Stare Jabłonki
(
deutsch
Alt Jablonken
, 1938?1945:
Altfinken
) ist ein Ort in der
polnischen
Woiwodschaft Ermland-Masuren
. Er ist in die
Gmina Ostroda
(Landgemeinde
Osterode in Ostpreußen
) im
Powiat Ostrodzki
(Kreis
Osterode in Ostpreußen
) eingegliedert.
Die Ortschaft liegt sudostlich des
(Großen) Schilling-Sees
(polnisch
Jezioro Szełag Wielki
) etwa elf Kilometer ostlich der Stadt
Ostroda
(
Osterode
) und 29 Kilometer westlich der
Woiwodschaftshauptstadt
Olsztyn
(
Allenstein
).
Die alteste Erwahnung des Dorfs
Alt Jablonken
[3]
, das im 18. Jahrhundert in adligem Besitz war,
[4]
erfolgte in einem Dokument aus dem Jahre 1584.
[5]
Am 7. Mai 1874 wurde Jablonken Amtsdorf und damit namensgebend fur einen
Amtsbezirk
im
Kreis Osterode in Ostpreußen
innerhalb des
Regierungsbezirks Konigsberg
(ab 1905:
Regierungsbezirk Allenstein
) in der
preußischen
Provinz Ostpreußen
.
[6]
Aufgrund der Bestimmungen des
Versailler Vertrags
stimmte die Bevolkerung im
Abstimmungsgebiet Allenstein
, zu dem Alt Jablonken gehorte, am 11. Juli 1920 uber die weitere staatliche Zugehorigkeit zu
Ostpreußen
(und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Alt Jablonken stimmten 160 Einwohner fur den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.
[7]
In den 1930er Jahren nutzte die deutsche
Luftfahrt
-Industrie das Holz der
Kiefern
der umliegenden Walder als Material fur den Flugzeugbau. Viele Menschen der Umgebung verdienten ihren Lebensunterhalt durch die Holzwirtschaft.
Am 3. Juni ? amtlich bestatigt am 16. Juli ? 1938 wurde der Ort aus politisch-ideologischen Grunden der Abwehr fremdlandisch klingender Ortsnamen in ?Altfinken“ umbenannt. Am 15. November 1938 erhielt auch der Amtsbezirk die Umbenennung in ?Amtsbezirk Altfinken“.
Gegen Ende des
Zweiten Weltkriegs
besetzte die
Rote Armee
die Region. Im Fruhjahr 1945 wurde Alt Jablonken danach zusammen mit einem Teil Ostpreußens unter
polnische
Verwaltung gestellt. Soweit die Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit
vertrieben
. Am 12. November 1946 erhielt der Ort seinen heutigen polnischen Namen ?Stare Jabłonki“. Heute ist er Sitz eines
Schulzenamts
(polnisch
Sołectwo
) innerhalb der Landgemeinde
Ostroda
im
Powiat Ostrodzki
, bis 1998 der
Woiwodschaft Olsztyn
, seither der
Woiwodschaft Ermland-Masuren
mit Sitz in
Olsztyn
(Allenstein)
zugehorig.
Zum 1874 errichteten Amtsbezirk Jablonken gehorten anfangs elf Kommunen. Aufgrund struktureller Veranderungen waren es am Ende noch funf:
[6]
Am 1. Januar 1945 bildeten nur noch Altfinken, Baarwiese, Parwolken, Tafelbude und Taberbrucker Hiede, Forst, den Amtsbezirk Altfinken.
Bis 1945 waren die Glaubigen sowohl der
evangelischen
als auch der
romisch-katholischen
Kirche in die Stadt
Osterode in Ostpreußen
eingepfarrt.
[10]
[11]
Dieser Zustand ist auf der evangelischen Seite nach 1945 so geblieben. Als nach dem Krieg sich in Stare Jabłonki viele Menschen meist katholischer Konfession aus zentralen und anderen Teilen Polens ansiedelten, wurde 1946 hier eine provisorische
Kapelle
errichtet.
[12]
In den Jahren 1959 bis 1961 baute man eine neue Kirche, die der
Gottesmutter, der Konigin Polens
, geweiht wurde. Seit 1980 besteht in Stare Jabłonki eine
Pfarrei
mit einer
Filialkirche
in
Idzbark
(Hirschberg)
. Sie ist dem
Dekanat
Ostroda-Wschod
(Osterode-Ost)
im
Erzbistum Ermland
zugeordnet.
Das religiose Zentrum des Ortes ist die katholische Kirche Matki Boskiej Krolowej Polski.
Uberregionale Bekanntheit erlangte Stare Jabłonki als regelmaßiger Austragungsort eines
Beachvolleyball
-Turniers der
FIVB World Tour
. Seit 2004 spielen die Beachvolleyballer in dem kleinen Ort.
2013
fand hier die
Beachvolleyball-Weltmeisterschaft
,
2019
die
Beachhandball-Europameisterschaften
statt. Außerdem gibt es den
Fußballverein
Szel?g Stare Jabłonki.
Seit 1998 gibt es das Musikfestival ?Sielawa Blues“.
Stare Jabłonki liegt an der verkehrsreichen und teilweise bereits als
Schnellstraße
ausgebauten
Landesstraße 16
, die von
Grudzi?dz
(Graudenz)
kommend die gesamte
Woiwodschaft Ermland-Masuren
durchquert und bis an die Staatsgrenze Polen/Litauen fuhrt. Die von
Ostroda
(Osterode)
kommende
Kreisstraße
(polnisch
Droga powiatowa
) 1320N verbindet Stare Jabłonki mit der Kreisstadt. Innerorts enden außerdem noch zwei regionale Nebenstraßen.
Seit 1890 ist Stare Jabłonki resp. Alt Jablonken Bahnstation. Der Ort liegt an der von
Posen
kommenden
Bahnstrecke Toru??Tschernjachowsk
(
deutsch
Thorn?Insterburg
), die allerdings im Personenverkehr nicht mehr in die
Oblast Kaliningrad
(Konigsberger Land)
fuhrt.
- ↑
a
b
Polska w liczbach:
Wie? Stare Jabłonki w liczbach
(polnbisch)
- ↑
Poczta Polska:
Oficjalny Spis Posztowych Numerow Adresowych
, 2013, S. 1195 (polnisch)
- ↑
Dietrich Lange:
Altfinken
, in:
Geographisches Ortsregister Ostpreußen
(2005)
- ↑
Johann Friedrich Goldbeck
:
Volstandige Topographie des Konigreichs Pressen
. Band 1, Konigsberg und Leipzig 1785,
S. 71.
- ↑
ostpreussen.net:
Stare Jabłonki - Alt Jablonken/Altfinken
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a
b
Rolf Jehke:
Amtsbezirk Jablonken/Altfinken
- ↑
Herbert Marzian
,
Csaba Kenez
:
Selbstbestimmung fur Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920.
Herausgeber:
Gottinger Arbeitskreis
, 1970, S. 99
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Uli Schubert:
Gemeindeverzeichnis Landkreis Osterode in Ostpreußen
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b
Michael Rademacher:
Osterode.
Online-Material zur Dissertation, Osnabruck 2006. In:
eirenicon.com.
Abgerufen am 1. Januar 1900
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Walther Hubatsch
,
Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens
, Band 3
Dokumente
, Gottingen 1968, S. 500
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AGOFF:
Kreis Osterode in Ostpreußen
- ↑
Salezjanie Stare Jabłonki
(polnisch)