph
, welches Jan Hardenack
Wackerbart
im Jahre 1590 dem Gedachtnis an seinen Vater, den
Amtshauptmann
von Butzow, Schweriner Stiftshauptmann und Furstlich-Mecklenburger Rat Jorg Jurgen Wackerbarth, und an seine Mutter, die Kammerjungfer unter
Herzogin Elisabeth zu Mecklenburg
Ursula von
Viereggen
, setzen ließ.
[7]
[8]
Nach neueren Untersuchungen im Jahr 2023 wurde das Epitaph vermutlich von
Philipp Brandin
in seiner Werkstatt geschaffen.
[19]
-
-
Detailansicht
(Wappen Wackerbarth, Wappen Vieregge)
-
Detailansicht
(Auferstehungsrelief und Ahnenprobe)
Im Chorbereich auf der Sudseite an einem Pfeiler hangt das zweite Renaissance-Epitaph, welches der Pastor Andreas Cracovius (Krakow) seiner im Jahre 1597 jung verstorbenen Gattin Katharina Schroder und ihrem ebenfalls bei der Geburt verstorbenen Kind setzen ließ.
[7]
[8]
-
Gedenktafel
1808?1815
Verzeichnis der decorirten Veteranen der Gemeinde Butzow aus den Feldzugen
-
Gedenktafel
1870?1871
Liste der gefallenen Butzower Burger im Deutsch-Franzosischen Krieg
-
Gedenktafel I.
Liste der gefallenen Butzower Burger im Ersten Weltkrieg
1914?1916
-
Gedenktafel II.
Namen und Jahreszahlen bezeichnen die nachweisbare Erwahnung als
Pastor
.
[20]
Darunter nachfolgende Schweriner Domherren als
Propste
[21]
|
- 1346?1351 Johann Vultur
- 1351?1358 Volrad von Doren
- 1355?1364
Goswin Borentin
- 1364?1392 Heinrich Moritz
- erwahnt Johann Ratzow
- 1400?1406 Johann Schwalenberg
|
|
Der
Kirchhof
an der Stiftskirche (
53° 50′ 56,5″
N
,
11° 58′ 55″
O
53.849035
11.981952
) wurde vom 13. Jahrhundert bis zum 19. August 1808 als zentrale
Begrabnisstatte
der Stadt Butzow genutzt und gehorte zur
kirchlichen Freiheit
.
[22]
[23]
Im Jahr 1993 wurde der
Forderverein
gegrundet, mit dem Ziel, gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Butzow die
Bausubstanz
und
Kulturguter
der Butzower Stiftskirche zu erhalten. Der Verein sammelt Gelder, koordiniert Arbeiten und fuhrt Offentlichkeitsarbeit durch. Seither wurden viele Projekte umgesetzt oder finanziell von dem Forderverein unterstutzt.
[24]
Quelle:
[25]
- Reparaturarbeiten am
Kirchturm
(1995?1996)
- Sanierung der Priesterpforte von 1279 (1996?1998)
- Restaurierung der Friese-Orgel von 1877 (1996?1999)
- Sanierung der Strebepfeiler an den Außenwanden (2000?2002)
- Sanierung des Marienaltars von 1503 (2002?2003)
- Restaurierung und Vergoldung der historischen Zifferblatter am Dachreiter (2009)
- Beschaffung einer mechanischen Turmuhr und einer Uhrenglocke (2010)
- Restaurierung der Sonnenuhr von 1765 (2012)
- Restaurierung der Buntglasfenster (2015?2016)
- Anschaffung drei neuer Glocken (2016?2020)
- Restaurierung zweier Pastorenbilder und eines Doppelportraits von
Luther
und
Melanchthon
(in Arbeit)
- Tilo Schofbeck:
Butzow, Stiftskirche S. Maria, Johannes und Elisabeth, Bauhistorisch-Gefugekundliches Gutachten zum Dachwerk
, Schwerin 2008?2012.
- Frank Witrizichowski:
Dokumentation der archaologischen Ausgrabungen im Zusammenhang mit der Trockenlegung der Butzower Stiftskirche.
- LHAS 1.5-3/1
Urkunden Kollegiatstift S. Elisabeth Butzow.
- LHAS 2.12-3/4
Kirchen und Schulen, Specialia.
Nr. 1401 Register der Vikarien in Butzow 1553.
- Georg Christian Friedrich Lisch
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- Friedrich Schlie
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Kunst- und Geschichts-Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin.
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Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan, Butzow, Sternberg, Gustrow, Krakow, Goldberg, Parchim, Lubz und Plau.
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- ↑
Nahere Informationen zur
Orgel
(
Memento
des
Originals
vom 13. Dezember 2014 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
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- ↑
Bildindex Marburg
(keine Abbildung).
- ↑
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b
c
d
e
Friedrich Schlie:
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e
f
g
h
i
j
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fertiggestellte Projekte
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