Soziale Arbeit

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Soziale Arbeit ist die Bezeichnung einer angewandten Wissenschaft und Berufspraxis, die seit den 1990er Jahren als Ober- und Sammelbegriff der traditionellen Fachrichtungen Sozialpadagogik und Sozialarbeit gebraucht wird. Als einer der Ersten verwendete Nando Belardi diesen Begriff in einem vierbandigen Lehrbuchwerk von 1980. Er war Herausgeber sowie Hauptautor und befurwortete den Zusammenhang beider ehemals getrennten Fachgebiete durch die gemeinsame berufliche Praxis, den zugrundeliegenden Wissenschaftsdisziplinen (Soziologie, Psychologie, Sozialpolitik, Medizin usw.) sowie den damals gestarteten integrierten Studiengangen, fur die er den Oberbegriff Sozialwesen vorschlug. Auch wollte er mit dem Oberbegriff Soziale Arbeit durch dessen leichte Ubersetzbarkeit den Anschluss an die international gebrauchliche Bezeichnung Social Work fordern (Belardi, Soziale Arbeit. Band 1, 1980, S. 90 f.). Soziale Arbeit fasst zugleich die Tatigkeit der als Sozialarbeiter und Sozialpadagogen bezeichneten Berufsgruppe wie auch der wissenschaftlichen Disziplin zusammen.

Im internationalen Kontext wurde im Jahr 2014 in Melbourne durch den internationalen Sozialarbeitsverband, die International Federation of Social Workers (IFSW), folgende grundlegende Definition vorgeschlagen:

“Social work is a practice-based profession and an academic discipline that promotes social change and development, social cohesion, and the empowerment and liberation of people. Principles of social justice, human rights, collective responsibility and respect for diversities are central to social work. Underpinned by theories of social work, social sciences, humanities and indigenous knowledge, social work engages people and structures to address life challenges and enhance wellbeing.”

?Soziale Arbeit ist eine praxisorientierte Profession und eine wissenschaftliche Disziplin, deren Ziel die Forderung des sozialen Wandels, der sozialen Entwicklung und des sozialen Zusammenhalts sowie die Starkung und Befreiung der Menschen ist. Die Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit, die Menschenrechte, gemeinsame Verantwortung und die Achtung der Vielfalt bilden die Grundlagen der Sozialen Arbeit. Gestutzt auf Theorien zur Sozialen Arbeit, auf Sozialwissenschaften, Geisteswissenschaften und indigenem Wissen, werden bei der Sozialen Arbeit Menschen und Strukturen eingebunden, um existenzielle Herausforderungen zu bewaltigen und das Wohlergehen zu verbessern.“ [1]

Der Deutsche Berufsverband fur Soziale Arbeit (DBSH) hat diese Definition ubernommen und dabei angemerkt, dass ?praxisorientiert“ im Deutschen als ?handlungsorientiert“ aufgefasst wird, dass ?Befreiung der Menschen“ im ubertragenen Sinn als ?Selbstbestimmung von Menschen“ ubersetzt wird, dass ?Vielfalt“ auch Heterogenitat umfasst und dass ?Theorien der Sozialen Arbeit“ auch empirisches Wissen beinhaltet, und hat weitere Erlauterungen zu indigenem Wissen und zur Begrundung Sozialer Arbeit angefugt. [2] Eine vorangehende Fassung war 2000 in Montreal von der International Federation of Social Workers (IFSW) und der International Association of Schools of Social Work (IASSW) vorgelegt [3] und in leicht abgewandelter Form vom DGSA ubernommen worden. [4]

Im Zuge der fortschreitenden Entwicklung eigenstandiger Berufsfelder in sozialen Arbeits- und Handlungssystemen mit immer weniger klar differenzierbaren Teilgebieten hat sich der mit einer langen Tradition belegte Oberbegriff Soziale Arbeit herausgebildet. Genauso werden die akademischen Studiengange zunehmend mit den Begriffen Soziale Arbeit oder Sozialwesen bezeichnet. [5] Der klassische Unterschied zwischen Sozialpadagogik und Sozialarbeit lag grundsatzlich darin, dass die Sozialpadagogik praventiv ?agierte“, ?anbot“ und ?initiierte“. Die Sozialarbeit ?reagierte“, ?intervenierte“ nach Aufforderung und wurde ?administrativ tatig“, wenn ein Missstand gemeldet wurde. Eine andere Begriffsversion unterscheidet zwischen der Hilfe bei der Anderung von Lebensverhaltnissen (Sozialarbeit) und der Anderung der Lebensfuhrung (Sozialpadagogik). [6] Dieses Verstandnis orientiert sich starker an der Begriffsgeschichte, der zufolge ?Sozialpadagogik“ eher fur padagogische Theorieentwurfe sowie fur die Institutionen der Jugendhilfe Verwendung fand, wahrend ?Sozialarbeit“ eher nicht-padagogische Tatigkeitsfelder wie die Armenfursorge bezeichnete. [7] Verwirrend war und ist die oft unreflektiert vermischende Benutzung der Begriffe. Bisweilen wird versucht, die eine Arbeit der anderen Arbeit per Definition unterzuordnen bzw. eine der Formen aus der anderen abzuleiten. Neuere Ansatze benutzen Soziale Arbeit als Oberbegriff fur beide gleichrangigen Arbeitsgebiete. [8] Daruber hinaus wird mit Sozialer Arbeit ein eigenes, von anderen Professionen abgrenzbares, auf handlungswissenschaftlichen Regeln grundendes Interventionssystem verstanden.

Arbeitsfelder und Zielgruppen

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Arbeitsfelder und Zielgruppen der Sozialen Arbeit werden (zusammengenommen) oft in folgende große Bereiche unterteilt: [9]

  • Kindheit, Jugend, Familie
  • Arbeitsmarktintegration
  • Wohnen
  • Migration
  • Alter und Pflegebedurftigkeit
  • Gesundheit
  • abweichendes Verhalten und Resozialisierung

Sie lassen sich auch nach Lebensphase (u. a. Jugendsozialarbeit, Erwachsenensozialarbeit), nach Lebenslage, nach Art und Dauer der Hilfeleistung und nach Interventionstiefe (lebenswelterganzend / lebensweltunterstutzend / lebensweltersetzend) aufschlusseln.

In der Praxis der Sozialen Arbeit sind wir mit verschiedenen, teils widerspruchlichen Imperativen konfrontiert. So kommt es etwa in der Kinder- und Jugendhilfe zu Abwagungen zwischen dem Kindeswohl, elterlichen Rechten und dem Datenschutz. Staatliche Interventionen konnen verschiedene Formen annehmen ? sie konnen paternalistischer Art sein (das heißt, das Individuum gegebenenfalls auch vor sich selbst zu schutzen) oder die Autonomie und Eigenverantwortung des Individuums oder das Empowerment betonen, [10] und sie konnen die Betonung auf individuelle oder auf kollektive Hilfen setzen. [11]

Mandate der Sozialen Arbeit

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Sozialarbeiter und Sozialarbeitswissenschaftler haben verschiedene Mandate, also Handlungsauftrage durch bestimmte Interessensgruppen. Klassischerweise beinhaltet das ?doppelte Mandat“ das Mandat der Klientel und das Mandat des Staates. Demnach seien die Fachkrafte den Bedurfnissen des Individuums sowie der Mikrosysteme genauso verpflichtet wie den Bedingungen des staatlichen Rechtssystems oder der aktuellen Sozialpolitik . Diese verschiedenen Mandate der Sozialen Arbeit bilden ein Spannungsfeld, in dem Interessenskonflikte zwischen den einzelnen Standpunkten auftreten konnen. Dadurch ließe sich eine fachliche Autonomie begrunden, innerhalb derer die Fachkrafte ihre fachlichen Entscheidungen im Rahmen verschiedener Interessen abwagen. [12] Konkret ergibt sich ein Spannungsfeld zwischen Hilfe einerseits und Kontrolle andererseits. Ulrich Oevermann geht aus von einem ?Strukturdilemma“, sowohl ?Agentur sozialer Kontrolle “ als auch ?quasi-therapeutische“ Unterstutzung fur den Klienten sein zu mussen. [13]

Die Soziologin Silvia Staub-Bernasconi hat mit der Verpflichtung der Fachkrafte gegenuber ihrer eigenen Profession ein zusatzliches Mandat formuliert. Dies beinhaltet eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Thematik und eine damit einhergehende ethische Bewertung der Situation. [14] Entscheidend fur diese Bewertung sind der Ethikkodex der Sozialen Arbeit sowie die Menschenrechte. Diese Erweiterung des Doppelmandats (oft kurz als ?Tripelmandat“ bezeichnet) macht die Soziale Arbeit, nach Staub-Bernasconi, zu einer Profession der Menschenrechte , die politisch unabhangig ist. [15]

Beispiel: Eine Klientin, bei der das Jugendamt eine Gefahrdung des Kindeswohls pruft. Fur die Klientin gilt, sie bei der gelingenden Lebensfuhrung zu unterstutzen, so dass dem Kind ein geschutztes Aufwachsen moglich ist. Fur das Jugendamt gilt, die Vorgaben und Definitionen nach BGB sowie SGB VIII einzuhalten und fur den Staat die geringsten Kosten zu erhalten. Fur die Professionellen der Sozialen Arbeit gilt, die Situation unter den oben beschriebenen Umstanden zu erfassen und anschließend eine Entscheidung zu treffen. Stimmt diese nicht mit den Rahmenbedingungen uberein, kann auch gegen einzelne Akteure gehandelt werden, wie etwa einer Anrufung des Bundesverfassungsgerichts bei einer Menschenrechtsverletzung durch die Gesetzgebung.

