Die
Benediktuskirche
ist eine
katholische
Kirche
auf dem
Domberg
in
Freising
. Die Kirche liegt ostlich des
Doms
und ist durch den
Kreuzgang
der durch den hinteren Teil der Benediktuskirche hindurchfuhrt erreichbar. Die Kirche ist vom Kreuzgang nur durch Eisengitter (von 1716) getrennt.
Schon
Otto von Freising
erwahnte die Kirche in seinen Chroniken (V, 24), demnach ist sie von Bischof
Korbinian
erbaut worden, der dort eine Monchsgemeinschaft ins Leben rief.
Vermutlich um 825 wurde mit der Einfuhrung der
Regula Benedicti
am
Domkloster Freising
eine erste Kirche erbaut. Ob diese jedoch schon an der Stelle der heutigen Kirche stand, ist unklar. Ab dem 12. Jahrhundert wurde die Kirche als Ort der
Grablege
des ersten
Freisinger Bischofs
Korbinian
verehrt.
Der Bau der heutigen Kirche wurde 1347 von
Dompropst
Otto von Maxlrain veranlasst. Zu dieser Zeit konnte sich wegen Streitigkeiten zwischen
Ludwig dem Baiern
und der papstlichen
Kurie
in
Avignon
kein Bischof lange halten. Im Laufe des spaten 14. und fruhen 15. Jahrhunderts erhielt die Kirche eine vollstandige
Glasgemaldeausstattung
und diese blieb bis zum 18. Jahrhundert erhalten. Von diesen Fenstern, von denen jedes von einem
Domherrn
gestiftet worden war, existiert heute nur noch das Hauptfenster in der ostlichen Fensteroffnung des
Chores
. Dieses Fenster des Dompropsts wurde um 1400 von Eglolf von Hornpeck geschaffen.
[1]
Die gotische Kirche erhielt 1716 barocke Stuckarbeiten durch
Nikolaus Liechtenfurtner
.
Die Barockisierung der Benediktus-Kirche schloss sich an die Stuck- und Freskendekoration des Kreuzgangs (1716) an. Die Deckenfresken in der Kirche konnen zwei Malern zugeschrieben werden, sind aber nicht gut erhalten.
[2]
Die Fresken in den Seitenschiffen entsprechen in der Malweise den Kreuzgang-Fresken von
Johann Baptist Zimmermann
und werden deshalb ebenfalls ihm zugeschrieben. Es handelt sich um folgende Darstellungen:
- Nordliches Seitenschiff (von Westen nach Osten):
hl. Hieronymus
(mit dem Lowen) ?
hl. Augustinus
(mit dem flammenden Herzen) ?
hl. Ambrosius
(mit den Bienen) ?
[hl. Gregor].
Ursprunglich waren die vier lateinischen Kirchenvater dargestellt, doch das Bild des
hl. Gregor
wurde 1839 zerstort.
- Sudliches Seitenschiff (von Westen nach Osten):
hl. Markus
(mit dem Lowen) ?
hl. Lukas
(mit dem Ochsen) ?
hl. Matthaus
?
[hl. Johannes].
Ursprunglich waren die vier Evangelisten dargestellt, doch das Bild des
hl. Johannes
wurde 1839 ubertuncht.
Die Deckenfresken in Chor und Mittelschiff wurden ?versuchsweise“
[2]
Franz Joseph Lederer
zugeschrieben:
Verkundigung an Maria ? Geburt Christi ? Putti
und elf kleinere Darstellungen von
marianischen Symbolen
(Emblemata) mit lateinischen Beischriften.
Das ehemalige Hochaltarblatt von 1665, ?Vertreibung der Handler aus dem Tempel“ von
Christopher Paudiß
, befindet sich jetzt im Diozesanmuseum. Im nordlichen Seitenschiff Gemalde ?Enthauptung Johannes d.T.“ von
Andreas Wolff
.
In der Kirche und dem Kreuzgang ließen sich nach den Monchen des Domklosters auch die
Weltpriester
des Freisinger
Domkapitels
bestatten.
- Sigmund Benker und Marianne Baumann-Engels:
Freising. 1250 Jahre Geistliche Stadt ? Ausstellung im Diozesanmuseum und in den historischen Raumen des Dombergs in Freising, 10. Juni bis 19. November 1989
. Wewel Verlag, Munchen 1989,
ISBN 3-87904-162-8
,
S.
27, 410
f
.
48.399181
11.747469
Koordinaten:
48° 23′ 57,1″
N
,
11° 44′ 50,9″
O
- ↑
H.-Ch. Bartscherer:
Der Freisinger Dom
. Herausgegeben vom Rektor der Domkirche zu Freising 2011
- ↑
a
b
Brigitte Volk-Knuttel:
Stadt Freising: St.-Benediktus-Kirche
. In:
Stadt und Landkreis Freising
. Bearbeitet von Brigitte Volk-Knuttel, Anna Bauer-Wild und Jutta Tezmen-Siegel. Photographische Aufnahmen: Wolf-Christian von der Mulbe (= Hermann Bauer, Frank Buttner, Bernhard Rupprecht [Hrsg.]:
Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland
.
Band
6
). Hirmer Verlag, Munchen 1998,
ISBN 3-7774-7590-4
,
S.
150?159 und Grundriss-Schema auf S. 133
.