Stephan III. (Ungarn)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kronung von Stephan III. in der Bilderchronik
Stephan III. Lithographie von Josef Kriehuber nach einer Zeichnung von Moritz von Schwind , ca. 1828.

Stephan III. ( ungarisch III. Istvan , kroatisch Stjepan III. , * 1147 ; † 4. Marz 1172 in Esztergom ) aus dem Hause der Arpaden , war von 1162 bis 1172 Konig von Ungarn , Kroatien und Rama. Er war der Sohn von Geza II. und Eufrozina , einer Kiewer Prinzessin.

Sein Weg zum Thron

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Stephan III. wurde 1147 geboren. Der franzosische Konig Ludwig VII. , der mit einem Kreuzzugsheer gerade durch Ungarn marschierte, wurde sein Taufpate . 1152 wurde Stephan zum offiziellen Thronfolger ernannt. Gezas Bruder, Ladislaus und Stephan lebten in Konstantinopel am Hof von Manuel I. und verfolgten ihre eigenen Ziele.

Geza starb am 31. Mai 1162. Stephan III. wurde einige Tage spater gekront. Als Konig hatte er die Unterstutzung seiner Mutter und des Esztergomer Erzbischofs Lukacs . Prinzessin Eufrozina pflegte gute Kontakte zu den deutschen Gebieten. Hauptsachlich ihr war zu verdanken, dass Stephan 1166 die osterreichische Prinzessin Agnes , Tochter von Herzog Heinrich II. zur Frau nehmen konnte.

Der byzantinische Kaiser Manuel I. war bestrebt, Ungarn zu einem Vasallenstaat zu machen. Deswegen unterstutzte er den Prinzen Stephan (Konig Stephans III. gleichnamigen Onkel) militarisch. Nach einem erfolgreichen Feldzug im Jahre 1162 wurde jedoch dessen Bruder Ladislaus gekront, denn Stephan war unter den Ungarn sehr unbeliebt. Diese Wende fuhrte zur Exkommunikation des neuen Konigs Ladislaus durch den Erzbischof von Esztergom. Im Gegenzug ließ Ladislaus den Erzbischof Lukacs gefangen nehmen.

Stephan III. floh mit seinen Anhangern vor dem popularen Ladislaus II. nach Pozsony, heute Bratislava .

Am 14. Januar 1163 starb Ladislaus. Neuer Konig wurde dessen Bruder Stephan unter dem Namen Stephan IV. Dieser nahm sowohl den Kampf gegen Byzanz als auch seinen Neffen Stephan III. auf. Letzterer siegte bei Szekesfehervar (Stuhlweißenburg) am 19. Juni 1163. Die Kampfe wurden jedoch fortgefuhrt, bis Friedrich Barbarossa auf Seiten von Stephan III. eingriff.

Stephan IV. wurde am 11. April 1165 von seinen eigenen Leuten vergiftet.

Seine Regierung

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach dem Tod seines Onkels kam noch keine Ruhe in Stephans Leben. Sein Bruder Bela wurde am Byzanzer Hof erzogen, was Kaiser Manuel Gelegenheit gab, sich neuerlich in die ungarischen Angelegenheiten einzumischen. Umstritten waren Gebiete in Kroatien und Dalmatien.

Nach der Schlacht von Zimony (heute Zemun bei Belgrad ) am 8. Juli 1167, die mit einem byzantinischen Sieg endete, schlossen Konig Stephan und Kaiser Manuel Frieden. Sie teilten die Sudgebiete Ungarns untereinander auf. Spannungen mit der Republik Venedig , die sich in der Adria auszubreiten begann, endeten, als die Arpaden mit venezianischen Patrizierfamilien dynastische Kontakte schlossen.

Auch wahrend der zahlreichen Kriege bemuhte sich Stephan III., das Staatswesen neu zu ordnen. Er war der erste Konig, der den Burgern, in diesem Fall den Einwohnern der Stadt Szekesfehervar, Privilegien einraumte. Er garantierte auch der Kirche ihren Besitz, außer in Notfallen.

Stephan III. starb im Alter von 25 Jahren am 4. Marz 1172, vielleicht ebenfalls infolge einer Vergiftung. Erzbischof Lukacs ließ den Konig in Esztergom beisetzen. Als Konig folgte Stephans Bruder Bela III. , denn Stephans Sohn, ebenfalls mit Namen Bela, erlebte die Volljahrigkeit nicht.

  • Gyorgy Gyorffy: Istvan III. , in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas . Bd. 4. Munchen 1981, S. 185 f.
  • Kiralyok konyve. Magyarorszag es Erdely kiralyai, kiralyn?i, fejedelmei es kormanyzoi . Hrsg. von Jen? Horvath. Helikon, Budapest 2004, ISBN 963-208-894-8
Vorganger Amt Nachfolger
Geza II. Konig von Ungarn
1162?1172
(1162?1163 parallel mit Ladislaus II. und Stephan IV. )
Bela III./II.
Geza II. Konig von Kroatien, Dalmatien und Rama
1162?1172
Bela III./II.