Die Sozialpadagogin Karin Lauermann betont die Freiheit als Ziel menschlicher Entwicklung und formuliert daraus einen ?Auftrag an die Soziale Arbeit fur eine Optimierung der Handlungs- und Entscheidungsfreiheit aller Menschen zu deren hochstmoglicher Entfaltung“. [16]

Im systemischen Ansatz ist es nach Walter Milowiz die Aufgabe von Sozialarbeitern, dort praventiv oder funktionalisierend einzugreifen, wo dysfunktionale Beziehungen sich stabilisieren oder eskalieren. [17]

Professionelle Soziale Arbeit und Freiwilligenarbeit

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Im Bereich der Sozialen Arbeit werden ehrenamtliches , freiwilliges und burgerschaftliches Engagement oft synonym verwendet. [18] In der Zusammenarbeit mit der Freiwilligenarbeit konnen sich professionelle Expertise einerseits und Ressourcen Ehrenamtlicher andererseits erganzen. Zur Verdeutlichung der Unterschiede hebt der DBSH-Landesverband Bayern hervor: [19]

?Professionelle Soziale Arbeit zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sie in den verschiedenen Handlungsfeldern auf Grund von erworbenem Beschreibungs-, Erklarungs-, Handlungs- sowie Erfahrungswissen komplexe Problemlagen erkennt und schließlich auf der Basis ihrer berufsethischen Prinzipien und berufseigenen Kompetenzen Handlungsstrategien entwickelt.“

Die Sozialwissenschaftlerin Gisela Jakob betont, dass es in vielen Handlungsfeldern und Organisationen ausdrucklich zum Auftrag fur Professionelle der Sozialen Arbeit zahlt, Engagement zu fordern und die Adressaten bei der Wahrnehmung ihrer Burgerrechte zu unterstutzen. Als ein Beispiel nennt sie § 11 Abs. 1 SGB VIII, der vorsieht, dass Angebote der Jugendarbeit junge Menschen unter anderem ?zur gesellschaftlichen Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen und hinfuhren“ sollen. Kritisch sieht sie die Ausweitung gering bezahlter ehrenamtlicher Tatigkeiten, etwa durch Aufstockung eines Minijobs durch die Ubungsleiterpauschale , da dies einen Niedriglohnbereich mit prekaren Arbeitsverhaltnissen schaffe und professionelle Standards unterlaufen. Die Bezahlung von Engagement schade der Kultur des freiwilligen burgerschaftlichen Engagements und entwerte zudem die berufliche Arbeit. Sie pladiert daher fur eine klare begriffliche Trennung zwischen burgerschaftlichem Engagement und Erwerbsarbeit, bei der stundenweise bezahltes Engagement ebenso wie ein mit hohen Aufwandsentschadigungen entgoltenes Engagement als nebenberufliche Tatigkeit und somit als Erwerbsarbeit eingestuft werden. Die Integration von freiwillig Engagierten und die Abgrenzung der Aufgaben der einbezogenen Personalgruppen zahlt sie zur Organisationsentwicklung , die bei der Geschafts- und Organisationsleitung verortet ist, und betont die Bedeutung einer professionellen Freiwilligenkoordinierung . [18]

Entwicklungen und Einflussfaktoren der Praxis

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Die Jahrtausendwende brachte vermehrt eine an betriebswirtschaftlichen Prinzipien orientierte Stromung in der Sozialen Arbeit. Neben padagogischen Erwagungen gewinnen Uberlegungen zur Qualitatsprufung, -maximierung, Effizienzsteigerung, Standardisierung etc. mehr und mehr an Bedeutung, dies insbesondere durch Spardruck (Mittelkurzungen) und auch durch die gesteigerte Pflicht zum Nachweis der Wirtschaftlichkeit der Dienstleistungen, durch die Neufassung des § 93 BSHG im Jahr 1994. [20]

Angesichts neoliberaler Prozesse, die Sozialpolitik ?nach marktwirtschaftlichen und wettbewerbsstrategischen Gesichtspunkten“, [21] und damit auch Soziale Arbeit, umstrukturiert, finden in der Fachwelt wieder vermehrt Stimmen gehor, die gesellschaftliche Verhaltnisse behandeln. [22] Die Profession der Sozialen Arbeit ist noch und wieder durch die aktuellen Entwicklungen im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft, Individuum und Sozialarbeitern zu verorten. Dabei muss das Handlungsfeld insbesondere durch die Gesellschaft definiert werden, die gleichzeitig sowohl als Auftraggeberin, Problemursache und Problemlosungs-Teilinhaberin anzusehen ist. 2006 verabschiedeten 70 Fachbereiche fur Soziale Arbeit an deutschen Hochschulen einen ?Qualifikationsrahmen“.

Die Soziale Arbeit wird bisweilen zusammen mit weiteren Berufsgruppen mit dem Akronym SAHGE (Soziale Arbeit, haushaltsnahe Dienstleistungen , Gesundheits- und Erziehungsberufe) bezeichnet. [23]

Theorien der Sozialen Arbeit

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Padagogen, Sozialpadagogen, Sozialarbeitswissenschaftler und andere Personen haben vielfaltige Theorien Sozialer Arbeit entwickelt. Dabei handelt es sich ?um einige in sich geschlossene Theoriebildungen“ sowie haufig um ?Entwurfe, Ansatze oder Vorarbeiten einer Theorie“. [24]

Theorien und professionelle Praxis

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Nach Bernd Dewe und Frank-Olaf Radtke liegt sozialwissenschaftliches Wissen in Form eines heterogenen Angebots wissenschaftlicher Theorien vor, welche nicht handlungspraktisch anwendbaren Regeln, sondern ?Reflexionswissen“ hervorbringen. [25] Im Zusammenhang mit der professionellen Sozialen Arbeit spricht Dewe von einer ?reflexiven Professionalitat“ .

Einteilung bzw. Typisierung

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Alice Salomon hat in ihrem Buch Soziale Fuhrer zahlreiche Personlichkeiten der Sozialen Arbeit genannt und darin auch ihre Beitrage zur Theorie hervorgehoben. [26] Zahlreiche weitere Autoren haben weitere Personen genannt, die fur die Theoriebildung in der Sozialen Arbeit von Bedeutung gewesen sind. Dabei hat sich zwar ein Kanon von Personen ergeben, die in diesem Zusammenhang immer wieder genannt werden, aber es gibt hier keine allgemein akzeptierten Kriterien dafur, welche Aussagen als wissenschaftlich anzusehen seien, [27] noch daruber, wer als Autor einer Theorie Sozialer Arbeit anzusehen ist. [28]

Manche Autoren, so auch Ernst Engelke , Stefan Borrmann und Christian Spatscheck in ihrem Buch Theorien der Sozialen Arbeit , teilen Theorien Sozialer Arbeit nach dem Zeitpunkt ihrer Entstehung ein.

Heiko Kleve [29] unterscheidet Theorien der Sozialen Arbeit wie die Lebensweltorientierung und die Sozialraumorientierung , welche aus dem Feld der wissenschaftlichen Sozialen Arbeit heraus fur dieses Praxis- und Wissenschaftsfeld entwickelt wurden, von Theorien uber die Soziale Arbeit (vor allem soziologische Theorien), in denen Soziale Arbeit neben anderen gesellschaftlichen Spharen thematisiert wird, und Theorien in der Sozialen Arbeit wie die Psychoanalyse oder die Bindungstheorie , welche von professionellen Fachkraften in ihrer Praxis als Reflexions- oder Handlungsfolie genutzt werden. (Siehe hierzu auch: Sozialarbeitswissenschaft#Theorien der Sozialarbeitswissenschaft .)

Zur Typisierung von Theorien, die auf unterschiedlichen wissenschaftlicher Erkenntniskonzepten und verschiedenen Gegenstandsdefinitionen beruhen, hat Helmut Lambers in seinem Buch Theorien der Sozialen Arbeit funf fur die Theoriebildung ausschlaggebende Bezugsprobleme identifiziert [30] und diesen Bezugsproblemen die von bestimmten Autoren ab Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten Theorien zugeordnet: [31]

  1. Verhaltensanpassung ? vertreten durch Christian Jasper Klumker , Mary Ellen Richmond , Hans Scherpner , Lutz Rossner ;
  2. Erziehung, Bildung und Befahigung ? einschließlich Fragen nach einer Idealgesellschaft, der kulturellen Identitat, der Verberuflichung des Sozialen und der Subjektentwicklung ? vertreten durch Paul Natorp , Herman Nohl , Klaus Mollenhauer , Karam Khella , Marianne Hege , Hans-Uwe Otto , Bernd Dewe , Michael Winkler ;
  3. Armut und soziale Ungerechtigkeit ? vertreten durch Alice Salomon , Jane Addams , Ilse Arlt , Lieselotte Pongratz , Silvia Staub-Bernasconi ;
  4. Alltags- und Lebensbewaltigung ? vertreten durch Louis Lowy , Carel B. Germain , Alex Gitteman , Wolf Rainer Wendt , Hans Thiersch , Lothar Bohnisch ;
  5. Kommunikation und Lebensfuhrung ? Wolf Rainer Wendt , Heiko Kleve , Tilly Miller , Wilfried Hosemann , Wolfgang Geiling , Wolf Ritscher , Albert Scherr , Peter Sommerfeld , Dieter Roh , Jan V. Wirth , Bjorn Kraus , Bringfriede Scheu , Otger Autrata , Werner Schoning .

