St. Polten Hauptbahnhof

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St. Polten Hbf
Das im September 2010 eroffnete renovierte Aufnahmsgebaude
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Trennungsbahnhof
Anschlussbahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 10
Abkurzung Pb
IBNR 8100008
Eroffnung 1858
Lage
Ort/Ortsteil St. Polten
Bundesland Niederosterreich
Staat Osterreich
Koordinaten 48° 12′ 29″  N , 15° 37′ 26″  O Koordinaten: 48° 12′ 29″  N , 15° 37′ 26″  O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei St. Polten Hbf
Liste der Bahnhofe in Osterreich

Der Hauptbahnhof 1908
Gesamtansicht
Bahnhof bei Nacht
Empfangshalle 2013
Bahnsteige 2013
verglaster Zugangsbereich zum Bahnsteig (2013)
Regionalexpress und Railjet
Ehemaliges Stellwerk Bahnhof St. Polten; der Bahnhof wird seit 2018 von Wien aus ferngesteuert

Der St. Poltner Hauptbahnhof oder Bahnhof St. Polten ist ein Durchgangsbahnhof und Bahnknotenpunkt im niederosterreichischen St. Polten . Er liegt an der 1858 eroffneten Westbahn und ist Ausgangspunkt zahlreicher Bahnstrecken.

Nach dem Baubeschluss der ?Kaiserin-Elisabeth-Westbahn“ 1851 erfolgte am 9. September 1856 der Spatenstich fur den Hauptbahnhof St. Polten. Der Bau des Bahnhofes bedeutete fur die Stadt eine erhebliche Anderung des Weichbildes . Zuerst musste das Kremsertor dem Bahnhof weichen, bald darauf folgte die Schleifung der gesamten Stadtmauer. An ihrer Stelle wurde die heutige Promenade errichtet. Schon zwei Jahre spater konnten die ersten Zuge den neuen Haltepunkt benutzen. 1877 ging die Bahnstrecke Leobersdorf ? Kaumberg ? St. Polten ( Traisentalbahn ) in Betrieb, acht Jahre spater die Linien nach Krems und Tulln . Nachdem zusatzliche Bahnstrecken angeschlossen waren, wurde das bisherige Gebaude zu klein, ab 1887 wurde in zweijahriger Bauzeit das heutige Aufnahmegebaude mit Durchfahrt zur Kremser Landstraße errichtet. Ab 1898 war der Bahnhof auch Ausgangspunkt der spateren Mariazellerbahn , die aber erst 1907 bis Mariazell verlangert und einige Jahre spater elektrifiziert wurde. 1911 folgte die Straßenbahn St. Polten . Der Bahnhof wurde im Laufe der Zeit mehrmals umgebaut. Neben den umfangreichen Umbauten bis 1889 wurde nach den Bombenangriffen im April 1945 nur notdurftig renoviert. Erst in den Jahren 1965 bis 1969 wurde der westliche Teil des Bahnhofs erneuert und die historischen Eckpavillons durch Zweckbauten ersetzt, die noch heute bestehen. [1]

Zwischen 2006 und Dezember 2011 wurde der Bahnhof im Rahmen der Bahnhofsoffensive um 190 Millionen Euro umgebaut. Dabei entstand ein neuer zentraler Personendurchgang bei der Kremser Landstraße und die Bahnsteige und Bahnsteigdacher wurden neu errichtet, der Bahnsteig der Mariazellerbahn neu asphaltiert. Erbaut wurde ein Ersatz-Straßentunnel am westlichen Rand des Bahnhofsgebaudes, der Vorplatz wurde durch die Stadt St. Polten neu gestaltet. Auch das Bahnhofsgebaude wurde generalsaniert: Neben der Erneuerung von Dach und Fassade wurde das Gebaude innen vollig umgebaut und erhielt eine neue helle Bahnhofshalle, ein neues Reisezentrum und neue Geschafte. Der alte Personentunnel Nord und die alte Kassenhalle wurden im Rahmen der Bahnhofseroffnung gesperrt und durch die neue Bahnhofshalle und Passage im renovierten historischen Bahnhofshauptgebaude ersetzt. Weiters wurde mit dem neuen Personentunnel Ost ein zweiter Durchgang errichtet. Das neue Bahnhofsgebaude wurde am 10. September 2010 eroffnet, die Gesamtfertigstellung erfolgte im Dezember 2011. [2]

