Sportwagen
ist ein Begriff des Automobilmarketing
[1]
und bezeichnet eine Fahrzeugkategorie. Ihr werden (meist) zweisitzige
Personenkraftwagen
mit verhaltnismaßig geringer Bauhohe (oder Zweisitzer mit zwei zusatzlichen Notsitzen) zugeordnet, bei deren Konstruktion in der Regel hohere Fahrleistungen als beim viersitzigen Pkw und gutes Handling im Vordergrund stehen. Sportwagen zeichnen sich durch ein niedriges
Leistungsgewicht
(zum Teil durch leistungsstarke Motoren), uberdurchschnittlich leistungsfahige Bremsanlagen und straffe
Fahrwerke
aus. Komfort, Nutzwert und Alltagstauglichkeit sind demgegenuber fur reine Sportwagen von untergeordneter Bedeutung. Sie unterscheiden sich darin von den
Sportcoupes
und Sportcabriolets wie beispielsweise dem
VW Karmann-Ghia
, die das gleiche Fahrwerk wie ein Pkw haben, und von
Sportlimousinen
.
Mit dem Leibesubungen bezeichnenden Begriff des
Sports
hat diese Fahrzeugkategorie nichts zu tun. Vielmehr wurde in der Werbung bereits in der ersten Halfte des 20. Jahrhunderts durch die Verwendung des Begriffs versucht, Eigenschaften der gesellschaftlichen Oberklasse Automobilen verkaufsfordernd anzuheften. Unter Sport verstand man zu der Zeit ?jede Tatigkeit, die um ihrer selbst willen ausgeubt wird, aus Freude an der Uberwindung von Schwierigkeiten“
[2]
, was auf Automobile bzw. das Autofahren an sich projiziert wurde.
[1]
Die genaue Definition eines Sportwagens ist oft schwierig, da es keine festgelegten Kriterien oder Daten gibt, die ein Fahrzeug zu einem Sportwagen machen.
[3]
Besonders leistungsstarke Fahrzeuge werden auch als
Supersportwagen
bezeichnet.
Das
Kraftfahrt-Bundesamt
teilt mitunter Fahrzeuge in die Kategorie Sportwagen ein, die nicht vollstandig dem nachfolgenden Abschnitt ?Allgemeingultige Merkmale“ entsprechen.
Sportwagen im Sinne des
FIA
-Reglements von 1966 bis 1975 waren Rennfahrzeuge, die wie der
Porsche 906
oder der
Ford GT40
zum Straßenverkehr hatten zugelassen werden konnen. Um in der Kategorie
Sportwagen
an einem Rennen teilnehmen zu konnen, mussten der
Homologation
nach zunachst mindestens 50 und ab 1969 mindestens 25 Stuck des gleichen Typs gebaut worden sein.
[4]
Auch
Gran Turismo
(GT) und
Muscle-Cars
sind im landlaufigen Sinne Sportwagen, vor allem wenn sie ? gegebenenfalls in modifizierter Ausfuhrung ? im Rennsport eingesetzt werden und das Kurzel ?GT“ nicht nur eine ?gewisse“ Sportlichkeit anzeigt.
Im
Motorsport
gibt es
Sportwagenrennen
in verschiedenen Kategorien, zum Beispiel die
FIA-GT-Meisterschaft
.
Sportwagen werden gern in verschiedenen Leistungsbereichen miteinander verglichen. Dazu zahlen zum Beispiel
Hochstgeschwindigkeit
und
Beschleunigung
, aber auch die Rundenzeiten auf
Rennstrecken
.
Der derzeit schnellste Seriensportwagen mit Straßenzulassung auf der 20,832 km langen
Nurburgring Nordschleife
ist der
Mercedes-AMG One
mit einer Rundenzeit von 6:35 Minuten (Stand Oktober 2022).
[5]
Seit 2007 fuhrt das
Kraftfahrt-Bundesamt
das
Segment
Sportwagen
. Fur Zahlen zu den jahrlichen Neuzulassungen von Personenkraftwagen des Segments
Sportwagen
in Deutschland nach Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes, siehe
Liste der Neuzulassungen von Personenkraftwagen in Deutschland nach Segmenten und Modellreihen#Sportwagen
.
- Die besten Sportwagen aus aller Welt
. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2020
- Joachim M. Kostnick:
Sportwagen aus aller Welt
. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2021,
ISBN 978-3-613-04398-5
- ↑
a
b
Astrid Klooth:
"Auto"- Stereotypen? Deutsche, britische und franzosische Fahrzeugwerbung im Vergleich.
(PDF) In:
Dissertation.
13. Juni 2006,
abgerufen am 7. Marz 2022
.
- ↑
Großer Brockhaus von 1934, Definition von Sport
- ↑
Alfred Prokesch:
Knaurs großes Buch vom Auto.
Doermer Knaur Verlag Schoeller & Co., Ascona 1980,
ISBN 3-85886-089-1
.
- ↑
Ferruccio Bernabo:
Rennwagen.
Sudwest Verlag, Munchen 1973.
- ↑
Rekordfahrten.
Abgerufen am 8. Marz 2024
(deutsch).