Lambers hebt hervor, dass es sich vor allem bei modernen Theorien Sozialer Arbeit meist um Versuche handelt, ?die eigene Theoriebildung aus unterschiedlichen wissenschaftstheoretischen und philosophischen Traditionen zu synthetisieren“ und dass bei einer eindeutigen Zuordnung oder Klassifikation nach wissenschaftstheoretischen Standpunkten nicht moglich ist. [32] Lambers spricht von einem ?Theorienpluralismus“ und betont den Wert neuer theoretischer Ansatze fur die Disziplinbildung. [33]

Methoden der Sozialen Arbeit

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In der Sozialen Arbeit geht es darum, durch gezielte Hilfsangebote die Autonomie der Individuen in der alltaglichen Lebensgestaltung zu starken, wiederherzustellen und zu sichern. Da die Befahigung eines Individuums am gesellschaftlichen und offentlichen Leben teilzunehmen nicht bei allen gleich ausgebildet ist, spielt die Soziale Arbeit neben der finanziellen Sozialhilfe eine wichtige Rolle bei der Aufgabe, soziale Gerechtigkeit herzustellen. [34]

Gegenstand Sozialer Arbeit sind allgemein gesellschaftlich und professionell als relevant angesehene menschliche ?Problemsituationen“. Hierzu gehoren uberwiegend Probleme mit der alltaglichen Lebensbewaltigung, der ?Lebenspraxis“ ? dem alltaglichen ?Zurechtkommen und Zurechtfinden“. Sozialpadagogik bedeutet aber nicht allein Fahigkeiten und Ressourcen der Einzelnen zu fordern. [35]

Hinsichtlich der Arbeitsformen konnen die folgenden drei klassischen Methoden [36] der Sozialen Arbeit unterschieden werden:

Infolge der Methodenkritik in den 1970er Jahren nahm die Binnendifferenzierung deutlich zu und es entwickelte sich eine Vielzahl abgeleiteter und neuer Konzepte, Methoden und Techniken heraus. In der beruflichen Praxis ist ein monomethodisches Vorgehen selten anzutreffen; es uberwiegen Handlungsansatze, die mehrere Methoden einbeziehen.

Paradigmen der Sozialarbeitswissenschaft (Auswahl)

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Das Systemtheoretische Paradigma der Sozialen Arbeit wurde ursprunglich an der Hochschule fur Soziale Arbeit Zurich von Silvia Staub-Bernasconi , Werner Obrecht , Kaspar Geiser und Anderen entwickelt und wird daher auch als Zurcher Schule bezeichnet. Unterschieden wird dabei in Metawissenschaften (beispielsweise Geschichte der Sozialen Arbeit sowie Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie), Objekttheorien (beispielsweise Sozialpsychologie und Politikwissenschaft), allgemeine normative Handlungstheorie sowie spezielle Handlungstheorien (beispielsweise Sozialmanagement).

Der Gegenstand Sozialer Arbeit ist hiernach das Losen, Lindern oder Verhindern praktischer sozialer Probleme, die sich aus einer unzureichenden Integration von Individuen in ihren sozialen Systemen ergibt, was gleichbedeutend ist, seine biopsychosozialen Bedurfnisse dauerhaft nicht befriedigen zu konnen. Ein ?soziales Problem“ wird anhand der von Staub-Bernasconi in Umrissen konzipierte und von Obrecht ausformulierte Bedurfnistheorie definiert. [37]

Gemaß der Zurcher Schule treten soziale Probleme im Rahmen sozialer Interaktionen auf zwei Ebenen auf: horizontal (idealtypisch sind dies Austauschbeziehungen) und vertikal (idealtypisch sind dies Machtbeziehungen). Probleme im Bereich horizontaler Beziehungen sind zum Beispiel soziale Isolation oder auch ungleichwertige Tauschbeziehungen im privaten und/oder beruflichen Bereich. Probleme im Bereich von Machtbeziehungen beziehen sich auf die soziale Position und sind zum Beispiel Ohnmacht gegenuber illegitimer Macht, Fremdbestimmung (etwa durch kunstliche Verknappung lebensnotwendiger Guter oder durch Drohung und Gewalt) und soziale Deklassierung.

Im Sinne einer Vereinfachung mittels der ?systemischen Denkfigur“ werden soziale Probleme unterteilt in:

  • individuelle Ausstattungsprobleme (fehlende, gesellschaftlich be- oder verhinderte Entwicklung von Erkenntniskompetenzen; Mangel in der Ausstattung mit Wissensformen; fehlende, gesellschaftlich be- oder verhinderte Entwicklung von Handlungskompetenzen, im Besonderen sozial abweichendes Verhalten; zu geringe oder fehlende soziookonomische Ausstattung; fehlende, gesellschaftlich be- oder verhinderte soziale Mitgliedschaften)
  • Probleme in sozialen Austauschbeziehungen, Mangel oder Uberschusse in Bezug auf korperliche Zustande und Prozesse, welche die Gesundheit, die korperliche Integritat und die korperliche Leistungsfahigkeit beeintrachtigen (Austauschbeziehungen, die uber eine langere Zeitspanne nicht gegenseitig (reziprok) und gleichwertig (aquivalent) und damit nicht symmetrisch sind)
  • Probleme in sozialen Machtbeziehungen (wobei Ressourcen oder Defizite der Ausstattungsdimensionen innerhalb von Machtbeziehungen zu Machtquellen werden) und
  • Werte- und Kriterienprobleme (problematische Regeln der Sozial- und Machtstruktur).

Auch in der Auffassung der Sozialen Arbeit als Disziplin und Profession und in Bezug auf das Interventionswissen (methodisches Handeln) der Sozialen Arbeit setzt die Zurcher Schule eigene Schwerpunkte. Soziale Arbeit als Disziplin erforscht die Zusammenhange der sozialen Problementstehung und Problemlosung. Soziale Arbeit als Profession arbeitet an der Losung und der moglichen Pravention dieser Probleme. Silvia Staub-Bernasconi betont den fachlichen Auftrag, auch die Verletzung von Menschenrechten in Bezug auf organisch verankerte, biopsychosozialen Bedurfnisse lokal, national und global zu erkennen und zu benennen. Nach Staub-Bernasconi gilt es zukunftig, bestimmte problembezogene Arbeitsweisen (= spezielle Handlungstheorien) systematisch auszuarbeiten, darunter Bewusstseins ­bildung, Handlungskompetenz -Training, soziale Vernetzung und Umgang mit Machtquellen.

Die Vorgehensweise bei der Losung von sozialen Problemen, also das methodische Handeln, orientiert sich in der Zurcher Schule an der allgemeinen normativen Handlungstheorie (Obrecht) und findet ihre Entsprechung in der Methodik der Medizin oder der Psychologie .

Modell ?Analyse sozialer Systeme“

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Im Modell von Michael Bommes und Albert Scherr wird Soziale Arbeit als Inklusionsvermittlung, Exklusionsvermeidung und Exklusionsverwaltung beschrieben. Ausgedruckt wird dabei eine Ubereinkunft, nach der Soziale Arbeit als ?organisierte Hilfe“ bewertet wird. Nicht Einzelne bestimmen dabei wer hilfsbedurftig ist, sondern Instanzen des politischen Systems. Diese bestimmen Hilfsanspruche und unterscheiden diese von illegitimen Anspruchen; soziale Probleme werden von der ?Normalitat“ abgegrenzt. In dieser Theorie wird Bezug genommen auf Luhmanns Analyse sozialer Systeme. Moderne Gesellschaften beziehen Menschen mit ihren Bedurfnissen nicht als ganze ein, sondern sie bestehen aus vielen Funktionssystemen, die jeweils bestimmte Zugangsvoraussetzungen haben. Jeder Mensch muss seine Zugehorigkeit zu Funktionssystemen zunachst erarbeiten. Der Mensch kann sich an diese Regeln bzw. Zugangsvoraussetzungen halten oder von ihnen abweichen.

Exklusionsrisiken wie Arbeitsmarkt oder Gesundheitssystem des Wohlfahrtsstaates werden durch das System der Sozialversicherungen abgesichert. Fur die Menschen, die aus diesem System herausfallen, ubernimmt die Soziale Arbeit eine Zweit-/Auffangsicherung (Spiegel, 2004).