In St. Polten Hbf halten mit wenigen Ausnahmen alle Fern- und Regionalverkehrszuge. Aufgrund seiner Lage sowohl an der bestehenden osterreichischen Westbahn als auch an deren Neubaustrecke stellt der Bahnhof einen Haltepunkt der Magistrale fur Europa von Paris nach Bratislava/Budapest dar. Die wichtigste Verbindung sind die Zuge Richtung Wien . Es verkehren aber auch Regional-Express-Zuge und Regionalzuge sowohl Richtung Wien als auch Richtung Amstetten und Linz . Außerdem werden manche Zuge der Erlauftalbahn von Pochlarn bis St. Polten durchgebunden. Der Bahnhof ist Ausgangspunkt von drei Bahnstrecken fur den Regionalverkehr:

  • Traisentalbahn (Leobersdorfer Bahn): Diese nicht elektrifizierte Strecke fuhrt Richtung Suden. Im Stadtgebiet von St. Polten liegen noch sechs Stationen (St. Polten Alpenbahnhof, St. Polten Porschestraße, Spratzern Haltestelle, Spratzern, Hart-Worth und St. Georgen). In Traisen teilt sich die Bahn: Ein Ast fuhrt nach Hainfeld (und fruher weiter bis nach Leobersdorf an der Sudbahn), der andere nach Lilienfeld und St. Aegyd am Neuwalde .
  • Tullnerfelder Bahn : Diese elektrifizierte Strecke fuhrt Richtung Norden uber Herzogenburg und durch das Tullnerfeld bis nach Tulln an der Franz-Josefs-Bahn . Im Stadtgebiet liegt noch die vor ein paar Jahren neu errichtete Haltestelle St. Polten Traisenpark und die Stationen Viehofen, Oberradlberg und Unterradlberg. In Herzogenburg zweigt die nicht elektrifizierte Strecke nach Krems ab. Der zweigleisige Ausbau zwischen St. Polten und Herzogenburg ist geplant.
  • Mariazellerbahn : Die schmalspurige und elektrifizierte Bahnstrecke fuhrt mit abweichendem Taktfahrplan Richtung Suden bis in den steirischen Wallfahrtsort Mariazell. In Ober-Grafendorf zweigte eine nicht elektrifizierte Linie nach Mank , die sogenannte Krumpe ab. Ende 2010 wurde sie stillgelegt und durch Busverkehr ersetzt.
Linie Strecke Taktfrequenz
RailjetXpress Munchen ? Salzburg Hbf ? Linz Hbf ? St. Polten Hbf ? Wien Hbf (? Budapest Keleti pu. ) Railjet Xpress im Stundentakt, zusatzlich einzelne ICE-Zuge
Intercity-Express Frankfurt (Main) Hbf ? Frankfurt (Main) Flughafen ? Wurzburg Hbf ? Nurnberg Hbf ? Regensburg Hbf ? Plattling ? Passau Hbf ? Wels Hbf ? Linz Hbf ? St. Polten Hbf ? Wien Meidling ? Wien Hbf 2-Stunden-Takt
Railjet ( Zurich HB ? Feldkirch ? Innsbruck Hbf ? Rosenheim) Salzburg Hbf ? Wels Hbf ? Linz Hbf ? St. Polten Hbf ? Wien Meidling ? Wien Hauptbahnhof ? Flughafen Wien 1-Stunden-Takt
InterCity (Österreich) 296/297 Warnemunde ? Rostock Hbf ? Berlin Hbf ? Leipzig Hbf ? Nurnberg Hbf ? Regensburg Hbf ? Plattling ? Passau Hbf ? Scharding ? Wels Hbf ? Linz Hbf ? St. Polten Hbf ? Wien Meidling ? Wien Hbf Ein Zugpaar uber Nacht
InterCity (Österreich) 1018/1019 Wien Hbf ? St. Polten Hbf ? Linz Hbf ? Attnang-Puchheim ? Gmunden ? Altmunster ? Ebensee Landungsplatz ? Bad Ischl ? Bad Goisern ? Steeg-Gosau ? Hallstatt ? Obertraun-Dachsteinhohlen ? Bad Aussee ? Kainisch ? Bad Mitterndorf-Heilbrunn ? Bad Mitterndorf ? Tauplitz ? Stainach-Irdning Ein Zugpaar taglich
WESTbahn Salzburg Hbf ? Attnang-Puchheim ? Wels Hbf ? Linz Hbf ? Amstetten ? St. Polten Hbf ? Wien Hutteldorf ? Wien Westbahnhof 1-Stunden-Takt
ÖBB Nightjet 462/463 Budapest Keleti ? Kelenfold ? Tatabanya ? Gy?r ? Mosonmagyarovar ? Hegyeshalom ? Wien Hbf ? Wien Meidling ? St. Polten Hbf ? Linz Hbf ? Salzburg Hbf ? Rosenheim ? Munchen Ost ? Munchen Hbf (mit Kurswagen aus Bukarest ) Ein Zugpaar uber Nacht
ÖBB Nightjet 466/467 Budapest Keleti ? Kelenfold ? Tatabanya ? Gy?r ? Mosonmagyarovar ? Hegyeshalom ? Wien Hbf ? Wien Meidling ? St. Polten Hbf ? Linz Hbf ? Salzburg Hbf ? Innsbruck Hbf ? Bludenz ? Feldkirch ? Buchs SG ? Sargans ? Zurich HB Ein Zugpaar uber Nacht
ÖBB Nightjet 490/491 Wien Hbf ? Wien Meidling ? St. Polten Hbf ? Linz Hbf ? Wels Hbf ? Passau Hbf ? Regensburg Hbf ? Nurnberg Hbf ? Wurzburg Hbf ? Gottingen ? Hannover Hbf ? Hamburg-Harburg ? Hamburg Hbf ? Hamburg Dammtor ? Hamburg-Altona Ein Zugpaar uber Nacht