Aus Sicht der systemtheoretischen Soziologie legte Jan V. Wirth eine Systemtheorie der Lebensfuhrung vor, die das Verhaltnis von biopsychosozial verfasstem Individuum und funktional differenzierter Gesellschaft systemtheoretisch, d. h. gleichermaßen als Bedingungs- und Kommunikationsverhaltnis, analysiert. Instruktiv ist dabei auch die Frage, in welchen Hinsichten Gesellschaft, soziale Systeme bzw. Kommunikation zulassen, eine ≫Person≪ sein zu konnen, ohne zugleich deswegen nicht als autonom denkendes und fuhlendes Individuum etc. beobachtet und behandelt zu werden. Nach Wirth geht problematische Inklusion problematischer Exklusion voraus, daher mussten primar die Inklusionsbedingungen und -modi der Lebensfuhrung im Fokus sozialarbeitswissenschaftlicher Forschung stehen. Insofern gehort neben Inklusionsvermittlung, Exklusionsvermeidung und Exklusionsverwaltung auch Inklusionstutzen zu den gesellschaftlichen Funktionen und Aufgaben Sozialer Arbeit. Hier ist ein strategisches Defizit des Wohlfahrtsstaates zu verzeichnen. [38]

Systemische Sozialarbeit

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Der Begriff systemische Sozialarbeit findet sich u. a. bei Peter Lussi und bei Walter Milowiz als systemisch-konstruktivistische Ansatz. Systemisches soziales Arbeiten ist Wirth folgend die Betrachtung von Ressourcen und Leistungen insbesondere mit Hinblick auf die Ermoglichung von Inklusion und Exklusion in fur die Lebensfuhrung wertgeschatzt soziale Systeme der Gesellschaft. Unter dieser Perspektive werden gemeinsam mit ihren Adressaten und Auftraggebern neue Handlungsmoglichkeiten entwickelt. Methodisch stutzt sie sich auf eine bunte Palette von Verfahren aus verschiedenen beraterischen, padagogischen und therapeutischen Arbeitsansatzen, denen allen dieser Grundgedanke voraus liegt: namlich die Aufmerksamkeiten, die Beobachtungen und die Interventionen auf die Relationen und Beziehungsmuster zwischen den verschiedenen an der Lebensfuhrung beteiligten Systemen zu richten. Nach Scherr und Wirth sind nicht ?soziale Probleme“ (etwa gesellschaftliche Sicherheits- oder Ordnungsprobleme) der ausgezeichnete Gegenstand moderner Sozialer Arbeit, sondern vielmehr kann der Konzeptrahmen ?Probleme der Lebensfuhrung“ Soziale Arbeit anleiten und instruieren.

Weitere theoretische Modelle

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Internationaler Vergleich Sozialer Arbeit

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In der Sozialen Arbeit variiert das Ausmaß ihrer Professionalisierung sehr von Staat zu Staat. [39] In der Regel wird es als staatliche Aufgabe gesehen.

Seit dem 19. Jahrhundert gab es mehrere Versuche, die kommunale Armenverwaltung an die Bedingungen der entstehenden Industriegesellschaft anzupassen: Nach dem Elberfelder System entstand das Straßburger System . Erste Anlaufstelle war stets eine Behorde , so dass bis ins 20. Jahrhundert auch das Berufsbild und die Tatigkeiten dadurch - insbesondere durch Verwaltungsbeamte gepragt waren und sich auf die Einzelfallhilfe konzentrierten. Die Sozialpadagogik war vom Ende des 19. Jahrhunderts an, ohne Bruch fast bis zur Grundung der Fachhochschulen ? also 1971 ? ausschließlich ein Frauenberuf . Die Berufsausbildung in der sozialen Arbeit gestaltete sich in Deutschland ab 1945 durch den Foderalismus in den Bundeslandern und die deutsche Teilung 1949?1989 unterschiedlich. In einigen Bundeslandern erhielt man den Doppeltitel ?Dipl.-Sozialpadagoge/Sozialarbeiter“. Viele Fachhochschulen, die beide Studiengange anboten, nannten sich ?Fachhochschule fur Sozialwesen“ oder ?Fachhochschule fur Soziale Arbeit“. Bildungspolitik ist Sache der Lander, Hochschulpolitik allerdings auch Bundesangelegenheit. Im Laufe der Zeit veranderten sich die Schwerpunkte in der Aus- und Weiterbildung , wobei andere Wissensgebiete wie etwa die Padagogik hinzukamen. Am 13. Marz 1967 wurde in einer Rahmenvereinbarung der Kultusministerkonferenz (KMK) die Bezeichnung ?Hohere Fachschule fur Sozialpadagogik“ beschlossen. Die Ausbildung wurde auch fur mannliche Studenten, die bis dahin als Sozialarbeiter bezeichnet wurden, geoffnet. Ab den 1970er Jahren wurde die offene Sozialarbeit als neue Form entwickelt. [40] Seit 2001 ist die Soziale Arbeit durch die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und die Kultusministerkonferenz (KMK) offiziell als Fachwissenschaft anerkannt. Die Abschlusse im Hochschulbereich waren Diplom-Sozialpadagoge und Diplom-Sozialarbeiter. Als neue Bezeichnungen im Zuge des Bologna-Prozesses wurde der Bachelor eingefuhrt, der Abschluss lautet Sozialpadagogin/Sozialpadagoge/Sozialarbeiter/in (B.A.), [41] und auch einige Universitaten richteten entsprechende Studiengange ein. Die erziehungswissenschaftlichen , universitaren Studiengange zum Diplom-Padagogen mit der Fachrichtung Soziale Arbeit wurden in Masterstudiengange uberfuhrt. Mit dem Sommersemester 2007 sind die ersten deutschen Absolventen mit einem Bachelor fur Soziale Arbeit auf den Arbeitsmarkt getreten, wobei alle Hochschulen auf den Bologna-Prozess umstellten. Das Bachelorstudium ist im Vergleich zum Diplomstudiengang um ein Praxissemester reduziert. Modulorientierte Lehrinhalte und ganzheitliche Vermittlungsformen der Lehre spielen, aus der Erwachsenenbildung kommend, zunehmend eine Rolle. Durch den Bologna-Prozess werden in der Berufspraxis zunehmend Absolventen mit Masterabschluss arbeiten.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung formulierte in ihrer Reihe Grundwissen Kommunalpolitik , dass die Begriffe Sozialpadagogik und Sozialarbeit aus dem Grunde zunehmend synonym verwendet und gemeinsam unter den Begriff Soziale Arbeit gefasst werden, dass deren Aufgaben ?alle aus einer Verfassungsnorm abgeleitet werden, das zentrale Ziel der ?sozialen Sicherung‘ verfolgen und fur Angebote, Dienste und Veranstaltungen stehen, die beraten , bilden, erziehen, helfen und pflegen, und schließlich gleiche oder ahnliche Konzepte, Methoden und Verfahren beinhalten“. [42]

Staatlich anerkannte Sozialarbeiter und Sozialpadagogen unterliegen in Deutschland der Verschwiegenheitspflicht ( § 203 Absatz 1 Nummer 6 StGB). Ein Zeugnisverweigerungsrecht haben sie jedoch nur fur das, was ihnen als ?Mitglieder oder Beauftragte einer anerkannten Beratungsstelle nach den §§ 3 und 8 des Schwangerschaftskonfliktgesetzes“ oder ?Berater fur Fragen der Betaubungsmittelabhangigkeit in einer Beratungsstelle“ anvertraut worden oder bekanntgeworden ist ( § 53 StPO Absatz 1 Nummern 3a und 3b). In anderen Fallen sind sie verpflichtet, vor der Staatsanwaltschaft auszusagen, sofern sich nicht im Hartefall ein Zeugnisverweigerungsrecht unmittelbar aus der Verfassung ableiten lasst. [43] Der DBSH und weitere Institutionen fordern, § 53 Absatz 1 StPO um Mitarbeiter der Sozialen Arbeit zu erweitern. [44] [45]

Sozialarbeit und Sozialpadagogik waren bis 2007 in der Ausbildung getrennt. Seither umfasst die Ausbildung der Sozialen Arbeit sowohl den Bereich Sozialarbeit als auch Sozialpadagogik. Im Laufe der Geschichte haben beide Berufsgruppen gewisse Bereiche fur sich beansprucht, und so konnen in der Regel Sozialpadagogen nicht am Jugendamt tatig werden und Sozialarbeiter nicht in der stationaren Jugendwohlfahrt. Generell gibt es jedoch eine starke Uberlappung in den Handlungsfeldern.

Betrachtet man die Geschichte der Praxis der Sozialen Arbeit, so lasst sich erkennen, dass es sehr wohl Arbeitsfelder mit hohen padagogischen Anteilen gibt, welche dann unter der Uberschrift ?Sozialpadagogik“ zusammengefasst werden, und Arbeitsfelder mit geringen padagogischen Anteilen, welche als ?Sozialarbeit“ bezeichnet werden. Beide Arbeitsfelder treten in unterschiedlichen Situationen und Altersklassen auf.

Charakteristikum fur die Sozialpadagogik stellt grundsatzlich die Fursorge dar. Als bedeutendste Institution gilt das Heim. Die grundlegenden Aufgabenbereiche der Sozialpadagogik finden sich in Schutz, Pflege und Beratung von Betroffenen. Da die Gesellschaftsrealitat mit all ihren Starken und Schwachen notwendigerweise immer zum Gegenstand der sozialpadagogischen Theorie wird, heißt es, von Sozialpadagogen ginge die heftigste Gesellschaftskritik aus.

Die Ausbildung fur Soziale Arbeit ist als Studiengang an Fachhochschulen organisiert, an der FH Campus Wien , der FH Joanneum in Graz, der FH Karnten, der FH St. Polten, der FH Vorarlberg, der FH Oberosterreich, dem Management Center Innsbruck (MCI), der Fachhochschule Salzburg oder der FH Burgenland . Die Ausbildung schließt mit Mag(FH) , oder nach der Umstellung im Zuge des Bologna-Prozesses mit Bachelor ab. Die Ausbildung fur Sozialpadagogik ist als zehnsemestrige sekundare Ausbildung und als postsekundare Ausbildung in Kollegs organisiert. Standorte sind Salzburg, Baden, St. Polten, Stams, Linz, Graz und Wien. Diese Ausbildungen sind entweder offentlich (kostenlos) oder privat (mit Semesterbeitrag) gefuhrt und erhalten, nach Erfullung staatlicher Kriterien, das Offentlichkeitsrecht uber das Bundesministerium fur Bildung . In Wien wird die Ausbildung von drei Privatschulen als berufsbegleitendes Kolleg angeboten. Die ?Wiener ARGE fur Sozialpadagogik“ gibt es seit 1992 und ist das alteste und großte berufsbegleitende Kolleg osterreichweit. Die anderen beiden Institutionen (die bildungsakademie, Institut Dr. Rampitsch) bieten die Ausbildung seit 2012 an. Die FH St. Polten bietet außerdem auch einen Masterstudiengang an. In Graz wird zudem ein eigener Magistra- und Magisterstudiengang fur Sozialpadagogik an der Karl-Franzens-Universitat angeboten.

In der Schweiz umfasst der Begriff zusatzlich die Fachrichtung Soziokulturelle Animation . Die Lehre der Sozialen Arbeit wird an Fachhochschulen mit dem Bachelor abgeschlossen. 1995 wurden nach dem fruheren System 725 Diplome erteilt, die sich auf die verschiedenen Fachrichtungen wie folgt verteilten: 404 Sozialpadagogik, 224 Sozialarbeit, 19 Doppeldiplome SA/SP und 80 Soziokulturelle Animation. Die Ausbildung kann in einem Vollzeit- oder Teilzeitstudium, dann haufig berufsbegleitend, absolviert werden und dauert in der Regel drei bzw. vier bis funf Jahre. Sie umfasst mindestens 5'400 Lektionen, davon mindestens 1'500 in der Praxisausbildung. Es gibt zahlreiche Eignungsabklarungen bei der Aufnahme zum Studium. Das Mindesteintrittsalter liegt bei 20 Jahren. Der Anteil von auslandischen Studenten liegt in der Schweiz bei ca. 5 Prozent deutlich unter dem auslandischen Bevolkerungsanteil von 18 Prozent. Das Studium wird mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. An der Berner Fachhochschule , Zurcher Hochschule fur Angewandte Wissenschaften sowie an der Fachhochschule Nordwestschweiz wird ein sogenannter generalistischer Studiengang angeboten, der alle drei Bereiche umfasst und an der Hochschule Luzern drei einzelne Studiengange. Der verliehene akademische Grad nach Abschluss des Studienganges ist Bachelor of Science (BSc) / Bachelor of Arts (BA) Soziale Arbeit. Neuerdings wird anschließend an den Bachelor auch ein Master-Studium in Sozialer Arbeit angeboten. Es haben sich hierzu verschiedene Fachhochschulen zusammengetan, um den konsekutiven Master anbieten zu konnen. Der Abschluss nennt sich (MSc) Master of Science. [46] Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW bietet ein ebenfalls konsekutives Master-Studium in Sozialer Arbeit mit dem Schwerpunkt Soziale Innovation an. Die Absolventen des Master-Studiums tragen den Titel Master of Arts (MA).

In der zweiten Halfte des 20. Jahrhunderts wurde die Soziale Arbeit in Finnland, unterstutzt durch die Vereinten Nationen, auf ein US-amerikanisch gepragtes social work -Modell ausgerichtet, welches die Einzelfallhilfe ( case work ) in den Vordergrund stellte. Dieses Modell wurde in der Praxis teilweise angenommen, traf aber auf den Widerstand vieler an Universitaten tatigen Akademiker. Allen voran stand dabei der an der Universitat Tampere tagigen Hochschulprofessors Veikko Piirainen, der diesen Ansatz als eine individuelle Pathologisierung sozialer Probleme betrachtete und ihn als fur Finnland nicht angemessen erachtete. [47] So bildeten sich in Finnland zwei getrennte Berufsbilder heraus: der welfare worker einerseits und der social worker andererseits.

Der social worker konnte ein ausgebildeter welfare worker sein oder eine im Ausland ausgebildete Person oder auch jegliche als geeignet eingestufte Person ? etwa Priester, die Familienberatung anboten, oder Krankenschwestern, die sich fur die Soziale Arbeit in Krankenhausern fortbildeten. [48] Die Ausbildung und Supervision von social workers fand unter anderem durch Helvi Boothe statt, einer US-amerikanischen Expertin fur social case work , und basierte stark auf konkreten Fallberichten und deren Diskussion. [49] Die social workers in Finnland legten in Anlehnung an die durch Bolby begrundete Bindungstheorie in den 1950er-Jahren einen starken Fokus auf die Familie und die zentrale Rolle der Hausfrau und Mutter . [50] Laut Lauri Tarvainen konnten social workers flexibler agieren als welfare workers dies taten, und brachen mit der Tradition einer durch Laien durchgefuhrten Wohlfahrt. [51]

Piirainen kritisierte den universellen Anspruch von social work auf (internationale) Gultigkeit, die Abkehr von Hausbesuchen mit ihrer Einbettung in den sozialen Kontext sowie den Ruckgriff auf psychoanalytische Modelle. [52] Fur den welfare worker sah Piirainen drei Fahigkeiten als entscheidend an: erstens die Fahigkeit, aus der Praxis durch Beobachtung und Evaluierung Wissen zu erzeugen, zweitens Kenntnis der relevanten gesetzlichen Bestimmungen und drittens die Beherrschung des Professionswissens der Sozialen Arbeit, um der Komplexitat der vielfaltigen, in der Praxis vorliegenden Situationen gerecht zu werden. [53] Piirainen kritisierte zudem, dass in Fallberichten der social worker jegliche Regung des Klienten dokumentiert und dann diskutiert werde. Anstelle einer textbasierten Objektivierung solle vielmehr der religiose Kontext, die Intuition und das Erleben des Augenblicks zu Hilfe genommen werden. [54] Unter welfare workers war die Verschriftlichung und Diskussion ihrer Falle geringer ausgepragt als unter social workers , außer wenn es um gesetzliche Bestimmungen ging. [55] Zu nennen ist auch, dass der uberwiegende Teil der welfare workers Manner waren, der uberwiegende Teil der social workers Frauen. [56]

In den 1970er Jahren fand das modernisierte Modell des social work auch in den Universitaten breitere Zustimmung. [47]

Das heutige Sozialhilfegesetz (1301/2014) stuft die strukturelle Sozialarbeit als praventive Maßnahme zur Forderung des sozialen Wohlbefindens und der Gesundheit ein. Vor allem auf kommunaler Ebene soll die Expertise von Sozialarbeitern es ermoglichen, Informationen uber soziale Probleme und Vorschlage zu deren Verbesserung zu erhalten. Dieses Gesetz verortet die Aufgaben der Soziale Arbeit in ihrem Beitrag zu folgenden Bereichen: [57]

  • Gewinnung von Wissen uber Bedurfnisse der Klienten der Sozialen Arbeit und ihres strukturellen Hintergrunds,
  • Pravention sozialer Probleme und Verbesserung des lokalen Lebensumfelds,
  • Planung offentlicher Maßnahmen und Entwicklung lokaler sozialer Dienste.

Soziale Arbeit in Großbritannien

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Bis die Soziale Arbeit Ende des 19. Jahrhunderts in den Slums von London erfunden wurde, gab es nur einige Erlasse, auch ?Armengesetze“, mit Anordnungen zu Armut, Alter und psychischer Krankheit. Diese Erlasse waren mehr oder weniger aus der Unfahigkeit der Kommunen, etablierten Kirchen und Kloster entstanden, weiterhin Armenunterstutzung zu gewahrleisten. Die Friendly Societies , Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, Oktavia Hill und die Charity Welfare Organisation (COS), sind nur einige markante Punkte in der Geschichte der Sozialarbeit Großbritanniens.

Das Verstandnis der Sozialen Arbeit in Großbritannien beruht auf der Anerkennung des britischen Sozialstaates, der Ende des Zweiten Weltkrieges erfunden wurde. Er wollte die Hauptprobleme: Armut, Krankheit, Verwahrlosung, mangelnde Bildung, Beschaftigungslosigkeit und mangelnde Arbeitsmoral in Angriff nehmen. 1946 fuhrte der Curtis-Report uber Waisenkinder ein Verstandnis fur die Bedurfnisse von den wirklichen Bedurfnissen von Kindern und begrundete die Soziale Arbeit mit Kindern in Großbritannien. Sozialarbeiter in Großbritannien erlangt man uber das ?Diploma in Social Work“. Dies bedeutet im Normalfall zwei Jahre Studium an einer Universitat, entweder auf einem ?undergraduate“ oder einem ?postgraduate“ Level (vergleichbar mit Bachelor und Master). Oft ist das Diploma in Social Work eingebunden in ein drei- oder vierjahriges Studium, wie in Sozialarbeit, Sozialpolitik oder ?Angewandte Soziale Studien“. Vor Ende des Millenniums war allerdings ein Ruckgang der studierenden Zahlen in Sozialer Arbeit zu verzeichnen. Ein Grund dafur ist sicher eine Veranderung der Hochschulfinanzierung, welche hohe Kosten fur Studenten und Verschuldung durch ein Studium brachten. Die Studienlange wurde zudem erhoht. Auch inhaltlich wird die Ausbildung in dieser Zeit uberarbeitet, insbesondere die Bereiche Kinderpflege und psychische Gesundheit. Seit 1992 besteht das Institute of Health and Community Studies an der Universitat Bournemouth, dass funf akademische Bereiche abdeckt: Krankenpflege (Nursing), Hebammenausbildung (Midwifery), Sozial- und Gemeinwesen (Social and Community Studies), allgemeine soziale Praxis (General Practice) und Forschung und Beratung (Research and Consultancy).