Regionalverkehr

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Linie Strecke
CJX5 Wien Westbahnhof ? St. Polten Hbf ? Amstetten
REX51 Wien Westbahnhof ? Neulengbach ? St. Polten Hbf
R52 St. Polten Hbf ? Pochlarn
REX44 R44 St. Polten Hbf ? Krems/Donau ? Horn ? ( Sigmundsherberg )
R52 ( R57 REX57 ) St. Polten Hbf ? Pochlarn (? Scheibbs )
R54 St. Polten Hbf ? Hainfeld NO
R55 St. Polten Hbf ? Schrambach
Logo NÖVOG  R56 St. Polten Hbf ? Laubenbachmuhle ? Mariazell

Schnellbahnverkehr

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Linie Strecke
S40 Wien Franz-Josefs-Bahnhof ? Tulln ? (St. Polten Hbf)

Die Fernverkehrszuge der Westbahnstrecke nutzen hauptsachlich die Bahnsteige 3 und 5 (ausweichend manchmal auch 2 und 4), die Nahverkehrszuge der Westbahnstrecke nutzen die Bahnsteige 2, 4 und 6, die der Leobersdorfer Bahn die Bahnsteige 1 und 2. Die Tullnerfeldbahn nach Krems verwendet die Bahnsteige 6 und 7. Die S-Bahn nach Wien Franz-Josefs-Bahnhof nutzt den Bahnsteig 7. Die Zuge der Mariazeller Bahn fahren am Stumpfgleis 12 oder 13 ab. Außerdem gibt es ein Ersatzgleis am Bahnsteig 11. Ein weiteres Gleis 10 (ohne Bahnsteig) wird von Guterzugen, die von der Tullnerfelder Bahn kommen, und anderen Zugen, die im Bahnhof nicht halten, genutzt.

Commons : St. Polten Hauptbahnhof  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gemeinde St. Polten ? Bahnhof. In: Gerhard Stadler : Das industrielle Erbe Niederosterreichs. 2006, ISBN 3-205-77460-4 , S. 594?595.
  2. noe.orf.at
  3. Generaldirektion der Osterreichischen Bundesbahnen (Hrsg.): Almanach der Osterreichischen Eisenbahnen 1984. Wien 1984, S. 115.
  4. Generaldirektion der Osterreichischen Bundesbahnen (Hrsg.): Almanach der Osterreichischen Eisenbahnen 1968. Wien 1968, S. 104.
  5. Generaldirektion der Osterreichischen Bundesbahnen (Hrsg.): Almanach der Osterreichischen Eisenbahnen 1968. Wien 1968, S. 105.
Vorherige Station S-Bahn Wien Nachste Station
Endstation S40 St. Polten Traisenpark
Wien Franz-Josefs-Bahnhof  →