Durch die Einfuhrung des Bachelors in Sozialer Arbeit wird mittlerweile sowohl eine akademische als auch eine berufliche Qualifikation angeboten, der nach zwei von drei Jahren, zur Erlangung des Diplom fur Soziale Arbeit fuhrt. Der Social Work Degree bietet Studierenden die Chance, sich mit der Philosophie Sozialer Arbeit auseinanderzusetzen, um eine professionale Identitat zu entwickeln und Wissen und Fertigkeiten zu erlangen, die fur eine Tatigkeit im Rahmen der britischen Sozialgesetze notwendig sind. Ferner werden die Studierenden befahigt sich kritisch mit den Themen Rassismus, Diskriminierung und Benachteiligung auseinanderzusetzen und Forschungsergebnisse im Bereich der Sozialen Arbeit auf die Praxis anzuwenden. Wahrend des Studiums absolvieren die Studenten zwei Vollzeitpraktika, die durch Praxisanleitung begleitet werden. Diese werden im staatlichen Sektor oder in einer Vielzahl unabhangiger Einrichtungen abgeleistet.

Die universitare Ausbildung zur Sozialen Arbeit als Wissenschaft besteht in China schon seit den 1920er und danach wieder in den 1950er Jahren. Einige Absolventen, die in Europa oder den USA studiert hatten, bauten schon in den 1920er Jahren die Fakultaten ? Soziologie und soziale Dienstleistungen “ an der Yanjing-Universitat Peking, ?Soziale Arbeit“ an der Nanjing Jinling-Universitat fur Frauen und ? Soziale Wohlfahrt und Administration“ an der Nanjing Jingling Universitat sowie ? Sozialmanagement “ an der Suzhou-Akademie fur soziale Erziehung auf. Durch den Krieg stagnierte die Entwicklung der Studiengange.

Im Jahr 1952 wurden die Studiengange ?Soziologie“ und ?Soziale Arbeit“ wieder abgeschafft. [58] Damit war die Ausbildung uber 30 Jahre im sozialwissenschaftlichen Bereich unterbrochen. Nur uber die Kader akademien des Ministeriums fur Zivilangelegenheiten und der Massenorganisation bestand eine Ausbildung fur eine Tatigkeit im chinesischen Sozial- und Wohlfahrtswesen .

Ende der 1980er Jahre erkannte das Ministerium, dass es einer erneuten Professionalisierung der Sozialen Arbeit bedarf. Nachdem man sich international beraten ließ, entschloss man sich unter Bewilligung der nationalen Bildungskommission das Studienfach ?Social Work and Administration“ (shehui gonzuo yu guangli zhuanye) an der Beijing-Universitat, spater auch an der Jinling-Universitat und der Xiamen-Universitat zu grunden. Seitdem lehrt man die Soziale Arbeit als Wissenschaft an drei verschiedenen Institutionen: an den Kaderschmieden der Kommunistischen Partei und Jugendliga, an Kaderschmieden des Ministeriums fur Zivilangelegenheiten und an allgemeinen Hochschulen und Universitaten.

Das ?China College for Youth Politics“ (zhongghuo qingnian zhenshi xueyuan) (die ehemalige Kaderakademie der kommunistischen Jugendliga) hat 1993 die erste Fakultat ?social work“ in China nach dem Krieg gegrundet. Sie ist heute großte Ausbildungsstatte in der Sozialen Arbeit. Bis 2004 hatten dort 455 Sozialarbeitern einen Bachelor -Degree -Abschluss erworben. Mittlerweile gibt es an knapp 100 Akademien, Hochschulen und Universitaten Sozialarbeiter oder verwandte Professionen. An insgesamt 79 Universitaten finden achtsemestrige Studiengange statt mit Bachelorabschluss. An einigen Universitaten gibt es eine eigene Fakultat ?Soziale Arbeit“, haufiger ist sie allerdings zusammen mit ?Soziologie“ in einer Fakultat.

Viele Bereiche der Sozialen Arbeit sind in der Geschichte der Sozialen Arbeit gerade in Amerika entwickelt und weiter entworfen worden, so die moderne Gemeinwesenarbeit und die Gruppentheorien der sozialen Gruppenarbeit . In den USA ist das Studium der Sozialen Arbeit genauso differenziert wie in Deutschland. Allerdings sind die Hochschulen dort, von vornherein beeinflusst durch das amerikanische Hochschulsystem, eher spezifiziert. So sind manche Hochschulen schon auf gewisse Gruppen von Adressaten spezifiziert.

Internationale Soziale Arbeit ? interkulturelle Soziale Arbeit

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Das Profil der Sozialen Arbeit wird immer mehr international, interkulturell und interreligios gepragt. Vielfaltige Perspektiven auf das menschliche Leben und Zusammenleben werden in Internationaler Verantwortung gesehen, um lokale Lebenschancen zu verbessern. [59]

Soziale Arbeit in der Entwicklungszusammenarbeit

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Gerade innerhalb der internationalen Sozialarbeit sind viele Sozialarbeiter auch in der Entwicklungszusammenarbeit in wirtschaftlich weniger entwickelten Landern tatig. Die Problemfelder reichen von Straßenkinderprojekten in brasilianischen Favelas bis zu Brunnenbauprojekten in Indien oder Afrika. Der Schwerpunkt ist hier in der Projektarbeit .

Fruhere Berufsbezeichnungen

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Bis zum Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurde von Wohlfahrtspflegerinnen gesprochen. In der Zeit wurde dann der Begriff Volkspflegerin mit veranderter Bedeutung eingefuhrt. [60]

Fursorgerin war in der Nachkriegszeit die gebrauchliche Berufsbezeichnung . Ab den 1960er Jahren wurde in Westdeutschland die Berufsbezeichnung durch die heute ubliche ersetzt, in der DDR existierte sie bis zum Ubergang in die Bundesrepublik.

Die Arbeit der Fursorger stellte die Aufgaben des Jugendamts (und Gesundheitsamts) dar, zu diesem Zeitpunkt insbesondere mit dem Schwerpunkt der hoheitlichen Aufgaben des ?staatlichen Wachteramtes“, so wie es im Grundgesetz benannt wurde.

Ausbildung in Sozialer Arbeit

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Studiert wird Soziale Arbeit vorwiegend an Fachhochschulen oder Berufsakademien , vereinzelt auch an Universitaten , beispielsweise an den Universitaten in Luneburg, [61] Kassel oder Vechta. Einige Fachhochschulen lehren die Disziplinen noch immer getrennt als Sozialarbeit bzw. Sozialpadagogik, oder nur eine von beiden. Die meisten Fachhochschulen bieten aber mittlerweile einen gemeinsamen Studiengang an. In einigen Bundeslandern muss man sich wahrend des Hauptstudiums fur einen der beiden Abschlusse entscheiden, in anderen erhalt man den Doppeltitel ? Diplom-Sozialpadagogin/Sozialarbeiterin “ bzw. ?Diplom-Sozialpadagoge/Sozialarbeiter“. Viele Fachhochschulen, die beide Studiengange anbieten, nennen sich ubergreifend ?(Fach-)Hochschule fur Soziale Arbeit“ oder ?(Fach-)Hochschule fur Sozialwesen“, wobei mit Sozialwesen nicht der Forschungsgegenstand bezeichnet wird, sondern das Fachgebiet und die Verortung der Sozialen Arbeit.

An einigen, meist kirchlichen Fachhochschulen, wird außerdem der Studiengang ?Diplom-Heilpadagogin bzw. Diplom-Heilpadagoge“ angeboten. Dieser ist Teil der Erziehungswissenschaften. Hier liegt der Studienschwerpunkt auf Kenntnissen im Umgang mit geistig behinderten Menschen sowie bei Entwicklungsstorungen bzw. -verzogerungen.

Da ein Studium der Sozialen Arbeit an Fachhochschulen oder Universitaten oftmals durch unzureichende praktische Lehrinhalte kritisiert wird, versucht das Studium an einer Berufsakademie die Theorie mit der Praxis kontinuierlich und moglichst intensiv zu verbinden.

Die bisherigen Diplomabschlusse sind infolge des Bologna-Prozesses inzwischen auf den Bachelor - und den weiterfuhrenden Master abschluss umgestellt. Der Bachelor-Abschluss berechtigt dabei ? wie das FH-Diplom ? dazu, im gehobenen Dienst respektive in hoheren Positionen tatig zu sein. Ein Master-Abschluss qualifiziert fur administrative leitende Funktionen, Forschung und Promotion. Fur die Aufnahme eines Masterstudiengangs ist ein Bachelor oder ein Diplomabschluss (FH) in Sozialer Arbeit Voraussetzung. Es gibt auch konsekutive Masterstudiengange in Sozialer Arbeit.

Um eine staatliche Anerkennung als Sozialarbeiter zu bekommen, verlangen die meisten Bundeslander nach dem Bachelorabschluss ein Berufspraktikum. In manchen Bundeslandern reicht der Hochschulabschluss. [62]

In Osterreich sind Sozialarbeit und Sozialpadagogik in der Ausbildung getrennt. Im Laufe der Geschichte haben beide Berufsgruppen gewisse Bereiche fur sich beansprucht, und so konnen in der Regel beispielsweise Sozialpadagogen nicht am Jugendamt tatig werden und Sozialarbeiter nicht in der stationaren Jugendwohlfahrt. Generell gibt es jedoch eine starke Uberlappung in den Handlungsfeldern.

Die Ausbildungen fur Sozialarbeit sind als Studiengange an Fachhochschulen organisiert. Die Ausbildung schließt mit Mag(FH) , und seit Umstellung im Zuge des Bologna-Prozesses mit Bachelor oder Master ab. Die folgenden Hochschulen bieten in Osterreich Bachelor- und Masterstudiengange im Bereich Soziale Arbeit an: Donau-Universitat Krems, Fachhochschule Burgenland, Fachhochschule Karnten, Fachhochschule Oberosterreich, Fachhochschule Salzburg, Fachhochschule St. Polten, FH Campus Wien, FH Joanneum, FH Vorarlberg, MCI ? Management Center Innsbruck, Padagogische Hochschule Wien. Die Ausbildung fur Sozialpadagogik ist als funfjahrige sekundare Ausbildung und als Kolleg organisiert. Standorte sind Baden, Salzburg, St. Polten, Stams, Linz, Graz und Wien. In Graz wird zudem eine eigene Magistra bzw. Magisterstudiengang fur Sozialpadagogik an der Karl-Franzens-Universitat angeboten.

Teilgebiete des Studiums

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Folgende Teilgebiete sind je nach Ausbildungsstatte mehr oder weniger wichtige Bestandteile des Studiums .

  1. betriebliche Sozialarbeit
  2. Erwachsenenbildung
  3. Didaktik und Methodik der Sozialen Arbeit
  4. empirische Sozialforschung (qualitativ/quantitativ)
  5. Erziehungswissenschaft / Padagogik / Spielpadagogik / Heilpadagogik
  6. Ethik/Axiologie, Werte und Normen
  7. fachsprachlicher Fremdsprachenunterricht
  8. Fachwissenschaft Soziale Arbeit / Sozialarbeitswissenschaft
  9. Gerontologie (innerhalb dieser besonders die Geragogik und die soziale Gerontologie)
  10. Geschichte der Sozialen Arbeit ( Sozialgeschichte , Geschichte des Sozial- und Gesundheitswesens)
  11. international vergleichende Soziale Arbeit
  12. internationale und interkulturelle Soziale Arbeit (siehe oben)
  13. klinische Sozialarbeit
  14. Konzeptformen wie Sozialmanagement , Projektmanagement , Wissensmanagement und Casemanagement
  15. okonomische Grundfragen, Sozialpolitik , Sozialokonomie , Organisationslehre und/oder Verwaltung und Organisation
  16. Psychologie (allgemeine Psychologie, Sozialpsychologie, Organisationspsychologie, klinische Psychologie)
  17. Sozialmedizin , Gesundheitsforderung
  18. Rechtswissenschaft , Politikwissenschaft , Soziokultur und Gemeinwesenarbeit , Sozialinformatik
  19. soziale Kulturarbeit ( asthetische Bildung , Medienpadagogik , Theaterpadagogik )
  20. Soziologie (soziologische Aspekte Sozialer Arbeit)
  21. Statistik
  22. Theorien der Sozialen Arbeit
  23. Werte und Normen (behandelt Themen der Ethik bzw. Theologie )
  24. Wissenschafts- und Erkenntnistheorie

Verbande und Fachgesellschaften

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  • 24/7 Zeitschrift der TelefonSeelsorge Deutschland
  • Betrifft Madchen
  • Blatter der Wohlfahrtspflege ? Zeitschrift fur Soziale Arbeit
  • Das Jugendamt ? Zeitschrift fur Jugendhilfe und Familienrecht
  • deutsche jugend ? Zeitschrift fur Jugendarbeit
  • DJI Bulletin
  • Forum Erziehungshilfen
  • Forum Sozial (Verbandszeitschrift: DBSH)
  • Informationen fur Erziehungsberatungsstellen (Verbandszeitschrift: bke)
  • Jugend-Beruf-Gesellschaft
  • Jugendhilfe
  • Klinische Sozialarbeit ? Zeitschrift fur psychosoziale Praxis und Forschung
  • Migration und Soziale Arbeit
  • neue praxis ? Zeitschrift fur Sozialarbeit, Sozialpadagogik und Sozialpolitik
  • neue caritas ? Politik, Praxis, Forschung
  • SozialAktuell ? Fachzeitschrift fur Soziale Arbeit
  • Sozial Extra ? Zeitschrift fur Soziale Arbeit
  • Soziale Arbeit [63]
  • Sozialmagazin ? Zeitschrift fur Soziale Arbeit
  • Sozialwirtschaft
  • Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau
  • SP ? Soziale Passagen ? Journal fur Empirie und Theorie Sozialer Arbeit
  • Standpunkt.Sozial ? Hamburger Forum fur Soziale Arbeit und Gesundheit
  • SUCHT ? Zeitschrift fur Wissenschaft und Praxis
  • TUP ? Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit
  • Unsere Jugend ? Zeitschrift fur Studium und Praxis der Sozialpadagogik
  • Zeitschrift fur Sozialpadagogik ? ZfSp
  • ZKJ ? Zeitschrift fur Kindschaftsrecht und Jugendhilfe
  • Norbert Lang (Hrsg.): Sozialarbeit in Perspektiven. Perspektiven der Sozialarbeit. Thun Verlag, Frankfurt 1989. ISBN 978-3-8237-0413-3 .
  • Nando Belardi (Hrsg.): Padagogik. Sozialpadagogische Arbeitsfelder (= Soziale Arbeit. Band 1). Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-425-07751-1 .
  • Nando Belardi (Hrsg.): Psychologische Grundlagen. Psychoanalyse, Psychiatrie. Sozial- und Entwicklungspsychologie (= Soziale Arbeit. Band 2). Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-425-07752-X .
  • Nando Belardi (Hrsg.): Gesellschaftsentwicklung und soziologische Grundlagen (= Soziale Arbeit. Band 3). Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-425-07753-8 .
  • Nando Belardi (Hrsg.): Didaktik und Methodik Sozialer Arbeit (= Soziale Arbeit. Band 4). Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-425-07754-6 .
  • Rudolf Bieker, Peter Floerecke (Hrsg.): Trager, Arbeitsfelder und Zielgruppen der Sozialen Arbeit. Kohlhammer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-17-021380-7 .
  • Stefan Borrmann: Soziale Arbeit mit rechten Jugendcliquen . Verlag fur Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-34823-X .
  • Ernst Engelke , Stefan Borrmann, Christian Spatscheck: Theorien der Sozialen Arbeit. Eine Einfuhrung. 6. Auflage. Lambertus, Freiburg im Breisgau 2014, ISBN 978-3-7841-2122-2 .
  • Ernst Engelke, Christian Spatscheck, Stefan Borrmann: Die Wissenschaft Soziale Arbeit ? Werdegang und Grundlagen. Lambertus, Freiburg im Breisgau 2009, ISBN 978-3-7841-1893-2 .
  • Michael Galuske: Methoden der Sozialen Arbeit. 10., erweiterte Auflage. Juventa, Weinheim / Munchen 2013, ISBN 978-3-7799-1441-9 .
  • Bettina Hunersdorf: Der klinische Blick in der Sozialen Arbeit. Systemtheoretische Annaherungen an eine Reflexionstheorie des Hilfesystems. Verlag fur Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-531-16322-2 .
  • Kessl, Fabian; Reutlinger, Christian (Hrsg.): Sozialraum: Eine elementare Einfuhrung (Sozialraumforschung und Sozialraumarbeit, Bd. 20), Verlag Springer Fachmedien, Wiesbaden 2022, ISBN 978-3-658-29209-6 .
  • Hugo Maier: Who is who in der Sozialen Arbeit. Lambertus, Freiburg im Breisgau 1998, ISBN 3-7841-1036-3 .
  • Bernhard Rathmayr: Armut und Fursorge. Einfuhrung in die Geschichte der Sozialen Arbeit von der Antike bis zur Gegenwart. Verlag Barbara Budrich, Opladen 2014, ISBN 978-3-8474-0161-2 .
  • Brigitta Michel-Schwartze : Methodenbuch Soziale Arbeit. Basiswissen fur die Praxis. Verlag fur Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-531-15122-9 .
  • Sascha Neumann: Kritik der sozialpadagogischen Vernunft . Feldtheoretische Studien. Velbruck Wissenschaft, Weilerswist 2008, ISBN 3-938808-43-8 ( Volltext ).
  • Winfried Noack: Sozialpadagogik. Ein Lehrbuch. Lambertus, Freiburg im Breisgau 2001, ISBN 3-7841-1335-4 .
  • Vaudt, Susanne: Sozialokonomie: Eine kritische Einfuhrung (Basiswissen Sozialwirtschaft und Sozialmanagement) , Verlag Springer Fachmedien, Wiesbaden 2022, ISBN 978-3-658-37309-2 .
  • Jan V. Wirth: Lebensfuhrung als Systemproblem ? Entwurf einer Theorie der Lebensfuhrung . PH Freiburg , Freiburg im Breisgau 2013 (Dissertation; PDF; 3,0 MB (PDF; 3,0 MB)).
Wiktionary: Soziale Arbeit  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen

Einzelnachweise

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  1. dbsh.de ( Memento vom 10. Juni 2015 im Internet Archive )
  2. Deutsche Fassung: Abgestimmte deutsche Ubersetzung des DBSH mit dem Fachbereichstag Sozialer Arbeit. In: dbsh.de. Deutscher Berufsverband fur Soziale Arbeit, abgerufen am 3. Dezember 2020 .
  3. Soziale Arbeit: Dienstleistung oder Menschenrechtsprofession? Zum Selbstverstandnis Sozialer Arbeit in Deutschland mit einem Seitenblick auf die internationale Diskussionslandschaft. (PDF) Abgerufen am 4. Januar 2020 : ?Soziale Arbeit ist eine Profession, die sozialen Wandel, Problemlosungen in menschlichen Beziehungen sowie die Ermachtigung und Befreiung von Menschen fordert, um ihr Wohlbefinden zu verbessern. Indem sie sich auf Theorien menschlichen Verhaltens sowie sozialer Systeme als Erklarungsbasis stutzt, interveniert Soziale Arbeit im Schnittpunkt zwischen Individuum und Umwelt/Gesellschaft. Dabei sind die Prinzipien der Menschenrechte und sozialer Gerechtigkeit fur die Soziale Arbeit von fundamentaler Bedeutung.“
  4. Grundlagen fur die Arbeit des DBSH e. V. (PDF) In: dbsh.de. Deutscher Berufsverband fur Soziale Arbeit, Oktober 2009, abgerufen am 3. Dezember 2020 : ?Soziale Arbeit als Beruf fordert den Sozialen Wandel und die Losung von Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen, und sie befahigt die Menschen in freier Entscheidung ihr Leben besser zu gestalten. Gestutzt auf wissenschaftliche Erkenntnisse uber menschliches Verhalten und soziale Systeme greift Soziale Arbeit dort ein, wo Menschen mit ihrer Umwelt in Interaktion treten. Grundlagen der Sozialen Arbeit sind die Prinzipien der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit. (Definition Sozialer Arbeit, Montreal 2000)“
  5. socialnet.de
  6. Christoph Ried: Sozialpadagogik und Menschenbild. Bestimmung und Bestimmbarkeit der Sozialpadagogik als Denk- und Handlungsform. Springer VS, Wiesbaden 2017, S.   343–387 .
  7. Helmut Lambers: Theorien der Sozialen Arbeit. Ein Kompendium und Vergleich. Barba Budrich, Opladen/Toront0 2013, S.   210–225 .
  8. Christoph Ried: Sozialpadagogik und Menschenbild. Bestimmung und Bestimmbarkeit der Sozialpadagogik als Denk- und Handlungsform. Springer VS, Wiesbaden 2017, S.   349   ff .
  9. Rudolf Bieker, Peter Floerecke, Abschnitt: Zu diesem Buch . In: Trager, Arbeitsfelder und Zielgruppen der Sozialen Arbeit . Rudolf Bieker (Hrsg.), Heike Niemeyer (Hrsg.), Kohlhammer Verlag, 2011. ISBN 978-3-17-021380-7 .
  10. Suzy Braye, Michael Preston-Shoot: The role of law in welfare reform: critical perspectives on the relationship between law and socialwork practice . In: Blackwell Publishing Ltd (Hrsg.): International Journal of Social Welfare . Band   15 , Nr.   1 , 2006, S.   19?26 , doi : 10.1111/J.1468-2397.2006.00603.X (englisch, cloudfront.net [PDF; abgerufen am 5. November 2022]). S. 20.
  11. Suzy Braye, Michael Preston-Shoot: The role of law in welfare reform: critical perspectives on the relationship between law and socialwork practice . In: Blackwell Publishing Ltd (Hrsg.): International Journal of Social Welfare . Band   15 , Nr.   1 , 2006, S.   19?26 , doi : 10.1111/J.1468-2397.2006.00603.X (englisch, cloudfront.net [PDF; abgerufen am 5. November 2022]). S. 24.
  12. Hugo Mennemann, Jorn Dummann: Einfuhrung in die Soziale Arbeit . 2. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2018, ISBN 978-3-8487-4616-3 , S.   56, 74   f .
  13. Ulrich Oevermann (2000), Dienstleistungen der Sozialburokratie aus professionalisierungstheoretischer Sicht . In E.-M. Harrach, T. Loer & O. Schmidtke (Hrsg.): Verwaltung des Sozialen. Formen der subjektiven Bewaltigung eines Strukturkonflikts , S. 55?77, Konstanz: UVK, 2000, S. 72. Zitiert nach Nina Thieme: Hilfe und Kontrolle , S. 22, in Fabian Kessl, Elke Kruse, Sabine Stovesand, Werner Thole (Hrsg.): Soziale Arbeit ? Kernthemen und Problemfelder , Verlag Barbara Budrich 2017, ISBN 978-3-8252-4347-0 , S. 17?24.
  14. Silvia Staub-Bernasconi: Soziale Arbeit als Handlungswissenschaft . Verlag Barbara Budrich, Opladen / Toronto 2018, ISBN 978-3-8385-4793-0 , S.   111   ff .
  15. Silvia Staub-Bernasconi: Menschenwurde - Menschenrechte - Soziale Arbeit. Die Menschenrechte vom Kopf auf die Fusse stellen , Verlag Barbara Budrich, Opladen, Berlin & Toronto 2019. ISBN 978-3-8474-0166-7 , Seite 83?97.
  16. Karin Lauermann: Freiheit , doi : 10.2378/ot6a.art041 , Kurztext. In: Hans-Uwe Otto , Hans Thiersch , Rainer Treptow, Holger Ziegler (Hrsg.): Handbuch Soziale Arbeit: Grundlagen der Sozialarbeit und Sozialpadagogik. Ernst Reinhardt Verlag , 6. Auflage ebenda 2018, ISBN 978-3-497-02745-3 .
  17. Zitat: ?Wo immer Beziehungskonflikte, d. h. dysfunktionale Beziehungen, zwischen Gesellschaft einerseits und Individuen bzw. kleinen, privaten Subsystemen andererseits sich stabilisieren oder eskalieren, funktionalisierend einzugreifen, wo solche Stabilisierungen oder Eskalationen von Beziehungskampfen zu erwarten sind, praventiv aktiv zu werden, das ist das Feld der Sozialarbeit.“ Walter Milowiz, Teufelskreis und Lebensweg ? Systemisches Denken in der Sozialarbeit , Springer, 1998, ISBN 978-3-211-83129-8 . S. 6.
  18. a b Gisela Jakob: Ehrenamt ? burgerschaftliches Engagement oder Luckenbußer fur Facharbeit in Zeiten leerer Kassen? In: Vortrag bei der Tagung Uberleben in der psychosozialen Arbeitder Deutschen Gesellschaft fur Soziale Psychiatrie (DGSP) und der Hochschule Darmstadt am 19. Mai 2015 in Darmstadt. Abgerufen am 12. Februar 2022 .
  19. Winfried Leisgang: Erganzen statt ersetzen: Professionelle mit Profil und Burger mit Engagement. Zum Verhaltnis von Freiwilligenarbeit und Sozialer Arbeit. In: dbsh-bayern.de. November 2013, abgerufen am 11. Februar 2022 .
  20. Michael Buestrich / Wohlfahrt Norbert: Die Okonomisierung der Sozialen Arbeit. 6. Marz 2008, abgerufen am 18. Mai 2024 .
  21. Mario Rund: Regierung des Raumes ? Regierung des Sozialen. Zur Gouvernementalitat Postfordistischer Sozialraumpolitiken . Gottingen 2015, S.   190 : ?Mit der starkeren Verbreitung und Verankerung der okonomischen Rationalitat des Neoliberalismus vollzieht sich in den westlichen Industriestaaten ein Form- und Funktionswandel von Staatlichkeit und ein damit verbundener Umbau des Sozialstaates. Die Transformation des Keynesian welfare state zum Schumpeterian workfare regime (Jessop 2002a; 1994) außerte sich in einer Umorientierung von der keynesianischen Nachfragesteuerung zu einer angebotsbezogenen Wirtschafts und Finanzpolitik, entlang derer auch andere gesellschaftliche Bereiche, die Sozialpolitik eingeschlossen, nach marktwirtschaftlichen und wettbewerbsstrategischen Gesichtspunkten restrukturiert werden.“
  22. Meike Hartmann, Kerstin Herzog: Gedanken zur Funktion Sozialer Arbeit. Auf dem Weg zu einem kritischen Selbstverstandnis ? inspiriert von Walter Hollstein (1973/1980) . In: Soz Passagen . Band   2 , Nr.   5 , 2013, S.   267?283 , hier S. 268 : ?Uber die Funktion Sozialer Arbeit nachzudenken ist nicht vorstellbar ohne eine Diagnose der gesellschaftlichen Verhaltnisse, innerhalb derer sie verortet ist und sich selbst verortet.“
  23. Sachverstandigenkommission zum Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung: Erwerbs- und Sorgearbeit gemeinsam neu gestalten: Erwerbs- und Sorgearbeit. In: Gutachten fur den Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. 2017, abgerufen am 28. August 2020 .
  24. Helmut Lambers: Theorien der Sozialen Arbeit. Ein Kompendium und Vergleich. 5. Auflage. Verlag Barbara Budrich, Opladen 2020, ISBN 978-3-8252-5476-6 , S. 317.
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